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ZiichlW « »»»«- »LH, d«ch »d« Poß »«triV »M «- »<«1elj«Mch oder 90 M ftd jed« «oual. KS Hau» erhebt die 4» Pf7oi«1etjShr»ch. I«1^L«»d« «r. »0» Llv-auprefi« vl«sn»itz. r-ud «eher L r,., V1ast»itz, v«aiM»nL «edaveor: Wilhelm v. vuttlar, «ostwch Nr. 183 Donnerstag, den 9. August 1906 68. Jahrg 1 i npott. l-S»i i in den 102,10 » 99F3 » > M »er einen llten en- ob r i Herr- in igung er- Einige irgend Erika, S" »ene e vor n Sie n Antta vrherige Rücksen- Pt beim L )lt, müs. ung der. Interesse s Grund «It» ur» 24 »ooo »b nb). ist ce. Role in der Tat den Herren Franzosen genügend Einblick in die Seele des Herrschers gewährten. Aber der Gegner klam mert «sich ja stets an die Punkte an, die ihm, vulgär gespro- chen, in seinen Kram passen. Und deshalb werden die Tisch- gefpräche noch lange Zeit nicht das Wort des Kaisers an den Zaren vergessen machen: „Rußlands Trauer ist Deutschlands Trauer." Die einseitigen und böswilligen Auslegungen, die sich im Ausland an diese Worte knüpften, find noch zur Ge nüge bekannt. Und es darf nicht geleugnet werden, daß der- artige impulsive Gefühlsäußerungen des Kaisers allerdings geeignet sind, Mißdeutungen aufkommen zu lassen. Das ge schah aber zunächst und hauptsächlich in der ausländi schen Presse, und diese hätte der Kaiser tadeln sollen, als er sich darüber beschwerte, man habe im Ausland seine Ab sichten oft mißverstanden und die Presse sei daran schuld. Wenn uns sonst einsichtsvolle und objektive Politiker, wie Robert de Caix vom „Journal des Debats" fortwährend abenteuerliche Gerüchte und alberne Jnterventionspläne zu- sc reiben, so ffann dies nicht mehr allein aus einem Mißver ständnis heraus geschehen, sondern dann muß eine ganz be sondere Absicht zugrunde liegen. Und diese ist eben darin zu suchen, daß wir hartnäckige und mit allen Mitteln kämp fende Gegner haben, und es ist bedauerlich, daß seit Marokko diese versteckten Scharfmacher, diese Fabrikanten alarmieren der Nachrichten, so leichtes Spiel haben. Es möchte ihnen ja allerdings eine heillose Freude bereiten, wenn wir cksiren wirk lich den Gefallen täten, diese oder jene von ihnen gewünschte Dummheit zu begehen. Wir werden ihnen den. Gefallen nicht tun, wir werden die r us fi sch en K äst a n ie n nicht aus dem Feuer holen, und wir werden sie wei ter phantasieren und Hetzen lassen. W v. B. d«ch dti — I «ns»« Voten. 8»,«» B. I " dusine ist G.-B. zu- e erfolgt urch rich- rals darf re aufge. Als er endlich Fassung gewonnen, trat er mit liebens würdigem Gesicht näher und half der jungen Frau, die scher- zend von dem kleinen Unglück und des armen Hänschens Schreck sprach, die Perlen aufsuchen. Im Salon sprach man lsrse. Der Hausherr konzertierte mit dem schönsten Gast des Hauses im Musikzimmer, waren mit hinübergegangen, und sahen schweigend in einem bequemen Stuhl. Auch die Hausfrau, Frau lehnte in einem Sessel. Wie seine Goige jubilierte und sang. Ganz wie ersten Tagen ihrer Liebe. Und heute? Wem galt heute das Jauchzen und'Singen? Wem das süße Liebesgeständnis, das die Geige unter seinen fiebernden Fingern sang? Sie fühlte es seit langem, daß jene geschiedene Frau, die sie selbst um ihrer zauberhaften Schönheit willen lieben mußte, Macht über ihn gewann. Wie hatte sie gekämpft mit Eifersucht und Verzweiflung. Und als gar das Mißtrauen sich hatte bei ihr einnisten wollen, da waren Tage und Nächte unsäglicher Qualen gekommen. Unsagbarer Qualen und Kämpfe wohl, aber auch endlich Ruhe und Resignation. Sie wollte warten und Geduld mit ihm haben. Und wenn sein Herz sich nicht zurückfattd zu ihr, dann wollte sie ihr Schicksal tragen. Sie wollte seinem Glück nicht im Wege stehen. «Ihren Mund umspielte ein schmerzliches Zittern, als sie zu jenen Beiden hinübersah. Mit geschlossenen Augen geigte er. Ihr Mann! Wie herrlich sich die geschweiften Augenbrauen von der gewölbten Stirn abhoben. Da, langsam öffnete er die Augen, und jetzt fällt ein Blick auf sie, auf sein Weib, so groß, so voll unsagbarer Liebe und Zärtlichkeit, daß sie in seligem Schreck den Oberkörper weit vorbeugt und ihn wie hilfesuchend ansieht. Ein leises Nicken geht zu ihr hinüber, dann senken sich seine Lider wie der. Er spielt süß und verträumt. Und auch sie legt den Kopf zurück und schließt im Uebermaß des Entzückens die Augen. Ntsache». gäbe der en, n ach- ). Kontrakt »och auch 101,30« ios,r> ». 98.30 «. 101,90 » 100.30 3.« Ion nde, Bruch schwierix*- vorzüglichr gift Hm» Walpurgi». 1880. l25l1 Veranda stand, züngelten Goldflämmchen auf und nieder. Ihre Finger spielten mit der weihen Perlenschnur, die von dem nackten Hals herabfiel. Das Helle Grau der Seide, das sich an die schlanken und doch vollen Formen schmiegte, schim merte in dem märchenhaften Rosenrot des Himmels. Noch hatte der Mann, der im Schatten lehnte, Gewalt über sich. Sein Atem ging schwer, als er sich endlich zwang, von anderem zu sprechen, als seine Seele, als seine Sinne es wollten. „Frau Asta, haben Sie Lust, mich zu begleiten? Ich hole meine Geige. Wie wäre es mit Wagner? Oder »vollen Sie Beethoven?" „Holen Sie beide," sagte sie und ein sieghaftes Lächeln stand auf ihrem Gesicht, als sie ihm nachsah. , Hänschen kam durch das Eßzimmer getrippelt. Er hatte allen Damen und Herren im Salon gute Nacht gewünscht und suchte nach die schöne Tante init den köstlichen Perlen, die er nicht vergessen hatte. Die Tante stand und guckte aus dem Fenster und sah KleiniHanfemann gar nicht, da konnte er so schön die hübschen Perlen, die ganz tief herunterhingen, anfassen und damit spielen. Durch die Berührung zuckte die junge Frau zusammen. Hänschen erschrak, purzelte um und riß die schöne Kette ent- zwei. Maßloser Zorn entstellte Plötzlich ihre Züge und zwei heftige Schläge teilten diese zarten Hände dem vor Schreck verstummten Kinde aus. Der Hausherr war zurückgekommen, um seinen Gast in das Musikzimmer zu bitten. Er war im Speisezimmer Zeuge des kleinen Auftritts gewesen. Wie entgeistert stand er einen Moment. Der Zauber war gebrochen. Schön und gut! Wie selten gcht das Hand in Handl Er empfand keinen Schmerz. Grenzenlos brach die Em pörung in ihm Bahn. Er mußte an sich halten, um nicht zu seinem unschuldigen Kinde zu eilen und es aus der Nähe die se« '-elenlosen Wesens zu retten. ,Mib der Tante die Hand!" Das Bübchen blickte die schöne Dame, die neben seinem Papa saß, verwundert an. Die Uhrkette von köstlichen Per- len hatte es ihm angetan. Das Kinderhändchen streckte sich darnach aus, wurde aber von einer feinen, schmalen Frauen hand festgehalten. Liebreizend war das sanfte Neigen dieses wunderbar schönen, von goldroten Locken umrahmten Frauenantlitzes. Tie blauen, schimmernden Augen verdunkelten sich um einen Schein, als sie sich, ihren Tischherrn flüchtig streifend, zu dem Kinde niedersenkten. Und mit einschmeichelndem, wei chem Ton sagte sie: „Du goldiges, liebes Kerlchen." 'War sie nicht besttickend? Eben noch Dame von Welt, sicher über politische Ereig nisse plaudernd, sich über neueste Hofnachrichten graziös, un befangen amüsierend, ließ ein einziges Wort über Bach sie zu wahrer Musikbegeisterung hinreißen. Und nun dies un schuldige, liebe Kindergesichtchen machte sie alles ^ergessen. Da kam die Frau, die Mutter zum Durchbruch. Sie besaß dock Herz und Gemüt. Das Urteil der Welt galt ihm nichts. „Du bieder, lieber, kleiner Kerl!" Und schön war dieses Weib! So schön, so wunderbar schön! Er konnte sich dem Zauber nicht entziehen, den sie auf ihn ausübte. Heute mehr, denn je. Sein Blick glitt unruhig zu seiner Frau hinüber, die sich scheinbar anregend mit ihrem Nachbar unterhielt. Ihr heiterer Gleichmut ärgerte ihn. Fast zornig machte ihn mr Vertrauen zu ihm. — Die Sonne ging unter. JHre letzten Strahlen tauchten -en Frühlingschimmel in dunkle Glut, die einen flammenden Schein auf die Erde warf. Ein zitterndes Rosenrot itand,n der Lust. In dem Gelock der jungen Frau, die mit weichem Ausdruck in den wundrtbnr feinen Züs?n nm Fenster —r Siunli. Skizze von Ella Frieden. (SNchdruck verboten.) harmlose Tatsache, daß der Kaiser während der Swea- vrger Revolte noch einige Tage in Sw ine münde ver eitle, werden phantastische Kombinationen geknüpft. Es erübrigt sich, weil für jeden nur einigermaßen mit normaler Vernunft ausgestatteten Menschen ganz offensicht- ich, nochmals und immer wieder zu betonen, daß Deutschland Kaiser so absolut keine Veranlassung haben, die russi schen -Kastanien aus dem Feuer zu holen, und uns dabei die Finger zu verbrennen. Denn das würden wir tun, und zwar gründlich. Eine deutscheJntervention inRußland würde uns die gesamte russnche Nation und mir ihr das liberale Westeuropa Mtwn. Wenn selbst ein Mann wie Napoleon Hl. 1869 strikte die italienischen Bündnisvorschläge und eine Intervention im Kirchenstaat« ablehnte, wieviel mehr werden wir uns vor der Dummheit hüten, in Rußland intervenieren zu wollen! Eine Frage bleibt noch offen, die Frage über die Ent stehung wlä>er Gerüchte. Wie können sie entstehen, wie kön nen sie verbreitet, wie können sie ernsthaft geglaubt wer den? Betrachtet man die Stimmung des Auslandes Deutsch land gegenüber während der letzten Jahre, so enthält sie Stoff genügend für die ausreichende Beantwortung dieser Fragen. Deutschland — und das ist unser Stolz nach dem Grundsatz: „Viel Feind', viel Ehr!" — hat erbitterte Gegner, und diese Gegner werden stets ein dankbar aufhorchendes und gläubiges .Publikum für Verleumdungen Deutschlands und seiner Re gierung finden. Das zu beobachten hatten ernsthaft Nach denkende während der Marokko-Affaire hinreichend Gelegen- «heit. Und daran wird auch die Tatsache nichts ändern, daß die Persönlichkeit unseres Reichsoberhauptes im Ausland rück haltlos bewundert wird und die „Tischgespräche des Kaisers" auf der „Hamburg", die der Pariser „Matin" veröffentlichte. Dir r-Wri Noch immer will das alberne Geschwätz nicht zur Rübe kommen, Deutschland oder vielmehr der Kaiser werde dem bedrängten Zaren eine mrlitärische Hilfsmacht senden Be kanntlich brachte ein russisches Blatt diese Hundstagsmelduna zuerst, ob mit Wissen und Willen der russischen Regierung sei dahingestellt. Jedenfalls verfehlte die Nachricht eine Wirkung auf die nunmehr nach Hause geschickte Duma nicht. Die Ver- inutung lag hier nahe und ist auch heute noch nicht von der .Hand zu weisen, daß hinter der Tatarennachricht Albions liebevolle Mitwirkung zu suchen sei. Denn die englische Presse und einige nicht gerade einflußlose englische Politiker trei- den direkt einen Sport darin, Deutschland dem Auslande gegenüber zu diskreditieren und gegen Deutschland zu Hetzen Jetzt hat sich, dem „Berl. Tagebl." zufolge, auch die Pariser Presse eingehend der Sensationsmaterie bemächtigt, ohne ain die zahlreichen und unzweideutigen Dementis der deut'chen Regierung irgendwie Rücksicht zu nehmen. So meldet das „Journal des Debats": „Ein allgemeiner Unrsturz würde der Bevölkerung des russischen Reiches Uebel jeder Art und vielleicht die In- tervention eines Nachbarn eintragen, der die Lage lauernd beobachtet und der unserem Petersburger Korrespondenten zufolge an ganz anderen Dingen arbeitet als daran, diese Lage durch seine Ratschläge und seine Be- schwörungen zu verbessern." «Und „Gil Blas" weiß sogar, daß „Wilhelm II. vor gestern, als die Situation in Helsingfors sehr kritisch war, dem Zaren für den Fall, daß die russische Marinesireitmacht nicht genügte, telegraphisch seine Hilfe angeboten habe". An imL Li« a—upnlnienckniiuk vrrr<ien », Li« »gl. ronirmüml« vnrLrn, Mniirdufg e«»ii»,n„,,^^E»ilr. vrdrink, vicdvi«, mummr««, eiII»I» unck e»rr<»»i1« ***** M M 8«m«iiiLrn M-rewilr, corchmtr, »oL>»Itr, ivrirrn kinch unL küklsu. .. Li« ci»riItt,««IiL«i.