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S»A«t«-O-»GOOOst^ mtt Loschwiher Anzeiger F» e > tal. umxrl—«1 ,Mtz*f<mbstn Mamssbip««» Iß TU Jvuspreche, ausg«§«tz<a «setzen, kann ein« Dmaotvsev«, 1,^ 85. Jahrgang. Dlasewitz, Sonnabend, 13. Januar 1923 Sir. 11 wichtige Ereignisse Eine deutliche und herzhafte Sprache De*tschlo»d hat « Ar»»kretch »ust DM. e» et»e A»tHvort»Oze gerichtet, Re E, übrig Utz«. jetzt 50 Pro-ml der «uhr-rudm. unbeantwortet lassen. >e» ff-» »der Besetzung mit tzewutzt, Md. sailler Beetrage« stmfleM. Noch de, ousdrSckssche» FeststeffwGm der Reoarationskommission t» chrer Note oom ri. Mürz 19-2 würde «ine verfchbmg bei de» Holz- sepMüber dm Wunsch aurgebribN, daß er mR dm interessierten Minister« die Vor schule der französischen Detegierßen wegen des deutschen Moratorimns em gebend prü- fm wolle. I»folged«sse» D Inan Lbereinge- kommen, den versalttag vom 15. Januar ruf dm 31. Januar -u verschiebe«. Deutsch land wird amtlich denachrichttqt werden, daß »bin in der Zwsschenreit «ine eingehende Antwort auf sei« Moratoriumsersuchen pr- gebm werde. Wenn diese Nachricht sich bestütbrt. tzmm der NeichSverkehrüminister «her die Koh- lenlage, der ReichSernsshruuaSmiirister über die Er«Mrmm»faae sprachen, Zum Schluß da«rre der Reichskanzler den Wer- * M. -- «LU— M^L - M L Mir Mr Nr NM riAMNrM MNrrr Mr Mriryb- repterunq peste« hätten «r» Ur die Ruhe LNG f^n^Nr"« Mr nr MMWuorr vrr stesestung -»« N« »druck gebracht hätten. Eine Verschiebung de« FäMqkeitstermins? Di« deutsche Regierung erklärt. daß die Be- schlösse der Reparalionstzommissio» und die angeführten Vertragsbestimmungen keinerlei Rechtsgrundlage für die Aktion im Ruhrgebiet« enthalten, daß dies« Aktion vielmehr ei« friedliche Veneunung gibt, die Tatsache, daß »ine Armee tu kriegsmäßiger Jusammmsetzimg Und Bewaffnung die Grenze» des »»besetzten deutsch«, Gebiet« überschreitet, benn-eichaet das französische Vorhaben als et« militärisch« Aktion Hieran werd nichts gründen durch die Erklärung, daß Frankreich Kerne militärische Operation Der „glorreich« Tag von Ehen". Die Weltgeschichte wird einmal »er«, zeichnen, daß am 11. Januar 1923 gegeiZ Mittag ein großer Sieg von der frans zösischen Armee erst ritt en worden ist. Aw diesem Lage zoaen nach ebenso präzise wt< aenial durchdachtem OperationSplcm einÄ Reibe von französischen Divisionen, miL Tanks, Artillerie, Lustgeschwadern unL sonstigem kriegerischen Inventar anS- gestattet, gegen die Hauptstadt -er deut^ schen Kvblenversorgung, -aS Zentrum der deutschen Stahl- und Eisenwirtschast vor; und so groß war -er Schrecken, de» der Anmarsch dieser Reißigen verbreitete, baß kesti Deutscher eines der furchtbaren Instrumente, mit denen sie bewaffnet waren, Schaufeln, Picken, Besen nnd Koch löffel, gegen sie anzuwenden waate. Ja« man ließ sich „aus lauter Anast" nicht einmal aus der Straße sehen, als der ae- waltige Heerbann in Esten einzoa. Etik Ruhmesblatt in derffieschichte einer Armeeß Dies« Armee ist von der französischen Ne gierung nicht gut behandelt worden. Ma» bat sie in der offiziellen Note, mit -er Deutschland die Aktion angekünöiat wo» den ist, fast nicht erwähnt. Man bat nur von der Entsenduna einer „industrielle» Kommission", von einigen vierzia Inge nieuren gefprochen, nnd daß dies« Kom mission auch „von militärischer Macht ae- schützt" werden müsse hat man nur ft»»ß nebenhin erwähnt Vielleicht dachte man, diese Schntzbebürftiakeit müsse Staune» erregen, da doch schon eine aanze N-ffbe anderer Kommissionen obne irden Schutz ihr mehr »der weniger fruchtbare» Se rver-« in Deutschland auSübeu. Aber die sranzdsische Armee bat nch nicht in de» Hintergrund drängen lasten? Was in der Note nur halb verschleiert anftamdte, zeiate sich tu der Wirklichkeit nm so offe» sichtlicher. Der SchnN tür die vierzig Ingenieure ist so arrangiert worden dass annähernd ei« ranze« Regime»« ans febe» »«« ihn«» entlässt. Dl« Herren Ingeni eure können sich alko ziemlich sorglos tu» Hotel Kaiserbof schlafen leaen: die deute, sch« Bevölkerung bat stets vor Augen. mist wem sie eS eiaentsich z« tun bat. nnd die. französische Bevölkernng erhält Ansatz.- mit Stolz und Riibruna auf die Leistun- gen ibrrS SeneralstabeS und seiner brcw ven Truppen zu blicken Ein NnbmeS-, blatt obne Gleichen für di- französische' Armee!! Vir in Deutschland haben dem funa, kelnden Instrument, dessen Aktionen iw» funkelnden Gedanken aus dem fnnkeltw den Kahlschädel de« kleine» Lotbrin Rechtskonsulenten Poineare oelenkt den, nicht» ebenso „areifdareS" ent ^»setzen Ob die Divisionen, die Bataill Verss» 12 Immer. Di» Reichsregienma hot dem hiesige» fnmzSMche» Botschafter «im AM- mortnote aas di« Rotistkatioa »er Besetz«« des Ruhrgebiet«» iwermiNest. tzi «eich« «, heißt: Die fra,zöfisch« Regien,»g tz«t ed«so wie die belgisch« Regierung eiae Adtioa gegen das Ruhr- gcl'iet beschlossen, die fie al» Enlsendunq einer Zlvntrollkommissio, von Ingenieure» «d Be amte, bezeichnet. Diese Kommission soff, von Truppe» begleitet, die Tätigkeit de- deutschen Kohlens,ndikots überwache», di« tzeacme Durch führung des Programm«» der ReparakousKom mission sicherstellen mrd aNe für die Bezahlung der Reparationen notwendigen Maßnahmen tref fen. Zu diesem Zwecke soll sie mV diktatorischen Befugnisse, ausgefiatt«t werde». Die französisch« Regierung gründ«« dir Aktion auf die Feststellung der Repamstonskommisswn über den Stand der dorische, Holz- «cd jtzohlew kieferuugen und beruft sich dabei «rrf die Para graphen 17 und 18 der Anlage 2 zu Teils des Versailler Vertrages. Zugleich erklärt sie, daß sie für den Augenblick nicht an eine militärische Operation oder aa eine Besetzung mV politischem Eharakter denk«. Sie glaubt hinzufügeu zu sollen, daß sie auf de» gute» Willen der deut- scheu Regierung zählt, die das größte Interesse hab«, die Arbeiten der Kommission und die Un- ßerbringuug der Truppe« za erleichtern. ' Die deutsche Regirrmrg «atz de» Schleier zerreißen, den dir frrm-ö fische Regierung mit dieser Darstellung üb« de» wahre» Eho- wenigen Stunden atz, undurchführbar erwst- »en und die französische Neaieruna wird nut dem Kohlenstmdistrt allein kaufmännisch ver bandeln müssen wenn sie das Wirtschafts leben im Ruhrgebiet lebenssähip erhalten will woran »hr au» bearesfsichen Gründen affe» aestaen ist.. Die deutsche Neajeruno wird alles daran keßen müssen, das unbeseßte Deutschland mit Kohlen m versorgen und d>^ Gnführuna enolilcher Kovle in stärkstem Maß« zu beschleunigen. Die Obrrbehörden rücken ab. Esse«. 13. Jan. Dl« Generakbetriebs- durch irgendeine Kulissen arbeit Aar zu wer den vermag. Sonst lömrk ma» «» nicht verstehen, »atz Pouuarö, der nicht einmal den 15. Januar und cm diesem Ta« etwa ausbleibende Zahlungen Deutschland« ab wartete, sondern die „Verfehlungen" 1» der Sachlieferung heranzog, um ein „Recht- zu besitzen, das Ruhrgebiet zu okkupieren, jetzt selbst einen Aufschub de« Fälligkeits termins wünscht! Was gehl da vor?? Frankresch» Niederlage. Die Meinung der Bereinigten Staate» von Amerika kommt in zwei Aeußerungen der letzten Tage zum Ausdruck. In -er letzten Sitzung der Reparationskommis sion sagte der offiziöse Delegierte Ameri kas, Boyden: „Die Nichterfüllung des Vertrages vou Versailles durch Deutsch land fällt zum großen Teil -em Vertrage selbst zur Last, dessen schwere Bürde Deutschland nicht zu tragen vermag. Die Verurteilung Deutschlands ist eine Ver urteilung des Vertrages von Versailles." Der Oberst House, Wilsons einstiger Be rater, erlärte in einer Rede in Galveston: „Frankreichs Vorgehen wird Europa noch mehr Verwirrung bringen. Frankreich verhindert, daß Deutschland wieder stark wird. Aber in keiner Haltung steht Frank reich allein " Die Haltung Englands war aus der Erklärung Bonar LawS beim Abbruch der Pariser Konferenz bekannt. Bonar Law hält die französische Aktion kür aussichtslos und bedenklich. Ob Liese Auffassung die Form eines Protestes an nehmen wird, soll der bentiae Kabinetts- rat in London entscheiden. Bisher ist von englischen Protesten in Paris nichts be kannt geworden. Italien hat sich für die wirtschaftliche, aber gegen militärifche Besetzung ausgesprochen. In London er- klärte Mussolini: „Frankreich hat Zah lungen zu beansvruchen. aber auch nicht einen Zoll dentschen Boden»." Wenn eS Schwlerlakeiten an der Rnhr gibt, bat, nach Mussolinis Meinung, Poineare von Italien keine Unterstützung -u erwarten. Die Bedeutung de» Aohlensyndldat». Berlin 13. Januar. Di« verseamm des Kohlenl»nd«kate« vonEssen uacb Ham- dura i» wirtschaftlich von schneidender Ve- deutnnq. Der Sitz de« Kvblenhmdikates i* gesetzlich nicht festaefeak. Die Reichgre^ienmo nach Essen « zwingen. Da, Koblenlundikat kann auch lcmt Gelet» nicht aufaeldss werden -oder ss» selbst avftölen. wie das kürzlich 18 würde» aber mr wirtschaftliche mW sina» Zielst Maßnahmm oder nur solch« Matzmhmen, Die ihm» im Wesen «d b«r Vede»tzr»g nach vlrichwstell«, stich. D-rssschlmch »erden dürfen. Das töaote» »m M >ftl. die bst AMstrst, i» «geta» «sch. »or -er sanz« Wett festv- vchfi Prvstst. Sst ko« fick gegen dies« Sewatt nicht wehre», fie ist aber nicht gewillt, sich dun Fried«nrbruch« z» fügen oder gar, «st ihr «»gesonnen wud. del d«r Dnrchführung der französische» Absichten mttzvwirken. 6st «eist diese Zumuiwrg zurück. Di« Verantwortsschkeit für alst entssthenden Fol ge» fältt alstta «s die Regierungen, bst den Einmarsch vollzogen haben. Solange der ver tragswidrige Z«sta»d, geschaffen durch den ge- nxlftsame» Eingriff in das Zentrum der deut sche» Wirtschaft, «»dauert und sein« tatsächliche» Folgen nicht beseitigt sind, ist Deutschland nicht ft» d«r Lag«. Leistungen an diejenigen Mächte zu bewirke», die jenen Zustand herdeiqesührl habe». Sine gleiche Rost gleiche, Wortlautes, «r wft de» Unterschiede, daß aa den erforderliche» Sstistn statt .franzöitsche' „belgische" gesetzt ist, wurde heust dem belgischen Geschäftsträger in Berlin überreicht. Konferenz der Ministerpräsidenten. Berlin, 13. Ian. In -er heutigen Versammlung -er Staats- und Minister präsidenten der Länder oab der Reichs kanzler ein Bild der allgemeinen Lage nnd ging im besonderen auf die Nepara- tionSlrage und die Besetzung des Ruhr- oebieteS ein. Der Reichsminister deS Auswärtigen machte hierzu ergänzende Mitteilungen. Bei der folgenden Aus sprache billigten die Vertreter der Länder einmütig das Verhalten der ReichSregie- rung. Der bayrische Ministerpräsident DL v. Knilling gab eine Erklärung ab, in der eS heißt: He»te geht «S «« die Würd«- der Ratio», irm Deutschland» Zukunft, Rettuna nnd Freibeit. In dieser Stunde der höchsten Gefahr ist eS für alle dentschen Stämme selbstverständlich, sich nm die ReichSregie- rnng z« scharen vnd mit ihr bis zmn letzten durchzuhalten. Heute darf eS in allen deutschen Lande» nur eine Losung geben: Deutschlands Zukunft vnd Ge deihe», die ReichSeinbeit über alles. Im wetteren Verlaufe wurde die in- nerpvlitische und die wirtschaftliche Lage besprochen, wobei -er NeichSwtrtschastS- mlutster Aster die geplante» Maßnahmen