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«it Loschwiher Anzeiger Venvaltungsbezir») der Ge«erNde« Wach- Amtshauptmannschaft Dreade«. SüchUcke DMMW M «MWMk , „ . dlA «MM dl« amtlich«, »«»«uttmachaag«, das *at«a p, Dr«d«i für dt» «ta»U»0« »lasewltz, Loschwttz, Wrttzer -Irsch, Nllhlaa, Nochwttz «d La»b«g«?l gl. »ad M. ml». »l«d«rpoyr^. -ost«rwitz. PUlnItz, W«W« an» «ch»af»v. samt« d« -SS Gonnaven-, oen 12. oezemver 1V2S - »> -4 AmenkaberettetdieGesundungderWirlschaftvor Auch in Preußen ein« Regierungsumbildung in Sicht — Bayern verlangt die Steuerhoheit -er Länder zurück Scharfe Kritik des Berliner Oberbürgermeisters an der Anleihepolitik der öffentlichen Körperschaften Oie Reglerungsfrage Doch kelae Klanmg. Man hat in Berlin im Laufe des Freitags Zeit gehabt, sich mit den Programmpunlten der Sozialdemokratie zu beschäftigen, und ist im allgemeinen zu der Aeberzeugung ge langt, daz sie nicht als absolutes Hindernis, für die Drohe Koalition zu betrachten sind. Man kann die Forderungen in der Tat sehr verschiedenfach deuten und auslegen, und die Verantwortung wird nach wie vor bei Herrn Mül'er-Franken und seinen Genossen liegen, ob er den Dogen Überspannen und es zum Druch kommen lassen will oder einem Kom promiß zusttmmt. Dis zur Mittagsstunde Les Frettags stand im Vordergrund des In- te e'ses die Frage, was die Deutsche Dolks- parki zu den sozialdemokratischen Vorschlä gen sagen werd«, und man betrachtete es als eine leicht« Besserung der Lage, als Dr. Scholz bei seinem Empfang beim Reichsprä sidenten erklärte, die Deutsche Volkspartei sei auch weiterhin bereit, an den Verhand lungen über die große Koalition teilzuneh men. Runmehr ist die Initiative wieder kn die Hande b«< ReiHSprL identen gerat worden. Das vor der So la dcmokra ie auf- geste.lte Programm enthält Pu.,.e von so ausserordentlicher Tragweite, daß, falls man sie erschöpfend durchberaten wollte, um zu einer endgültigen Meinung zu gelangen, ein Zeitraum von vielen Wochen notwendig wäre. Don einer solchen Verschleppung kann natürlich gar keine Red« sein, und eine zu erzielende Einigung könnte nur dalI» gehen, bah die in Betracht kommenden bürger lichen Parteien sich bereit erklären, in der kommenden Reichstagssession die von der Sozialdemokratie vorgebrachten Wünsche in wohlwollender Weise zu erörtern. Wie wir hören, haben im Laufe des Frei tag neue interfraktio-elle Besprechungen zwi- ' schen den Partei ühre n über die Regierung-- f az« stattge unden. Das Zentrum, das bei die er De e zenheit durch Dr. Marx vertreten war, hat eine Dermittlungsaktion eingelelte'. indem es einen Teil der so ialdemokratischen Forderungen offen unterstützte. Auch die Demokraten haben sich für die Annahme der sozialdemokra'ifchen Forderungen eingesetzt, so daß zurzeit nur noch Lkr b. « fch« DolkSparie! ernste Bedenke« gegen das sozialdemokratische Programm zum Ausdruck bringen läßt. Severing befürwortet die (Sroßr Koalition Der preußische Innenminister Severing setzt in einem Artikel in den Sozialistischen Monatsheften die Gründe auseinander, aus denen er für die Große Koalition ein tritt. Er schreibt u. a.: Für die Sozialde mokratie muß es dnrauf ankommen. die wirt schaftlichen und politischen Nöte, die am HSr- testm die Arbeiterklasse drücken, durch eine positive Mitarbeit an einer zukunftsstarken Außenpolitik zu beseitigen oder doch wenig- ktens n» mildern. In den Masten fetzt stch schließlich doch die Partei durch, die sich nicht scheut, die Verantwortung für eine un bequeme Gegenwart zu übernehmen, wenn sie damit dem Volke eine bessere Zukunft beritet. Das Sch-itern der Großen Koalition wäre der erste Stritt, der uns wieder von Lo- W WM MM »er MMWM SOO 000 unterstützte, roo 000 nichtunterstühte Erwerbslose —Hunderttausente Kurzarbeiter — Beängstigende Zustände im westdeutschen Industriegebiet Die NegiernngSstclle« haben seit eini gen Tagen unter Hinznzichnng der Par teien eingehende Erhebungen über daS im mer kritischer werdende Problem der Ar beitslosigkeit angcstcllt, das seit der Zu spitzung der wirtschaftlichen Krise einen geradezu bedrohlichen Charakter angenommen hat. Wenn nnnmchr bekannt wird, daß in Deutschland über 800 000 unterstützte Arbeitslose gezählt worden sind, so bedeu tete diese Feststellung sowohl für die kom mende Neichsrcgleruug als anch für die gesamten Vvikskreisc eine äußerst alar- micreude Tatsache, die in ihrer gauzen Tragwcit gar utcht genug beachtet werde« kau«. Mau weiß, daß außer den unter- stützungöbcrcchtigtcu Arbeitslosen im Deutschen gleiche noch mindestens 150 bis 200 000 nicht »mtcrstümc Erwerbslose nnd darüber Hinans Hnnocrttansendc von Kurzarbeitern vorharHen sind, so daß man die Zahi der durch die Arbcitskrise in Not geratenen Angestellten nnd Arbei ter gar nicht übersehen kann. Wenn die Entwicklung derartig katastrophale Fort schritte machen sollte, wie in den letzten Monaten, dann ist Deutschland ans dem selben Stande der Arbeitslosigkeit ange langt wie England, besten Jleglernng tat sächlich riesenhafte Summen für die Un- terstütznng der Erwerbslosen anSwerfen mnß nnd in besten Finanzpolitift der Er- wcrböloscnsonds nach wie vor die größte Nolle spielt. Die neuerlichen Veröffentlichungen über die Finanzlage des Reiches lasten er kennen, daß das Finanzministerium» trotz größter Sparsamkeit noch nicht in der Lage war, größere Posten für besondere Aufwendungen für die Arbeitslosen in Bereitschaft zu stelle»». Es scheint, daß daS Neichsfinanzminlste- rium von dem Ucberhandnchmen der Ar beitslosigkeit vollständig überrascht worden Ist, nnd daß die.zuständigen Stel len diesem Problem trotz der in der lebte»» Zeit immer schwieriger gewordenen Wirt schaftslage nicht diejenige Beachtung ge schenkt haben, die es angesichts der außer- ordentlich großen Anzahl der von der Arbeitslosigkeit betroffenen Staatsbürger beanspruchen »nutzte. Geradezu crschrck- eud sind die Ziffer»» der Arbeitslosigkeit m westdeutsche« Industricacbict. In vcr- chie-ette« Städte« ist fcstgestcUt worden, >ah der siebente Teil der Gcsamtbcvölke- rung ans die öfsentlichcn Nntcrstütznngcn angewiesen ist. Im Durchschnitt kann man aus Grund der Statistiken tatsächlich kon statieren, wie hoch der Prozentsatz der Arbeitslosen an der BevölkernngSzifier gemessen sein »nutz, und man kommt da bei zu de«, Ergebnis, -aß unter lVO Familien in Deutschland mindestens acht unter der Erwerbs losigkeit zu leiden haben. Diese Ziffern beweisen, welche ernste Ge fahre»» sich ans der Zuspitznng der so ziale,»» Krise für die Gcsamlsituatiou des Reiches ergeben. Wie man hört, soll der neue NeichS- fiuanzministcr de»» Auftrag erhalten, an der« bisherige»» Rctchdhanshalt alle er denkliche»» Abstriche zu machen und die er- forderliche»« Mittel für die Erwerbslosen- Unterstützung bereit zu stellen. Erst dann, wenn die nene Negierung Gelegenheit haben wird, grundlegende Aendernngen in» Etat vorzunehmen, wird sich übersehe»» lasten, ob die znr Zeit in Anssicht genom mene 20prvzcntigc Erhöhnng der Unter stützungssätze überschritte»» werden kann. Nachdem diese Frage einmal von de»» po- itischen Parteien ernsthaft geprüft wor ben ist, wird das nene NcichSkabinctt in einem Negicrnngsprogramm ausführlich »as ArbcitSlosenproblcm behandeln müs- cn, damit die Lesscntlichkeit, die »nit wach ende»» Besorgnissen der weiteren Ent wicklung der Wirtschaftslage entgepen- sieht, einigermatzen beruhigt werden kann. * Der Haushaltausschuß des Reichstages beschloß, daß mit sofortiger Wirkung die Unterstützungssätze in der Erwerbsloscnfür- sorge für die Hauvtunterstützungsberechtigten um 20 o. H. erhöht werden sollen, für un- terstützungsberkchtigte Familienangehörige sollen die Unterftükunassäke um 10. v. H. erhöht werden. Die Höchstgrenze für eine Familienunterstützuna wurd- ebenfalls um 10 v. H. erhöht. Dieser Beschluß tritt an die Stelle des gestrigen Beschlusses des Sv zialpolitischen Ausschusses. carno, damit von Eurona entfernte. Das wäre kein Aufbau der Trümmer. Wichtig ist vor allem die Erkenntnis, daß es der Zusammenfassung a'l r produktiven Elemen te des deu schen Volkes bedarf, um für eine längere Zeit es von neuen Erschütterungen freizuhatten. Oie E>oziald-mokra<rn aeaeir Geßler- Wiederlehr ins Kabinett (Eigener Informationsdienst^ Von sozialdemokratischer Seite wirb be stätigt, daß man innerhalb der sozialdemokra tischen RelchStagSfraktion einmütig zu der Auf'as'ung ge'angt sei, daß die Bet-i'ignng an einer RetchSrezierung, ta der Reichswehr Minister Är. Geßler vertreten ist. für die Sozialdemokratt? nicht in Betracht kommen könne. Auch hinllchtlich d"S Reichskanzlers Dr. Luther beständen ernste Bedenken, so daß die'e per'önlicden Fragen die Lage noch Wetter kompkttieren müssen. Dl: Sozialde mokratie werd« aber mehr auf das Pro gramm a'S auf die Männer sehen und in der Rer'o-tenfrage keine Bedlnaungen stellen. Moskaus Ge'dquelle für China versiegt. Rach Meldungen del Vertreters del ^Dai- ld R«'egra*»h" hat Feng, der heutiae cherr Ve'i-gl, mit Moskau gebroche", well Mos kau aus ^eldmang-l seine Snblldien ein- stellen mnVe. Gr letz? keine Hoffnung nun auf den Erfolg d:r Pekinger Zollkonferenz. Eü-ameritanisch« Reise» «in-tücke Auf Einladung des argentinischen Gesund« heitsamtes leitete der deutsche Tropenhygie- niler Prof. Mühlens zwei Erpeditionen m die Malariazone Nordargcntiniens: außer dem hielt er Kurse an den Untoersitälen Argentiniens. Chiles. Perus. Uruguays und Paraguays. Diese ehrenvollen Einladungen, sowie die mehr als höfliche Aufnahme zeu gen für die Hochschähung, die die deutsche Wissenschaft nach wie vor draußen genießt. Gleichwohl ist, wie Prof. Mühlens in einem Vorträge, dem wir die nachstehenden Aus führungen entnahmen, erklärte, die südameri« kanlsche Kultur in erst r Linie auf die sprach oerwandle französische ei»mestcllt. Im Vergleich zu der mit großen Mitteln über aus aktiv, »ielbewußt und wirksam arb »ten- den französischen Kulturprovaganda bl ibt Deutschland weit zurück. Demgegenüber lei stet drüben die deutsche Kaufmannschaft, ob wohl sie aegenwärtig auch nicht auf Rosen gebettet ist. für die Anfrechterbaltung der deutschen Schulen, Hospitäler usw. ganz Außerordentliches. Der Südamerikaner belltzt ein ansgenräg- tes Rasten- und Nallonalbewußtsein. Dern- gemäß bstht in Wissenschaft und Industrie dar wachsende Streben nach Selbständigkeit und Ilnabhänai gleit vom Ausland. Für Ausländer wird es daher immer schwe rer. sich eine Dancrcristenz m schaffen, ganz besonders auch für akademische und manche technische Berufe. Handwerker finden selbst in dm großen Städten nicht ahne weiteres günstige Arb-ttsmögllchftiten Kaufleute nur dann, wem» sie au/ Grund fester Vereinbar nmaen binausziehcn. Einroandenrngs- »md Nied'rsastun"«möalichkei1en für Aerzte sind in Südamerika kaum noch vorbanden. Heber 100 Millionen Hektar kultivi-rbaren Landes sind in Argentinkm noch nn bear beitet und harrm der Kolonisation. Was durch aut organisierte Ans» dsnnaen daftlbst aeleistet werden kenn, das ist in den schönen« Kolonien schwäbischer und anderer deutscher Bauern in» argentinischen Tbaco. in Mssio- nes. Paraguay, ebenso wie in Südbrasilien bewiesen worden. Jedoch nur die planmäßig eraanisierte, von deutschen »ind einheimischen Behörden aebilllote nnd begünstigte Aus wanderung hat Aussicht auf Erfolg. Dazu aehört N'cht nur ein g-sunder Körper, son dern anch für die erste Zeit etwas Geld (mindestens 7000 Mark). Zn'ua von fremdm gesunden Elemen ten scheint zur wirtschaftlichen Erschließung des tropischen Amerikas unerläßlich. Denn gerade die einheimische Arbeiterbevök- ki'nmq beo'nnt. durch Krankheiten (Malaria, Wurm-, Darm- und Gssch'echtsleiden. Tu berkulose, Aussatz usw.l, sowie durch den weitverbreiteten Nllnhollsmns teilweise zu degenerieren und leistungsunfähig zu werden. Die kutturrste Hebung auch der niedersten Eingeborenenschichten. die B-sserung ihrer Lebcnsbedinaunaen. ihre Erziehung zu hygie nischem Handcsn bilden das F»»ndament einer loschm» San'"runasw°rks. Einen der besten Bundesgenossen »m Kampfe aegen di? an» steck-mden Krankbeit-m nennt Prof Mühsenr m Ar"-nll"»en die Schulen. Das argenti nisch? Schulwesen ist in den araßen und auch s« d-n meisten kleineren Städten aerad"'u n-"bi^»h "r-cmlli pt. A«ch dgs sgdgm?ftka- nische Hochschulwesen steht fast durchweg auf