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Sächsische Jahrgang ^atm« di« s popelt«,« Pettt-Zetl« mit LS Soldpsmmam berechnet, ReNamoe dl« 4 gespalten« Zell« ^elbpfennlg«,. Anzetaen n. Reklamen mit ptotzooeschrtnen und Ilylviettgen Satzarten werden mit sox tdittan - Aufschlaq berechnet. Schluß der Anzeigenannahme vorn». 11 Uhr Für das Erscheinen . I der Anzeiqen an bestimmten Tagen »der Plätzen, >»wi« für telephonische Aufträge wird 8» 4 I keine Gewähr geleistet. Insertionsbeträqe sind sofort bei Erscheinen der Anzeige fällig. I Sei späterer Zählung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeilenpreis in Anre nung - gebracht Nabattanlpruch erlischt: b.derspät. Zahlung, Mage ob. Konkurs ^Auftraggebers -77^ lägitch mu den Setiagen- AmN. Fremden- und Künste, Agrar-Dartt, Radio.ZeiNiagRus.ln Atztet. j Anzeta« ? Lachen, Aus allern neu^ZÄ«, Mo^.Zeitun^Schnittmusterboaen Der S^ugspreis beträgt frÄ ins Haus mll IW 2 io, durch diepost ohne Zustellgebühr monall M.2.20. 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Der Minister habe sicherlich den besten Wil- len, aber die RegierungSkoalitivn berücksich tige nicht die himmelschreiende Not der deut- chen Landwirtschaft. Der deutsch« Landwirt, der in eine Pariastellung hinabgedrückt ist, M geradezu zur Auswanderung ge- zvun gen,-—weil ihm sein Produkt nicht bezahlt wird. 2m Zusammenhang damit droht eine schwere Erschütterung des Real- keditS. AuS den Sberselfchen Ländern werde« 10 Millionen Tonnen überschüssigen Weizen- nach Deutschland gedrängt. Dagegen kann dir deutsche Landwirtschaft nicht durch halbe Maßnahmen geschützt wer den. Das MalSmonopol wird wirkungslos bleiben, wenn nicht entsprechende Maßnah- mn bei Roggen und Gerste hinzukommen. 2m Lande erwartet man jetzt die E.füllung bei Forderungen, die Reichspräsident von Hindenburg in seinem Briefe für die Land- virischaft aufgestellt hat. Wenn diese Hoff nung trügt. dann wird all« Besonnenheit der Führer nicht verhindern können, daß die schwar zen Fahnen rauschen und ein neuer Bau ernkrieg auSbricht gegen de« eigenen Staat. Die Regierungsparteien haben di« Möglich keit, der Landwirtschaft das zu geben, was fie braucht. Ein Recht der Derbraucherschaft auf die Weltmarktpreise kann nicht anerkannt Verden von einer verantwortungsbewußten Staatspolitik, die den sozialen Ausgleich schaffen soll auch für die Bauernschaft. AeichSrrnährungSminifter Dr. Dietrich gab zu, daß er nicht damit gerechnet habe, dah die Anträge der Regierungsparteien auf der rechten Seite in allen Einzelheiten An erkennung finden würden. Das Roggenprv- blem steht ja augenblicklich im Vordergrund. Aber es kann nicht allein ausschlaggebend sein. Die Statistik ergibt, daß der Einfuhr- Überschuh bei Diehprodukten doppelt so groß ist als bei Körnerfrüchten. Wir müssen von dieser Einfuhr abkommen. Dir dürfen deshalb auch nicht mit einer Ha.idbewegung die Einwände derjenigen ab tun, die es für gefährlich halten, wenn ihnen die Futtermittel verteuert werden. Wir wol len unsere Aufmerksamkeit zunächst auf das Roggenproblem konzentrieren. Die bisherigen ktützungsaktionen für den Roggenpreis haben deshalb keinen Erfolg gehabt, weil der Rog- genüberschuh weit über die Zahlen hinaus- ging, die zurrst genannt worden waren. Beim DeiM haben wir erreicht, dah das Absln- ken der Preise aus dem Weltmarkt 7- bis «mal stärker war als in Deutschland. Beim Aoggen kann ein noch so hoher Zoll nicht em Preissteigerung über das jetzige Niveau bewirken. Wir wollen nur erreichen, daß der Preis nicht noch weiter absackt. «kgen die Gefahr eines Weizen- »««Pings können wir «ns nur durch gleiteude Zölle schütze«. die der Preisentwicklung angepaßt wer den. Bei der Gerste können wir den Zeit- punkt für die Inkraftsetzung unserer Maßnahmen nicht angeven, weil sonst wieder die Vorversorgung einsetzen würde. Das Maisproblem liegt recht kompliziert. Ich bin kein Freund von staatsmonopolen und große Wirtschafts kreise sind der Zwangswirtschaft abge neigt. Im vorliegenden Falle müssen solche Bedenken aber zurüagestellt wer den, weil das Gesamtwohl eine Regelung im Sinne des Maismonopols erfordert Das Verhältnis der Mehlzölle zu den Ge treidezöllen scheint in dem Antrag der Re gierungsparteien richtig gefunden zu sein. Bet den Schweinen liegt die größte Gefahr in der Entwicklung der inneren Produk tion. Die Auslandskonkurrenz bedeutet aber eine große Gefahr für unsere Eier- und Geflügelproduktion. Wären wir ein Volk von Idealisten, so würden wir vom Weizenbrot zum Roggenbrot übergehen. Wir wollen dahin kommen, daß wir die Futtermittelzölle nicht nur herab setzen, sondern schließlich ganz auf geben können ohne Schädigung der Gesamtlandwirtschaft. Dazu soll die Kombination von Roggen-, Gersten- und Weizenwirtschaft dienen. Für die Zuckerwirtschaft hängt die Ueber- windung der jetzigen Schwierigkeiten ab von einer richtigen Kontingentierung. Alle dese agrarwirtschaftlichen Fragen be dürfen einer schnellen Erledigung. Ich wäre sehr dankbar, wenn der Reichstag so viel Zutrauen zu uns hätte, daß er uns eine gewisse Bewegungsfreiheit gibt. Die Verbraucher baden im gegenwär tigen Zeitpunkt keinen Anlaß, sich über die Zollerhöhnngen zu beschweren. A.bHndexzahlen weisen im ganzen einen .ttuckgaiH auf, aber die Preise der Agrar- erzeugntsse stehen dabei weit unter der Verhaltniszahl der übrigen Preise. * 2n der Abstimmung wurde der von de« Regierungsparteien eingebrachte Initiativ gesetzentwurf über ZoNLnderungen bei Wei- -en und Hafer nach Ablehnung der Aende- rnngsaatrage angenommen. Gleichfalls Annahme fanden dann auch mit den Stimmen der Regierungsparteien, der Wirtschaft-Partei und «ine- Teile- der Rech, te» die ZoNLnderungen bei Gerste, Malz, Kartoffeln. Mehl, Kleie und Zucker. Mit großer Mehrheit wurde auch dem MaiSzoll zugestimmt. Not-Etat verabschiedet Im Reichsrat wurde am Montag abend zunächst der Nothauohalt für 1930 ange- nomme». Er ermächtigt die Reichsregie, rung, in -er Zeit vom 1. April bis Ende Juni I. die zur Aufrechterhaltung der Reichsverwaltnng oder zur Erfüllung der Aufgaben und der rechtlichen Verpflich tungen des Reiches notwendigen Aus gabe« z« leisten. Hierfür wird ei« Vier- tel der für 1929 bewilligten Beträge znr Verfügung gestellt. Als Sondereinlage bei der BIZ. können bis zu 100 Millionen Mark geleistet werden. Beschlüsse zur Finanz reform Nachdem der Reichörat den Nothaushalt verabschiedet hatte, befaßte er sich noch mit Schließlich wurde «i» Antrag der Regie rungsparteien au genommen, wonach bei vor dem 5. März d. 2. im Inland geschloffen« Lieferung-Verträgen über verzollte« Kaffee und Tee der Verkäufer berechtigt ist, von dem Käufer Ersatz d«S ZolluuterschiedeS für die »ach dem Inkrafttreten der Zollerhöhung ge liefert« War« zu beanspruchen. Die dritte Lesung de- AgrarprogrammS wird heute erfolgen. Es bleibt bei 50 Prozent Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichsrats hat dem Vorschläge des Reichs ministers für Ernährung und Landwirtschaft zu-gestimmt, wonach der Vermahlungssatz für Inlandsweizen auch für den Monat April auf 50 v. H. festgesetzt wird. dem Gesetzentwurf zur Vorbereitung der Fiuanzreform, der mit 50 gegen 13 Stim men von Bayern und Thüringen bei 3 Euthaltuugeu von Ostpreußen, Branden burg und Pommern angenommen wurde. In seinem ersten Artikel behandelt er die Sicherung der Arbeitslosenversiche rung und ermächtigt den Vorstand der Reichsanstalt, die Beiträge bis auf 4X zu erhöhen und der Reichsregierung Vor schläge zur Reform -er Arbeitslosenver sicherung zu unterbreiten. Zu den Be schlüßen ist die Mehrheit der Stimmen so wohl der Arbeitgeber als auch der Arbeit nehmer erforderlich. Kommt keine Eini gung zustande, so beschließt die Reichs regierung über die Beitragserhöhung. Eine Aenderung der Leistungen kann nur im Wege der Gesetzgebung erfolgen. Weiter bestimmt die Vorlage, daß der Reichsaustalt als Rotstock für 1930 50 Millionen auS der Jndustrieauf- briugungsnmlage und bis zu 30 Mill, aus dem 1425 Millionen übersteigen- de« Lohnsteueraufkommen zuzuführen sind. Artikel 2 des Gesetzes bestimmt, daß die aus Zollmitteln der Invalidenversiche rung in den Jahren 1930—1935 jährlich zu überweisenden 49 Millionen Mark nm die Hälfte gekürzt und dafür bis 19:10 gezahlt werden. Artikel 3 schließlich behandelt die Steuersenkungen und die Aucgabenerspar- nis. Nach den Beschlüssen des Ncichsrats wird der Finanzminister beauftragt, gemeinsam mit dem Reichssparkommifsar ein langfristiges Garantieprogramm aufznstelle«, das die Grundlage für neue Steuer senkungen schafft. und namentlich auch eine Senkung der fortdauernden Ausgaben von 1931 ab ge währleistet. Von den Ausgaben des ordentlichen Haushalts 1930 sollen 1931 mindestens 600 Millionen eingcspart wer den, die für Steuersenkungen zu verwen den sind. Heule setzt man sich wieder zusammen Die interftaftionellen Besprechungen über das Finanzprogramm, die für Montag in Aussicht genommen waren, werden erst heute stattfinden. Im Laufe des Montaanachmit- tags hat eine Fühlungnahme -wichen Ver tretern der Deutschen Volkspartei und des Zentrums stattgefunden. Eröffnung der VHI. Sreichsgastivirts-Meffe Der in «-rltn wurde aan 28. Marz in Anwesenheit zahl- ^L^^^Essegelande am Ka ser^mm in Berlin die achte Ne-ichSgastwirtS- reicher Ehrengäste und Vertreter der mabä<oenven L-rg ^nd 17 000 Quadratmetern messe eröffnet. In etwa 500 Ständen wird auf einer a Art gezeigt. — Ueberücktsbild dtt »-da-! GanzeArbeii imReichsrat