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Grfche1»t jede« W»ch«»t»> nachmittag» 5 Uhr: für den folgenden Tag. Beilagen: r »Nach Keier«br«d* — »Für »»ferr Fr»»e»- : ,»Amtliche Fremde»« «»- K»rlifte" »»»»»»GO»»»»»»»»»»«»WO»»«»»«»»»« Amtsblatt für die Kgl. Amtshauptmannschaste« Dresden-Altstadt u.Dresden-Neustadt das König!. Amtsgericht Dresden, Vet»g»«edützr: durch die Post vierteljährlich 2.10, monatlich —.70 desgleichen frei in. Hau» , L52, „ —.84 durch Boten frei ins Haus , 2.40, , —L5 bei Abholung in der Exprdttion , L—, , —.70 J»sernte kosten die «gespaltene Petttzeile 20Pfg., kleine Anzeigen 15 Pfg., die Aeklame^etle 50 Pfg. Anzeigenannahme bis mittag» 1 Uhr. für die Königl. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstrentamt Dresden ' und für die Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegast, Dobritz, Wachwitz, Niedrrpoyrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Wettzig, Schönfeld Publikationsorgan und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitz gemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und-Tolkewitz Gernsprecher: Amt Dresde» Slr. 20 80» Lrmch «»tz Verlag: Elbgau«B»chdr»cherei «»b Verlag»a»ft«Ut Herma»» Vager ch " - - ... . . .. . ... . —-— Telegr.-Adresse: Eldga»»resse Vlase»»^ Nr. 21V.! Blasewitz, Sonnabend, den S. September ISIS. I 78. Jahrg. n ' > : — H7 : --- — i !. "I ' Litz' 6«nadme Oer nimtznUctzen s«rw«g c«ttska» — Neue stNegrbeNcbte. Die «errefte» Meld»«Gr« der Oberste« HeereSlett»»g do» de» tkrieg-fch«»plLtze» best«de» stch «es Sette X. Berlin,?. Sept. (Amtlich.) Der Kaiser sandte an -en König der Bulgaren anläßlich der Eroberung, von Tutrakan folgendes Telegramm: Ich erfahre soeben, baß unsere verbündeten Trnppen die Festung Tutrakan rroßbrr haben. Empfange meine herzlichsten Glückwünsche HU Vie ser glänzenden Waffentat Deiner tapferen Soldaten, aus -er unser neuer Feind erkennen mSgn, daß wir unS nicht nur zu wehren verstehen, sonder» ihn selbst in jechiem Lande schlagen können. Gott helfe weiter. In Treue Dein Wilhelm. Sofia, 7. Sept. Amtlich. Gestern den E. Sept. 2 Uhr 30 Minuten fiel nach einem heftigen Kampfe bei der zweiten BerteidigunsElinie südlich der Stadt Tntraban Vie brückenkopfartige Festung Tuttakan in unsere Hand. Dge Garnison der Festung kapitulierte. Gefangen »ardaq -tzs 34., 35., 36., 40., 74., 79., 8S. und 84. Jnfa«terkehAeM-> ment, 2 Bataillone des Gepdarmerie-Regimeuts, Has 5. Haubitzen- und das 3. schwere Artillerie-Regiment. Er beutet wurden die Ganze Festunasartillerie, viel Munition, Gewehre. Maschinengewehre und anderes KriegSryMterial. Die genaue Zahl der Gefangene« und der Beute wird erst festgestcllt. Bis jetzt wurden gezählt 400 Offiziere, darun ter 3 Brigadekommandeure, und 21 VOHpnverwundchr Ge fangene, ferner an Beute 2 Fahnen und mehr als IW mo derne Geschütze, hei welchen sich zwei im Jahre 1913 bei -er Stadt Ferdinand gestohlene Batterien befinden. Die Verluste der Rumänen an Toten und Verwundete« find enorm. Biele rumänische Soldaten «tränte» bei ihr« panikartigen Flucht in der Donau. Der deutsch-bulgarische Erfolg in der'Dobrudscha ist außerordentlich erfreulich und macht durch die Rechnungen und Hoffnungen unserer Feinde in bezug auf die rumä nische Hilfe einen dicken Strich. Auf die lwhe strategische Bedeutung Tutrakans als des den besten Donau-Über gang beherrschenden befestigten Werkes ist schon hingewie- sen worden. Die gesamte rumänische Streitmacht beträgt nur etwa 500000 Mann. Da ist ein Verlust von 21 000 an einem Punkte doch schon ein empfindlich.hoher Prozent satz. Noch schmerzlicher wird den Rumänen der Verlust von mehr als 100 Geschützen sein, die wohl zum großen» Teil für die Verteidigungstruppen in der Dobrudscha be stimmt waren,» Da das rumänische Heer durchweg mit Kruppschen Geschützen ausgerüstet ist, ist uns zudem ohne weiteres die Möglichkeit gegeben, die Geschütze mit unserer Mu tion weiter zu verwenden. Das von Deutschen und Bul. reu in waffenbrüderlichcr Zusammenarbeit im Sturm genommene Tutrakan bildet gewissermaßen das mittlere vorgeschobene Austenfort der Hauptfestung Bu karest. Die Erstürmung ist eine kraftvolle Antwort, die den kaltr chnenden Rumänen gegeben wurde, welche mit möglichst wenigen Verlusten ein gutes Geschäft machen wolli.'n. Heute wird man es wohl selbst bei der rumäni schen Regierung einsehen, welchen Fehlgriff man tat, cls man sich unseren Feinden anschloß. Man liest die rumänischen Hauptstreitkräfte gegen Siebenbürgen marschieren und hielt im Osten des Landes die Dobrudschagrenze nur durch einige Grenzschuystrcit- kräfte für genügend gesichert. Glaubte man in Rumänien, daß die Bulgaren sich auf die Bären lxmt legen würden? Wußte man denn, nichts davon, daß auch ein deutsches Heer bereit stand an der rumänischen Grenze? Oder meinte man, daß für den Schutz der Dobrudschagrenze das von Reni heranrückende russische Heer genügen werde? Man lwt sich dann gründlich verrechnet. Deutsche und Bulga ren waren schneller. Drei Tage genügten ihnen, bis zu 25 Kilometer auf der ganzen, 150 Kilometer langen Linie zwischen der Donau und dem Meere in die Dobrudscho vor- zustoßen und sich der wichtigsten Waffenstützpunkte der süd lichen Dobrudscha zu versichern. Dobric, der wichtige Bahnknotenpunkt ini_Osten, fiel. Zugleich war damit die einzige in Betracht kommende Eisenbahn dieses Landes, die Linie Medzid^—Dobric, in ihrem südlichen, für den Aufmarsch der rumciflisch-ruMchen Streitkräfte wichtigen Endpunkte in unfern Besitz gelangt. In der Mitte, auf der Straße, die von Silistriä nach Süden zur bulgarischen Grenze führt, traben die Bulgaren die Stadt Atkadinlar besetzt; ebenso erfolgte die Besetzung von Kurtbunar, das zwischen Silistria und Dobric. liegt, etwa 40 Kilometer von dieser Stadt in nordwestlicher Richtung und etwa 50 Kilometer in südöstlicher Richtung von Silistria entfernt. Und jetzt ist auch an der Donau der befestigte Platz Tutra kan in unserem Besitz. Tutrakan, eine Stadt von ungefähr 8—TO 000 Einwohnern, liegt am südlichen Ufer der Do nau, gegenüber von Olenitza, das durch Eisenbahn mit dem, ungefälw 50 Kilometer entfernten Bukarest verbunden ist. eine Bahn, die die Verbindung zwischen dem Haüptmilitär- rescrvoir Rumäniens und der Dobrudscha herstcüt. Die Rumänen l>atten hier einen stark befestigten Brmtenkopf angelegt. Kein Geringerer als Moltkc hat, wie wir schon mitteilten, den letztgenannter» Ort als die geeignetste Stelle an der ganzen unteren Donau zu einem Übergange über den Strom von Norden bezeichnet, weil er hier nur 100 Schritt breit ist und auf beiden Seiten feste Ufer l>at. So ist seine Besitznahme für uns von großer Wichtigkeit. Ein erster Erfolg ist errungen und das begrüßen wir mit Freu den in der Hoffnung, daß dieser Sieg auf dem Sieben- bürgischen Kriegsschauplatz sich fühlbar machen wird. Bekanntlich hat der heimtückische Eintritt Rumäniens in die Reihe unserer Feinde aus militärische« Gründen die zeitweilige Preisgabe der Grenzstrichc Siebenbürgens zur notwendigen Folge gehabt. Kronstadt und Hermann stadt mußten vorläufig geräumt werden. Daß es dabei ebenfalls nicht lange bleiben wird, dafür werden die öster reichisch-deutschen Waffen und die ihrer Verbündeten schon Sorge tragen. Wie der Leidenszeit Ostpreußens in Bälde eine Ära glorreichster Abschüttelung des Fremdenjochcs gefolgt ist, so wird auch für die Grenzmarken Siebenbür gens und seine von Feindesschrecken und Flüchtlingselend heimgesuchten Bewohner wieder das strahlende Moxg.'n- rot sieghafter Befreiung und Vergeltung heraufdämmern. Wie sich die Kämpfe in der Dobrudscha weiter ent wickeln werden, läßt sich noch nicht beurteilen. Sicher ist, daß der russisch-rumänische Aufmarsch in der Dobrudscha erheblich gestört ist. Die ganze Hoffnung der Rumänen beruht zur Zeit auf den russischen Truppen, und es wstd darauf ankommen, in welcher Stärke diese in den Kampf eingreifen werden, und ob ihr Aufmarsch schnell genug er folgen kann, um sich unseren Truppen LlltgegeuzustcÜeu. Ls kommt hinzu, daß die Interessen der Ruffeu auf einem prnz anderen Gebiet liegen, als die der Rumänen. Ten Russen würde es kaum genehm sein, wenn sie sich zum. Schutze Rumäniens auch an die Tonaugrenze mit stärkeren Streitkräften binden müßten. IHv Ziel war und ist es ediglich, sich durch einen Durchmarsch durch Bulgarien den Weg nach Konstantinopel zu öffnen. Auch hier ist ihnen jetzt freilich durch unseren Einmarsch in die Dobrudscha ein starker Riegel vorgeschoben worden. Mit freudigem Stolze ilickt das deutsche Volk zu den tapferen bulgarischen Bun desgenossen hinüber, die Schulter an Schulter mit unseren nie verzagenden Kriegern eine neue Hobe Rnhmeskat voll stacht haben. Den guten Anfang wird ein feiner würdi ger Abschluß nicht fehlen. Die Falschheit Rumänie»?. Bern. 7. Sept. „Petit Parisien" wird aus Bu karest gedrahtet: Während die Verhandlungen mir den En tente-Gesandten von der rumänischen Regierung geheim gehalten wurden, lwbe jedermann erfahren, was mit den Mittelmächten abgemacht worden sei. Als alles unterze ch- net und der Tag des Eingreifens in den Krieg bestimmt- gewesen sei. habe Bratianu noch mit besonderer List Ltu- dienkommissionen für Deutschland organisiert und den Se- natspräsideuteu ungewarut zur Kur nach Deutschland rei sen lassen. Zllle Beschlüsse seien vom König, von Bratianu und dem Kriegsminister getroffen worden. Der Kronrcrt sei allgemein überrascht gewesen. Earp lprbe einen Pro test eingelegt und dem König versichert, daß der Lag der Kriegserklärung ein unheilvoller Tag für Rumänien sein werde. ? .-i- - Bon der Somme-Echlacht im Westen. Stockholm, 7. Sept. Über die Offensive an der Somme schreibt „Swenska Dagbladet* u. a.: Das Ergeb nis der blutigen Kämpfe der letzten Tage sind zwei Ein buchtungen von einigen Kilometern Tiefe und Breite auf beidest Seiten der Somme. Irgendeine Entscheidung ist nicht gewonnen. Allerdings belxiuptet die Entente, Gene ral Foch lmbe alle gewünschten Ziele erreicht. Soll ganz Frankreich nach General Fochs Methode befreit werden, fo wird das Land in eine Wüste verwandelt. Übrigens be stehen gar keine Anzeichen einer solchen Befreiung. Dazu ist der deutsche Wall allzu hinderlich und die Stoßkraft der Entente allzu schwach. „Die Niederlande müssen mittun." Der Londoner Korrespondent des „Nicuwe Rolter- damschen Courant" berichtet, die Wochenschrift „John Bull" erwähne in einem Artikel: In ganz London sind Plakate mit folgendem Aufruf angeschlagen: Ten Nieder landen muß unzweideutig die Meinung gesagt werden. Die Niederlande müssen mittun. Sagt den Niederlanden, doß sie aufhören sollen, die Deutschen zu speisen, und daß sie rund heraussagen sollen, auf welcher Seite sie stellen. — Der Korrespondent fügt hinzu, daß er den Julmlt dieser Plakate nur der Vollständigkeit halber mitteile und daß ihnen keine Bedeutung zukomme. Ferner schreibt das „Daily Chronicle" in einem Leit artikel: Wenn Holland Butter, Eier, Käse und andere ei gene Erzeugnisse an Deutschland ausführt, anstatt nach England, geschieht das einfach, weil Deutschland höhere Preise zahlt. - Wir können diesen Handel nur dann ver hindern, wenn wir Deutschland überbieten. Selbst die .Kriegserklärung gegen die Neutralen würde diesen Handel nicht verhindern. Nur die vollständige Eroberung der neutralen Länder würde die Tür zwischen ihnen und Deutschland schließen.