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182.75« 15.-« 35.-« 1175^ . -mn« ! freundlich«» außerordentlich starker atmosphärischer Störungen (Inten- sitätsschwankungen von Stunde zu Stunde bis aus etwa 1000 Prozent) die Beseitigung ungewöhnlicher Hindernisse zur Voraussetzung hatten. In Niöderländisch^Jndien sind kürz lich zwei Stationen in Betrieb gesetzt worben. Holland und seine Kolonien wollte Marconi durch zwei vorgeschobene Per sonen, die von der Regierung die Konzession sür drahtlose Telegraphie beantragen sollten, in seinen Monopolring hin einziehen. Es mißlang aber, weil die Presse entrüstet darauf hinwies, daß die Regierung einerseits die verzweifeltsten An- strengungen mache, aus dem englischen Kabelmonopol her auszukommen, während sie andererseits nicht nur die Mono- Polbestrebungen der Marconi-Gesellschaft d. h. der englischen Regierung!) unterstütze, sondern sogar noch dafür eine recht bedeutende Summe (es handelte sich um 200 000 Mark jähr- sich) bezahlen wolle. Bezeichnend ist es, daß sich Marine und Post in Holland für das deutsche System entschieden haben. einen Richtung addieren und in der anderen subtrahieren, be ruht. Tann hat auch Professor Artom in Turin erfolgreiche Versuche gemacht, indem er ein dem Braunschen ähnliches Prinzip benützte. Es ergibt sich hieraus, daß nicht Marconi zuerst die Lösung dieser Aufgabe gelungen ist, vielmehr hat Professor Braun schon vor Jahr und Tag seine Erfindung dem deutschen System „Telefunken" überwiesen. Eine abso lute Sicherheit der Geheimhaltung ist damit natürlich noch nicht erreicht. Dies wäre nur denkbar, wenn die ausge sandten Wirkungen sich an der Empfangsstelle in einem ein- zigen Punkte konzentrieren könnten. Die Erfüllung dieser Forderung erscheint aber bis jetzt unwahrscheinlich. Im übrigen ist es für den deutschen Erfindungsgeist hocherfreulich, daß das deutsche System „Telefunken" immer mehr vom Auslande mit Bestellungen bedacht wird. Dies ist die beste Anerkennung seiner Vorzüge. Die russische Marine hat wieder neue Apparate für 30 Torpedoboote und andere Schiffe bestellt, und die kaiserlichen Schlösser und Forts bei Petersburg sind jetzt mit Telefunkenstationen ausgerüstet. Ebenso wird die dänische, schwedische, spanische und brasiliani- sche Flotte mit derartigen Stationen versehen, und Nor wegen wird demnächst solche auf den Lofoten errichten. In der Union rüstete man -das Nantuket-Leuchtschiff, nachdem zu- erst Marconis System von Staats wegen entfernt worden war und dann eine französische Firma die gegebenen Bedin gungen nicht erfüllen konnte, endgültig mit Telefunkenappa- raten aus. Die letzte Leistung dieser Station bestand übri gens darin, daß sie die Meldung vom «drohenden Untergänge des Schiffes nach Newport gab dadurch die Rettung der ge samten Mannschaft veranlaßte. Das Ersatzschiff wird natür- sich mit denselben Apparaten ausgerüstet. Ferner ist man in Amerika mittels der Telefunkenstatto- nen schon auf tausend bis zweitausend Kilometer bequem in Verbindung getreten. Besonders bemerkenswert ist die Fer tigstellung der von der Türkei bestellten Stationen in Pa- tara (Kleinasien) und Ternah (Nord-Afrika), die wegen ganz lkiii Wiffeeschift nd MiK«. - Im Resiidenztheater geht am Sonnabend „S alome" in Szene und am Sonntag abend die Komödie „Demi Mond e" mit Nina Sandow als Gast. * Zentraltheater. Heute und morgen: „Sher- lock Holmes". Sonntag halb 4 Uhr: „Telephongeheimrvisse", 8 Uhr zum letzten Male: „Sherlock Holmes". Montag zum ersten Male: „Unsere Pauline", Schwank in vier Akten von G. v. Moser und P. R. Lehnhard. * Der König von Sachsen hat die Widmung eines von Kirchschullehver Iwan Schönebäum in Leute witz bei Riesa verfaßten und komponierten Festspiels „Heil Wett in!" angenommen. * Fritz «Odemar, zurzeit am DüsseDorfer Schau spielhause, ist für die nächste Spielzeit an die vereinigten Stadttheater in Köln verpflichtet worden. Drehtlose Telkgraphik. In «Ergänzung der Mitteilungen über die Anwendung von Send- un!d Gebeapparaten auf Stationsgebäuden und Eisenbahnzügen kann die „Deutsche Warte" noch aus eine An frage an maßgebender Stelle berichten, daß die Luftleiter bei den Zügen nicht etwa nach Art einer Zugleine angebracht sind, sondern sich auf dem Dache der «Wagen befinden. Die Störungsfreiheit des Systems ist bei der Anordnung der Apparate «durch die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie sehr groß. Versuche haben ergeben, daß in der Nähe befindliche Intensitäten nicht stören konnten, und ebenso hat es sich ge zeigt, daß die Blockierung, die Fernsprechanlagen wie über haupt der gesamte Eisenbahnsicherungsdienst in keiner Wei s e eine Unterbrechung oder Störung erfuhren. Ferner sei noch im allgemeinen darauf hingewiesen, daß Marconi angeblich durch „Richtbarmachung elektrischer Schwingungen" weitere Fortschritte in «der Geheimhaltung von Telegrammen erreicht haben will. Er will zuerst die Wirkungen, die bisher gleichmäßig um den Seirdapparat her um im Raum verteilt waren, in einem bestimmten Raum winkel konzentriert und damit die Richtbarkoit der elektri schen Schwingungen eingeführt haben. Infolgedessen würde ein Empfänger von einem Sender nur dann beeinflußt, wenn er sich in dem Winkel befindet, in «dem die Strahlen des Sen ders konzentriert sind. Es ist dies wie bei einem Schein werfer, der außerhalb des von ihm ausgehenden Lichtkegels keine Wirkungen mehr hervorbringt. Diese Möglichkeit ist in Wirklichkeit aber nicht zum ersten Male von Marconi zu seiner praktischen Tat gestaltet worden. Bereits in den Jahren 1901 und 1902 hat Dr. Bloch- Imann in Kiel elektrische Schwingungen mittels Linsen ge- liammett und damit eine Richtbarkeit erzielt. Ferner hat vor Iallem Professor Braun in Straßburg vor etwa einem Jahre lein neues Prinzip zur Anwendung gebracht, «das auf der Zu- Isommenietzung mehrerer Senderschwingungen, die sich in der 1"' v. »lvgisch« ng; gmizr vtilchpflkW gingen sm« Dresdner I Feststes I stich deutsches! , — Eillkl üben u.Lühtl zum Berkais I her al» jeml iren in R«ll feinste Mchl Kbcndgewch I 1- und gvt! 72 .Gchlch Zebendgemch I vollfleischiz, Alter bis p 74 Schlacht, und 72—71! zewicht ckelte, som -68 Eckloch elden Prch . Geschäft», Unverkcch tühe und ll immer keial r sein? Doch! »tenpult liegt I will ein SKI prelt die aus.» Achtjähriger.» Du nimmst!» i ganzen Se-I cht. „Aber! du's -ja schon» inander, mnl Zum Stein. I Kauschen von! Schwelle er-I iub, du mise-I ms lehnt sich! SWschk 1^0 «1 4» Str. 167. 1 Lelegr.-Rdr. Lldgaupresir vlasenUtz. sagen, er fei weniger schuld, wie der Andere? Zur rechten Zeit einschreiten und, wenn es sein muß, einschneiden, das heilt! nicht Jeder aber, der gerichtet wird, ist schuldiger, wie Andere, «die straffrei ausgehen. )l( Sichßschk Nichrichlei. Dresden. —* Für di« Abhaltung des deutschen Pfarrertages, der vom 2. bis 4. September d. I. hier stattfinden soll, hat sich bereits ein Arbeitsausschuß gebildet, der die Vorarbeiten für den Tag in die Hand genommen hat. Der deutsche Pfar rertag ist eine Verbindung sämtlicher Pfarrervereine Deutsch lands. Neben den zwei Tage in Anspruch nehmenden Ver handlungen sind eine Dampferfahrt nach Meißen verbunden mit einer Besieh: «gung des Doms und eine Fahrt nach der Bastei geplant. —* Lohnbewegungen bestehen zur Zeit hier un ter den Kohlenarbeitern, «die aber mit den Arbeitgebern eine Einigung erzielen dürften. Außerdem streiken die Dachdecker und die Schmiedegehilfen. —* Der Herr, der am Montag nachmittag in der Nähe von „Antons" den Knaben aus der Elbe vom Tode des Er trinkens rettete, war «Herr Wachtmeister Zeeh von der Kgl. Gefangenanstalt. —* Die Buffalo -Bill- Truppe, die im Jahr« 1890 hier weilte, soll dem Vernehmen nach in nächster Zeit hierher kommen und ihre Zelte im Ostragehege aufschlagen. —* Vor der 6. Ferienstrafkammer des Landgerichts Dresden begann gestern ein g r o ße r S p i e l p r o z e ß. Das gewerbsmäßige Glücksspiel wurde in Pirna und Copitz so wie in mehreren Restaurants von Dresden ausgeführt. Der Prozeß nimmt mehrere Tage in Anspruch. Midttitt Äbci. Verschwendungssucht, Spielleidenschaft, der Hang zum Eroßtun haben in mehreren modernen Prozessen der neuesten Zeit eine große Rolle gespielt, und das Bil>d des modernen Lebens in einem wenig erfreulichen, ziemlich trüben Lichte gezeigt. Den Helden dieser Gerichts-Verhandlungen fehlt oft die Teilnahme nicht, besonders, und nicht ganz mit Unrecht hat sich das im Prozeß gegen den Major von Zander in Breslau ergeben, aber es befremdet, daß von den Erschei nungen, «die sich aus diesen Verhandlungen ergeben, so oft und gern das Wort von dem grellen Licht gebraucht wird das plötzlich und jäh auf soziale Mißstände unserer Zeit fallen soll. Diese Mißstände sind durchaus nichts Ungewöhnliches beute mehr, das sogenannte moderne Leben hat seit 10—45 Jahren mit einer Lebhaftigkeit und einer Wucht sich aus-ge- breitet, daß nicht Jeder auf der schmalen Straße der EHMch- keit und Gradheit bleiben konnte. Genuß- und Verschwen dungssucht, Spielleidenschaft, der Hang zum Großtun, das Protzentum treten uns nur zu oft vor die Augen, aber man spricht ungern, nicht früher davon, als bis der Staatsanwalt zu solchen Geschichten das Wort ergreift. Dann heißen sie etwas Außergewöhnliches, bilden sie eine Sensation. Aber die Sensation schreitet Tag für Tag «durch die Gassen, und die Gesellschaft tut viel zu wenig, ihr die Schranken zu weisen, weil sie selbst an den Schwächen der Zeit leidet. Durch ge- rade und ehrliche Stellungnahme würde manches außerge wöhnliche Ereignis vereitelt, es würden auch über das, was «ine Schwäche der Zeit genannt wird, andere Ueberzeugungen laut werden. Die moderne Durchschnittsfrau ist schwerlich weniger charaktervoll, als ihre Vorgängerinnen, trotzdem ist «s heute nichts Seltenes, daß von unglücklichen Ehen gespro chen wird, welche die Verschwendungssucht der Frau verschul dete, die Spiel- und andere Passionen des Mannes herbei- Sonnabend, den 21. Juli 1906 ^^en. Es kommt nicht vereinzelt vor, daß man ganz genau es mit einer Familie abwärts und immer weiter ^^rts geht, man läßt sich aber gern das „große Haus", sm emern solchen Falle gemacht wick>, behagen, bis dann ö» Ende ist. Hinterher spricht die Kritik herbe Worte, uno kommt es zum Prozeß, wird das Wort vom grellen Licht, das auf das moderne Leben fällt, gesprochen. Es braucht aber SU kommen, wir empfinden es von selbst, daß Vielfach in den Zeitverhältnissen etwas brüchig und morsch zu werden beginnt. Nicht Stand und Rang schützen vor Leiden- lchaften, wir sehen sie nach oben hinauf, nach unten hinunter. Strafrichter und Staatsanwalt können da nicht mit einem Mal bessern, die ganze Gesellschaft, die Bevölkerung hat da- sur zu sorgen, daß das heutige lieben sich wieder auf eine be sonnenere Auffassung von dem, was wir von unserem Erden dasein zu verlangen, was wir ihm zu leisten haben, besinnt. Wir hören Klagen über Roheit des Charakters in den breiten Volkskreisen, wir schauen auch in den höheren Stän den brutale Instinkte. Ist es etwa ein edler Charakter, der mit Tausenden im öden Kartenspiel Vergeudung treiben läßt? In einer neuesten Spiel-Affäre ist der Name eines Mitgliedes eines deutschen Fürstenhauses genannt, aber auch das ist nicht das erstemal. Wir ereifern uns mit Vorliebe über das skandalös« Treiben in Monte-Carlo, wir haben aber in Deutschland selbst Konventikel genug, 'denen wir keine größere Hochachtung entgegenbringen können. Wie viele Ja- mitten sind nicht schon durch Spiel und Wetten aller Art ruiniert? Neulich ivar von einem Briefträger in den Zei tungen zu lesen, der seine Wettschulden durch Unterschlagun gen zu decken versuchte. Der Mann kommt vor die Strafkam mer. Der Sohn einer angesehenen «Familie, für dessen Ver schulden die Angehörigen mit allem Aufgebot ihrer finanziel- len Mittel einspringen, wird nach Amerika befördert. Wer will von dem Einen, obwohl er dem Strafrichter entgeht. S«f»at« »ost: di» «-geh. Petttptl« 15 Pf* die 4st P Filr di« »nsiuchm« do» Rn-etae» an befttnouter Stell« »Kd kein, Gimmtie « D>« V«z»ßsß«dsthr Di« »Siichfisch« Dorfzettuna und durchdirnltfeÄichnl mollansliUter unser« Soieu. So» tret«« «d»d«-o«ßadt, T. Heinrich, stlein« ». A^bel^H pl- - »«u Nollau tu Dr-«vlfnitz, — Fried. Leuchst t» Grimm «mach t» LotL, - »L d«». Vst! Friede. «UL. StStzua t» Pillnitz, «ru^ Gvmdtzr. 1», foLHmllich« A«unue».«^iti^ m<! <U« «mtlnürn r»»».,., Drr^rn II. <U« Kgl. v^örii. Morivdmg ru>ii»,ii»„ o»..' »«dol». vu«<sp«frirr. krrieivi». eiüiiu u»<! e»r«d»«It s«ip«cher: l OK Lemeinäen klLzewitr, Lorchwitr. Kochwik. lveirrer Mrrch unä 8üdlau. 2... ^*»l»ireißel Nir äie -»Mrstnie*- Umrrdn».^. - Druck uud ««lau »Id-.- » -"»»«»»ult- » Aeterudeud" * ^aust- «d Gmetauwirtschufr- * „Fremden - Liste-. «»o»d»-»uchd,uck«,<t uud . -ermau» v«yrr st »o., vlasesitz; vermwoortl. »«datteur: Paul L»»»«, vlastiottz