Volltext Seite (XML)
Devisen zu 13,0,0 151 38 Dlasewitz Sonntag, 5. September 1920 «I,. Deutlch« ««»„«,,,», »kiseKUl Postscheck Souto: Nr. S17 Dresden Der russisch-polnische Krieg. Es zeigt sich immer mehr, daß hie Polen infolge der französischen Hilfe gegenüber der russischen Armee das militä rische Uebergeioicht bekommen. Die Lieferungen aus Frank reich an Artillerie und Adunitivn sowie Flugzeuge sollen enorm sein, und so bat Polen natürlich ein leichtes siegen. Uns sind nachstehende Telegramme -»gegangen: Basel, 3. September. Die „Daily News" melden aus Warschau: Der Kampf um Lemberg, der seit vier Tagen im Gange ist, hat an Heftigkeit noch zugenommen. Nach -er An kunft beträchtlicher polnischer Verstärkungen von der Nord front sind die bolschewistischen Angriffe zurückgewiesen wor den. Bei Gegenstößen wurden bisher über 5000 Bolschewisten gesangengenommen, 12 Geschütze und 40 Diaschinengewehre erbeutet. Basel, 8. September. Die „TimeS" wollen wisse», dasi eine bolschewistische blegenofsensive in Wirklichkeit nicht wahrscheinlich sei. Die russischen Verluste dürften nach glaub würdigen Angaben 80 000 Gefangene und 25 000 Tote und Verwundete betragen. Die noch verbliebenen Neste der Ar mee von etwa 15000t) Mrnrn mühten nach Rußland zurück kehren, wo sie Monate benötigten, um reorganisiert zu werben. König-berg, S, September. Pie Lage im Suwalks, Jur Lage in Oberschlefien. Leider ist in Oberschlefien noch immer keine ^stütze ein getreten, da die Polen iw fanatischer Weise immer neue Aus schreitungen begehen und dabei von den französischen Trup pen anscheinend unterstützt werden. Wie die „Schles. Volksztg." berichtet, hat der deutsche Botschafter Tr. Mayer in Paris im Auftrag der deutschen Regierung der Friedenskonferenz eine neue Note überreicht, der Bekundungen von 78 Augenzeugen über die oberschlesischen Vorgänge beigefügt sind. ES liegen noch nachstehende Meldungen vor: Kattowitz, 3. September. Iw der Stadt Kattowitz sehen die Franzosen die Haussuchungen nach Waffen fort. Tie »erschürfte Kontrolle auf dem Bahnhof dauert an. Im Land kreis Kattowitz hält nach wie vor die große Unsicherheit an. Besonders nnsicl-er sind die Verhältnisse in Bogutschüv, Eiche nau, Bosdzin und Schoppinitz. Der in Miczeizkowitz tätige Lehrer Schrobek wurde heute morgen in der Nähe von Przelaika in der Brinitza als Leiche ausgefunden. Auch im Kreise Pleh ist die Lage nach wie vor unsicher. In Lrzesch bei Tarnowitz wurde in der vergangenen Nacht ein Gast- wirtsehepaar erschlagen ünd das dem Ehepaar gehörige Ko- lonialwarcngeschäft ausgeplündert. Beuthen, 3. September. In vielen Orten Ober- schlesienZ' wurden polnische Versammlungen abgehalten, in denen als Demonstration dagegen, daß die Italiener die Polen ebenso wie die Deutschen entwaffnen, von neuem der Eintritt in den Generalstreik gefordert wurde. Die polnischen Bergarbeiter haben sich daraufhin bereiterklärt, am kommen den Montag die Arbeit nic-erzulegen und so lange im Streik zu verharren, bis die Italiener durch französische Truppen erseht seien. Im Kreise Natibor hat eine 3M Mann starke polnische Bande versucht, die im Wellendorf stationierten ita lienischen Truppen durch Anzünden ihrer Baracken zu ver brennen. Beuthen, 3. September. Korfanty erläßt neuerdings einen Aufruf an die Bevölkerung Ob erschiene ns, in dem er die iu letzten Tagen vorgekommcnen verdammenswerten Verbrechen als Untaten gewöhnlicher Banditen htnstellt. Er fordert die gesamte ordnungsliebende Bevölkerung zum Kampfe gegen das Banditentum und zur Ablieferung der noch zurückgehaltenen Waffen auf. Die „Grenzzcitung", das Organ Korfautys, bringt heute einen Leitartikel „Mehr Ruhe und Besonnenheit", worin unter Hinweis darauf, daß die Polenführer ihr möglichstes getan hätten, um jeden Terror und Druck auszuschalten, und behauptet wird, daß eS scheine, als ob man auf deutscher Seite den Abschluß des Abkommens behau re. Die Polenführer würden in gewohnter Weise ver leumdet. Der Denunziantensncht werde von deutscher Seite nicht entgegengetrcten. Das alles widerspreche den Verein barungen. Berlin, 4. September. Ter Polizeipräsident von Breslau, Ernst, wurde durch Beschluß der preußischen Staais- regierung in den einstweiligen Ruhestand versetzt. — Der „Vorwärts" bemerkt dazu: Genosse Ernst ist ein entschiedener Gegner aller nationalistischen Ausschreitungen. Niemand wird ihm zunrnten, daß er mit dem Angriff auf das fran zösische Konsulat in irgend einer Weise snmpatisiertc. Trotz dem muß er über die Klinge springen, weil man ihn als den Ebes der Sicherheitspolizei für deren Versagen verantwortlich macht. Es fällt uns nicht ein, uns über diese Maßnahme, die aus internationalen Gründen notwendig geworden ist, aus Gründen persönlicher Parteizusammengehörigtcit zu bekla gen. — Im „Roten Tag" schreibt Freiherr v. Lersner: Die verlangte Sühne ist fürchterlich schwer. Wir sind aber im Falle Breslau im Unrecht und müssen in dieser Erkenntnis mit voller Ruhe und Ueberlegung, die französischen Forde rungen prüfen. Nachdrücklich muß darauf hingewiesen wer den, daß an den betrübenden Vorfällen in Breslau die Fran zosen wenigstens ebenso viel Schuld tragen, wie die Bres lauer. Man darf nicht vergessen, daß eine große Anzahl schwer mißhandelter Flüchtlinge aus Oberschlefien während des Vorfalles in -er Stadt waren. Tiefe armen Vertrie benen, die zum Teil nur das nackte Leben retten konnten, mußten schutzlos vor den blwtiaen Gewalttätigkeiten und den empörenden Bedrohungen der Polen fliehen, während gerade dem französischen Militär der Schutz von Oberschlefien anver traut ist. gebiet und an -er polnischen Nordfront ist unverändert. Dis Armee Budiennis befindet sich im weiteren Rückzug. Oestlich von Lemberg, an der Gnilaja-Lipa und am Tmjestr finden örtliche Kampfhandlungen statt. Warschau, 3. September. Tie Presseabteilung des Ministeriums des Aeußern teilt mit: 2lm 2. September mor gens traf in Warschau folgender Funkspruch aus rvtoskau ein: „An den Minister -es Aeußern Sapieha, Warschau. Um allo Hindernisse, die den Abschluß des Friedens zwischen Sowjet-- rußland und der Ukraine und Polen hinausschieben, aus dem W^ege zu räumen, nehmen die Sowjetregierung Rußlands und« der Ukraine angesichts der Zustimmung der lettischen Regie rung Riga als BerhandlungSort mit Polen an. Dabei wird, die Bedingung gestellt, daß die persönliche Immunität der» russischen und ukrainischen Delegation sowie die ihres Hilfst Personals, durch die lettische Regierung garantiert wird- Selbstverständlich ist auch die Gewährung der Verbindungs freiheit zwischen der Sowjctdclegation und ihrer Regierung durch Funksprüchc und Kuriere, deren Akten von jeder Re vision frei sein müssen. Beide Sowjetregierungen erwarten-' nur die Antworten der lettischen Negierung, um dann ibro cndgültige, bindende Zusage zu geben. Gleichzeitig wir- die polnische Regierung davon verständigt, daß Adolf Josse Vor sitzender der neuen russisch-ukrainischen Delegation für Riga ist. Es wird ersucht, daß die polnische Regierung unverzüglich die Zusammensetzung ihrer Telegativu mittellt. Tie russische Delegation ist im Besitz ausreichender Vollmachten, die nicht nur zur Schließung des Waffenstillstandes und der Friedens Präliminarien, sondern auch zum Abschluß der endgültigen Friedensverhandlungen berechtigen. Sobald die Zusage der lettischen Regierung einläust, wird sich die russische Delegation« an den neuen Verhandlungsort begeben, gez. Volkskommissar Tschitscherin, Kommissar des Aeußern der Ukraine, Rakowski." Daraufhin hat Außenminister Sapieha den polnischen Bot schafter telegraphisch angewiesen, die Zusage der lettischen Re gicrung über die genannte»» Forderungen dringend nachzu suchen. Ferner soll der polnische Gesandte in Riga Tschitsche rin und die polnische Regierung sofort über die Antwort Lett lands in Kenntnis setzen. Gefährliche Irrwege. Nach Pressemeldungen soll in einer Vertretervcrsainur- lung der freien Gewerkschaften und der Fachräte der Mün chener Betriebsräte beschlossen worden sein, der Reichsregie- rnng durch den Allgemeinen Deutschen Oiewerkschaftsbund eiir Ultimatum auf Herbeiführung eines Preisabbaues zu stel len, widrigenfalls zu einem Generalstreik aufgefordert werde. In diesem Beschluß halten sich ein kindlicher Glaube an die Allmacht des Staates, sowie die Unkenntnis wirtichaü licher Zusammenhänge die Wage. So einfach liegen die Dinge nicht! Dor Preis ist immer noch das Ergebnis von Waren angebot und Warennachfrage. Infolge des durch den Krieg verursachten Warenmangels hat sich heute ein riesenhafter Warenhunger eingestellt. Dieser außerordentlich gesteigerten Nachfrage nach Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Fertigfabri katen vermag aber die deutsche Volkswirtschaft auch nicht an nähernd durch ein entsprechendes Angebot gerecht zu werden. Wir sind infolge des niedrigen Wcrtstandcs unserer Ndark nicht in der Lage, ausreichende Warenbestände zu -en ungc- heuerlicl-en Auslandspreisen heranzuschaffcn, zumal eine be dingte Knavpheit gerade an den wichtigsten Rohstoffes.herrscht, die an ssch schon eine ausreichende Eindcckung unmöglich macht. Der Preis einer Ware kann höchstens bis zum Selbst kostenpreis heruntergehen. Wer darunter verkauft, würde sehr bald wirtschaftlich erledigt sein. Ein Grundsatz, -er übrigens von de»» Gewerkschaften hinsichtlich der Entlohnung -er Arbeiter restlos angewandt wird. Wer amerikanische Le bcnsmittel oder Fertigware»» kauft, um damit den einheimi schen Bedarf zu decken, muß seinen Liewranten in amerika nischem Gelde bezahlen. Genau so verhält es sich m»t der Begleichung aller anderen Auslanoskäufe. Der Einkaufs preis hängt also hier, abgesehen voi» den Transportkosten ter Ware, hauptsächlich von» Wert des ausläirdischcn Oleldes ab, ausgedrückt in deutscher Mark. Wie sich aber in letzter Zeit die Verhältnisse entwickelt haben, ist aus der folgende»» Ucber- sicht der Kurseutwicklung für drei der nichtigsten ersehen. 31.Mai 1920 3O.Juni192O 1359,5 145 37 eine ununterbroä-eue 2l.Aug.192O 1803 0 183.5 51,5 starke Steige- Dte Politik der verflossenen Woche. ' Auch in verflossener Woche haben die Ereignisse in Tbcr- fchlesicn die Gemüter noch erregt und diese Erregung st»eg, als die französische Negierung sich wegen Ersturrnung des französischen Konsulats in Breslau veranlaßt sah, eine No»e an d»e deutsche Regierung zu richten, in welcher f»e magG»e Sühneforderungen stellte. Wie diese Note erledigt wnd, we^ den die nächsten Tage, vielleicht Stunde,» zeigen, da das Neichskabinctt tagtäglich darüber Beratungen abhalt. Man ist aber wohl nicht zu scharf, wenn man sagt, daß d,c f»an- Aösische Note direkt unverschämte Forderungen stellt, Foroc- ruuaen, welche eigentlich von Deutschland gar nicht cnuut werde»» können, wen»» man sich nicht vollständig demütigen r»nd als Älave Frankreichs gelten will. Es mny de» Be urteilung dieser Note immer daran erinnert werden, da» Frankreich indirekt eigentlich selbst die Schuld an den gewM bedauerlichen Vorfällen in Breslau hat. Wäre es nicht parteiisch in Oberschlefien vorgegangcn und hätte es sich mm;t auf die Leite der Polen gestellt, sondern diese in ihre schran ken zurechtgemicsen, wäre die Volkserbitterung nicht einge treten. Dieser Ansicht war man auch im Auswärtige», Aus schuß. Von verschiedenen Seiten war berichtet worden, dem in Oberschlesien Mühe eingetreteu sei. Dem scheint aber doch nicht so zu sein, denn fast täglich kommen Ntel-ungen, daß die Polen sich Uebergrifse erlauben. Interessant war, was der Abg. Freiherr v. Rheinbaden jDtsch. Bp.j im Auswärtigen Ausschuß zur oberschlesischen Frage auSführte. Er sagte u. a.: Durch die letzten Ereignisse hat sich die allgemeine Lage »n Oberschlcsicn leider sehr zu unseren Ungunsten verändert. Die deutiche Bevölkerung ist in unerhörter Weise terrorisiert und an Leib und Gut geschädigt worden. Die Berichte der oberschlesischen Flüchtlinge, Von denen nur ein kleiner Teil durch die Presse bekannt geworden ist. geben davon ein er schütterndes Bild t»nd genügen vollkommen, um die Erregung der Menge bei der Breslauer Prvtestversammlung zu ver stehen. und die Behauptungen müßten energisch zurückgew.eseu »Verden, daß dabei irgendwelche „Hetze der Rechtsparteien im Spiel gewesen wäre. Gerade in Breslau werde durch die sozialdemokratische Presse übrigens in ganz besonders schar fer Weise gegen die bürgerlichen Parteien gehetzt. Wenn -er Abg. Scheidemann zur Mäßigung auffordert, so sollte dort einmal zuerst damit angefangen nlerdeu. Es sei ganz falsch, in offiziösen Telegrammen und Artikeln von Entspannung in Oberschlefien zu sprechen, im Gegenteil dauere ein unerhörter 'Spannungszustand fort: eine Volksabstimmung »vürde unrer solchen Verhältnissen zur Farce werden und könnte von der deutscher» Regierung und dem deutsche»» Volk bei Fortdauer der heutigen Verhältnisse niemals als rechtskräftig anerkannt »verden. Die Regiermrg müsse mit aller Klarheit und Schärfe den Grundsatz vertreten, daß vor der Abstimmung erst die Freiheit der politischen MeilÄlngsäußerung yergestellt werde, ein Zustand, vor» dem »vir heute weiter als je entfernt sind. Der polnische, durch die französischen Besatzungstrnppen ge duldete und teilweise direkt begünstigte Terror ginge heute so weit, daß sogar die Transporte der im Reiche befindlichen Overschlesier zur Abstimmung gefährdet »verden. Die Ab machungen der Parteien mit Korfanty seien außerordentlich bedauerlich und befremdend; eS müsse geprüft werden, ob sie überhaupt als bindend anzuerkennen sind, um so »nehr als Korfanty selbst und seine Leute »»ach den neuesten Nachrichten sich an das Abkommen in keiner Weise hielten. Die Unter- ülchung aller Vorfälle durch eine neutrale Behörde fei aufs dringendste zu wünschen, und die Tatsache, daß Franzsien und Pole»» heute bei den Kämpfen gegen Rußland Waffen brüder geworden sind, mache es unmöglich, daß wie bisher französische Besatzungstruppen in Oberschlesien den Ausschlag geben. Nach verbürgten Nachrichten haben die italienischen Besatzungstruppen sich durchaus korrekt benommen, und nicht nur englische Offiziere, sondern auch General Lerond selbst haben zugeben müssen, daß Polen gegen die bestehenden Ab machungen und Gesetze verstoßen habe. Das heißt aber doch nichts anderes, als daß durch polnische Schuld die Grundlage»» des Versailler Vertrages beziiglich Oberschlesiens erichüttert sind und daß der jetzige Zustand, dessen Folgen nach innen und außen mm» noch gar nicht absehen könne, auch nach fran zösischem und englischem Zeugnis den Pole»» zur Last fällt. Man muß in diesem Zusammenhang vor allem auch au die schwerwiegenden Folgen denken, die durch de,» verringerten bzw. gesperrten oberschlcsischen Kohlentransport eintreten werden. Die Ausführung des Abkommens vor» Spa erscheint schon heute aufs äußerste gefährdet. Unter Bezugnahme auf das bekannte Protokoll bezüglich Zusage oberschlesischer K»h- leulicferuugen als Ersatz für übergroße Lieferungen von Nuhrkohle an Frankreich müsse mrgesäumt der Entente Mit teilung gemacht werden. Ferner muß das Reich in ganz ande rer Weise wie bisher finanzielle Mittel bereitstellen zur Un terstützung der oberschlcsischen Flüchtlinge; die nach bisherige»» Nachrichter» in umständlicher Weise gezahlten Unterstützungen genügten keineswegs, trügen vielmehr zur Verbitterung -er deutschen oberschlcsischen Bevölkerung bei, -ie sich vom Reich verlassen fühle. Bei der Auswahl -er tu -er jetzigen schweren Zeit und tn der Vorbereitung zur dldstimmung tätigen Per sönlichkeiten müsse die größte Sorgfalt beachtet und diejenigen müßten abberusen werden, die den Anforderungen nicht voll entsprächen. Ganz besonders wichtig sei eS, den auch vorn Reichs Minister des Auswärtigen erwähnte»» oberschlesischen Wünschen bezüglich späterer Selbständigkeit in der Verwal tung ernsteste Aufmerksamkeit zu schenken und die weitere Klärung dieser Frag« zwischen Preußen und dem Reich nicht tanger hiuauSzuschieben. Im ganzen könne die oberschksische Frage, die natürlich auch tn höchstem Matze von -en weiteren Ereignissen im Osten bestimmt »verden wird, gar nicht ernst genug genommen »verden und unser Interesse am Schicksal unserer oberschlesrschen Volksgenossen gar nicht grotz genug Holland für 100 Gulden London f. 1 Pfund Sterling New-Uork für 1 Dollar Daraus ergibt sich r»»ng des Wertes des ausländischen Geldes gegenüber der deutschen Mark. Wer am 31. Mai noch ein englisches Pfund, für das man in Friedenszeiten rund 20 Mk. bezahlte, für 145» bekam, mußte am 21. August an der Börse 183 NU. dafür zahlen. Das bedeutet nichts anderes, als daß -ie aus Eng land bezogenen Waren in der angegebenen Zeit erheblich iu« Preise gestiegen sind, also Mitte August auf dem deutsche,!, Markte nicht wohlfeiler abgegeben werden konnten, als Ende Mai. Auf der Sette der Warennachfrage spielt ebenfalls die ungeheuere Entwertung der Mark bei der Hochhaltung der Preise die ausschlaggebende Rolle. Der Umlauf an deut schen Reichsbanknoten hat sich seit -em stl. Juli 1917 von 8L Milliarden auf 56 Milliarden am 7. August 1920 vermehrt, das heißt, die Mark, die vor 3 Jahren noch etwa 08 Pfennig wert »var, ist heute kaum mehr den zehnten Teil wert und wird durch die wachsende Ausgabe von Papiergeld dauernd weiter entwertet. Auf der andern Seit« haben wir es dein nach mit einer teuer etngekauften, stark nachgefragtea Ware zu tun.-er als Gegenwert ein dauernd sich entwertendes Pa piergeld gegenübersteht, was als Endergebnis die »verträgt liche Preishöhe hervorbrtngt. An diesen Verhältnissen dürfte^ aber am allerwenigsten ein Generalstreik etwa- bessern, eher; KG Gegenteil, vom Gewollten erzielens >. .' W. M. Erscheint jede»» Wochentag nachm. 4 Uhr.für den folgenden Tag. Bezugspreis: durch die Post viertel;. 12.— einschließlich Bestellgeld, durch Boten frei ins Haus vierteljährlich 12.—, monatlich 4 , bei Abholung in derGeschäftsstelle vierteljahrllchll.—.monatlich 3.75 Hsrrnsprech Anschluß r Amt Dresden Nr H 9 Del.»Adresse: ElbganPresse BlasewtP- - Dieses Blatt enthalt die amtliche« Bekanntmachungen und Dresden-Nenst., des Amtsgerichts Dresden, der Superintendentnr Dresden II, des Forstrentamts Dresden, ?^7er(Feme^d^Wsewi?Los«AitzW^ ' -.,.r » '»r c... .li-M-.m.m,. TEN: d- r-.,»... 'Anzeigen-Preis: die «gespaltene Grundzeile oder deren Raunr 1.— Mark, im Textteile die Zeile 2.50 Mark, für Tabellen- und schwierigen Satz 50"/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis vorm. 11 Uhr.