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AchsOe «w-«p«fie Kr«kVrechei: »«i dre-dkv Nr. «vv. verantwort!. R-daveur: Paul Lew««, «aftwttz. 68. Jahrg. D« Wi»cs«krt >» t!»sch»i». Das Untersuchungsamt -er Staöt Dresden hat im Jahre 1905 auch eine Untersuchung des Dresdner Leitungswassers oorgenommen und der Bericht darüber erwähnt mit Stolz, daß das Wasser die gute Beichasfenheit der früheren Jahre deibehaiten hat. Das zum Vergleich analysierte Wasser der Gemeinde Weißer Hirsch ähnelt dem Dresdner außerordenl lich und unterschied sich nur durch.größeren Sulsatgehalt. Vielleicht nahm der Rat der Stadt Dresden nuh! ohne Ad- sicht das Wasier des Höhen und Luftkurortes Weißer Hirsch, der sich einer großen Berühmtheit und ebensolcher Beliebtheit erfreut: mit Recht konnte mau annehmen, daß im Publikum " ohne weiteres die Ansicht vorherrscht, das Wasser in solchem Kurort und in solchen Sanatorien müsse ohne weiteres gut fein. Nun, da üaS vorzügliche Wasser der Gemeinde Weißer Hirsch durch den Schwefelgehalt noch etwas geringer ist, w muß das Dresdner Wasser ganz vorzüglich jein. Um dieses Lob noch zu unterstreichen, wird schnell noch eine kleine Ver dächtigung angeflickt, Senn es heißt: Von den zahlreichen. Häupter, König Eduard habe persönlich dem Leiter Ser fran zösischen auswärtigen Politik den Nacken gesteift, und es ist das wieder bestritten. Was die Wahrheit ist, können wir nicht sagen, wir hoffen und wünschen noch immer auf einen freundschaftlichen Vergleich; aber das ist klar ersichtlich, in den Reiz der marokkanischen Frühlingsnacht ist auch einmal ein Reif gefallen. Und es hat schon früher solche „Reifdilsun- gen" gegeben. DaS bekannte, sehr bemerkte Wort von „Wil- Helms Spielzeug" hat keinen Deutschen gleichgiltig gelassen, es ist bis heute nicht für unwahr erklärt. Also wir kommen stets und ständig wieder dahin, zu iaqen und zu fragen: Wa^ Hilsts? t Sonnabend, de« 23. März lSOK: Witterung: Wir hilft'«? Ans England meldet der gewissenhafte Telegraph jctzt alle Wochen von schönen Reden, die der deutsche Botschafter in k London nnd andere Persönlichkeiten gehalten haben zu den, "" Mie, die Antipathien zwischen Deutschland und England zu ' beseitigen. Das heißt, bei uns in Deutschland ereilen sich *^'A.nn .Aensch über John Bull, weder im Guten noch im Bösen, ' -wir sehen g, lassen die Tages-Ereignisse vorüb »rz-ehen nnd rcgistN'-N'l Die oben erwähnte deutsch-englische Versöh nung Aktion hat bei uns keine Bekämpfung erfahren, es ist ihr sogar all und jeder Erfolg gewünscht; aber populär ist sie nicht geworren, weil wir Deutschen sehen, daß all das Werben n:n di-' Freundschaft bisher ein sehr einseitiges ist, daß -'s von England nicht erwidert wird. Und wir haben doch wirtlich keinen Grund, den Anschein zp envecken, als ob wir di? deutsch- eii.tlisct'" Versöhnung um jeden Preis kerbeifübieu wollten. Wenn Einer nun mal nicht will, dann will er eben lück-t! Laß die Briten in der Marokkofrage mit Volldampf e ie llnteistichung der franzosischenAnsprüche ausgenommen haben, wollen wir ihnen gar nicht groß verdenken. Die englische H-ieruna ist eS ja selbst gewesen, die vor Jahr Tag die Fwnzoskr' zu diesem Ränkespiel, welches Deutschland über- ra-ch'u und die deutschen Interessen in Nordwest-Asrita in die Ecke schieben sollte, verleitet hat. Wenn Jemand solche Geschichte augemngeu hat, dann muß er sie weiter betreweu, wenn er sich nicht lächerlich machen will; nachdem du' letzte Reichstags-Thronrede die englische nnd französische Politik genügend charakterisiert hat, erübrigte sich em Weiteres mr nnS Aber daß zur Zeit der deutsch-englischen VersohnnnzS' Akrw!', wo es doch darauf anlommt, ein bißchen Liebe iSwur- digkeit zu zeigen, die englischen Zeitungen gar nichts weiter zu tuen wissen, als den Franzosen Tag für Tag zuznrnsea, pe sollten in der Marokkofrage nicht nachgeben, das neht io we- O. Lhlk Kill« Otto Dtttnch t» oh . Fried. Leuch«! mLoff^aud«, — Otto Itvnattz tv Lotk*' Frau verw. Nicht«, Gruadftr.1L mrd Mqx Fnirrch j» LotiLwt* H« «chs., Drogerie^nn roten Urvrz- tu NieLerpouÄ' ivi« sLorMch« »mrouc«»-Vxvedmoun, DeutZchlmch». -«- vrttäen . «gl. tupniiuencktnlm vrezärn II. ä>< «gl gM-u I»»l <lu «rm«n<kn reedege«, ««dvwl, lvtirr« b'N» u» e»d««»n»»r-vrg» iS, Mzzewiir, H. Arte—d-*»" * ruSerri u»d Ver!ag«austa!t Her«««» ve,«r Somabend, den 24. «ich, «'-"u-"»-"" >: Witterung ; Regnerisch, m den höheren Lagen -Hchueefa - , ^aß vir "ns nig nach freundschaftlicher Empfindung a ' .pgren könn- cigentlich die ganzen Versöhnungsreden w sie ,n ten. bis man in London wirklich Lust uttd öocy tat ¬ entsprechender Weise zu erwidern. Heute m ankomwt. sächlich davon nichts an den Stellen, ng „stt un- König Eduard von England ist 9 ^>n stch serem Kaiser bei der Begräbnisfeier in absichtlich ohi'.e alle Schwierigkeit hätte herbeisübren seinein aus dem Wege gegangen; er hat hinterher ' was kai erlichen Neffen zur silbernen Hochzeit A^rterun- eigentlich wohl selbstverständlich, war. . zwiMn gen, die hieran von Neuem eine find aber- dein Könige und den, Kaiser in Ausstckst . .-^st^jick, "ß malS Rauch geivorden, es ist inedr wre un Eduard ein? solche im Frühjahr von statten östlichen Mit ¬ unter nimmt eine Vergnügungsfahrt naw ^maulen Fahri tclmeer; aber rvenn unser Kaiser am 'einer g Mo- gleichfalls dabiu kommen w.^d, dann wir ^„getreten I narch 'chou zri Lande d,e Hemirene «^iehunacn zw>- haben. Zweifellos mögen die ^annlren L übrigen 1 schon Berlii, und London die besten je, , heißt: auck hier: Was Hilsts? _ .nlch kei- Vielleicht ist es ein Zufall, vielleicht u . wie „er, daß seit der Anwesenheit des gekrönt.n^ Pla- dre Engländer ihren König io gern mnn , ^.-s-her rokka-Angelegenhcit sich mit einem Male, ä Fr?nndsckaft ,ing unten i.i Algeciras alles m Frieden und^Fr zn, man sprach von einem ziem ich raick ' di. Sraukr^-d c,n°m fallende Hartnäckigkeit zur zwischen Ber- wonatelangen öes deutschen Bot- lin und Paris, die haungen Unterred ng.i^ ^ schasters Fürsten Radolm Mi wiederholt de- Ronv.?, niemals statlgeiunden hatten. e.s gus-r-t« r»ß^ bt« 6-gefp. PeMz«üe 1» die so U Sür dl« «uhür-m« voll Aazetg« «> beßhrwller Stelle Wird ich» b"* G<mum< llbenunmoe«. -L« «7L!LLE 015^1 eljah "ich -Ott 60 Vf für fe-EN Vk-MUv «LchGche Dortzettuva «ld Slb-aa-Prelle^ tft za veztell« tx-4 8-lEv. Vet ikkrtt LZefttung m- H-us tthe-r -ße M-U dt- Saft«llM,-s-eba-r von 4» Pf. viaieWrüch. Amß, Wßeoichili ms Mißt. Refidenztheater. Augeu recht-, Soniödie in N Aktcn von Jon Lehmann. - Politisch Lied — ein garstig Lied , politisch Stück — ein garstig Stück. Mit diesen Worten wäre das Tendenzstück, halb Satire, halb Farce, eigentlich abgetan. Es hieße ihm zu viel Bedeutung beilegen, rvollte inan den Inhalt des Stückes, der im Kriegerverein spielt, ausführlich wiedergeben. Ter Dichter hat das Kunststück fertig gebracht, allen Parteien an genehmes und unangenehmes zu sagen, will die Sozialdemo kratie treffen und schmeichelt ihr, uni schließlich den Antise mitismus aufs äußerste lächerlich zu machen. Mai, mag über diese Bewegung denken wie man will, plump ist es, mit sol- chem Stück eine Partei der Lächerlichkeit preisgeben zu wol len. Daß sich in Kriegervereinen der GeschäftSpatriotiSmus oft sehr breit macht, darin muß man dem Dichter leider nur zu Recht geben, eine solche lächerliche Figur, wie der Amts jekretär Schönchen, einen solchen Lchmutzian wie Baggeurod, einen solchen rreidenkendcn Landrat wie den Herrn 0. Gunst findet man nicht. Es ist übertrieben, verzeichnet. Gut be obachtet ist die Sitzung des Ehrengerichts im zweiten Akte undxdie einzige sympathische Figur ist Hampe, der Vorarbei ter. Der dritte Akt enthält nur Tiraden über Politik, ins- besondere Sozialdemokratie und Antisemitismus und ein wt" nig rührseliger Patriotismus, natürlich auch die Entlarvung des antisemitischen Schurken. Beifall gespendet wurde nach jedem Akte, nach dem ersten Akte spärlich, dann steigerte er sich etwas. Es kommt ganz darauf an, welcher Parteirichtung der Zuschauer angehört und so wird Beifall oder Mißfallen erklingen. Nicht dem Stück, sondern lediglich den Darstellern die gestern gut abschnitten, galt -er Beifall. Ignaz Zanda und Earl Vaye r, der leider von der Nefldenztäeater-Vllbne demnächst scheidet, konnten auf offener Szene Applaus ein ernten für ihre guten Leistungen. Herr Friese gab sein Bestes, erst der arme, aber glückliche, und dann der gebrochene Mann. Er holte alles heraus, was aus der unwahrschein liehen Rolle herauSzuholen war. Herr Dir. Witt hatte die phra-enreiche aber dankbare Rolle des Landrats übernommen und dank seinem Spiel täuschte man sich über die Unwahr scheinlichkeiten hinweg. Fräul. Münch heim als Wirtin Baggenrod bot eine kostbare Leistung, ebenso wie Herr E i - venack, der den schurkischen, scheinheiligen, henchlerischen Vizepräsidenten Baggenrod verkörperte. Wie einleitende Ouvertüre zur leichten Kavallerie und das Potpourri der pa triotischen Lieder nach dem 1. Akt mit dem Stücke in Ver bindung stehen, war nicht ersichtlich. Tie Hurrastimmung läßt üch dadurch auch nicht erzwingen. Dresdener Musik-Schule. Lchlutz-Aouzert. der Reihe der Winteraufführungen ragte diese- der me y hervor Lin zahlreiche- Audi- Schluß Ko z Aqs Hoheit Prinzessin Mathilde, "^ttM^""N?reinsl»aussaal «armen Beisalls- M-d" d-7 Ausführenden entgegen. ^i"?^Podium erschienen die Llite-Gchüler der Anstalt und Aus dem Podmm e.im beträchtlicher Höhe stehenden von neuem, mit wie gr 0 tzem künstlerischen ^'?up7nd ^ -m der Dresdener Musik. S P^wdem^das * äußerst wohldisziplinierte Schüler-Orchester . Meister« Johannes Rerchert inspirierender unter 'eme«M"st Ouvertüre .RamenSseier- in ein- L"t»Är«er Wiedergabe zu Vehör gebracht hatte, eröffnete Siu"- d-7 E-nrelnrtTkZk dnrch d-e Ars- der Anna a. „Haus Heiling- von Marschner. Wie stet- bei allen Schülern und Echülerinnev de- Professors Dr. Müller, vou denen noch zwei: ein junger Russe, Herr Wladimir Rardow und Fr!. Margarete Kästner in diese« Konzert sich hören ließen, bewundene man an ihr die Leichtigkeit der Tongebung, die Athemführung und die deutliche Textaus sprache. Dazu zeugte ihr Bortrag von Seele und Tempera ment, zwei Eigenschaften, welche Frl. Kästner, die über haupt noch nicht so weil vorgeschritten zu sein scheint, leider gänzlich sehlen. Ihr Ton entfaltet.sich auch noch so gar nicht, klingt auch in der Mittelstimme leicht flach. Darunter litt die Arie der Agathe „Wie nahte mir der Schlummer", wenn man nicht einen Teil der Mängel auf Befangenheit und ein allzugroßeS Maß der Sorgfalt bei der Tonbildung zurück führen muß. Weit freier und selbständiger in seiner Dar- biettrnq war der Tenorist N a r d 0 w, der die äußerst schwierige Arie des Almaviva a. „Der Barbier von Sevilla": »Sieh schon die Morgenröte" mit einer Leichtigkeit und Sicherheit sang, die bei den gehäuften Koloraturen und dem saft ständigen wsrLL voee aufs angenehmste überraschten Den Haupiersolg de- Abends durste mit vollem Recht Herr Prasse und mit ihm sein Lehrer Hofkonzerttneisler Lewinger einheimsen. Wie schon einmal an dieser Stelle gesagt, darf dieser junge Violinist aus eine äußerst aussichts volle Zukunft blicken. Sein Eindringen in den Gehalt der Werke, seine teils schon bravouröse Technik und nicht zuletzt der seelenvolle bestrickende Ton seiner Kantilene, der mit dem neuen Instrument (der Gabe eines Gönner-) noch au Weich beit und Güße gewonnen hat (der Flageoletts« besonders; er läßt in seiner Wärme uud Weichheit die Mühe seiner Ent stehung ganz vergessen), lassen dies mit immer größerer Sicher heit behaupten. DaS wundervoll komponierte Saint- DaönSsch« Bioliu-Louzert L-moU erlebte so eine Wieder gabe, di? in nll?n drei Götzen als aufs Veste gelungen de»