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Gtr z LL»-»L^^ZL^Ä LtzrV». UVgiNlplnfst Blalew'y Nwl Dald« Nr. »09. Nr. 233 Redakliousschlnh: » Uh, Mitta-- Präsident Roosevelt Hot in einer Kabinettssitzung er klärt, die Besetzung Kubas sei eine nur voriibergehende. Ksiikre», sir Fovkritklkgriphik. Im Reichstagsgebäude wurde gestern, wie wir schon kurz meldeten, die Internationale Konferenz für Funkentele- graphie vom Staatssekretär des Reichspostamtes «Kraetke mit einer längeren französischen Ansprache eröffnet, in der er die Delegierten im Namen des Kaisers willkommen hieß. Aus der Rede des Herrn Staatssekretärs sei in Neber- setznng Folgendes wiedergegeben: - L7-? 77. —7^7' «>»—««. drdrltt, «icv»lp. m<««rp»w», "E «'N.,.,: »«>««' w «r csrriltt,t»«>iaei, vktKlti - 5tt>«r« UN d,„- Gelehrte und Techniker aller Länder haben dazu beige- die Funkentelegraphie zu vervollkommnen. Ihre Ber- ^^^FvEen hauptsächlich, den Wirkungsbereich der elek- krschen Wellen zu vergrößern. Durch die Aussendung von genügend großen Mengen von Energie, durch die Berbesser- "ng des Dispositivs sowie der Apparate, eine eingehendere -Untersuchung und den passenden Gebrauch des Prinzips der Resonanz ist es gelungen, den Schiffen auf -See Nachrichten Mrf einige tausend Kilometer Entfernung zu übermitteln. ^->n nicht weniger wichtiges Problem, nämlich die Beseitig» ^ng der gegenseitigen Störungen, ist gleichfalls in gewissem »«inne gelöst worden. Eine große Zahl von Systemen ist durch die Anwendung verschiedener Methoden der Abstimm ung in der Weise vervollkommnet worden, daß ein gleichzei- und nicht durch andere Stationen gestörter Verkehr er möglicht ist, bei genügender Verschiedenheit der Wellen längen. Mit besonderem Interesse darf man auf die Ergebnisse oer Versuche Hinblicken, die den Zweck verfolgen, mit Hilfe des elektrischen Lichtbogens wirksambleibende Wellen zu er zeugen. Falls die aus diese Erfindung gesetzten Hoffnungen sich verwirklichen sollten, so würde vermutlich nur ein Unter schied von einigen Prozenten in den Wellenlängen genügen, um zu verhindern, daß die Apparate durch Wellen, welche nicht für sie bestimmt find, beeinflußt werden. Das Haupt- gebiet für die Anwendung der Funkentelegraphie ist ohne Frage -das Meer, wo die Versuche der letzten Jahre dargetan haben, daß die Funkentelegraphie ein unentbehrliches Ver- kebrsinittsl im Dienste der 'Kriegs- und der Handelsmarine ist. Leider gibt es über die Stärke und die Bedeutung des Verkehrs zwischen den radiotelegraphischen Stationen noch keine zuverlässige und hinreichend vollständige Statistik. So weit man bisher hat feststellen können, beläuft sich die Zahl der bestehenden oder im Bau befindlichen Stationen an der Küste, die größtenteils dem allgemeinen Verkehr dienen, aus 400, während die Zahl der mit radiotslegraphischen Appara- Hri«. - i». .... — --- «"-" ^onnabend7^en^Mob^^906. « ov- Mkg Das norwegische Königspaar ist -um Besuche des däni schen -Hofes in Kopenhagen eingetroffen. Der Zar wird nach Mitteilungen aus russischen Hoskrei- sen nächste Woche aus Finnland nach Petersburg zurück kehren. ten ausgerüsteten Kauffahrteischiffe etwa 260 qt. D« der mit derartigen Apparaten versehenen 'Kriegsschiffe ist -aoeisellos bedeutend höher als die der Kauffahrterschifiemid Küstenstationen zusammen. Ueberall, wo du; Nachrichten» Uebermittolung auf Entfernungen vermittels metalk^er Leitungen aus Schwierigkeiten wirtschaftlicher ^er techm- scher Natur stößt, werden Versuche gemacht, dle Fortpflanz» ung der Wellenbewegung in der Luft zur Gedanken-Ueber- mittelung zu verwenden. Gleichzeitig b^bt trotz a^r er- reichten Derbesserungm, wie uns allen bekannt ist, nochmeL zu wünschen. Der ungestörte Verkehr zweier Stationen hangt im allgemeinen von -dem guten Willen der benachbarte» Lia- tionen ab. Die Geheimhaltung der Nachrichten und die Aus» schaltung atmosphärischer Störungen find noch. u»S«öste Probleme. Aber diese find nicht die einzigen. Bezügnch der Sicherheit 'der Uebermittelung werden vor allem die Wissen schaft und die Technik noch viel zu arbeiten haben, bttwr die Funkentelegraphie allen Anforderungen genügen kann. Wenn wir uns also fetzt an die Arbeit machen, durch in ternationale Abmachungen Bestimmungen aufzustellen für das neue Verkehrsmittel, so muß vor allem darauf geachtet werden, daß diese nicht dessen künftige Entwickelung behin dern, sondern -daß den Bemühungen aller Länder auf dem Gebiete der technischen Versuche und Erfindungen freier Spielraum gelassen werde. In einer großen Zahl von Staaten hat die Gesetzgeb ung fick bereits dieses Gegenstandes bemächtigt. Fast überall hat man die Ueberzeugung, daß ein Derständigungsmittel von solcher Bedeutung für die nationale Verteidigung, für die Schiffahrt, für den Handel und die Industrie der Aufsicht des Staates unterworfen werden solle, und in einer stattlichen Anzahl von Ländern, deren Gesetzgebungen bis fetzt nicht hin reichende Gewähr gegeben haben, hat man sich beeilt, staat liche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb ra- dio-telegraphischer Stationen erforderlich zu machen. Aber, die Fortpflanzung der elektrischen Wellen für die Beförder- Neuste Ercigiiße. Der Antiquar Bqch in Mannar, welcher iechs von G°E teils im ganzen Umfange geschriebene, teils von ihm uur unterzeichnete Staatsakten, die nebst wertvollen Bildern dem Grobherzoglichen Residenzschlvsse in Weimar von einem nicht ermittelten Diebe gestohlen Haren, verkauft hatte wurde wegen gewerbs- und gewohrrheiOmäßiger Hehlerei in Jahren Zuchthaus verurteilt. ' Zwei Ein sozialdemokratisches Blatt veröffentlicht einen Ge heimerlaß Les badischen Ministers Schenkel .über die lieber wachung der Militärpflichtigen. Bmtt» Fkiilet«. 8 Ein französisches Urteil über den Kai- s er als Heerführer wird von dem ehemaligen Major Driant gefällt, der als Berichterstatter des Pariser „Eclair" -dem diesjährigen Kaisermanöver beiwohnte. Der Kaiser wolle der erste Offizier seiner Armee sein und das preußische Offizierkorps treibe einen wahren Kultus (Verehrung) mit ihm. Der Geist des Monarchen, der übrigens keineswegs nur auf Inszenierung effektvoller Kavallerie-Attacken bedacht, sondern ein Armeeführer im höchsten Sinne des Wortes sei und wisse, was er wolle, beseele die Armee vom General bis zum letzten Mann. In der Schlacht wüvde der Kaiser alle mit sich reißen, man würde ihm blindlings folgen, wenn es gälte, einen großen Schlag zu führen. Es wäre gefährlich, dies zu verkennen. 8 Ein ehemaliger S ch lo sse r le h r l i n g als General. Es dürfte kaum bekannt sein, daß der neue Präsident Les Reichsmilitärgerichts, General Linde, in seiner Jugend als einfacher Schlosserlehrlina 'n der Drehbank ge standen hat. Er wollte dem Berl. Ta '' l. zufolge Ingenieur werden und trat nach seiner Einsegnung in einer Schlosser werkstatt ein, um die praktische Ausbildung zu erhalten. Die Abbeit sagte ihm jedoch nicht zu und er besuchte wieder das Gymnasium. 1866 trat er in Rendsburg bei der Artillerie ein und machte schnell« Karriere. 8 Deutschlands Erfolg auf der Mailänder Aus- stelluug ist glänzend. Bei 475 Ausstellern errang es 465 Preise, davon 171 große. Zu berücksichtigen ist dabei noch die große Zahl der außer Wettbewerb stehenden Aussteller 8 Eine hartnäckige Wechselfälscherinist die 16jährige Kohlenhandlerstochter Antoniewicz, deren Straftaten die Berliner Strafkammer in 'den letzten Tagen wiederholt abzuurteilen hatte. Auch diesmal hatte sie einen Wechsel auf die Namen zweier Gardeoffiziere gefälscht und Len Namen des früheren Chefs des kaiserlichen Marinekabi netts als Bürgschaft hinzugefügt. Zu ihren bisherigen Stra fen erhielt sie noch 9 Monate Gefängnis. 8 Der Heiratsschwindel blüht weiter. Es wird wieder ein Fall bekannt, in dem eine pommersche Schul- zentochter, die sich in Amerika ein kleines Vermögen erwor- ben hatte und auf der Heimreise -den Schwindler kennen lernte, um 2000 Mark und ihre Schmucksachen betrogen wurde. Der Schwindler nannte sich „Reichsgraf von Witt genstein", während er in Wirklichkeit ein Gärtner Kramer ist, und ließ sich sogar in London mit seinem Opfer trauen. Er ist leider nach Holland entkommen. 8 Das männliche „Dienstmädche n". «In Essen an der Ruhr hat ein Mann einer -Familie seine Dienste als „Dienstmädchen" angeboten und die Hausfrau will es mit ihm versuchen. Das Schreiben, das mit seiner unfreiwilligen Komik auf die Lachmuskeln wirkt, lautet nach der Frankfur- ter Zeitung: „Liebe Frau X... Indem ich in die Volkszeit, ung gelessen -habe, als die Sie ein Starke und fleißiges Mä-d- chen sucht, sür die Haushaltung. Ich bin schwär kein Mäd- chen aber noch eine rüstige Person, und Mälitar-Jnvalide und kann die «Weiblich Arbeit alle so sie Vorkommen. Nämlich Schruben und Aufnehmen Schpüllen Kartoflen schallen Bette machen Wäsche waschen was zuthun ist als Mädchen, besser als heut zutage die Mädchen. Liebe Frau ich bin 7 Monate in das Kin-derheim JosepfhauS in Bielefeld gemessen bei 9 Stück Franziskaner Schwester und mußte alle Hausarbeit allein verriegten, dann könne Sie wohl denken das ich alles kann. An Lohn und Kost und Logis 10 Mark und alle Klei- der von Ihnen das man besser bewegen kann in die Arbeit per Monate was ich auch bei die Schwester bekam. So sei so gut und schreibe mich gleich wieder ein brief. Achtungsvoll Johann Br...." In Amerika sind männliche Dienstboten schon lange keine Seltenheit mehr. 8 Ein als Original bekannter, reicher Hotelbe- sitzer in einer ostpreußischen Stadt ist in der Lage, Zahn- stocher -billig abzugeben. Es kehrte bei ihm ein Reisender em, der für eine Zahnstvcherfabrik reiste. Der Hotelier amüsierte sich über die Branche -feines Gastes; in übermütiger Laune rief er ihm in seinem breiten, ostpreußischen Dialekt zu: „Schicken Sie mir auch ein Waggonche Zahnstocher." Der Reisende versprach es; zur Ueberraschung und zum Leidwesen 'Les Bestellers hielt er Wort. Eines schönen Tages kam der «Waggon an; dem Hotelier blieb nach einigem Hin und Her nichts übrig, als die Ware abzunehmen. So gut er konnte, brachte er sie bei Kollegen unter, wurde aber nicht «wenig gtz hänselt. Ein Reisender, der für ein Wollwarenhaus tätig war und bei ihm einkehrte, fragte ihn sogleich beim -Eintritt: „Sie sind doch der Mann, der sich einen ganzen Waggon Zahnstocher kommen ließ." In einem gewissen Trotz fügte der Wirt seiner Bejahung die Worte -hinzu: „Sie können mir auch ein Waggonche senden." Aber wer beschreibt sein Erstaunen, als nach einigen Wochen wieder ein Transport, wie der erste, ankam. Der Wollwarenreisende hatte den Auftrag der Fa brik irberschrieben. Diesmal machte der 'Hotelier keine gute Miene zum bösen Spiel, sondern verweigerte die Annahme; es kam zur Klage, und das Ende vom Liede war, daß ihn das Gericht verurteilte. Nun ist sein Bedarf gedeckt. 8 Das neue Hospiz auf dem St. Gotthard, anstelle des im März vorigen Jahres abgebrannten errichtet, üt eröffnet worden. Es ist natürlich rm Gegensatz zu dem alten der Neuzeit entsprechend eingerichtet/