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Lel^A-r.: Etbgau-resst Btmewt- «e*»«fs, Blas-witz Ar. «a P*Mch«^»vtv Ar. srr vr-aten mit Loschwttzer Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und seine Vororte. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Rate» zu Dresden für die Stadtteile n^sewik Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Rochwitz und Laubegaft sL und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weihig und Schönfeld, sowie der Amtshauptmannschaft Dresden. : Elbgau-Buch-mS-rei und D-rlag-anfia« Hermann Beyer » Vresd«n.B1asewitz. - BerantwerNich für Latal-a «arl Drache, für den In-ai« Eugen Werner, deide in vre-d-n. t-ae Petit-Aeil« mit 20 Goldpfenntgen berechnet, ZteNamen die 4 gespaltene Zeile . ' len u. KeNam« mit plahvorschriften und Ichwierigen Satzarten werden mit SO X . , Aufschlag berechnet. Schluß der Anzeigenannahme Vorm. 11 llhr. Für baS Srscheinen r— ^eoamon UNS Vrpeolnon -1 der Anzeigen an bestimmten Tagen ober Plätzen, sowie für telephonische Aufträge wirb ! Nlllfpsvlh Alf. 4 I Gewähr geleistet. InsertionSbeträae sind sofort bei Erscheinen der Anzeige Mia. I VlUskwIY, » L I Dei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nuA ———— SS. Jahrgang - - gebracht. Rabaftanspruch erlischt: b. verspät.Zahlung. Mage ob. Konkurs b. Auftraggebers und arpedMon 1A Ferner, aufgegeb werken, tönn.wlr eme Verantwort, vez. berMichNafeU nicht nbernebm Freitag, den 1. Ortover ")«. 22S wl Der Abschluß -es Eisenkartells Deutschland und Frankreich haben Opfer gebracht, um die belgischen Eisenindustrie««» für den Beitritt zu gewinnen Oie Unterredung zwischen Chamberlain und Mussolini als Einleitung einer italienisch-englischen Entente — Heute tritt die neue sächsische Kirchenversassung in Kraft - Oie Schwester -es Berliner Luwelenräubers in Hast genommen Llnd so etwas trägt den Offiziersrock Zur Beurteilung des Talers, des Leut nants Roucier, stellt die „Deutsche Allge meine Zeitung" fest, daß der Leutnant in Germersheim ein sehr wüstes Leben geführt hat. Sein« Wohnung sei ein förmliches Bor- dM gewesen. Gegen seine Quartiergeber, sehr'anständige und angesehene Leute, habe er sich außerordentlich rüpelhaft, brutal und herausfordernd benommen. Alle Beschwer den und Klagen über das Benehmen Rou- ciers seien jedoch bei der französischen Be satzung ohne jeden Erfolg geblieben. Trauerfeier in Germersheim Der von dem französischen Leutnant Rou cier getötete Arbeiter Emil Müller wurde gestern nachmittag unter Anteilnahme der ge samten Bevölkerung der Stadt Germersheim und einer großen An^lhl von Leidtragenden aus der ganzen Pfalz zu Grabe getragen. Die Geschäfte waren während der Beerdi gung geschlossen. Unter dem Geläut der Glocken dxr. Germersheimer Kirchen beider Konfessionen und unter dem Klange eine« Trauermarsches setzte sich der riesige Trauer zug langsam in Bewegung. Nach der Ein segnung der Leiche durch den katholischen Stadtpfarrer hielt der Regierungspräsident der Pfalz im Namen der bayrischen Staats- regiewng eine Ansprache. Danach ergriff der erste Bürgermeister von Germersheim, Schmidt, das Wort. Er betonte, dah Müller auf dem Felde der Ehre gefallen sei. gefallen zu Ehren Deutschlands. Der Landmgrabceordntte Thcfrcda'teur Bern ot. gab Kem Wunsche Ausdruck, dah der Tod Müllers dazu beitragen möge, die pfälzische Heimat von fremder Besatzung zu befreien. — Die französische Be'atzung zeigte sich wäh rend der Beerdigungsfeierlichletten nicht auf den Straßen der Stadt. , Zivilverbot für die Besatzung Der Oberbefehlshaber der französischen Rheinarmee hat Blättermeldungen zufolge mit Rücksicht auf den Germersheimer Zwr- schenfall allen Besatzungsangehörigen im be setzten Gebiet das Tragen von Zivillleidung verboten und gleichzeitig angeordnet, dah in den von Besatzungstruppen belegten Orten des nachts bis auf weiteres ein jeder Pa trouillengang in Verbindung mit den deut- schen örtlichen Polizeibehörden eingerichtet werden soll, der sich besonders auf die Wirt schaften beziehen soll. : ' Französische Beklemmungen t I« Pariser Außenministerium ist iMn infolge der durch die Presse bekannt ge- wortenen Darstellung des Germers- Leimer Zwischenfalls, wie sie von den deutschen Behörden auSgegeben worden ist, erheblich bestürzt. Man äuhert die Befürchtung, bah die deutschen Anaaben Acht entkräftet werben können und dah Deutschland tatsächlich berechtigten Grund dazu Haven könnte, in der schärfsten Weise gegen die BMMung zu protestieren. M NMOW M kMWkll WIMM Oer Anfang dazu Der endgültige Vertrag über ein Eisen kartell zwischen Deutschland» Frankreich» Belgien und Luxemburg ist gester« iu Brüssel abgeschlossen worden. Nach -er Regelung, die der setzt zu- stände gekommene Eisenpakt vorsieht, er hält Belgien 12^6 Prozent der zur Ver teilung gelangenden Gesamtproduktion, das sind 295 000 Tonnen von insgesamt 27 528 000 Tonnen. An weiteren Produk tionserhöhungen bis zu 30 000 000 Tonnen jährlich nimmt Belgien zunächst nicht teil. Das Quantum wird vielmehr unter die anderen Teilnehmer prozentual aufgeteilt. Sinkt die Produktion unter den AnfangS- satz, so wird die Quote gleichmäßig für alle beteiligten Länder herabgesetzt. Der Sitz des Syndikats wird Luxem burg sein. Zum Präsidenten wurde Emil Mayrisch-Luxemburg gewählt. Damit die Forderungen der bel gischen Industriellen befriedigt und das Abkommen abgeschloffen werden konnte, sind von Frankreich und Deutsch land Opfer gebracht worden. In dem Vertrag ist der eventuelle Beitritt einiger lveiterer Länder, wie Polen und der Tschechoslowakei, vorgesehen. Das Kartell ist auf fünf Jahre abgeschlossen worden. Dürfe« wir -sn Vertrag begrüßen? Zum Abschluß des internationalen Eisenkartells bringt das ,L3. T." einen Artikel eines führenden rheinischen Schwerindustriellen. Der Artikel hebt hervor, man dürfe annehmen, dah der Eisenpakt für alle Länder ohne Ausnahme große Vorteile bringe und das Anfangs tadium einer Belebung für den europäi- chen Markt bilden werde. Neichswtrtschaftsminister Curtius weist darauf hin, daß die Stahlindustricllen als verantwortliche Sachwalter der gesamten deutschen Wirtschaft insbesondere der eisenverarbeitenden Industrie, gehandelt haben. Der „Vorwärts" sieht in der Tat sache, daß die Kapitalisten allein den Zu sammenschluß vollzogen, eine Gefahr für di« Arbeiterschaft. . . WM M Mei M i» M Oie Bedeutung der Zusammenkunft von Livorno Oie „freundschastliche Aussprache" In London legt man nach den yffiziö- sen Kommentaren, Lie Telegraphenbiüros und Zeitungen zu der gestrigen Zufam- menkunft zwischen Chamberlain und Mussolini bringen, offenbar Wert darauf, diese Zusammenkunft als polittsch .be deutungslos hinzustellen. Aber die große Bedeutung, die die italienischen Zeitungen dem Zusammentreffen der bei den Staatsmänner beilegen, läßt erken nen, daß ohne Zweifel hochpolitische Probleme den Gegenstand der Unterhal tungen bilden werden. Zweifellos ist nicht nur die Tangerfrqge, sondern auch die Konferenz von Thoiry von den beiden Staatsmännern eingehend besprochen worden und wir werden damit zu rechnen haben, daß die Aussprache eine n^ie, über aus wichtige Etappe, auf dem Nvae zu einer Reugruppterung der Mächte in Europa einleitet. Insofern ist die Konfe renz ohne Zweifel ein Gegenzug gegen Thoiry! ' . Was Italien für Gründe vorbringt Nach den Darstellungen der Londoner Presse steht Italien auf dem Standpunkt, Das Gold im Sparstrumpf Der Zustrom der Gold- »nd Stlberver- käufer bei der Bank von Frankreich dauert an. Man schützt den Betrags der bisher von daß eS als Mitgarant des Paktes von Lo carno eine verstärkte Verantwortlichkeit für jede Neuregelung der Rheinlandfrage habe, obwohl eS nicht selbst zu den Be satzungsmächten gehört. Italien befürchte auch, daß Deutschlands Ansprüche auf, Ko lonialmandate Gehör finden, .während Italien den Vorra ng bei der Berge bung irgendwelcher Kolonialmandatc be ansprucht. Schließlich, kannte das Zu standekommen . des deutsch-frauzösischen Eisenkartells in Italien schwere Bedenken wecken. Paris ist beunruhigt In französischen diplomatischen Kreisen herrscht über die 'Unterredung zwischen Chamberlain und Mussolini eine gewiffe Nervosität. Wenn man auch zunächst nicht Mt sofort greifbaren Resultaten rechnet, so glaubt män doch,' daß Mussolini, von dem die Initiative zu der Besprechung auSgc^angen ist) sich dabiei offenbar von dem Gedanken htzt leiten lasten, die Be- zmruhigung, die die deutsch-französische Annäherung in Ekglünd ansgelöst hat, zu einer Konsolidierung? und Stärkung der internationale» Positibn Italiens auSzumünztn. Ler Bank anneka»ften Münzen auf 100 Millionen Papierfrancs! Es wir- ange nommen, daß noch viel mehr Golü aus den Sparstrümpfen, der Bauern und Guts- Veskyer Mage gefördert werde» kann. M WM WM in -eil MMMöMlen Min MWM Der amerikanische Arbeiter erhält — auch nach dem Kauftoert gemessen — im allgemeinen einen erheblich höheren Lohn als der deutsche. Will man aber die Le benshaltung der Arbeiter in beiden Staaten miteinander vergleichen, so darf man nicht nur die Höhe der Löhne, sondern muß ge rechterweist auch die soziale Fürsorge, welche dem einzelnen Arbeiter zuteil wiiD, zum Vergleich heranziehen. Eine bundesge"etz- liche Sozialfürsorge im Sinne der deutschen Sozialversicherung kennen die Vereinigten Staaten überhaupt nicht: sie bleibt auch ver fassungsmäßig den Einzelstaaten überlassen. Unserer Invaliden- und Angestelltenver sicherung entsprechend haben in den Ver einigten Staaten einige Einzelstaaten — von 47 Staaten 5 — eine Altersversiche rung eingeführt, allerdings mit der Ein schränkung, daß die Versicherten für den Todesfall ihr ganzes Eigentum dem be treffenden Ein'esttaate übereignen. Der Einzelstaat will sich auf diese Weise für die gemachten Ausgaben schadlos halten. Eine Kranken- oder Arbeitslosenversiche rung besteht in keinem Staate. Verschieden« Versuche von Einzelstaaten, sie zwangsweise einzmühren, haben zu keinem Ergebnis ge führt. Für.eine Arbe.tslosenversicherung liegt zur Zett auch, kein Grund vor, da sie ber der guten Beschäftigung der Industrie prak tisch nicht in Frage kommt und infolge der -Einschränkung der Einwanderung, die über- dies der Arbeitstage entsprechend jederzeit neu geregelt werden kann, in absehbarer Zett auch kaum in Frage kommen wird. Dagegen ist in 42 Einzelstaaten die Ent schädigung ber Berufsunfällen und Berufs- kranklzeiten durch ein besonderes Entschädi gungsgesetz geregelt. Ist somit eine staatliche soziale Fürsorge für die 'Arbeitnehmer im Vergleich zu Deutschland, von der llnfallver'icherung ab gesehen, so gut wie nicht vorhanden, so nimmt allmählich die Zahl derjenigen Ar- beitgeber zu, welche ihre Angestellten und Arbeiter bei privaten Gesellschaften gegen Unfall, Krankheit oder Leben versichern, zum Teil kostenlos, zum Teil gegen ange messene Mittage der Versicherten. Zur Verbilligung werden hierfür die sogenann ten ' Gruvoenoersicherungen gewählt, Sei welchen mindestens 50 Arbeiter oder An-? gofttltte einer Firma auf den Ramen des Arbeitgebers versichert werden müssen. Rach einer Aufstellung der „Vereinigung der deutschen Arbettgeberverbä»de"' Habens Syr Zett etwa 1200 Arbeitgeber, die rund p Millionen Angestellte beschäftigen, auf' dieser Grundlage Lebensversicherungen in Höhe von 4^ Milliarden Dollar, also rund ^«Milliarden Mark, und 81 Unter nehmer . nyt etwa 500000 Arbeitnehmern- Zusicherungen gegen Krankheit und Un- faL —? zumeist nur gegen Schäden außer- l>alb der 5 Arbeit stätigkett — ab geschloffen. Wenn man bedenkt, daß in den Vereinigte» Staaten gegen 117 Millionen Menschen wohnep,, so spickt auch die private soziale Fürsorge durch, die.Arbeitgeber bei nur M Milkiosten' Deriichefter vorläufig eine