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19S0 <SäM.sche DMiW M» WVWM mit UH-L-rA-iser . LU2 so,,»,»«, - TagesM«« für do« Mich« Onsd« «d i«iae Vororte. ->, «,«4, «,«>Slt di« amtlich«« Bekanntmachungen de« Rate» ,« Dre»!x« für dl« Stadtteil« , <m',?ker «lrlch. Bühla«, Rochwltz ««d La«b«gaft (II. und lll. Verwaltungsbezirk) der Gemeind«» Wach« Vlasewitz, Loschwttz, Weib j^ol^rwik, Pillnitz, Weitzig «nd SchSnfeld, samt« d«r «mtshaupimannlchaft Dresden. wtH, » «r* r>wo»«»^Naf«Witz. - V«aM»,Mich siir LskUe- Lar> vrache für d« übet«» Inbatz Suaau »euer dettx » Deel«« Vierte«. I «nzetgeu »medea die zqesvaiteu« peSt-Zeil« mit LS Soldpfmuuu« »erechuot, XeNamen die 4 -ejpatt«,« Zeile vsHau« I mit 100 «»ldpfennigen. Anzeigen u. Reklamen mit ptatzboeicheifte« «ms .chaüerrgen Satzarten werd« mit SO» , Kedaktti»« «atz . Ausschlag berechnet. Schl«- der «neigenannahm« »er». 11 Uhr AL- das Erscheine» ^-— /tfvamoa M0 irrveomon Anzeigen an bestimmten Tag« »der putzen, sowie für telephonische Aufträge wir» ! 4 I ^ne ^'wLhr geleistet. Iasertionsbeträg« fln» sofort bei Erscheinen ber Ameige fällig. I VMfl>-Vly^ech'Viz»rVly»z Vie« L I sei späterer Zahlung wirb der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung " VL. Layrgana —————t gebracht. Rabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs d. Auftraggebers ZMssMWZWZM! 28 Montag, »en 3. Februar !!!!!!! VorlM ist Ser WMillistW MsmM MMrt Der Sonnabend war für die Berliner Konrmunisten ein glatter Mißerfolgs rhre Hoffnung, die Mafien auf d«e Strave zu vriirgen, ist kläglich gescheitert. Nirgends ist es ihnen gelungen, größere Massen in Bewegung zu setzen. Dank der umfassen den Vorkehrungen der Polizei ist es an keiner Stelle Berlins zu ernsteren Zwischenfällen gekommen. Ueberall ist die Polizei völlig Herr der Lage geblieben. Durch ihr schnelles Zupacken am Frei tagabend bei der Festnahme -er kommu nistischen Funktionäre ist es -er Polizei ohne Zweifel gelungen, dem geplanten Aufmarsch die Stoßkraft zu nehmen. Die am Freitag in Berlin verhafteten 76 Kommunisten sind alle wieder freige lassen worden, von den am Sonnabend abend verhafteten 2« Kommunisten sind acht in Haft belasten worden. Am Sonntag erweckte eS den Anschein, als ob die kommunistischen Führer zum Riickzug geblasen haben. Planmäßig sollte gestern -er große „Hungermarsch" durch Hamburg stattfinden, -och war hiervon den ganzen Tag über auch nicht das ge ringste Anzeichen zu bemerken. Es herrschte vielmehr vollständige Sonntags- ruhe. Wie das „Hamburger Fremden blatt" aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, ist von der kommunistischen Zentrale die Parole auSgegoben worden, am Sonn abend und Sonntag durch kleinere Unter nehmungen der Polizei Schwierigkeiten zu machen, sich aber feder größeren Kund gebung zu enthalten. In einigen Tagen solle dann „spontan" -er Hauptangriff erfolgen. Eine Gefahr für den inneren Frieden Der bekannte Essener Rechtsanwalt Dr. Grimm kommt soeben in einer Rückschau auf die Feme zu geradezu aufsehenerregenden Ergebnissen. Er stellt fest, daß es sich bei den Femetaten der „Schwarzen Reichswehr-, die in den letzten Jahren zu so zahlreichen Prozessen führten und die öffentliche Mei nung Deutschlands beunruhigten, insgesamt nur um 8 Tötungsfülle handelt. Die abge urteilten Füll« sind aber nicht einmal 1 v. H. der tatsächlich vorgekommenen Tötungsfülle der Unruhezeit. Wer di« Unruhekomplexe der Jahre 1919 bis 1923 einigermaßen kennt, muh von banger Sorge über die Möglichkeit neuer Prozess« erfüllt werden. Im Rotgar distenaufstand von Ostern 1920 wurden über 1000 Menschen getötet, und kein« «inzige die ser Tötungen wurde amnestiert. Wenn wir keine abschließend« Amnestie bekommen, schreibt Professor Grimm, dann werden wir noch auf mindestens 10 Jahre hinaus und zwar in stündig beschleunigtem Temvo, jeden Monat mit einem neuen Mordprozeh aus der Zeit von 1919 bis 1923 beunruhigt werden Cs drängt sich daher die Frage auf, was das Reichsjustizministertum zu tun gedenkt um unter Wahrung des Rechts dem inneren Frieden zu dienen. Eßt mehr Roggenbrot Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Dietrich, eröffnete am die Ausstellung „Grüne N« §!'«" Sn tz'ner S^redc 5^U«ding, -aß jährlich zwei bis drei »Lllto«» To»«e» Weize» «ft». führe«, «nd dabei de« Rogge« der beiden letzte« Ernten »m Inland« nicht einmal «nterbringen konnte». Während wir bei guter Ernt« ein« halbe Million Tonnen Roggen verschleudern müssen, ißt der deutsche Michel Wetzen brot. 4>ie Einfuhr von Weizen kostet uns ungefähr 500 bis 600 Millionen Mark im Jahr. Der wirtschaftlich denkende Zeit genosse zieht daher aus den Fchlern der Vergangenlxeit die naheliegende Folge rung und ißt künftighin mehr Roggen brot. Fort mit Schaden! Die militärischen Sachverständigen, die bisher -en alliierten Botschaften und Ge sandtschaften zum Zwecke -er Ueber- wachung der deutschen Armee und Ma rine zugeteilt waren, haben am 1. Februar ihre Tätigkeit in Berlin eingestellt. Der amtliche Verkehr zwischen -er -rutschen R«ichsregierung und^t-v»« ist »u Ende. Sie werden in den nächsten Tagest Berlin verlassen und in ihre Heimat zurück kehren. WMW MM M -kN ßnnMben Infolge -es fortgesetzten Raubbaues -er französischen Grubenverwaltung ist im Bergmannsdorf Altenwald im Saargebiet ein großer Erdrutsch entstanden, wodurch der Boden bis zu IX Meter inmitten -er Gemeinde gesenkt wurde. Etwa 100 Qua dratmeter sind von Risten und Senkungen durchwirkt. Das ganz« Gelände wurde zur Verhütung von Unglücksfällen abge- sperrt. Das Bergmannsdorf Bildstock hatte seit Freitag nicht weniger als sieben Rohrbrüche der Wasserleitung zu verzeich nen, so daß die halbe Ortschaft ohne Master ist. Auch die Wasserrohrbrüche sind auf die immer mehr an Umfang zuneh menden Grubensenkungen zurückzu führen. Hat sie nicht recht? Den Brief einer Vierzehnjährigen an Reichsaußenminister Dr. Curtius konnte man dieser Tage in der Frankfurter Zei tung lesen, obwohl er, wie das Blatt be merkte, von der Schülerin in allem Ernst zur Absendung verfaßt, von ihrer Um gebung zurückgehalten worden war. Ter Brief hatte folgenden Wortlaut: Sehr geehrter Herr Minister! Als ich heute mittag einen Blick in die Illustrierte warf, sah ich alle Herren der Haager Konferenz beim Essen. Wir Schul kinder haben einen großen Respekt vor den Herren Ministern und den anderen Großen dr» Sketche», bi« die Politik Deutschlands ma chen. Aber in allen Illustrierten, und eS gibt viele, sehen wir Sie, Herr Minister, und die andere« beim Esten. DaS macht auf unS einen schlechten Eindruck. Um gut zu essen und dabet große Reden zu schwingen, waren St« doch nicht im Haag? WaS denkt denn das arm« Volk, wenn Sie essen und wir hungern? Ich will nicht damit sagen, daß Sie nicht essen sollen und daß Sie sich nicht eine« guten Tropfen zu Gemüte führen sol len, denn das können Sie sich ja leisten, da Sie so viel klüger sind als wir. Aber lasten Sie sich -och nicht immer gerade beim Essen aufnehmen. Und wenn e» die Photographen trotzdem tun, so haben Sie ja die Macht. eS ihnen zu verbieten. Vielleicht ist mein Brief ztemlich frech, aber er kommt von Herzenz, und ich bitte um Entschuldigung. . Viele Grüße E .. . G . . . (Name und Adresse.) ,Mir nehmen an", setzte die Frankfur ter Zeitung hinzu, ,Faß -er Reichsaußen Äronte Tarlo im Zeichen der Sternfahrt ?aaen von internationalen Sternfahrt für Automobile wimmelte in diesen nehmer beiw^^ .^»I^udtgen internationale. Publikum, da» der Ankunft der Fahrtteil- Hafenpvvmeuaden ""ser Bild zeigt da» lebhaft« Treiben auf einer der elegantesten vncnpvvmenaden. Man steht au, dem Photo die lang« Reihe der von der Sternfahrt an- gekommenen Kraftwagen. Minister und seine Haager Kollegen Hw- mor genug besitzen, dem kleinen Mädchen die Lektion und uns die Indiskretion der Veröffentlichung nicht Übelzunehmen. MMlNA MVW gesell JeMiM- Wien, Ende Januar ISN. ' ES ist schon oft gesagt worden und kann ga« nicht ost genug wiederholt werden: viel wich tiger al» der staatsrechtlich« und formale Zu sammenschluß von Deutsch-Oesterreich unö dem Deutschen Reich ist ein möglichst enger wirt schaftlicher Zusammenschluß und die mög lichst weitgehende Angleichung der Gesetz gebungen beider Staaten. Käme dazu noch eine in feierlicher Form abgegebene Erklä rung, daß die beiden deutschen Staaten sich zu einer Art von Eidgenostenschaft bekennen, die jeden Angriff oder Eingriff — selbst wenn er oom Völkerbund angeordnet würde — aus schließt, so wäre «in «aß von Einheit hergesteSt, ' daß Enrop« respektieren müßte, und dem man keinen verstoß gegen die Ver träge von Versailles und St. Germain nachsa gen könnte. Man hätte -en Kern von Briand» Bereinigten Staaten von Europa formiert, den Kern, den -er große Kristall umschließen könnte. Aber, aber ... augenblicklich liegen die Ding« ganz ander», wenigstens von Wien au» gesehen. Selten haben Klagen und Anklagen eines angesehenen Oesterreichers gegen Berlin so viel Widerhall bei allen österreichische» Parteien gefunden wie die von dem christlich sozialen Führer Kunschak jüngst erhobenen. ES wäre wirklich nicht gut, wenn man sich in Berlin damit begnügte, diese Anklagen, die sich gegen die Verschleppung und gegen -ie Un fruchtbarkeit der Handelsvertragsverhandlun gen wenden, mit dem Achselzucken eines amt lichen Dementis abtäte. Kunschak sagte: ,Lwar wird sich niemand der Schicksalsgemeinschaft des deutschen Volkes ohne Rücksicht auf Staatsgrenze« entziehen, wir «äffe« aber leider sage«, baß sich die deutsche Regierung dieser Schicksalsver bundenheit des ganzen deutschen Volkes nicht bewußt zu sein scheint. Wenn e» bei un» in Oesterreich so weit ge kommen ist, daß eS in Oberösterreich, Salzburg und Tirol bestimmte Grenzorte gibt, von denen man sagt: Dort beginnt das feindliche Ausland, so ist das eine -er schmerzlichsten Er scheinungen* Man soll die Schwierigkeiten nicht verken nen. die das heutige Deutschland beim Ab schluß seiner Handelsverträge, namentlich mit Ländern vorwiegend agrarischen Charakters hat, aber es ist auch nicht der Kampf um ein zelne Tarifpositionen, der die Oesterreicher ver stimmt, es ist vielmehr der geringe Eifer, mit dem die deutsche Regierung sich dieser Verhand lungen anzunehmen scheint. Man weift auch in Oesterreich, daft Handelsverträge iftcht mit Gefühlen und Empfindungen abgeschlossen werden, daß es sich -abet um kühlen, überleg ten Ausgleich materieller Interessen handelt. Was man in Oesterreich vor allem er sehnt, ist der Abschluß eines endgültigen ' Vertrages. Heraus aus -en Ungewißheiten der Proviso rien! Nur mit einem entgnlttgen Vertrag läßt sich kalkulieren, rationalisieren, die öster reichische Industrie von innen heraus gesund machen. Der jetzige Zustand der Ungewißheit, der geradezu zum Ruin -er Industrie führt, wird die Hochschutzzoll-Bestrebungen bis zum Fanatismus steigern, und dann wird auf Jahrzehnte die Hoffnung auf eine vernünftige Handelspolitik gegenüber Deutschland aus gegeben werden müssen — zu« großen Schaden der reichsdeutscheu j Industrie, die trotz der schlechten Zeiten ' ihren Absatz nach Oesterreich ständig ge- ' steigert hat un- voraussichtlich noch weiter steigern kann. Oder — und da kommt die kritische Wen dung — Oesterreich wird, schier wider seinen