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peM-3ül< «tt 2« Sold», a Rich«- 1926 Nr. ^7^ Srschelnt lLgüH mit -«» BeNagen: Slmtt. Fr«»-«». «- KmHP Dtußrstvnden, «v« awr «mt ««r Zett, M*-e»Z«tt»g,«ch«tttm, «onatl.MU.S0, durch oh« Zustellgebühr »oaakl Mt.».-.! Krieg, Gtrett- usw^dat der L«Ieh<r trtaea Anspruch aus Lesen»- Zeitung ob. Machzahl, d. Lesegelbes, vnut: Clemen« Lanbarus N« -ei uttverl. elngesandt. Manuskripte» ist Rückporto bei Aernspr. ausg^eb. verbi», klivu. vtr eine Verantwort. LÄM vlasevt-, Tolkewitzer Stt. keil nicht wervchm.' — Jahrgang " Montag, den 26 Zuli t, Reklamen di« « gespaltene Zell, irrigen Satzarten werden mit 5VX «uf^la- der«cha«t. Schlu- der «a^lgenannahme von», 11 sthr. Mr das Erscheine» d« »«-Am an defllmMten Laae» oder pAtzm, sowie für telephonische Aufträge wir» bttne SewShr geleistet. ZasertionsdetrSae stad sofort bei Srschelnen der Anzeige fällig. DÄ späterer Zahlung wird der am Lage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre 1 nung gebracht. Rabattanspruch erlischt: ».»ersp«.Zahlung, Mag« ob. ktonkurs d. Auftraggebers. SäEsi DWW »> NWWM mtt Loschwitzer Anzeiger Tageszeitung für das gliche Dresden und seine Vororte. Dieses Vlatt enthält die amtlichen Vekanntmachungen de« Nates zu Dresden für die Stadtteile Wasewitz, Loschwitz, Weitzer Hirsch, Vühlau, Nochwttz und Laubegaft (L und M» Verwaltungsbezirk) der Gemeinden Wach. Witz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig und Schönfeld, sowie der «mtshauptmannschaft Dresden. Die Hauptsache: Arbeitsbeschaffung Neue Weg« zur Linderung der Arbeitslosigkeit — Oer Bau -es deutschen Mittellandkanals in greifbare Nähe gerückt; Kosten: «in« reichliche halbe Milliarde — Erst am 31. Oktober Landtagswahl in Sachsen — poincare verlangt 3 Milliarde« neue Steuer« Oie amtliche Verfassungsfeier Die Reichsregierung wird am 11. August im Reichstag den Verfassungstag mittags durch einen Festakt begehen, der der Erinnerung an die Schöpfung der Weimarer Verfassung bient. Das Pro gramm wird in dem gewohnten Rahmen gehalten sein: Die Festrede hält Reichs innenminister Dr. Külz. Deklamatorische und musikalische Darbietungen werden sie umrahmen. Die Feier klingt aus in einer kurzen Ansprache des Reichskanz lers Marx, der das Hoch auf die Republik ausbringt. Bor dem Reichstag nimmt eine Eyrenkompagnie der Reichswehr Paradeaufstellung. Guillaumat wieder Oberbefehlshaber am Rhein Der Vorgänger Pamleoes im Amt des französischen Kriegsministeriums, General Guillaumat, ist von Pomcars am Sonn abend wieder zum Oberkommandierenden der Rheinarmee ernannt worde Reue Schikanen (Eigener Informationsdienst.) Das neu« Verbot der Interalliierten Rheinlandkommission über Aufzüge und Vorbeimärsche von Verbänden und Organi sationen, die militärisches Gepräge tragen, hat innerhalb der Bevölkerung der besetzten Gebiete neue Erbitterung hervorgerufen. Die Verordnung sagt allerdings nicht viel Neues, da eine ähnliche bereits Anfang Juli von den Besatzungsbehörden heraus gebracht wurde. Die Regierung wird bei den noch immer stattfindenden Verband- lungen zwischen dem Ministerium für die be- setzten Gebiete und der Kommission die Sprache auf die neue Drangsalierung der Bevölkerung bringen. Oie Ausschreitungen in Germersheim Nach einer Meldung der D. A. Z. aus Germersheim weilte vor kurzem der kommandierende General der Besatzungs truppen in Germersheim, um eine Unter suchung der Vorfälle beim Kriegerfest vorzunehmen: - > „ — — OfNf Lerchenfelb in Wien Gräf Lerchenfeld, der neue deutsche Ge sandte in Wien, ist am Sonnabend dort eingqtyoffen und vom Personal der Ge sandtschaft, von Vertretern der österreichi schen Bundeskanzlei und einem Vertreter der Stadt Wien feierlich empfangen wor den. Oie Deutschen als Stützen -er tschechoslowakischen Politik Der Führer der deutschen Agrarier, Abgeordneter Dr. Spinna, erklärte auf einem Kreisparteitag Les Bundes der Landwirte: Der erste schwere Schritt zu einer Neuorientierung der Politik der deutschen Parteien in der Tschechoslowakei sei gemacht worden und für weitere Schritte werde durch eingehende Verhand lungen der Boden geebnet. M Ms MI lik MWM Zusammenwirken zwischen Reich und Ländern Oie Durchführung -es Negierungsprogramms Im Reichsarbeitsministerium fanden am SS. und 24. Juli über bas Programm der Reichsregiernng znr Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Besprechungen mit den Vertretern der Landesregiernngeu statt, nachdem am 21. und 22. Juli die Frage der Arbeitsbeschaf- sung im Berwaltungsrat der Reichs- arbeitsoerwaltung und mit de« Spitzen- organisatioueu -er Kommuualverbände erörtert worden war. Die Vertreter der Länder wurde« im ei«zel«e« über die Beschlüsse der Reichs regiernng und über den gegenwärtigen Stand der verschiedenen Maßnahmen un terrichtet. Das ArbeltsbeschaffungSpro- gramm -er Reichsregierung fand die grundsätzliche Zustimmung der Länder An den Arbeiten der von der Reichsregie» rnng eingefetztrn Ministerialkommrssion für Arbeitsbeschaffung sollen die Länder in der Weife beteiligt werde«, daß jedes Land bei den Beschlüssen, die es Unmittel bar berühren, mitwirkt; im übrige« soll die Kommission durch zwei ständige Ver treter der Länder ergänzt werden. Eingehend erörtert wurde dann die Verwendung -er ?Ü0 Millionen Reichsmark die der Reichsfinanzminister nach den Be schlüssen Les Reichstages zur Verstärkung -er bisherigen Reichsmittel für die pro duktive Erwerbslosenfürsorge zur Ver fügung gestellt hat. Da dieser Betrag auf -em Anleihewege aufgebracht werden soll, muß seine Verwendung für prodnktive Anlagen «nbe-ingt sichergestellt sein. Die Arbeiten, die aus diesem Fonds gefördert werden, sollen in Bezirken vor genommen werdende besonders unter Ar beitslosigkeit leiden. Bei der Auswahl ge eigneter Arbeiten soll die Ministerialkom mission Mitwirken. Für die Hingabe der Darlehen, die Reich und Länder für diese Arbeiten gewähren, sind gewisse Erleich terungen in Aussicht genommen. Außer- DaS Ziel dieser Politik sei -er Ratio- «alitateustaat, und wenn die großen deutschen Parteien entschlossen seien, an diesem Kiel mttzu- arbeiten, so könnten die Deutschen allen Angriffen der Gegner ruhig entgegen- sehen. Zu dem Schritt -er deutschen Par teien habe Mut gehört, aber eS fei eiue Klärung der innere« Verhältnisse eingetrete», dem soll es in Zukunft auch möglich sein, aus Mitteln der produktiven Erwerbs losenfürsorge öffentlichen Körperschaften für Anleihen, die sie für umfangreiche Notsta«dsarbeite» von befoÄttem volkswirtschaftliche« Wert selbst aufnehmen, eine Zinsverbilligung zu gewähren. Baupläne -er Reichsbahn Allgemein interessieren wird es, zu er fahren, wie die Reichsbahn die ihr erneut zur Verfügung gestallten 100 Millionen Mk. verwenden will. Wie die Industrie- und Handelszeitung erfährt, wird damit in erster Linie eine Erweiterung der Gleisbauten, die Inangriffnahme von großen Bauten, von Bahnhöfen, Werkstätten, Bahnbauten und wiederum die Beschaffung von Werkstoffen und die Ergänzung und Verbesserung im Fahrzeugbau in Betracht kommen, weiter wohl auch noch der Brückenbau. Bei sämt lichen Arten der Verwendung würde in her vorragender Weise die Eisenindustrie von dem Programm Nutzen ziehen, daneben wohl auch beim Gleisbau die Stein- und Holz industrie und beim Brückenbau zu einem ge wissen Teil die Bauindustrie. Oer Mittellan--Kanal Wir wir erfahren, sind gegenwärtig di« Verhandlungen zwischen dem Reich und den Ländern über die Vollendung des Mittel landkanals in vollem Gang«, so daß in ab sehbarer Zeit mit einem praktischen Ender gebnis gerechnet werden kann. Die Haupt- schwieriKeiten liegen auf dem Gebiete der Finanzierung. Die Desamtkosten werde« auf rund 550 Million«« Mark beziffert. Davon entfällt «in knappes Drittel auf den Südflügel. zu dessen Kosten auch Sachsen an teilig beizutragen hat. Rach den getroffenen Vereinbarungen sollen durch das Reich zwei Drittel, durch di« Länder ein Dritt«! der Bau kosten aufgebracht werden. Auf Sachsen würbe «in Anteil von etwas über 20 Millio nen Mark entfallen. Was die Aufbringung des sächsischen KostenbeitrageS anbetrifft, so sind»gegenwärtig, wie man hört. Verhandlun gen mit Leipzig auf der Grundlage im Dang«, daß di« Kost«n je zur Hälfte vom sächsischen Staate und von der Stadt Leipzig aufgebracht werden. die sich vor einem halben Jahre niemand hätte träumen lasten. Die Deuffchen müß ten endlich die Hand am Steuerru-er haben und die Dinge so mitlenken, daß sie zum Heil auch für LaS deutsche Volk auS- schlaaen würben. Die deutsche Krage im tschccho-slowakischen Staat sei aufaerollt, das sei -as Historische an dem Schritt der deutschen Parteien. Die Früchte der neuen Taktik -er deuffchen Parteien würden aber nur langsam reifen. Ist -i« Locarnopotttit gefähr-«t? Die Wiederkehr Pomcaräs und seine Be trauung mit dem wichtigsten politischen Po sten war nicht dazu angetan, von sotten Deutschlands die Lag« in Frankreich günsti ger zu beurteilen als beim Antritt der Ministerpräsidentschast Herriots. Die Zei ten des Ruhrkampfes sind im deutschen Volke, auch in der Arbeiterschaft, nicht vergessen worden. Wenn man trotzdem in Ruhe die Entwicklung in Parks abwartet, ohne ein großes Geschrei gegen den Kriegshetzer Porn- carä zu erheben, so geschieht das ohne Zwei fel aus der Erwägung heraus, daß in den beiden letzten Jahren die Entwicklung in Europa fortgeschritten ist und die Atmosphäre der Bedrückung und der Knechtung, die durch die Rachepolitrk Poincaräs hervorgerufen worden war, als überwunden gelten darf. Die Zwischenzeit hat uns den Vertrag von Locarnv „geschenkt". Wir Deuffchen wissen, daß einer der heftigsten Gegner der Briand- schön Vertragspolllik der neue französische Ministerpräsident Pomcarä gewesen stt. Es erhebt sich nun die Frage, die für Deutsch land von allergrößter Tragwette ist, ob Pomcars die Gegnerschaft gegen Locarno fortzuführen gedenkt, oder ob er seine Methode ändert und gleich anderen franzö sischen Politikern sich bemüht, Deutschland gegenüber in Zukunft eine freundlichere Geste zu machen. Ohne affen Zweifel ist auch das bisherige französische Kabinett Briand-Eaillaur seinen Verpflichtungen bezüglich des Locarno-Ver trages nicht in genügender Werse nachgekom men. Die deutschen amtlichen Stellen be ruhigten die Oeffenttichkett, in erster Linie die Bevölkerung der besetzten Gebiete immer wieder bannt, daß sie in den guten Willen Briands, die Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands auf politischem und wirt schaftlichem Gebiete zu fördern, keinen Zwei fel Letzten das langsame Tempo der Rückwirkungen auf den ungeheuren Einfluß der französischen Generale zurückführte. Der- kenrge framösische Politiker, der den Einfluß des französischen Militärs am meisten be günstigt und für die Durchführung seiner politischen Pläne benutzt hat, ist wiederum der neu« französische Ministerpräsident. Die Aussichten, auf das Inkrafttreten der Lo carno-Verträge rechnen zu können, müßten auf den Nullpunkt zurücksrnken, wem nicht Briand in diesem Kabinett das Außen ministerium übernommen hätte. Mit seinem Namen ist die Politik von Locarno eng ver knüpft. Er wird nicht umbin können, diese Politik in der bisherigen Weise fortzusetzen. Trotzdem wird Pomcarä mit seinen Hinter männern die Politik der Verständigung nur dann gulheißen und unterstützen, wem sich die Notwendigkeit herausstellt, auf diese Weste zu einer Stabilisierung der französi schen Währung zu gelangen. Der franzö sische Minfftervräsident wird schon kn den allernächsten Wochen Gelegenheit haben, fei nen politischen Willen kundzutun. indem er dafür Sorg« trägt, daß die bereits für die se» Frühjahr zu gesagte Aufhebung der lächerlichen Militärkontroffe wenigstens bis MM Herbst und bis zum Eintritt Deutsch-