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Schönburger Tageblatt und Filialen: in Altfiadtwaldenburg bei Hero Herrn und 1901 Sonnabend, Sen >5 Jimi 137 Daher Witterungsaussichtea für den 15. Juni: Meist halbheiter, kurze Schauer nicht ausgeschlossen. Br. Waldenburg, 14. Juni 1801. nicht genügend Vertraute bezweifeln. Man übersehe hierbei nicht, daß England am Ende «rlckeint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. ,, Der Stadtrat h. Kretschmer, Bürgermeister. Die Lage Englands in Südafrika ist eine derartige, daß man sich vergebens fragt, wie England diesen Krieg eigentlich noch gewinnen will, ja wie es sich selbst nur einigermaßen mit Anstand aus der verzweifelten Lage zurückziehen könnte. Das englische Heer befindet sich, so sonderbar es klingen mag, im Zustand der Belagerung, denn die vorhandenen Streitkräfte reichen mit Mühe und Noth gerade hin, um die größeren Plätze und vor allem die Bahnlinien einigermaßen zu schützen. An eine wirksame Offensive ist mit diesem herunterge- kommencn, an Körper- und Willenskraft völlig ge schwächten Menschenmaterial gar nicht mehr zu denken. Wären nicht die Lord Roberts und Kitchener auf den sich von dem Schiedsgerichtshof eine segensreiche Wirk samkeit und erwarteten von demselben viel mehr, als die Presse bisher von ihnen angenommen habe. Ter Gründer des deutschen Reiches war auch der Schöpfer seiner Flotte, so sagte der Großherzog von Baden in seiner Taufrede beim Stapellauf deS Linien schiffes „Zähringen" in Kiel, indem er mit tiefer Be wegung der großen Zeit gedachte, da das deutsche Reich ge schmiedet ward. Eine mächtige Flotte ist der sicherste Schutz des Reiches, so fuhr er fort, indem er dem Enkel deS großen Kaisers Dank sagte für sein heißes Bemühen, die deutsche Reichsflotte immer kräftiger und stolzer aus zubauen. Das waren Worte, die vom Herzen kamen und zu Herzen gingen; weiß man doch, daß Badens Herr wie kaum ein andrer der Bundesfürsten in inniger Liebe fest und treu zu Kaiser und Reich steht. Dem aber, der die Riesenarbeit geleistet und die Wiederauf richtung des Reiches unter tausend Kämpfen durchgeführt hat, dem setzte das dankbare Vaterland vor dem Reichstagshause in Berlin ein Denkmal, dessen feierliche Enthüllung an diesem Sonntage erfolgt. Nach dem Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm gegenüber dem Schloß das Nationaldenkmal für Bismarck vor dem Reichstagshause! Aus allen Gauen des Reiches strömen die Abgeordneten herbei, um theilzunehmen an der Feier, der Königsplatz vor dem Reichstagsgebäude hat ein glänzendes Festgewand angelegt, mit dem Kaiser, den Ministern, der Generalität wird die Familie Bismarck, werden die Abgeordneten und sonstige hervorragende Persönlichkeiten, soviel der Platz nur zu fassen vermag, der Enthüllungsfeier beiwohnen, die nun doch nicht auf einen politisch gleichgültigen Tag, sondern auf den Tag der 30. Wiederkehr des Einzuges unsrer siegreichen Truppen in Berlin fällt. Bismarck-Verehrer sind zur Theilnahme an der Enthüllung des Bismarck-Denkmals in Berlin am Sonntag nicht nur aus allen Gauen Deutschlands, sondern auch aus Nord- und Südamerika in der Reichs hauptstadt eingetroffen. Obgleich der Altreichskanzler einst die Worte gesprochen hat, daß der Deutsche im Ausland, besonders in den Vereinigten Staaten, sein Teutschthum schnell vergißt, haben ihm zu Ehren über 50 Ortschaften in der Union den Namen „Bismarck" erhalten. Drei solcher Bismarcker sind es, die seit einiger Zeit Deutschland durchqueren zum Zweck der photographischen Aufnahme von allen bisher errichteten und der Enthüllung in nächster Zeit harrenden Bis marck-Monumenten, Säulen und anderen dem Andenken des Kanzlers geweihten Denkmälern. Mit den Er innerungen sollen deutsche Vereine in verschiedenen amerikanischen Städten erfreut werden. Die „Nordd. „Allg. Ztg." schließt einen Rückblick über unsre Chinaexpedition mit folgenden Worten: Mit Recht darf behauptet werden, daß unser Expeditions corps in China eine vorzügliche Schule auch für den großen Krieg durchgemacht hat und als kriegsgewohnte Truppen in die Heimat zurückkehrt. Die Offiziere, die ihren Mannschaften immer und überall als Vorbild Hierbei wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, datz !die Einkommensteuer ungeachtet etwaiger Reklamationen, wenn auch vorbe hältlich späterer Ausgleichung, zu bezahle» ist. Waldenburg, den 12. Juni 1901. ingeniösen Einfall gekommen, die Leute mit der Löhnung um fünf bis sechs Monate stets rückständig zu lassen, so wären Massendesertionen schon längst an der Tages ordnung. Dank dieser klugen Maßregel aber bleibt Old-England mit etwa 1000 Mk. in der Schuld eines jeden seiner südafrikanischen Heldensöhne, und wenn der arme Teufel „Tommy" ein solch hübsches Sümmchen nicht missen will, so muß er, wenn auch zähneknirschend, den Kuhfuß halt weiter tragen. Daß aber mit solchem Trnppcnmaterial sich keine Heldenthaten verrichten lassen, am wenigsten aber gegen solch gewandte, unermüdliche Gegner wie die Buren, liegt auf der Hand; ganz abge sehen davon, daß zu einer Offensive, wie gesagt, gar nicht einmal die nöthigen Kräfte vorhanden sind, da so ziemlich jeder Mann zur Deckung der Eisenbahnen und wichtigeren Plätze unentbehrlich ist. Diese Unfähigkeit zur Offensive zeigt sich u. a. darin, daß es den Engländern völlig unmöglich ist, die paar kleinen Commandos unter Scheepers, Malau und Kruitzinger aus dem Kaplande herauszudrängen die ihnen Tag für Tag die Hölle heiß zu machen wissen. Während so die englischen Truppen wie Belagerte in der Defensive sich befinden, sind die Buren überall in frischer, fröhlicher Offensive. Tag und Nacht placken und belästigen sie Pie hungrige Stechfliegen ihre Gegner und lassen sie nicht zu Athem kommen. Bevor diese aber sich recht zur Wehre gesetzt haben, sind die An greifer bereits verschwunden, und Lord Kitchener kabelt officiell nach bekannter Schablone in die Welt hinaus daß der Oberst L die Buren unter N bei Z angegriffen' und mit schweren Verlusten zurückgeschlagen habe. Diese Art der Kriegführung können die Buren, wenn es sein muß, bis in die Unendlichkeit fortsetzen, so lange, bis sie ihren Todfeind aus dem Lande „hinausgeekelt" haben werden. Durch große Schläge, wie zu Anfang des Krieges, werden sie ihr Ziel zwar nicht erreichen, aber eine solche Taktik wäre unter den gegenwärtigen Ver« hältnissen auch ganz verkehrt, denn dadurch würden sie ^Streitkräfte leicht in verhängnißvoller Weise schwächen. Die jetzige Art der Kriegführung ist zwar langwieriger, aber dafür um so sicherer, sowohl . an Kräften als erfolgreiche Durchführung s»s r- De""' diese Weise England rettungs- os unterliegen muß, kann nur der mit den Verhältnissen Bekanntmachung. Die am 15. dieses Monats fällig werdende städtische Einkommensteuer auf den 1. Termin des Jahres 1901/1902 ist längstens bis znm 13. Juli d. I. an die hiesige Stadtsteuercinnahme abzuführen. Nach Ablauf dieser Frist wird gegen die Säumigen unnachsichtlich mit der Zwangsbeitreibung vorgegangen werden. Witternnasbericht, ausgenommen am 14. Juni, nachm. 4 Uhr. . , c Kon Mp-1-essvieael TLermometerstand -t- 18" O. (Morgens 8 Uhr -s- 14,»" 0.) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 7 o7 ^ducn auf o Windrichtung: Süd. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis 12 Uhr mittags: 1,! nana. Lambrechts Polymeter 4 2!^ P halbier, kurze Schauer nicht ausgeschloffen. Zugleich weü verbreite 6 » h St Eqidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- Altstadt-Waldenburg, Niederwiera L berwiera, Lberwinkel, Lelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederharn, Langenleuba-Lberham, Wolkenburg und Ziegelheim. Fernsprecher Nr. V. ———— seiner Mittel angelangt ist, daß es trotz seines Reich- !thums und trotz der äußersten Kraftanftrengung völlig unfähig ist, (sein geschwächtes und demoralisirtes Heer auch nur nothdürftig zu ergänzen. Dagegen verfügen ! die Buren nicht nur über schier unerschöpfliche Vorräthe von Lebensmitteln, Waffen und Munition, wovon ihnen der Feind überdies unfreiwilligerweise mehr als genug liefert, sondern durch ihre Actionsfähigkeit und zähe Ausdauer, die nie und nimmer erlahmen wird, sind sie ihrem numerisch überlegenen Gegner reichlich ge wachsen. Hinter ihnen aber steht noch die große Reserve armee der Kapburen, die ganz sicher noch in Action treten wird, nämlich, wenn der große Zusammenbruch der britischen Militärmacht seinen Anfang nimmt und der „ruhmvolle" Rückzug nach dem Vorbild von 1812 beginnt. Tie Frage: „Wie lange wird der Krieg noch dauern?" ist gleichbedeutend mit der anderen Frage: „Wie lange vermag die englische Armeeleitung den un vermeidlichen Zusammenbruch noch hinauszuschieben?" Sollte Lord Kitchener seinen Plan, den Kriegsschauplatz in die unzugänglichen Zoutpansberge mit ihrem mörderischen Klima zu verlegen, wirklich ausführen, dann wird jenes „O6bLo1v« nicht mehr lange auf sich warten lassen! Politische Run-schan. Deutsches Reich. Ter Kaiser hat am Donnerstag Abend Kiel wieder verlassen und ist Freitag früh in Berlin eingetroffen. Ueber seinen Aufenthalt in dem Kriegshafen der Ostsee ist Folgendes nachzutragcu: Nach dem Stapellauf des Linienschiffes „Zähringen" empfing der Kaiser am Mitt- woch Abend den Generalinspecteur der Marine v. Köster, den Staatssekretär des Reichsmarineamts v. Tirpitz u. A. Donnerstag Morgen hörte er die Vorträge des Chefs des Civilkabinets v. Lucanus und des Militär- kabinetschefs Grafen Hülsen-Häseler. Später besuchte Prinz Heinrich seinen kaiserlichen Bruder an Bord der Dacht „Hohenzollern". Am heutigen Freitag will Se. Majestät auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin Kavallerie besichtigungen vornehmen. Morgen, Sonnabend, stattet der Kaiser seiner Mutter, der Kaiserin Friedrich, in Kronberg einen Besuch ab. Die Rückfahrt nach Berlin erfolgt abends. Wie es heißt, erfreut die Kaiserin Friedrich sich fortgesetzt eines anhaltenden Wohlseins. Weiter meldet man, daß der Kaiser in Begleitung des Königs von England am 14. August zu einer Truppen schau in Mainz eintreffen wird. Der Bundesrath ertheilte dem Urheber- und dem Verlagsrecht seine Zustimmung. Der Reichskanzler Graf Bülow empfing den Ameri kaner Hall, der als Sekretär im Haager Congreß fungirt hatte und jetzt zum ständigen Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofs ernannt ist. In der Unterredung äußerte Graf Bülow, der Kaiser und er selbst versprächen - Kaufmann Otto Förster; in Kauiungen bei * Herrn Fr. Janaschek; in Largenchursdorf scheinende Nummer bis > P FI I Brücke; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; ?I'^n".mentspre,s V I) in Wallenburg bei Herrn Ernst Rösche; in Tabellarischer Satz wird doppelt berechnet. — Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. ° .... -Nbr-M m dm SMttn m,d m dm O,«Bm d-r mchstchmbm