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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 05.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188407056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18840705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18840705
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-07
- Tag 1884-07-05
-
Monat
1884-07
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 05.07.1884
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Nr. 155. — 4. Jahrgang. ladlbote. Sonnabend, 5. Juli 1884. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders für die Vororte. Altchemnih, Altendorf, Bernsdors, Born«, Ebersdorf, Furth, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Lchöiniu. Abo,ittementsbeftellimge„,vierteljährl. 125Pf.(Zutr.40Pf.), monatl. 45Pf. (Zutr. 1b Pf.).nehmen!JnfertionspreiSr dir schmal» (Ispaltige) KorpaSzrile oder deren Ranm 1b Pfennig« — an dir Verlagsexpedition u. Ausgabestellen in Chemnitz ».obigen Vororten. Außerhalb dieser Orte kann der An- — Unter Eingesandt pro Zelle 30 Pfennig«. — Auf groß« Annoncen «nd Wiederholung«» Rabatt. — zeige» nur b.d. Postanstalten—Postztgs-Liste 7. Nachtrag Nr. 10b9—(vierteljährl.1b0 Pf.) bestellt werden.! Annoncen-Annahme für di« nächste Nnmmer di» Mittag. — «nSgabe jeden Wochentag Rache ttag. "Verlags-Expedition: Wlex«nder Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). - Gesetz, die Aufhebung des Chaussee- und Brückengeldes betr. vom 24. Juni 1884. Wir, Albert, von Gottes Gnade» König von Sachsen re. rc. rc. verordnen mit Zustimmung Unsrer getreuen Stände wie folgt: 8 l. Die Erhebung des Chaussee- und Brückengeldes für die Benutzung der von der fiskalischen Straßen- und Wasserbauverwaltnng unterhaltenen Straßen »nd Brücken hat mit dem Schlüsse des Jahres 1885 aufzuhören. 8 2. Unser Ministerium der Finanzen hat das zur Ausführung dieses Gesetzes Nöthige zu besorgen Urkundlich haben Wir dieses Gesetz eigenhändig vollzogen n»d Unser Königliches Siegel beidrucken lassen. Gegeben zu Dresden, am 24. Juni 1881. (l.. 8.) Albert. Lconce-Freih. v. Könneritz. Bekanntmachung, die Abhaltung der diesjährigen Wahlsähickeits- und Fachlehrer-Prüfungen betr. Die diesjährigen Wahlfähigkeits-Prüfungen für solche Hilfslehrer »nd Hilfslehrerinne», welche ihre Kandidaten-Prüsunge» schon vor oder an Oster» 1882 bestanden haben, sollen zwischen Michaelis und Weihnächte» dieses Jahres stattfinden. Hilfslehrer, welche sich dieser Prüfung unterwerfen wollen, habe» spä testens am 80. September, Hilfslehrerinnen dagegen spätestens am 3l. August laufenden Jahres ihre Gesuche um Zulassung bei den, Bezirksschnlinspcktor ihres Wohnortes unter Beifügung der in 8 >6 der Prttsnngsordnung vom I. November 1877 (Seite 318 des Gesetz- und Verordinings-Blattes vom Jahre 1877) vorge schriebenen Zeugnisse einzureichen, worauf sodann seitens der Bezirksschul inspektoren das weiter Erforderliche gemäß 8 16 Absatz 5 der Prüfungsord nung unverzüglich wahrznnehmen ist. Aspiranten und Aspirantinnen, welche sich einer Fachlehrer-Prüfung unterwerfen wollen, habe» ihre Gesuche »m Zulassung nebst de» nach 8 28 der obgedachten Prüfungsordnung beizufügende» Zcngnissen bis spätestens den 31. August laufende» Jahres bei dem Bezirksschulinspektor ihres Wohnortes anzubringen, worauf den Nachsuchende» seiner Zeit weitere Bescheidung zugehen wird. Dresden, am 2. Juli 1884. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. v. Gerber. Götz. Bekanntmachung über in hiesiger Stadt verübte Diebstähle. Es wurden gestohlen: seit 9. Juni aus einem Hanse an der unteren Georgstrabe: ein grauer, in's röthliche fallender Sommerüberzieher mit schwarzem Leib- und bunt karrirtem Aermelfutter; am 10. Juni auS einem Hause an der Jakobstraße: ein Paar Lederstiefeletten: am 13. Juni aus einen, Hanse an der Blankenauerstraße: ein weißleinencs, L. § gez. Bett tuch; aus einem Hause an der Schloßstrabe: ein dunkelblauer, mit schwarzem Futter versehener Winterüberzieher, aus einer Achsel ein Stück eingesetzt; am 15. Juni von einem Baugerüst an der Annabergerstraße: I Sturmlaterne von Weißblech mit Petrolcumbehälter; von einem Grabe aus dem neuen Friedhof: ein schwarzer Alpaccaregenschirm mit hellgelbem Stock; aus einem Hause am Markt: ein bla», roth und weißgestreistes Mannshemd, ein L. R. gez. weißes Frauenhemd und 4 Stück weiße, ungez. Handtücher; am 16. Juni von einer Bleiche an der äuß. Rochlitzerstraße: 2 neue, ungez., und 1 altes, IV. H. gez. Mannshemd; aus einem Hause der alten Dresdnerstrabe: ein mittelgroßer, grauangestnchener Handleiterwagen mit neuer unangestrichener Gabel und Griff; ans einem Hause der Poststrabe: eine halbwollne, roth-und wcißgcblnmte Bettdecke, ein Kopfkissen mit rothem, 6. I-. gez. Jnlet und weiß- leinenem, 6. I,. gez. Ueberzug; am 18. Juni aus einem Hause an der Sonnen- straße: ein mit roth und weiß karrirtem Ueberzug versehenes Kopfkissen; am 19. Jnni ans einem Hause der Färbcrstraße: ein mit 1 blau und weiß- karrirtem und 1 weißgestreiftem Ueberzug versehenes Kopfkissen: aus einem Hanse an der Göthestraße: eine Elfcnbeinbroche, eine Rose darstellend; am 21. Juni ans einem Hau>c am Getreidemarkt: ein kleines, gelb »nd braunes Handkörbchen mit Deckel, enthaltend: 4 St. Butter-.und 4 St. Eier; ans einem Hanse der Klostcrqucrgasse: ei» grünwollner, mit schwarzem Stoff besetzter Franenschlafrock, mit schwarzem Kragen und schwarzen Taschen; von einem Stand a» der Brückenstraße: ein Sack Kartoffeln; am 23. aus einem Hause an der Leipzigerstraße: eine silberne Uhrkette mit Karabinerhaken und einem Schlüssel mit 3 Steinch en; am 23. und 24. Juni aus einem Wagen auf dem Ncnstädtermarkte: je eine Peitsche; am 24. Juni aus einer Hausflur an der Wiesenstrabe: ein grau überzogener Wollpelz niit grauen Barchenttaschen, enthaltend: eine braunlederne Brieftasche mit auf den Namen Feig lautenden Papieren; ans einem Hanse der oberen Hainstrabe: eine neusilberne Spindel- »hr, hinten zum Ausziehen; ans einem Hause an der Theaterstraße: eine Busennadel in Form eines Ringes, mit einem Brillant; am 25 Juni von einem Wagen a» der Bahnstraße: 2 lange starke Deichselketten; am 26. Juni aus einem Hause an der Leipzigerstraße: ein Paar goldene Ohrringe mit je 1 weißen Stein und 1 weißen Perle; am 27. Jnni aus einem Hause an der pnnenstraße: eine goldene Danienzylindernhr, Rückseite blau und schwarz emaillirt; aus einen, Hause an der Zöllnerstraße: eine braun und schwarz gestreifte, auslanguirle Stossjacke und ein rothbrannes Mohairtuch mit schwarzer Kante; am 29. Juni zwei Männern aus der Leipzigerstraße: eine silberne Zylinderuhr mit Nr. 9006 und eins neusilberne, an welcher der Sekunden zeiger fehlt. Zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände »nd Ermittelung der Diebe wird dies hiermit bekannt gemacht. Chemnitz, am 2. Juli 1884. Das Polizeiamt. ^ , Siebdrat- Kors. Erledigt hat sich die diesseitige Bekanntmachung vom 30. Juni o, den verunglückten Schüler Richard Starke betreffend, durch Auffindung des Leichnams de- Genannten. Chemnitz, den 3. Juli 1884. Das Polizeiamt. Siebdrat. Steckbrief. Gegen den am 28. Januar 1864 in Schlettau geborenen Posamentirer Christoph Ludwig Kupfer, zuletzt daselbst, welcher flüchtig ist, ist die Unter suchungshaft wegen schweren Diebstahls vom hiesigen Königlichen Landgericht verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in die hiesige Gesangen- Anstalt abzuliefern. Chemnitz, den 30. Juni 1884. e Staatsanwaltschaft, r. Friedrich, Ass. Erledigt hat sich die unter'», 24. März d. I erlassene Vorladung des Strumpfwirker gesellen Robert Müller a»S BernSdors bei Lichtenstein. Chemnitz, den 2. Juli 1884. Königl. Staatsanwaltschaft, vr. Knaebel. Erledigt hat sich der unter'm 28. vor. Mts. hinter dem Fleischergesellen Ernst Emil Ulbricht aus Eppendorf erlassene Steckbrief durch Festnahme Ulbrichts. Chemnitz, den 2. Juli 1884. Königl. Staatsanwaltschaft, vr. Schmidt. Be kanntmachung. Wegen Schleusenbaues wird die Uferstraße zwischen der Martinstraße und der Feldstraße vom nächsten Montag, den 7. dS. Mts., für den Fähr verkehr bis aus Weiteres gesperrt. Chemnitz, am 2. Juli 1884. Das Polizeiamt. Siebdrat. Btr. Fabrik kttr ^Vüsollwangsln — Kantor- und Vnllsn bllnrivtitnnxsn * ViuUpLtlsvkilvrvIj Ott» WtllArpVrt- 2rrtvIl»Uvrstl'. * Liivllaw- rmü ^VirtI»»vl>akt»mÜdsl — XinÄtzrmüdsi,— Aollalftiialcs 4llo ^rten prLLKNvb'el>ü 6kiütiiMirkontois^nrviinx, 6esvl>Lkto n. I-iiclen. — VarllSvlMllsIvili ÜSp—- ^Uv Xitan prakt. Lüviisn- u.'MrtlisvkaKswSdvI. — 4IIv Urteilpralct. Dnäormvdel u.kudrerork». Tageschronik. 5. J»li. 1792. Der letzte Deutsche Kaiser Franz II. gewählt. 1809. Schlacht bei Wagram. 1826. Karl Maria v. Weber gcst. 1830. Algier von den Franzosen genommen. 1849. Schlacht bei Friedericia. 1880. Schreckliche Gasexplosion in London. Telegramme -es Chemnitzer Anzeigers. Vom 3. Juli. Weimar. Der Großherzog nahm das Protektorat des allge meinen evangelisch-protestantischen Missionsvereius an. Wien. Morgen findet in Pest Ministerrath wegen den neuesten Differenzen mit Oesterreich statt. — Es verlautet, die Regierung werde demnächst die ärztliche Revision der Passagiere sowie des Gepäcks auf allen in Einbruchsstationen von Salzburg bis Bodenbach ein- treffenden Zügen anordnen. Wien. Die österreichische Regierung hält der ungarischen gegen über deswegen den Wiener Viehmarkt aufrecht, weil sie das auf den galizischen Bahnen angeordnete Verfahren als in ihre Kompetenz ge hörig ansieht. — In der Sparkasse-Belehnungsangelegenheit verhält sich die österreichische Regierung entgegenkommend. Paris. Der ehemalige Botschafter Tissot ist gestorben. Marseille. Seit gestern Abend sind 3 Cholera-Todesfälle vorgekommen. — Gestern fand hier eine Versammlung von Aerzten und Pharmazeuten statt. Der Vorsitzende erklärte, daß die Beun ruhigung der Bevölkerung unbegründet sei, dä die Sterblichkeit durch aus nicht die Zahl überschreite, welche bei Eintritt der starken Hitze die gewöhnliche sei. — Man glaubt Grand zu der Annahme zu haben, daß verschiedene in der letzten Zeit vorgekommene Todesfälle irrthümlich der Cholera zugeschrieben worden sind. — Die städtischen Behörden haben beschlossen, von der Illumination am 14. d. M. Abstand zu nehmen und die dadurch freiwerdenden Mittel der noth- leidenden Bevölkerung zuzuwenden. London. Nach einer Meldung der „Times" auü Shanghai droht ein Krieg zwischen Frankreich und China auszubrechen, da eine einflußreiche Partei in China dahin drängt; Tso-Tsung-Teng und Tseng sind entschlossen, den französisch-chinesischen Vertrag zu ver nichten. Die Franzosen verlangen die Zahlung einer Entschädigungs summe, garantirt durch die Insel Formosa. Petersburg. Der „Regierungs-Anzeiger" veröffentlicht einen kaiserlichen Erlaß, durch welchen die Bittschristenkommission aufge hoben und die Obliegenheit der Entgegennahme der Bittschriften und die Beförderung derselben an die zuständige Instanz, sowie die Ent gegennahme der an den Kaiser gerichteten Jmmediatklagen zunächst auf 1 Jahr dem Kommandirenden des kaiserlichen Hauptquartiers über tragen wird Ferner soll die vorbereitete Revision der über Verfüg ungen der Senatsdepartements an den Kaiser gerichteten Jmmediat- beschwerden einer bei dem Reichsrathe niederzusetzenden temporären Kommission obliegen. Der „Regierungs-Anzeiger" veröffentlicht sodann ein von dem Kaiser bestätigtes Gutachten des Reichsrathes, betreffend die Ablehnung von Geschworenen bei den Gerichtsverhandlungen und betreffend die Abänderung deS Verfahrens bei der Aufstellung der Ge schworenenlisten. Die Lichtseiten -er Choleraaesnhr. daß das ganze Todtenbudget der Cholera hierdurch weit wehr als ausgewogen wird. Die Moral hiervon ist, daß die Choleragefahr 8-s Tnbl« überaus nützlich wirkt. Nur wäre freilich zu wünschen, daß es immer uns geschrieben^' Schmutz in Süd-Frankreich wird bei der „Gefahr" bliebe und mit der Cholera selbst nicht allzu Der alte Spruch: daß jedes Unglück ein Glück mit sich bringt,!^"** werde, bewährt sich an der Choleragefahr in einer wahrhaft exzellenten Weise. Denn so grausam sie ist, die Schreckliche, die Unerbittliche, die bisher Unüberwindliche, — so wohlthätig wirkt sie mit ihren großen Lehren, die sie der Menschheit giebt, — Lehren, die freilich immer wieder bald darauf vergessen werden. Nach jeder Epoche, in welcher die Cholera siegreich unseren Weltiheil durchzog, stellten die Gelehrten fest, daß Luft, Licht, Reinlichkeit und ordnungsmäßiges Leben die besten Schutzmittel sind gegen Cholera und alle Pestilenzen; aber an diese so einfache Sache muß weitaus die Mehrzahl der Menschen erst wieder dadurch erinnert werden, daß abermals eine schreckliche Seuche zu den Thoren hereinguckt. Einer solchen Auffrischung des Gedächtnisses bedurfte es am meisten und dringlichsten bei dem allerunreinlichsten aller Kulturvölker, nämlich bei der »>.-,»<>« Nation, und namentlich im Süden ihres Landes. Wer niemals eine halbverwilderte, bodenlos schlecht administrirte Stadt sah, muß nach Marseille gehen. Abgesehen davon, daß die dortigen Häuser keine Aborte haben und daß in denselben daher ein unerträglicher Geruch herrscht, — ferner abgesehen davon, daß infolgedessen auch keine entsprechende Kanalisation besteht und daher während der Hitze in den Straßen Gerüche herrschen, die einen Tobten aufwecken könnten, fegt nie ein Besen die dortigen Straßen, und bespritzt nie eine magistratijche Gießkanne oder ein Wafferfaß das Pflaster, sondern man überläßt alles einem gelegentlich kommenden Sturmwind und bezw dem lieben Regen Was erst noch gar Toulon anbelangt, so ist dasselbe gar keine Stadt im Sinne der Kultur, sondern blos eine überaus große Kloake, die beim besten Willen kaum mehr gereinigt werden kann, es sei denn mit sehr großen Opfern und resp. zwangsweise, und auf Kosten des Staates, da die dortige Munizipalität gar nicht zu be wegen wäre Hand anzulegen, um den Augiasstall zu säubern. Die dortige Verwaltung scheint ganz der Ansicht ihrer Kollegin in der ebenfalls französischen Stadt Rochelle zu sein, welche einst bei An näherung der Cholera befahl, daß die Senkgruben aller Aborte entleert und der Inhalt auf die Straßen der Stadt hoch geschüttet werde; denn der entstehende schreckliche Geruch sei das allerbeste Gegenmittel für die Cholera. Die Thatsache dieses Vorkommnisses ist amtlich festgestellt. Jetzt, freilich schon etwas spät, beginnen alle nördlicheren Städte Frankreichs Toilette zu machen. Ueberall wird gereinigt und gefegt; man zündet in den Straßen Feuer an, um die Luft zu reinigen; man desinfizirt die Senkgruben mit Karbol und Phenol; die Menschen leben mäßig und vermeiden alle Exzesse; die weisen Väter der Stadt beschließen abermals die schon oft beschlossene Ausführung von Kana lisationen und gesunden Trinkwasserleitungen; man untersucht olle Hlolttifche Stundfchau. Deutsches Reich. Den neu ernannten Mitgliedern de- preußischen Staatsrathes ist bis jetzt keinerlei weitere Mit theilung zugegangen, mithin sind die Mitglieder weder über das Geschäfts-Regulativ, noch über den Termin ihrer Berufung zum Be ginn ihrer Thätigkeit unterrichtet. — Die Mittheilung, daß der Bundesrath in seiner Sitzung am Dienstag dem Anträge Wind th orst auf Aushebung des Expatriirungs- gesetzes zugestimmt habe, bestätigt sich nicht. Es handelte sich viel- mehr lediglich um die von Preußen beantragte nach 8 4 jenes Gesetzes erforderliche Genehmigung des Bundesraths zur Wiederverleihung der Staatsangehörigkeit an mehrere ausgewiesene Geistliche. Der be treffende Paragraph 4, betreffend die Verhinderung der unbefugten Ausübung von Kirchenämtern, vom 4. Mai 1874 lautet: „Personen, welche nach den Vorschriften dieses Gesetzes ihrer Staats angehörigkeit in einem Bundesstaate verlustig erklärt worden sind, verlieren dieselbe auch in jedem anderen Bundesstaate und können ohne Genehmigung des Bundesraths in keinem Bundesstaate die Staatsangehörigkeit von neuem erwerben." . — f ür Verschleppung der Wahlprüfunge» im Reichs* tage bemerkt die „Frkf. Ztg.": „Die Beschwerden über Verzögerungen, welche sich manche Behörden bei den ihnen übertragenen Erhebungen über die gegen Reichstagswahlen einge- lausenen Proteste zu Schulden kommen lassen, und über die dadurch herbei geführte Verschleppung der Wablprüfungen sind gewiß begründet. Anderer seits erfordert eS aber die Gerechtigkeit, zu betonen, daß nicht alle Verschlepp ungen auf jene Ursache zurückzuführen sind, sondern vielmehr ihren Grund innerhalb der Wahlprüfungskommissio» selbst oder in den Personen der zu Referenten bestellten Mitglieder haben. So sind wenige Tage vor Schluß der Session zwei Berichte erstattet worden, deren Lektüre es geradezu unver ständlich erscheinen läßt, aus welchen Gründen dieselben nicht bereit- in der ersten Session erstattet worden sind. Der eine betrifft die Wahl des national liberalen Abgeordneten v. Reden im 9. Wahlkreise der Provinz Hannover, der andere die Wahl des freikonservativen Abgeordneten Vogel im Herzog thum Sachsen-Altenburg. Gegen die Giltigkeit der ersterwähnten Wahl hatte am 23. November 1881 ein Herr v. Hake auf Hasperde als Vertreter des welfischen WahlkomivS Protest erhoben und denselben durch zwei Nachträge vom 25. November und eine Erläuterung vom 13. Dezember desselben Jahres ergänzt. Der Protest vom 23. November war sofort zur Kenntniß des nationalliberalen WahlkomitcS gelangt und halte dieses zu einem vom >. Dezember datirten Gcgenprotest veranlaßt. Das gesammte Material lag der Kommission also am 14. Dezember 1881 vor; nach Lage der Sache mußte die Kommission unbedingt zu dem Anträge kommen, die Wahl des Herr» v. Reden zu beanstanden und den Reichskanzler um eine Untersuchung der im Proteste und Gegenproteste behaupteten Thatsachen zu ersuchen. Diese» Antrag hat sie auch thatsächlich gestellt, aber erst in einem vom 21. Juni 188 - datirten und von dem Herrn v. Manteuffel erstatteten Bericht an den Reichs tag gebracht. In dem Berichte finden wir auch nicht die leiseste Andeutung darüber, wodurch sich derselbe so verzögert hat. Ueber die Wahl des Abg und! Vogel hat ebenfalls der Abg. Freiherr v- Manteuffel berichtet. Hier hatte ' ' "rten Protest eingereicht, die Kommission »achzuweisen, daß, wenn auch alle Be man Brunnen und Filtrir-Apparate; man trinkt eventuell gekochtes , „ , Wieder abgefrischtes Wasser; mit einem Worte, man thut das, was K.°?^Parisiu« einen eingehend in-tivirte» Protest cingereicht. die Kommi man schon längst hätte thun sollen Toulon, 4. Juli. Seit Donnerstag früh acht bis Abends sieben Uhr sind fünf Choleratodessälle vorgekommen. Marseille, 4. Juli. Seit Donnerstag Mittag bis Abends 8 Uhr ist kein Choleratodesfall zu verzeichnen gewesen. hat sich indessen daraus beschränkt, ....... —, — --- 'm,.. ^ „ - . . , , . § Häuptlingen desselben aus Wahrheit beruhten und für den Gewählten das Auf diese Weise erhalten Hunderte und Tausende von Städten möglichst ungünstige Resultat angenommen und der Berechnung zu Grunde und Ortschaften Reformen rc., auf die sie ohne die Choleragefahr noch gelegt werde, der Abg. Vogel doch noch 327 Stimmen über die absolute >-««- W°> »»..»» mW.». DI- g-wch»-» LiN'MLN ! an erne geordnetere Lebensweise und an eine heilbringende Rein- "öm 24 Juni 1884 datirt - hat die Wahlprüfungskommissio,, drei lange lichkeit, und indem die öffentlichen Zustände geordnetere, bessere wer-> Sessionen gebraucht. ^ ^ ^ ^ ^ den, wird auch das gesammte Leben ein weit erträglicheres, ange- > Weiterhin sagt das genannte Blatt, daß hinsichtlich der Wahl- nehmeres. Man hat genau berechnet, daß infolge solcher gebesserte» prüfungsangelegenheit allerdings ein Schritt zum Bessern schon ge- Einrlchtungen und Zustände um so viel Menschen weniger sterben, schrhen sei; die Kommission hat sich, hauptsächlich auf Betreiben
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