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Vee--— >le 7lr. 225 Freitag, de« 26. September 1SS0 Zu er vor. - sind kein offizielles Partei- mit ein Grund von Otto Levr» fvl^ well cn. Wolle« ver- ur wo daß m. wir für machen. „Natio- ftanöe«. würden Gebrauch doch die Sie kennen Briefe". bann über «ine des völkischen tust zur :en- ein ird« bet eret ikel die oer- Vorsitzender: nalsoztalistischen Hitler: St« organ, sondern cherst ver- ertcht Rei- sucht- sollte, id zu und Zand- .1 ber l -er da- mden auf- aatS- etnen t hob > den auf dem ,ür- ldu- ezo- fest llen roß- nter :rnS ine» te- ndel der Weg. Der Vorsitzende fragt Reichswehr-Sondernummer Beobachters". Hörerraum auS. Dann wird Adolf Hitler a»S Zeuge «efgernfe«. er tritt unter Spannung ber Zuhörer Zu Beginn ber Verhandlung teilt Reich», onwalt Dr. Nagel mit, daß er den Staats- sekretär Dr. Zwetgert au» dem ReichSmtniste- rium de» Innern als Gegenzeuge gegen Adolf Krieg, Streik» us». hat Zeitung od.Itütßahld. .. Sei unverl. etngesaadt. Manuskripten ist Rückporto bei Zernspr. aufgegeb werben, k»nn. wir »in« Verantwort. I 4 weis« der iff vor dem Ausschluß Vom Recht der Notwehr unsere Bewegung allerdings »lötzl! H og die« das H Das „Dritte Reich- Vorsitzender: Welche Bewandtnis hat vor» hfeu. :tsatz dem nner imu- schte- brich Iten, Azeit Z zu dem l der achs, den war, aber bzw. vor« l die Mar- auS und >lung )res- : fol. ihren stellt, hrede oder Hitler: Die Faschisten habe« keine Gewalt» Methoden gegenüber Staat oder Regierung angewendet, sondern sich nur aegen die Ter- rorelemente, ber ber Staat nicht Herr wurde« gewehrt. Sius Befragen -eS Vorsitzenden gibt «r seine Personalien an. Gr ist 188S in Braunau am Inn geboren und bezeichnet sich als staatenlos. Der Vorsitzende umreißt ihm da» Beweis- Mi MM IlkW Sie Mk» Der Hochverrats-Prozeß vor dem Reichsgericht Hitler als Zeuge mit Loschwitzer Anzeiger Tageszeikm- für das --Uche Oresbe» «ad sei« Vororte. Dieses Vlatt enthM die amtliche« Bekanntmachungen de» Bate» zu Dresden für die Stadtteile vlasewitz, Loschwitz, Weitzer -irsch, Bühlau, Bochwttz und Laubegast sll. und lll. Verma «itz, Biederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig HtN«r: Ich fühle mich hier «ur verpflichtet gegenüber dem Volk. Ich setze hier vora«», daß wir dann schon die Mehrheit haben, es kann sich dann um illegal« Mittel nur vom Standpunkt b«r Wett handeln. Die NSDAP, will eine vollkommen neu« Ideenwelt, ein«« ganz n«u«n Staat aufbauen. Ich habe kein Instrument zu Gewaltmaßnahmen. Ich würbe nie Soldat gewesen sein, wenn ich mir rinbll- den könnte, einen Staat mit konsolidierter Wehrmacht mit Gewalt zu bekämpfen. Ich weiß, daß in den drei Jahren hinter uns 8V Millionen Deutsche stehen werden, und eS wirb eine Zeit kommen, in der man dankbar ist, daß es «ine solche Bewegung überhaupt gibt. Mein« Bewegung wird als staatsfeindlich htngestellt, weil die Gegner ihr Wachstum sehen. Der Schlußakt i» Wesielpro-eß Im alten Srinrinalgericht in Moabit spielt« sich der Schlußakt im Prozeß gegen die Mör- der des nationalsozialistischen Student«« Horst Wessel ab; Strafanträge und Urteilsverkün dung. Unsere Aufnahme zeigt den einen der Verteidiger RechtSamvalt Dr. Apfel bei sei»«« Platdoyer, Das Gespräch tm Gefä«g«ishof Staatsanwalt Michael wird bann über -te Aussage be» Strafgefangene» Willi Max Bauer über ein vefpräch mit Leutaant Lude« oernomme«. Vauer sei wegen Betrugs z« sechs Monate« G«fäng«t» verurteilt worden, sei» Betrug sei sehr raffiniert begauge«, so daß Bauer normal sein müsse. Bauer lei zu dem Staatsanwalt gekommen und hab« ihm gesagt, baß er mit Liwtn tm GefSngntShof gesprochen habe, dieser hab« ihm gesagt, er sei wege« Zellenbildung in der Reichswehr in Haft, eS werde aber mit einem Jahr Gefängnis ab. gehe«. Ludt» habe weiter gesagt, i» Oktober komme be« Putsch ber NSDAP^ die viel Waffe« zur Verfügung habe. Sano« ne«, Maschinengewehre, Mtnenwrrfer stände« den Nationalsozialist«» zur Berfügun^p Dt» Reichswehr unterhalte a«ch veztehu»««« z» Moskau. mit dem sogenannten Dritten Reichs- Hitler: Für uns war -er alte Staat der Ausdruck -er Macht, wir waren stott auf ih», wenn er auch sein« Fehler hatte. Dann kam der neue Staat, -er Demokratie und -eS Pa- zistSumS, der «ine» Tage» kein Volk mehr hinter sich haben wird. Wir hoffe» dagege» auf ein neue», bessere», bas »ritt« ««ich, be« wahre» Staat »eS Volkes. Vorsitzender: Wie denken Sie sich die Er reichung de» dritten Reiches? Hitler: Wir gehen den verfassungsmäßige» Straflers Ausscheiden. Der Vorsitzende verliest einzelne Stellen, n. a. daß Httler gesagt habe: „In diesem gro ßen Kampfe werden Kopse rollen, von nnS oder den anderen, sorgen wir, daß di« anderen rollen." Hitler: Ich glaube, weuu die natioualsozia, listische Bewegung legal siegt, wirb «S eiues Tages hier eiuen Staatsgerichtahos geben, der gegen die Novemberleute auch Urteile sällt, bei denen Köpfe rolle«. sBravo im Zuhörerrau«) Unter natio, naler Revolution darf man nicht n«r eine« innerpolitischen Vorgang verstehen. Wen« noch zwei, drei Wahlen ftattftuden, wirb die NSDAP, im Reichstag eine Mehrheit haben, dann wird die Erhebung der Ration kommen. Gegen die Friedensoerträge wer» den wir mit ast«« Mitteln Stellung nehmen. Vorsitzender: Auch mit illegalen Mitteln? snlg». Er bittet Dttlex, sich tu großen Zügen über dte Entstehung ber Partei und ihre Ziel« auszulaflen. Er möge keine AgitationSred« l-alten und auch taran denken, daß er nicht al» Beschuldigter vor Gericht steh« und -«shalb seine Aussage kurz fassen könne. D«r Vor sitzende weist den Zeug«« weiter aus da» Recht hin, dte Aussage zu verweigern, falls er fürchte, sich einer strafrechtlichen Verfolgung auszusetzen. Adolf Hitler sagt aus Ich war vom Sommer 1S14 bis zum Herbst 1918 deutscher Frontsoldat, durch diesen Hee- rcsdienst bin ich auch staatenlos geworden. Au Beginn des Zusammenbruches tm November 1V18 lag ich als schwer GaSvergifteter tm La zarett. Dieser Zusammenbruch hat mich außer ordentlich erschüttert, aber ich erkannte auch sofort, daß eS unmöglich sein würde, ihn mit den auS früherer Zeit bestehenden politischen Kräften aufzuhatten. Die Schul- lag nach meiner Erkenntnis daran, -aß das deutsche Volk aus bi« eigene völkische Krast und ihre Einsetzung verzichtete, sie lag tn der Beseiti gung der Autorität der Persönlichkeit, in der Einführung -er Demokratie und in der Pflege pazifistischer Ideen. Einer solchen Entwick- luug mußt« eine neue Bewegung entgegen- gestellt werden. ES mußte eine Bewegung sein, -te fanatisch -eutsch war und dte die Pflege ihrer geistigen Entwicklung auch vor dem Terror der Straße, der damals herrschte, schützen konnte. Deshalb kam von vornherein die Zweiteilung der Bewegung. Deshalb mußten sofort die Sturmabteilungen gegründet werden. Sie sollten nur dem Schutz gegen den Terror der Straße dienen. Keine Sekunde war der Gedanke -er, -ie Sturm abteilungen tm Kampf gegen den Staat zu verwenden. Wir haben nur die rein g«isttge Verbreitung der Idee gewünscht. Das Jahr 1S28 hat eine Ausnahme gemacht, aber -as mar nicht unser Wunsch, daran war der Nuhr- «inbruch schuld, es lag ein Zwang vor. Vorsitzender: Was meinen Sie damit? Hitler: Ich weiß nicht, ob ich darüber hier sprechen darf. Der Vorsitzende gibt den Inhalt des Ur- teils des VolkSgertchts München gegen Httler bekannt, nach dem «r wegen Hochverrats rechts kräftig verurteilt tst. Httler: Die Entwicklung -er Sturmabtei lungen zu einer Kampftruppe war nicht durch mich erfolgt, sondern auf Wunsch amtlicher Dienststellen! Dadurch war der Geist ein an derer geworden. ES bestand ein latenter Kriegszustand zwischen Bayern und dem Reich, und es war nur eine Frage, ob der Krieg un ter einer weiß-blauen oder einer aroßdeutschen Fahne ausbrechen sollte. 1925 habe ich die Bewegung neu ausgebout und habe meine Ab teilungen unbedingt militärisch ausgezogen, jede militärische Tätigkeit hab« ich verboten. Ich habe «S auch durchgesetzt, obwohl e» schwer war. Ich Hab« «iemals «i«e Zersetz«»« »er Reichswehr «»geregt, ich btt» alter Soldat «r»d will »te Reichswehr StaatSanwatt Michael: Bauer ga» auch a», daß d«r Putsch vom Mittelstand und Hand werk finanziert w«r-e, die dann durch StaatS» aufträae entschädigt werde» sollte«. sLebhast« Heiterkeit.) Oberregierung-medizinalrat Dr. Schütz er» klärt, daß Bauer zweimal tm Jahre 1929 tt» ber Irrenanstalt gewefen sei. Die Diagnose laute aus Hvsterie und Geisteskrankheit. Baue« sei Psychopath, und das Urteil über sei»« Glaubwürdigkeit könne sich da» Gericht selbst bilde«, er würde ihm al» Mediziner nicht glauben. fErregnng im Saal.) Reich-anwalt Dr. Nagel betont daraus, »aß er die Psltcht gehabt, die Angaben de» Bauer zu prüfen, nach dem BeweiSergebui» verzichte er auf den Zeuge«. Staatssekretär Dr. Zweigert al» Gegeazeage gegen Httler Inzwischen tst -ie Vernehmung des Staatssekretär» Dr. Zwetgert vom Reichs- Ministerin« de» Innern als Gegenzeuge ge gen Adolf Httler beschloffen worden. Er soll darüber vernommen werden, daß und welche» Material tatsächlicher Art im Reich»«, iniste* rium de» Innern für umstürzlerische Plän» Ler NSDAP, vorhanden sei. Der Zeuge erklärt, daß da» Material i« einer Denkschrift niedergelegt sei, dte dte E«t- Wicklung der Partei schildere und Aeußerun- gen ihrer Führer enthafte. Di« Denkschrift habe die ReichSamvaltschaft. st« sei anch ver wendet tn -em Streit -wischen Thüringen und dem Reich. Da» Reich-Ministerium des In nern hab« auch noch Material dasür, daß Httler vor dem Hitler-Putsch 1928 gegenüber baye rischen Stellen LoyalitätSerklärung«» abgese hen habe, keinen Putsch zu machen, ihn aber rann doch in» Werk gesetzt habe. Da- Mate rial bestehe au» gedruckten Zeugenaussagen des Hitler-Prozeffts. Der Vorsitzende hält Staatssekretär Dr. Zwetgert -t« Aussage Hitlers vor. Dr. Zwetgert: Ich habe nicht die Aufgabe, ein Gutachten über dte Aussage Hitlers zu machen. D«S vv« «ir genannte Material «uß nach »einer Meinung ,«» Gegeuftau» »er BeweiSavsnah«« gemacht »erd«». ES tst nicht nur der Führer der Bewegung zu befragen. DaS Gesamtbild nötige zu dem Schluß, daß di« Partei nicht nur auf legalem Wege ihre Ziele erreichen wolle. Rechtsanwalt Dr. Frank H betont, -aß ma« für »ie BaHauvtuuge« Tatze«-«« bring«« ««» «ttßt »ft beruflich«» Vertreter» eines «öfter»«»»«« Systems «lS Zeug«» arbeit«, solle, lvebhafte Heiterkeit tm Saal, der A«- walt wir» zur Ordx««g verwiesen.) Da» RetchStnnenmlnistertum hab« kein Tatsachen material. Rechtsanwalt Dr. Sack äußert schwere pro» zessaale Bedenken gegen diese Art -er Beweis- ar>ch«tm täglich mit d« S«Üag«: Anftl. Ar«»-«»- »ch Agrar-Darft, Rafto-Zftluo^ Rue ft» Vftrtft. s Anzfto« «wed« G stünbch«,Lach««,Ausalfteu.u«»«'3ft1,Mo-en.Zett«>«,Schnittmusttrt>»q«a.VerS«zuo<prft< beträgt ftftdftHa«« s »tt 100 S«l»pf«nü monaN. M^ io, durch »ftpofi «hae Zustellgebühr »oaaü M. 2.20. Mr ALlle bäh.Sew««, «ech ,— — — !-« reicher keinen Anspruch auf Lieferung b»V.Nachllesenmg d« «w «AtOMon -I Anzeigen an bestimmt«, Laa« es» PV j Vlasewitz^rollewitzer Är.ij nicht übernehm » Jahrgang —————4 gebracht. Rabananspruch «llW: -.»«rspät. Hitler benenne, ber über dte umstürzlerische» Bestrebungen der Partei au-sagen könne. Dte Benennung löst eine gewifle Unruhe tm Zu ¬ intakt haben. Ich würde jeden htnanSwerfen, der -ie Reichswehr zersetzen wollte, ich will daS Vaterland gesund. Natürlich muß aus der Reichswehr wieder das deutsche Volksheer werden. Wer dte Reichswehr zersetzt, ist ein Feind des deutschen Volkes, der Nation. Ohne Erziehung zu bewußtem Nationalismus, zu Kampssinn, kann es auf di« Dauer ab«r keine Reichswehr geben. Vorsitzender: Haben Sie Ihr« idealen Ziele mit ungesetzlichen Mitteln erstrebt? Httler: In einer Organisation, die Hundert tausend« umsaßt, kann man kotne Gehetmntfl« haben. vesehl«, die gegen Gesetz« verstoßen, »ürse« in «einer Org««ifatto» »ich« «G««führ1 «erbe». ES dürfen, keine Gehetmerlaffe hevauSgelaffen werden, -te vor den Augen der Behörden g^ heim sein müßten. Dazu hab« ich auch Haupt mann Pfeffer angehalten. Ich hab« Par-«, genoffen immer auSgeschloffen, die sich -em widersetzten. Der Vorsitzende weist aus di« AbsondernngS- bkstrebungen hin und frag«, ob zu den AnS- geschloffenen auch Dr. Otto Straffer gehöre. Hitler: Jawohl, eS ift eine Bewegung ent» Kanden, die revolutionäre Pläne schmie dete, »ie Männer find ausgetreten, als ste Hitler: Die politischen Parteien verfügen über die Reichswehr, denn di« Regierung ist von den Parteien abhängig, den Retchswehr- mintster bestimmt die RegierungSmajorttät und damit -te politischen Parteien. Der Vorsitzen-« fragt, ob Hitler gemeint habe, daß dte Reichswehr politisiert werden müfle, wenn er tn einer Rede gesagt habe, -er Soldat müsse ber Träg«r des politischen Ge dankens sein. Hitler: Nein. Die Armee darf aber nicht r«tn mechanisches Kriegstnstrum«nt sein, »er S«l»«1 muß zugleich »er Träger »eS völkische« Gedankens sein. Daß die Reichswehr daS nicht ist, ist tn unseren Augen ein Unglück. Wir werden dafür sor gen, daß st« zum Träger des BolkSgedankenS wird. Der völkisch« Gedanke hat nichts mit einer »Partei zu tun. Vorsitzender: Definieren Sie den Begriff „völkischer G-d«nke". Httler: Für den völkischen Gedanken besteht nicht ber Staat an sich, für den völkischen Ge danken ist wesentlich die Erhaltung des Volks- tumS; ihn stört es nicht, wenn die Form, -er Staat zerbricht. Vorsitzender: Was haben Ste mit dem Hin- wetS aus Italien im Oktober 1922 sagen wol len? rroi^'N st. r. „Ci