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Stadt Berlin subventionierte Musikalische Vol-ksibibliothek des Berliner Tonkünsiler-vereins hat die Absicht, unab hängig von der Haupibibliothek, eine Zweigniederlassung in Charlottenburg init einem Anfangsbostan'd von 2OOÖ Nummern zu eröffnen. Tie diesbezüglichen Verhandlun gen über-diese von der Stadt Charlottenburg zu subventio nierende Neugründung des Berliner Tonkünstlervereins sind vorläufig noch nicht zum Abschluß gebracht. * L-i c. C h ri st i a n R ogge, der Kürzlich im T-Zug umvcit Weilburg verstorbene Generalsuperintendent oer Rheinprvvinz, hat sich auch, wie man uns mitteilt, als Ver fasser wissenschaftlicher Werke einen Namen erworben-. U. a. entstammen seiner Feder: Th. Carlyle, Gedenkblatt 1805; Ter irdische Besitz im Neuen Testament, 1896; Teutsche Seesoldaten bei der Belagerung von Peking, 1902; R?li- giöse Charaktere im 19. Jahrhundert, 1907; Kunst, Künst ler und Christentum, 1909. Rogge wurde 1864 zu Höhen fürst, Kr. Hciligenbeil, geboren, studierte in Leipzig, Kö nigsberg und Berlin Theologie, und war vor seiner Ernen nung zum rheinischen Generalsuperintendent Konsistorial- rat und Hof- und Schloßprediger in Stettin. * Esse n. Die Haupte st lichkeiten erreichten am gestri gen Freitag ihr Ende, an dem nochmals die historischen Ritterspiele aufgeführt werden, bei denen die Familie Krupp selbst mitwirkt. Tie ersten Szenen spielen sich zur zeit Kaiser Maximilians I. ab, während die übrigen die Entwickelung der Kxupps in Bildern zeigen. Besonders Alfred Krupp tritt wiederholt in ihnen auf. Tie letzten Bilder bringen Schießversuche auf dem Schießplatz in Mep ¬ pen und den Stapellauf des Panzerschiffes „Odin", alle diese Szenen werden vor dem Kaiser Maximilian als eine Art Vision aufgeführt und enden mit einer Kaiserhuldig ung. * Hermann Bahr und der Parsifal- S ch u tz-b u n S. Hermann Bahr wird in Konsequenz seiner Artikel für den Parsifal-Schutz über Anregung verschiede ner Mitglieder des Parsifal-iSchutzbundes jn der kommen den Saison einen propagandistischen Vortrag „Parsifal- Schutz" in vielen deutschen Städten halten. * NeueAusbrüche desAetna haben wieder stattgefunden. Während des ganzen Tages und während der Nacht fanden iheftigeErderschütterungen statt. Die Lava ist in einer Strecke von vier Kilometern in das Land hin untergeströmt. Zur selben Zeit hat die Tätigkeit des Stromboli wieder begonnen. "DerheiligePfauderTeufelsanbeter. Das Britische Museum hat soeben ein fiür Europa einzig artiges Werk zum Geschenk erhalten, nämlich einen heiligen Pfau der Pjezwisekte, die als Teufelsanbeter gelten und in Armenien und im Kaukasus leben. Der Pfau gilt den An- gehörigen der Sekte als Symbol des Teufels. Das Werk kann, wie der Cicerone miiteilt, von dem Stil und von der Arbeit aus zu schließen, nicht allzu alt sein. Es scheint, als ob die Figur selber persische Arbeit sei und als ob die Aezi- dis sie in einem Raubzuge erbeutet und dann zu sakralen Zwecken benutzt hätten. ' bargrm:^ : Kötzschen senden g e ! der Amu -agung oei l in R och. schonk von An di< au Weber, die Ncit- irbei Hilfe« Herabich irksanstal Don den sieben ab- i die Eni. ag des Ge- inkler und . Schließ- n Bez ir ks- rn und sie rdigen zur! ar Staats-^ rks-ckonfe- gust. lat. Lanatonus stosfeln. rrm, reine» >5 963 (300), 372 593 75 156 <300) 744 97-2 973 720 357 957 997 748 477 284 1S8 938 4 82 39 293 «) 309 3751 10* )) 293 N 000)1 r7 992 (500)1 555 KÄOOOI 0 157 5:kSj 841 nnoezs 204 «^4930 70 (300) 660 96 453 858! 26 898 t-51! 89 (300)974 493 «8692 47 900 157 152 162 818 398154 3021 00) 558 408 619 280 3S 2017 (2000) 72 134 '05 202 205 816 732 340 3-'7 »15 838 933 (1000) 746 891 104 97 898 (300) 829 37 854 480 46 »75 851 781 06 715 987 532 371 824 ' 10 81E 83 258 (5o0) X» 355 '. 92 860 700 435 891 807 759 4 295 473 4 ! 847,418 8b >07 (300) 8IS ! 572 41 52 427 373 202 9 444 77 368^ 145 558 d5S * 116 VI53L X)) 482 357 > 736 16S 72 '763 937'6 96 336(300) 591 793(300) I 793 707 3. 4 90(1000)705 255 ««436 925 159 923 999 315 532 X» 218 (300) »43 168 k>7t »0) 784 407 X)) 173 503 46 742 (3001 184 877 817 510 848 LOS 437 (500) 14 3 S75 538 « LO44K30 » 836 885 39 814 626 92S 432 SIS 166 » 263 296 98 290 979 182 i 253 794 11 374 248 107 Skwtimen: M», IS,« 1«L DsrszkitMgOtMMkffe Um 1 < kIa 11 litt die ll-I. ll»ttd»«pt»i»»rcbsNe» vrerae»UlMiUtt u. äsr llgl. llmirgeriedt vrerüei, M zjx Kgi. Zuperintenäentur llkesüen II, äsr llgl.;or§trentamt viesäen fSr sie Se»tl»ae»r Blesewitz, Weißer Hirsch, L««bes-st, Tsttewitz, D»britz, «»chwitz, «iederpotzritz, H-ßerwitz, PilNitz, «eißig, SchSnfeld, Le»t»itz-Ne«ostra. Publikation- - Organ Lokal - «uzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgem einden, Dresden-Striesen und Neugruna. veil agen. »Mastr. Maerhaltuugttla«-. »«ach Friera»«»-. E-ra»e»-»Hei«-«. «über,arte»-. ». .«»tliche Areurde»- ». KurttKr-. Gm^vrecher: Amt Dresden Nr. 809.Druck und Verlag: Elbaau-Vucktdruckerei und «erlag«anstalt Herman» «euer L Lo.Telegramm.Adresse: Elbgauprefse Blasewitz. Sonnabend, den 1v August 1912. Ar. 185. ! 74. Jahrs. Vetz,r»u»»Oschl«ß: 1 Uhr «ttt»»». »»rechftnnde der Re»«ktio«: 4—5 Uhr »achmittagS. Zuschriften In redaktionellen Angelegenheiten sind nicht «n den Redakteur persönlich, sondern ausschließlich an die Redaktion »u adressieren. Reue Ereignisse. — Kaiser Wilhelm, der gestern in Essen eine bemer kenswert^ Friedensrede hielt (vergl. Rundsch.), begibt sich heute Freitag nach Wilhelmshöhe zurück. — Ter Reichskanzler von Bethmann-Hollnx'g fährt von Essen unmittelbar zur Kur nach Bad Gastein. — Handelsminister Tr. Sy'oow und der Oberpräsi- deni von Westfalen Prinz von Raiibor und Corvey haben sich gestern nachmittag nach Bochum an die Unglücksstelle begeben. — Gestern nachmittag übergab in Konstantinopel der neue deutsche 'Botschafter Freiherr von Wangenheim dem Sultan in feierlicher Audienz seine Beglaubigung. — Kaiser Wilhelm hat zur Linderung der ersten Not für die aus Zeche „Lothringen" Verunglückten 15 WO Ml. überwiesen. — Tie in Eckernförde w.'gen -Spionagcverdacht ver hafteten fünf Engländer sind gestern srcigelassen worden. (Siehe Heer und Marine.) — Bei der Unteuhauserfatzwahl im Wahlkreis Nord- West-Manchester ist für den zurückgetretenen Liberalen der Unionist St. John Kandly gewählt worden. — Die belg. Kammer hat alle Mandate für gültig erklärt und 'sich konstituiert. 'Nach Wiederwahl des Präsi denten wurde die außerordentliche Session geschlossen. — Tie Streitigkeiten zwischen Montenegro und der Türkei sind einstweilen beigelegt. Tie Balkanunruhen, ihre Ursachen und ihre Ziele. In einem längeren Artikel im „Tag" hatte General Keim auf mehrere Kapitel Dr. Wirths, den wir Gelegen heit hatten, im Vorfahre über die Marokkofrage sprechen zu hören, in dessen Geschichtswerk hingewicsen, in denen die neuesten Phasen der türkischen Entwicklung behandelt werden. Diese Kapitel: „Umwälzung in der Türkei" und „Mi litärherrschaft in der Türkei" sind tatsächlich zu der Beurtei lung auch der neuesten Wendung ungemein instruktiv, um so mehr, als die Ansichten dieses Orientkenners, nicht, wie so häufig durch die Ereignisse widerlegt, sondern vielmehr bestätigt werden. Bemerkenswert ist die Feststellung, daß das deutsche Auswärtige Amt, trotzdem Freiherr v. Marschall schon IE die bevorstehende Revolution geahnt hätte, sich doch, wie ge wöhnlich, durch die jungtürkische Umwälzung habe über raschen lassen, da sie ihr ganzes Vermögen auf die Karte Abdul Hamids gesetzt hätte. Trotzdem nun Deutschland im Orient viel von seinem früheren Anset)en verloren hatte, habe später Deutschland sein Vermögen auf die Jungtürken gesetzt, was sich nun wieder als die falsche Karte erweise. Hervorzuheben ist, daß Tr. Wirths Voraussagen sich in drei Punkten bestätigt haben» daß England Vormacht in Konstantinopel werden würde, die Aussichten der Militär herrschaft und vor allein die Bedeutung Albaniens in der türkischen Politik. . , Eine Ergänzung finden diese Aeußerungen nunmehr in einem Artikel Tr. Wirths iw gestrigen „Tag" über „Tie Unruhe ans dem Balkan". Nach einigen berechtigten Hieben auf das Uebermaß des Optimismus, der selbst in den ärgsten Wirren noch einen Vorteil für das osmanische Reich sehen wollte, da sich dadurch die Spreu vom Weizen sondere, geht er auf die jüngsten Ereignisse ein. Er erkennt in H a s san - B e i die-Seele des Aufstandes, für dessen staatsmännischen Ver stand es sprcck/e, daß er sich nicht mehr auf Verhandlungen mit den Türken einlassen wolle, sondern offen die Autono mie als albanisches Ziel anstrebe, aber nicht durch Worte, sondern durch kriegerisckx Taten. Zur Ausführung der Be schlüsse sei der tatkräftige Issa aus dem Felsennest Bolje- tin am Amsclfelde ausersehen. Dieser sei mit 50W regu lären Truppen, die mit Maschinengewehren und schwerer Artillerie versehen seien, gegen Uesküb im Anmarsch. Wei tere 15 000 Albanier hätten sich ihm angeschlossen. Tr. Wirth kennzeichnet das Ziel der Autonomie mit Waffengewalt als eine vollkommen neue Epoche für den Balkan. Hierzu stimmt es, daß der hervorragende jung türkische Führer und frühere Minister Tschawid Bei dem Vertreter des „Daily Chronicle" erklärte, daß die Regie ¬ rung sich ins Verderben stürze. Die Auflösung der Kam mer werde die Albanier nicht beruhigen, die für die Auto nomie kämpften. Wenn Ibrahim Pascha, der an die Alba nier seitens der Regierung geschickt wurde, sich in seinem Be richt von der Aufnahme der Kammerauslösung optimistisch ausdrückt, so ist das nicht verwunderlich. Einige albanische Führer mögen anfänglich dadurch umgestimmt worden sein. Nach einem Belgrader Telegramm scheint aber seine Mis sion in der Hauptsache gescheitert zu sein. Trotz seiner Ver sprechungen sollen die Stämme nicht geneigt sein, ihm Glauben zu schenken und hätten bereits die Verhandlungen abgebrochen. Ja, wenn sich eine römische Nachricht bestätigt, die das römische Komitee für Albanien erhielt, so haben die Albanier bereits gehandelt. Danach ist das albanische Nationalheer nach glänzendem Gefecht in Uesküb einge zogen, wo gestern ein großer Kongreß stattfinden sollte, der die Autonomie Albaniens erklären sollte. Bekanntlich wohnen in Kalabrien MO WO Albanier, die sich einst dort, unzufrieden mit der osmanischen Herrschaft, ein neues Vaterland suchten, ohne die alte Heimat zu vergessen. Aus ihnen ist das Albanische Komitee entstanden, das diese be deutsame Nachricht erhielt. Wenn auch diese Nachricht der Bestätigung bedarf, so handelt, es sich doch jetzt nicht mehr um die Kämpfe von Ko- terien oder kurzlebige Erhebungen, sondern von Rassen gegen Rassen. Wie ganz Südwestarabien unter Said Jdris abfallen will, sagt Tr. Wirth, so will sich auch ganz Albanien unabhängig machen. Tieser Zeitpunkt ist vielleicht die schlimmste Krise, die über die Türkei hcreingebrochen ist. Es war geradezu un klug von den Jungtürkcn, wie von der Offiziersliga, daß sie gerade jetzt, wo sie mit Italien im Kriege lagen, wcht alle inneren Zwistigkeiten zurückstellten und ihre ganze Kraft vereint gegen die äußern Feinde zusammenhielten. Tem ge schlossenen Osmanentum gegenüber würden diese Aufstände nicht einen so riesigen Umfang angenommen haben. Nun kommt noch der Grenzkonflikt mit Montenegro hinzu. Man muß Tr. Wirth beistimmen, wenn er meint, man könne es den Serben, Bulgaren und Griechen nicht übelnchmen, wenn sie angesichts der jetzigen Wirren den Augenblick für gekom men erachteten, nun endlich auch ihre völkischen Wünsche durchzusetzen. Einen günstigeren Augenblick hätten sie seit dem Bestände der Türkei nicht erlebt. Wenn aber alle diese Völker ihre Ansprüche aumelden, so dürfte auch Rußland mit den seinigen nicht länger zurückhalten. Tatsächlich Kunst, Wissenschaft, Musik, Borträge und Veranstaltungen. * Im Residenztheater wird jetzt allabendlich „Der Tanzauwalt", Vaudeville in '3 Akten von Pordes- Mtlo und Erich Urban, Musik von Walter Schütt, znr Aus führung gebracht. "Professor Tr. Karl Sch uchhardt, der Direktor der vor- und srühgcschichtlichen Abteilung am Berliner Museum für Völkerkunde, ist von der preußischen Akademie der Wissenschaften zum ordentlichen Mitglied ih rer Philosophisch-historschcn Klasse gewählt nnd bestätigt worden. * He dw i g v o n B i s m a r ck, die Seniorin des Bis- markschen Geschlechts, kann am heutigen Sonnabend ihren 97. Geburtstag begehen. Die ehrwürdige Dame erfreut sich einer noch regen Frische und hat im vorigen Jahre die „Er innerungen einer 95-Jährigen" herausgegciben. * P r o se s s o r F r a n co'i s A l pho n s e Forel, ein Vetter des Psychiaters Auguste Forel, ist, wie aus Bern gemeldet wird, dort gestorben. Er hat sich als Verfasser na turwissenschaftlicher Arbeiten, namentlich über Erdbeben und Gletscherveränderungen, einen Namen gemacht. * Die m u s i k a l i s che V o l k s b i b l i o t he k in Charlottenburg. Der Vorstand des Berliner Ton künstlervereins teilt mit: Tie Nachricht über die Gründung einer ersten deutschen Volksmusikbibliothek in Charlotten burg ist verfrüht in die Oeffentlichkeit gelangt. Tie von der