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"'M-' MI I M " — , orsikilW °.» ObMMjsk 1.20 74. Jahr- Sonnlag, den 22 D^ember 1912. Nr. 298. L22 2- 1^0 1. A 1- 4 - I- 2. - 120 20- H « raI» 1Att w» ckie Ns!. n»ttd»n»naam»redane> vkttcke» MtNR u. -fiexuai, ckas ll-I. AMrgerlcdt vrercke». «misviaii M Ax -gl. Zuperlntenckenlur Vre5cken N. 6« Ngl. rorslrentsm« viercken »a fist Sie «ewewaellr Blasewitz, Weißer Hirsch, Lanbegast, Tolkewitz, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weißig, Schönfeld, Leubnitz-Reuostra. Publikations - Organ und Lokal - Anzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgem einden, Dresden-Striesen und Neugruna. Seilagen: .Illnstr. UnterhaltnngSblatt*. „Nach Feierabend-. ^FranenKorrespondenz-. „Heim-». «tndergarie»-. »HanS-«. Gartenwirtschaft-. »«mtlicheHF-emden. »KiirttAL-. Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 809. Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und Verlagsanftalt Hermann Beyer L To. Telegramm Adresse: Sldgaupresie Glasewitz. ... Nt*d» vn-,. «ark 15.-! 25.- 21- »tart 0 — O — >4 — 0. 220 8 - 5 250 4.- 1.50 260 140 0.- 4 40 1.40 — i90 ) — 120 912. c lSl2. tage ta«chrt I-M 10 ffZW ). > — r r.2O 2 00 912 -hste N Rebaklionsschlaß: 1 Uhr mittags. G»r«chft«nde der Redaktion: 4—5 Uhr nachmittag-. Zuschriften in redaktionelle» Angelegenheiten find nicht nr den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion zu adressieren. 40. - 150 10.- 1.4« 25- 2LÜ 10. 30 ark .08 .10 40 S5 .45 .45 .60 Neue Ereignisse. — Prinzregent Ludwig sandte dem Kaiser eine sehr herzliche Dankdepesche für seine Teilnahme an Trauer und Beisetzung. — Dem im Januar zu einer Extrasession einzube rufenden Häher. Landtage wird die Regierung eine Verfas sungsänderung Vorschlägen, die zur Aufhebung der Re gentschaft führen soll. (S. Rdsch.) — Das Großfeuer auf der Hamburger Werft Blohm u. Daß vernichtete einen Modellschuppen. In zwei Stun den war von Werftfeuerwehr und fünf Hamburger Lösch zügen mit 13 Rohren die Gefahr für die umliegenden Werftgebäude beseitigt. — Prinzregent Ludwig empfing gestern Freitag den Reichstagspräsidenten Dr. Kämpf in Audienz. — In der mecklenburgischen Verfassungsfrage kündi gen «die beiden Großherzöge auf den ablehnenden Beschluß des Malchiner Landtages für 1913 einen außerordentlichen Landtag an. — Superintendent Klingemann (Essen) wurde an Stelle des verstorbenen D. Rogge zum Generalsuperinten denten der preuß. Rheinprovinz ernannt. — Die Botschafterkonferenz in London tagte gestern nachm. unter Sir Greys Vorsitz zum letzten Mal vor Weih nachten. — Ter französische Senat l>at der von der Kammer angenommenen Anleihe von 90 Mill. Frs. für Jndochina zugestimmt. — Der von dem „Daily Expreß" gemeldete Territo rialaustausch im Kongobecken zwischen Belgien und Eng land wird vom „XX. Siecle" dementiert. — Die Franzosen haben in Südmarokko eine Schlappe erlitten. Eine französische Kolonne ist in der Umgegend von Mogador «ingeschlossen. Entsatztruppen sind unter wegs. (S. Ausland.) ntrd, drtgfte Mit -.06 -.05 -'40 -.75 -.4« -30 -3« 1.5« 1.40 1.25 -LS —.1« -.80 -.2« 1.3N .55 .50 .30 .22 .10 HO 20 .30 MW .7( —.55 .30 —.15 .30 .15 —.12 .30 — 90 .05 -.0-1 .03 .60 -.50 .30 1.05 .60 -ea .80 -.25 — —I 80 1.80 13 —— — I 40 1'351 15, 1.I5I I.5«I E»M — W — — W 50 3.501 — -E»» MM» W 50 4.'ö«I 24 ^-.20» 28 -24- 22 -.20, 26 -.20, 28 -.231 28 -.281 28 - 26 ff 24 -.20 I «r -.2« I 48 -L4l * Pfg! 15 -.15 I 14 13 -uff 12 -22 ff 14, ff Z U, ff Zu den Beisetzrrngsfeierttchkeite« des verstorbene« Prinzregente« Luitpold von Bayern In Anwesenheit des deutschen - Kaisers, sowie vieler deutscher Bundesfürsten und ausländischer Herrscher fand am 19. Dezember in München die feierliche Bei setzung des verstorbenen Prinz regenten Luitpold statt. Dicht hinter dem Leichenwagen schritten der deutsche Kaiser, Prinzregent Ludwig und König Friedrich August von Sachsen Rückblick auf das Jahr 1912. Des Jahres Beginn beherrschten dieWahlenzum TeutschenReichstage, in den infolge der Stimmen zersplitterung über hundert Sozialdemokraten einzogen. Tie Präsidentenwahl im neuen Reichstage brachte viele Um ständlichkeiten, infolge deren zeitweise der Sozialdemokrat Scheidcmann ins Präsidium gelangte. Ter zweihundert sten Wiederkehr des Geburtstages des großen Preußen königs Friedrich ward in einem großenTeil vonDeutschland gedacht. In Bayern fanden Wahlen zum Landtage statt; da die Zentrumspartei die Mehrheit behauptete, bildete deren Führer Freiherr von Hertling ein neues Ministe rium. In Hamburg starb derKönigvonTänemark. Das Reichsgericht in Leipzig verurteilte den britischen „Edelspion" zu dreieinhalb Jahren Festung. Zum letzten Male kam der deutschfreundlichste englische Minister Haldane nach Berlin; große Erfolge waren nicht zu er zielen, und dem Minister wurden durch seine Ernennung zum Lordkanzler weitere Reisen abgeschnitten. Die Reichs tagsdebatten verliefen ziemlich ruhig, die zwischen rechts und links vorhandenen Zwistigkeiten machten sich indessen häufig geltend. Mit dem Tod des Großherzogs von Luxemburg erlosch das nassauisch-oranische Herrscher haus im Manncsstamm, und die älteste Tochter des Ver storbenen bestieg den Thron. Ter Reichsschatzsekretär Wer muth schied wegen Meinungsverschiedenheiten aus dem Amte und erhielt den Unterstaatssekretär Kühn zum Nach folger. Ein Ausstand der Bergarbeiter im Ruhrkohlen-Ge- biet fand nach kurzer Tauer einen erfreulichen Abschluß. Dem Abendessen in der franz. Botschaft zu Berlin wohnte der Deutsche Kaiser bei, ein Vorgang, der in Pariser Zei tungen mit spaltenlangen Berichten der französischen Künst ler bedacht wurde, die bei dieser Gelegenheit von dem Kai ser ausgezeichnet waren. Seine Reise nach Korfu führte den Monarchen zu Begegnungen mit Kaiser Franz Josef in Wien, mit dem Könige von Italien in Venedig und mit dem Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand in Brione. Die deutsche Kaiserin suchte und fand inzwischen Erholung von einer Unpäßlichkeit in Bad Nauheim. In London hielt der Minister Churchill eine ziemlich auffal lende Rede gegen Deutschland, der trotz aller späteren Freundschaftsbeteuerungen noch manche andere folgten. Der Reichskanzler, der auf Einladung des Monarchen die sen in Korfu besuchte, hatte im Reichstage die Genug tuung, alle wesentlichen Vorlagen, besonders die HeereS- fcrderungen, angenommen zu sehen. Die Jesuitenfrage, ein scharfes Wort des Kaisers über die elsaß-lothringischen Verhältnisse, brachten auch im Reichstage Sturm tage, während im preußischen Abgeordnetenhause der sozialistische Abg. Borchardt von der Polizei hinausgeleitet wurde, weil er sich den Anordnungen des Hauses nicht fügen wollte. Der (leider schon im Sommer verstorbene) Frei herr von Marschall wurde zum deutschen Botschaft« in London ernannt, dem nun Fürst Lichnowsky folgte. — Mit der Nordlandreise des Kaisers ward eine Be. gegnung mitdem Zaren in den finnischen Schären verbunden. Tas erst sehr trockene, dann nasse Sommer wetter ließ Besorgnisse wegen der Ernte hervortreten, die sich zum Glück nicht verwirklichten, wenn auch die hohen Fleischpreise nur recht langsam sanken. Ter Reichskanzler unternahm eine längere Informationsreise nach Rußland, die zu freundschaftlicher Aussprache führte. Dem Jubi läum im Hause Krupp, das leider durch eine Gruben- Katcftrophe, die gleichzeitig bei Bochum stattfand, getrübt wurde, wohnte auch der Kaiser bei. Zur Teilnahme an den Feierlichkeiten für den verstorbenen Kaiser Mutsuhito reiste der Prinz Heinrich von Preußen nach Japan. Graf Zep pelin unternahm eine große Rundfahrt vom Bodensee bis zu den nordischen Meeren, die in 31 Stunden glänzend ver lief. Ter Anfang der Kaisermanöver wurde durch eine Un päßlichkeit des Kaisers beeinträchtigt, der dann aber seinen Besuchin derSchweizin voller Rüstigkeit duvchfüh- ren konnte. Die Fleischteuerung führte in Berlin zu bös«i Ausschreitungen der Arbeiterfrauen gegen die Schlächter. Ter Ausbruch des Balkankrieges führte bei uns zu keinerlei Störungen, der Abschluß des italienisch- türkischen Friedens ward lebhaft begrüßt. Von den Orientwirren wurden auch die deutschen Parlaments sitzungen im Herbst beeinflußt, die ziemlich still verliefen. Betrauert ward das Hinscheiden des Prinzregenten Luit- pold von Bayern. , - Sehr viel stürmischere Tage als wir hatte Oesterreich- Nngarn. Der Leiter der auswärtigen Politik Graf Aehren- thal starb und ward durch den Grafen Berchtold ersetzt. Noch mehr machten wiederholte Wechsel in den höchsten militä rischen Stellen von sich reden. Im ungarischen Reichstage kam es zu häufigen Raufereien und Pistolenschüssen, Mili. tär mußte die renitenten Volksvertreter zur Ruhe bringen.