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M5 Für Anzeigen, welche durch ! Richtigkeit nicht übernehm mit Loschwiher Anzeiger » «r «-«.i. -- Ta-eH-Nmg fL, da« »siNch- Vre-dm und sein« D-r«- Dies«, «la« «»thält di« amtlich«« »«iranntmachungrn d«s Rat«, zu Dr««d«nfur0« Memrinden Mack>. Llalewkü. Loschwitz, Welker Hirsch, Lühlau, Lochwitz und Laubegaft (ll. und IN. ^^"""ung»b«z ) Dresden Dia,-mitz, S°ft«rw.tz, Pillnitz, WÄhig und Schön,«id, j°wl. der«m.^°^.mE,ch°^D-.-^ Verlag: oNbaau-Suchdruckerei und Veri-g-anfiatt Herm«« V«-er » VrrederdVlatewitz. - Verantwortlich für Lokale« Lerl Vreche, f» du, »n«« - -ar.Dartr, Radio-Zeitung, I Anzeigen werden di« «-»spalt«'« ^°^^rmtg« ^^,'^^^^tz'arten werden' mit Ä TsLSONZSZLsLS . T ienv.a^, vc» 10 Februar ^.ch'ini «äalich mit den Seilaqen: Amtl. Fremden, und Kurliste, Leben tzp VIld, Ag! monatt Mk.l.SO, durch diepost ohne Zustellgebühr monatl Mk.r.-. Für Falle HSH.Gewalt, Ne^, Streik- uiw. hat der Sezieher keinen Anspruch auf Leerung bzw.Rachlteferung der Zeituna od Rückzah, b Leseae.be-. Druck: ^men- ^n^af Rächst., vre-ben-Fr,.ta., ?e. unver' einge.anbt Manuskripten ist Rückporto belzuft Fernspr. aufgegeb werden, könn. wir eine Verantwort vez. Nr 34 Rheinlands Schicksal ist DeuWlands Schicksal! Sr. Luthers Nedr in Köln ein flammender Protest gegen den Vertragsbruch der Alliierten hinsichtlich der nördlichen Rheinzone. - Die von Herriot schuldig gebliebene Antwort auf eine präzise Frage. - Bahn frei für die Arbeij der Reichsregierung! D.c kommunistische Tscheka der die kommunistische Agentur dem General aufge- sein. der »u gmn Beginn der grob«» Kommunisten- Prozesse Vor dem GtaatSgerichtShof beginnt jetzt der große Prozeß gegen die Führer der kom. munistischen Tscheka, der voraussichUtch eine große Fülle von Belastungsmaterial gegen die kommunistische Partei zutage fördern wird. Bon dem AuSgang dieses Prozesses hängt immerhin sehr viel ab, da mau zur Zeit im Schoße der Reichsregierung beschäftigt ist, die Staatssicherheit durch besondere gesetzliche Maß. nahmen -u fördern. Im Reich« besteht zur Zeit noch der sogenannte .kleine" Ausnahme zustand, der der Regierung die Handhabe da- zu bietet, in besondere« Fällen zu außerordent» lichen Maßnahmen zu schreiten. Man denkt jedoch gegenwärtig daran, den Normalzu stand in vollem Um sänge wieder her zustellen, da man sich sicher genug glaubt, um auch ohne besondere Vollmachten die öffent liche Ordnung sichern zu können. Wenn also die Kommunisten gegenwärtig eine lebhafte Agitation mit der Behauptung treiben, man plane gegen sie ein neues Partctverbot, so ist diese Phrase entsprechend tief zu bewerten. Wie sich aus der Anklage im Tscheka- Prozeß ergibt, haben die Kommunisten ver sucht, -en Chef der Reichswehr, General von Seeckt, zu ermorden»,. Mehrere Male haben lauert, bis schließlich ein hoher Funktionär Kommunisten aus Moskau auf dem Plan schien, um dis deutschen Kommunisten vor Ermordung des Generals entschieden warnen. Eine Reihe weiterer Prozesse gegen Kommunisten beschäftigt sich mit geplanten Sprengstossattentaten sowie mit der Organi sierung bewaffneter Aufstände. Die Gerichte werden Lre Frage zu prüfen haben, inwieweit von russischer Seite der Ber- such unternommen worden ist, die deutschen Kommunisten zu ihrem gewalttätigen Vorgehen zu veranlassen oder sie darin zu unterstützen. Ein Beweis dafür, daß die russische Regie rung ihre Hand im Spiele hat, dürfte kaum erbracht werden, da es sich bei den in der Untersuchung genannten Persönlichkeiten ledig lich um Beauftragte der kommunistischen Internationale, nicht aber amtlicher ruf. sischer Stellen handelt. Eine große Rolle scheint unter den Kommunisten ein Russe, namenS Skoblewjki, genannt Gorefs, gespielt zu haben, dessen Person noch mit einem ge heimnisvollen Dunkel umgeben ist. Skoblewfkt hat jedenfalls die Organisation der deutschen Tscheka in der Hand gehabt, und nach seinen Plänen scheint auch der Attentatsoersuch auf General von Seeckt entworfen gewesen zu Versailler Vertrag zusteht. Ich habe in meiner Rede, die ich am 30. Ja- nuar vor den ausländischen Journalisten, also vor der Weltöffentlichkeit, gehalten habe, an den Herrn französischen Ministerpräsidenten die Frage gerichtet: Fst der Herr französische Ministerpräsident entschlossen, die nördliche Rheinlandzone sofort zu räumen, nachdem die Beseitigung der Deutschland etwa nachgewiese nen Verstöße in der Abrüstung sichergestellt ist? Ick habe aus diese Frage eine Antwort bis heute nicht bekomme«. iSört. HörtN Wohl aber ist von politischer Seite in der französischen Presse ausgesprochen worden, daß die Räumung der Kölner Zone nicht etwa nur von der Entwaffnungsfrage, sondern auch davon abhängig gemachte werden sollte, daß vorher ein besonderer Sicherheits pakt zugunsten Frankreichs zustande komme. Ich kann nicht annehmen, daß in dieser Auf fassung die Absicht der Negierung zum Aus druck kommt. Immerhin muß ich bei der be greiflichen Beunruhigung, die über diese Frage nicht nur im besetzten Gebiet, sondern in ganz Deutschland besteht, folgendes bemerken: Ich habe namens der dentsche« Reichs regierung ausgesprochen, daß die dentsche Reichsregierung bereit ist. an der LS'naa der Gicherheitsfrage positiv »itruarbelte«. Sollte mau aber von der Lösung dieser Fra ge die Räumung abhängig machen, so m«ß dieser Gedanke, der keinerlei Begründung im Versailler Vertrag findet, mit alle« Rach, druck zurückg-mieke« werde«. Der Gedanke würbe obendrein einen Nie- berbruch der juristischen: und moralischen Grundlage für da» Zusammenleben der Böl- ker überhaupt bedeuten. E» wäre nicht nur das Gegenteil des Geiste», der zur Gesundung Deutschlands im Londoner Abkommen zum Ausdruck gekommen ist, sondern e» wäre über- Haupt da» Gegenteil de» Gedanken» inter- nationaler Vereinbarungen, da» Gegenteil be» Gedanken» ber Sich«rung»vertrSge lelbkl Den« a«ch diese Sicher«ngs»ertrLge müsse« eben, nm«« sie ihre« Zweck erfülle« svle» ««ter de« Gesscht»p««kt der Ack»-«« »*r de» Verträge« Hetze» Der Reichskanzler in Köln Der gestern in Köln eingetroffene Reichs kanzler Dr. Luther stattete heute nachmittag dem Oberbürgermeister Adenauer und .dem Kardinalerzbischof Schulte einen Besuch ab und empfing sodann den englischen Zivildele- gierten Pigott. Während des zu Ehren des Reichskanzlers Tr. Luther heute abend von der Stadt Köln veranstalteten Festessens ergriff Oberbürgermeister Dr. Adenauer das Wort zu einer Rede, in der er zunächst den Reichskanzler mit herzlichster Freude willkom men hieß. Weiter führte Dr. Adenauer u. a. aus: Tie Lage des besetzten Gebietes ist nach wie vor trotz gewisser Erleichterung gegen über dem Vorjahre schwer und drückend. Zwei Drittel aller Erwerbslosen entfallen aus das besetzte Gebiet. Zu den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen kommt die Steigerung unserer seelischen No^ die uns die letzten Wochen gebracht,hat. Wenn wir unsere furchtbaren physischen und vsvchi- schen Lasten bisher geduldig getragen haben, io geschah das in der sicheren Erwartung, daß sie zu dem im Versailler Vertrage angesetzten Termin ihr Ende finden. In dieser Hoffnung sehen wir uns durch die Nichträumung Kölns auf das bitterste getäuscht. Der ganze Verlauf der Angelegenheit zeigt uns klar, daß die Räumung mit andere« nicht im Vertrage als Vorbedingung der Räumung festgelcgtcn Umständen verknüpft wird. Es handelt sich nicht mehr darum, ob die Köl ner Zone fristgemäß oder einige Wochen später geräumt wird, sondern jetzt steht zur Debatte die Frage, ob die Besetzung des rheinischen Ge bietes ohne Rücksicht auf die ihre Zeit begren zenden Artikel des Vertrages dauernd bleiben soll. Mit einem der ältesten Kulturgeviete Europas verfährt man im Zeitalter der De mokratie wie mit einem Negerstamm im inner- sten Afrika. Reichskanzler Dr. Luther führte in seiner Antwort auS: Rheinland» Schicksal ist Deutschlands Schick sal. Rheinlands Freiheit ist Deutschlands Freiheit! Das ist die Auffassung der deutschen Reichsregierung und die Ihnen auSzusprechen, obwohl es für jeden Deutschen selbstverständlich ist, bin ich gekommen. Die deutsche Reichs regierung verfolgt erneut jene Not des besetz- ten Gebietes im vollen Bewußtsein der Tat sache, daß nun schon so manches Jahr daS Ruhrgebiet für ganz Deutschland leidet. Da ist die selbstverständliche Politik der Reichs- regi"runa die folgende: Wir haben in unserer Arbeit dafür ge, sorgt, daß die Rheinland« ni«r>t zu einer Reparationsprovinz wurden. Wir werden in Unserer weiteren Bolitkk dafür sorgen, daß die politischen Auseinandersetzungen zwischen D-nttch'and u«b den Alliierten nicht zum Suaden des Rheinland S sich vollziehen. lVravo.j Der deutsche Reichs kanzler kann von der Frage der Nicht- räumunq der nördlichen Zone nicht '»re chen, ohne immer w?eder in die Welt hinanszvrnfen. daß die Grundlage« für die einseitige Entscheidnng der Alliierte« über die Richträumnng bis zum heutigen Tage nicht mitgeteilt worden sind. Der Tatbestand ist also der, daß di« Voraus- Htzunaen für Verhandlungen über die Räu mung auSschließ'ich von feiten der Alliierten nicht erfüllt worden sind. Zu Verhandlungen ist die deutsche Regierung, wie ich e» bei leder sich bietenden Gelegenheit ausgesprochen habe, bereit. Die deutsche Negierung ist ebenso be reit, berechtigte Anstände, die etwa von feiten der Verbündeten in der Entwaffnung», frag« erwoaen werden, oder die sonst zur Kenntnis der deutschen Reaiernng kommen, aus» schnellste weazuraumen. DaS Ziel der Verhandsungen aber, die wir mit allem Nach- »ruck erstreben muß sein, die schnellste Räu ¬ mung der nördlichen Rhcinlandzone, damit! Unter diesem Gesichtspunkt der Achtung vor das Rheinland das erwirbt, was ihm nach dem den Verträgen müssen wir auch die Bestim mungen in Anspruch nehmen, die sich beziehen auf die Räumung der nördlichen Rheinland zone und in denen von Sicherungsbedtngungen nicht» enthalten ist. Bon der ungeheuren Be- deutuna der großen Frage, um die e» sich jetzt handelt, ist das ganze deutsche Volk durchdrun gen. Aus dem Geiste heraus, den ich am Rhein fühle, aus dem Geiste, der das Gesamtschicksal über kleine und kleinliche Zwistigkeiten setzen will, möchte ich von dieser Stelle aus die Bitte an ganz Deutschland richten, der gegenwärtigen ReichSregieruna die Bahn für die Mitarbeit frei zu öffnen. Dazu rechne ich auch, daß die hämischen Versuche. Zwistigkeiten zwischen den Mitgliedern des Kabinetts zu säen, eingestellt werden . lBravolj Dazu rechn« ich auch, daß die Gegnerschaft gegen das Kabinett nicht aus artet in gehässiger Feindschaft. Wenn sich die qegenwärtiae Regierung aus eine Mehrheit stützt und sich auf eine Mehrheit stützen muß, wenn sich gerade darin der parlamentarische Grundgedanke auswtrkt, so lege ich ebenso gro ßes Gewicht darauf, immer wieder zu betonen, daß dies« Mehrheitsbildung keinen Ans» ßhl«ß der anderen von der Mitarbeit be» dentet, di« bereit sind, tn ftaatsbejahendem Sinne mitzvarbeite«. Und da di« ganz« überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung zu solcher staatSbejahenden Mit- arbeit b«reit ist, so ist es gerade tn der Stunde der Not Aufgabe des führenden Netchskanz- ler», nach seinen Kräften dafür zu sorgen, daß di« deutsche WillenSbilduna sich auf so breiter möglich, denn Arbeit wird man auch am U Z'" d" Befriedung die- nen. um da» «» sich für un» jetzt al» erste Aus- gave handelt. lönttl^^Mkanzler atna dann auf fein« per. Rheinland« und u«? er deutsche» Sein U: ""'M »k« parlamentarische Vorgefechte In der inneren Politik wird die Situation von Tag zu Tag bedenklicher. Während der Reichskanzler sich auf seiner Rundreise be findet, beginnt man hinter den Kulissen der parlamentarischen Verhandlungszimmer in teressante Manöver ins Werk zu setzen, um die Gegensätze zwischen der Opposition und den Regierungsparteien zum Austrag zu bringen. Man muh auf scharfe Zusammen stöße zwischen dem neuen Kabinett Luther und der Linken gefaht sein, die in dem Augenblick einsetzen werden, sobald der Kanz ler wieder in Berlin sein wird und der Reichs tag sich im Besitze der Ruhrdenkschrift des Reichssinanzmlntsteriums befindet. Man weih, dah es einen sehr heftigen Zusammen- prall geben wird, der zwar nicht eine Ent scheidung bringt, der aber für die ganze par lamentarische Entwicklung symptomatische Bie- deutung hat. Ende der vorigen Woche gab es im Reichstag ein interessantes Zwischen spiel, das beweist, mit welch wachsamen Au gen die Linke auf jede kleine Blühe der Re gierungsparteien wartet, um daraus der Re gierung Luther ernste Schwierigkeiten zu konstruieren. Der deutschnationale Abgeord nete v. Freytag-Loringhoven hatte sich, wie im Reichstagsbericht gemeldet worden war, in der Debatte über das Abkommen zwischen Deutschland und Siam ziemlich ablehnend gegenüber der Regierungsvorlage ausge sprochen. Die Folge davon war, dah gestern die gesamte Linke, die eigentlich für diesen Vertrag ist, gegen das Abkommen ge stimmt hat, um die Deutschnationalen zu zwingen, für die Regierungsvorlage einzu treten. Aehnlich verhält es sich mit der Auf- wertungsfrage. Da die Reichsregie rung sich nicht in der Lage sieht, den Auf wertungswünschen der Parteien in vollem Umfang« Rechnung zu tragen, gerät die deutschnatjonale Reichstagsfraltion in einen schweren Konflikt, weil sie vor die Wahl ge teilt ist. entweder einer unzulänglichen Rege lung zuzustimmen und damit ihre Wahlver- prechumren nicht einzulösen, oder aber die Regelung der Aufwertungsfrage auf abseh bare Zett hinaus zu verhindern. Die Linke hat jetzt die Forderungen der Deutschnatio nalen aufgegriffen und stellt weiterge hende Anträge, die bezwecken sollen, dah das Reichskabinett gezwungen wird, noch schärfer als bisher die Unmöglichkeit einer vollwertigen Aufwertung zu betonen. Slim- men die Deutschnationalen jedoch für die weitergehenden Anträge, die sie früher selbst verfochten hatten, so werden sie in einen Gegensatz zur Regierung gedrängt. Die Verzögerung der Überreichung der Denkschrift über die Ruhrentschädigungen hat die Situation der Regierung wenig gebessert, da die Linke sich nur um so eifriger vorbe reitet, ihren parlamentarischen Feldzugsplan durchzuführen. Es kommt besonders den De mokraten sehr gelegen, dah jetzt in Preußen der frühere Reichskanzler Marr die Regie rungsbildung übernehmen soll, denn dadurch wird das preußische Regierungsproblem zu .einer entscheidenden Frage für die Reichs politik werden. Da jetzt schon die Rechts parteien in Preußen ihre ablehnende Hal tung gegenüber Marr zum Ausdruck brin gen, beginnt der Gegensatz zwischen dem Zentrum und ihnen von neuem zu entbren nen. Cs kann sogar als ziemlich sicher ange-