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Amts- mü ünzetzMatt Mr den AmtsgMchtZMMK EWenstE »L LeMLM Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, hMdshübel« Neuheibe, (vberstützengrÄNs Schönheide. BchöntzeWWhWNMer,Sosa,Unterstützengrün,MLöMttzalusW Kxrnsprecher Nr. 11V. und Bsrlegeri Emil Hoansdohn, vrrantwortl. Redaktrur: Ernst Lindsmann, beide Eibenstock « , , »1. Iahrga«-. —-—— — -—- - - — 288 Sonnabeod, de« 12. Dezember INS-L. v^uaspreis vierteljährl. M. 1.50 etnschliehl des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Vellage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Reichrpostanstalten. Sel^Kdr.: Amtsblatt. Drucker »»»»»«« «« * * * »» GqchÄnt täglich abends mit Ausnahme der Sonn-und Feiertage für den folgenden Tag. Styeiaenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Mit Rücksicht auf die weitere Ausbreitung der Maul- ««h Kla»e«fe«che in Sach- sen, namentlich auch durch den Handel und Verkehr mit Schlachtvieh, wird im Anschluß und unter Aufrechterhaltung der V-rordnungen vom 12. September 1914 (Sächsische Staat»« zeitung Str 2l5 und Leipziger Zeitung Nr. 216) und vom 27. Oktober 1914 (ebendort Nr. 252 und 253) bestimm«, daß die Vorschriften de» 8 45 der Ausführungsverordnung vom 7. April 1912 zum Viehseuchengesetz (Gesetz- und Verordnungsblatt Sette 56) mit Ausnahme von ß 45 unter a Abs. 2 und von der unter 6 Abs. 2 vorgeschrirbenen bezirk-tierärztlichen Untersuchung de» zur Schlachtung eingeführten Klauenvieh» bi» auf weitere» für da» ganze Land mtt der Veröffentlichung dieser Verordnung in Kraft treten. Ueber Einzelheiten der hiernach geltenden Vorschriften geben die OrtSpolizeibehörden, die BezirkStierärzte sowie die Verwaltungen der Schlachtviehhöse und der öffentlichen Schlacht häuser Auskunft. Dresden, am 8. Dezember 1914. Ministerium des Innern. Seemannstod. Meinungsverschiedenheiten zwischen Millerand und Joffre. — Die Schlachten in Polen. Drei deutsche Kreuzer, „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig", sind nicht mehr. Bei den Falklands- Jnseln, nach maritimen Begriffen gar nicht weit von der Stelle, wo sie ihre höchsten Triumphe feiern konnten, sind sie einer erdrückenden feindlichen Ueber- macht erlegen. Der Draht Meldete: (Amtlich.) Berlin,jj1«.jDezember. gLautjeiner amtlichen Reuter-Meldung aus London ist unser Kreuzergeschwader am 8. Dezember 7 /, jUhr mor gens in der Nähe der Kalklandsinseln von einem englischen Geschwader unter dem Kommandozdes Vizeadmirals Sturdee gesichtet und angegriffen worden. Nach der gleichen Meldung sind in dem Gesecht S. M. Schiffe „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig" gesunken. 2 Kohlendampfer sind in Keindeshand gesallen. S. M. Schiffen „Dres den" und „Nürnberg" gelang es, zusentkommen, sie werden angeblich verfolgt. Unsere^lVerluste scheinen schwer zu sein. Eine Anzahl Ueberleben- der der gesunkenen Schiffe wurde gerettet. Ueber die Stärke des Gegners, dessen Verluste gering sein sollen, ^enthalten dieLenglischenHMeldungen nichts. Der lLhesßdes Admiralstabes der Marine: Pohl. (W. T. B.) Daß auch dies Geschwader sich auf die Dauer nicht halten konnte, stand fest. Es mußte entweder, wie es jetzt geschehen ist, auf offener See einen ruhmvollen Untergang finden oder aber es hätte schließlich einen neutralen Hafen aufjuchen und abrüsten müssen. Des halb ertragen wir den Verlust nicht mit Niedergeschla genheit, sondern in dem Bewußtsein, daß deutsche See leute in treuer Pflichterfüllung den Eeemannstod er litten, den Seemannstod, der geehrt und heilig ge halten werden soll in deutschen Herzen. Welche Helden taten unsere wackeren blauen Jungen in ter Seeschlacht bei den Falklands-Inseln vollbracht, können wir vorder hand nicht wissen, ja, wir können sie nicht einmal ahnen, doch das steht fest, daß auch der Feind Verl u st e hatte; denn das gibt ja die Meldung selbst zu. Als ein Zeichen außerordentlich geschickter Seekriegsführung darf es wohl betrachtet werden, daß zwei deutsche Schiffe der riesigen feindlichen Uebermacht — man spricht von 38 Schiffen — entweichen konnten. Sie fol len ja verfolgt werden, aber da die beiden Kreuzer- recht schnellfahrende Schiffe sind, dürften sie sich un ter günstigen Umständen noch immerhin eins Zeit lang aus der See halten können. Ausführlich wird uns dann schließlich zu der Seeschlacht nach gedrahtet: (Nichtamtlich.) Berlin, 10. Dezember. Un ser Kreuzergeschwader, bestehend aus den Schiffen „Scharnhorst", „Gneisenau", „Leipzig", „Dresden' und „Nürnberg" hatte seinerzeit, nach der Schlacht von Coronel den Hafen von Santiago de Chile auf gesucht, denselben aber nach noch nicht 24 Stunden mit unbestimmtem Bestimmungsort wieder ver lassen. Vielleicht ging es nach Süden, um nach den englischen Kreuzern „Canopus" und „Glas gow" zu suchen. Inzwischen war, wie aus eng lischen Zeitungsmeldungen hervorgeht, ein sehr starkes englisches Geschwader — genannt wur de die Stärke von 38 Schiffen — ausge sandt worden, um unser Kreuzergeschwader aufzu suchen und zu vernichten. Wie aus der amtlichen Meldung hervorgeht, hat das englische Geschwa der unter dem Kommando des Vizeadmirals Stur dee in der Nähe der Falklandsinseln, die an der Ostküste Südamerikas, nördlich vom Kap Horn, liegen, unsere Kreuzer gestellt. Die Angabe, daß zwei Kohlendampfer in Feindeshand gefallen sind, läßt vermuten, daß unsere Schiffe unter dem Schutze der Inseln Kohlen übernommen haben oder mit der Uebernahme beschäftigt waren. Nach vorliegenden englischen Meldungen soll das Flagg schiff des Vizeadmirals Grafen Spee, „Scharn horst" das Feuer eröffnet haben. Ueber den da rauffolgenden Kampf ist noch nichts bekannt, doch hat man Grund anzunehmen, daß „Scharnhorst", „Gneisenau" und „Leipzig" gesunken sind, während es „Dresden" und „Nürnberg" gelang, zu ent kommen. Ueber die englischen Verluste ist nichts bekannt und es ist kaum anzu nehmen, daß von englischer Seite genauere Anga ben über den Verlauf des Zusammenstoßes und über die Zusammensetzung des englischen Geschwa ders gemacht werden. Man aarf aber nicht vergessen, daß unser Geschwader sich seit et wa vier Monaten auf hoher See be findet, daß es, ohne von Kabeln oder anderen Verständigungsmitteln Gebrauch machen zu tön nen, sich vereinigte zu einem schweren Schlag ge gen die feindliche Flotte. Kein schützender Hafen stand ihm zu Gebote zur Vornahme der notwen digsten Reparaturen, kein Dock zur Reinigung des Schiffsbodens. Trotzdem gelang es viele Mo nate hindurch, den nötigen Vorrat von Kohlen und Proviant an Bord zu nehmen, ohne in Fein deshand zu fallen. Ueber das Schicksal der Besatzung liegen Nachrichten nicht vor. Un sere Verluste scheinen schwer zu sein. „Scharn horst" und „Gneisenau" hatten eine Besatzung von ungefähr je 700, „Leipzig" von etwa 350 Mann. Auf der „Nürnberg" und „Dresden" be finden sich je 400 Mann. Rotterdam, 10. Dezember. Ueber den Her gang der Seeschlacht bei den Falklands-Inseln werden, wie der Spezialkorrespondent der „TeUgraphennnivn' meldet, aus London noch folgende Einzelheiten berich tet: Das deutsche Geschwader, bestehend aus „Gneise nau", „Scharnhorst", „Nürnberg", „Dresden" und „Leipzig", fuhr nicht in geschlossener Linie hinter dein führenden Flaggschiff „Scharnhorst". Sobald jedoch der Feind in Sicht war, wurde die Gefechtslinie mit Ostkurs formiert, um freie Bahn zu haben. Durch die überlegenen feindlichen Streitkräfte wurde die „Scharn horst" jedoch von der „Gneisenau", die etwas zurück blieb, getrennt und beide Schiffe sodann durch die feind liche Uebermacht außer Gefecht geletzt. Die Heinen Kreuzer „Leipzig", „Dresden" und „Nürnberg" ver suchten dann unter Entwicklung der größten Geschwin digkeit zu entkommen, doch wurde „Leipzig" vom Feinde abgeschnitten und vernichtet. In Frankreich scheinen abermals Unstimmigkeiten zwischen dem französischen Kriegsminister und dem Oberstkommandierenden zu herrschen, welch' letzterer jedenfalls den Herren von der Regierung trotz aller Siegesmeldungen doch keine greifbaren Resultate bic tet Eine Drahtung besagt: Genf, 10. Dezember. Zwischen Kriegsmini ster Millerand und dem englisch-französischen Hauptquartier bestehen Meinungsverschiedenheiten wegen des neuerdings aufgeschobcnen Vorstoßes länys der ganzen Front. Joffre hält eine große Aktion immer noch für bedenklich, Millerand ver tritt die gegenteilige Anschauung. Also zur Offensive soll Herr Joffre übergehen! Einen Versuch dazu hat er ja nach dem Bericht un serer Obersten Heeresleitung bereits am Ostrand der Argonnen gewagt, aber zusehen müssen, wie der An griff im Feuer unserer Artillerie ersterben mußte: (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 1«. De zember, vormtttaqs. I« »er Geqeud von S-«at« deschränkte« sich Pie Franzosen qefter« auf heftige» Artilleriefeuer, «tu am »stttche« Arqonuenrand auf va«q«ole vo«re«illes erneuter Anariff der Fra«,ofen kam «i»t vorwärts und erftarb tm Feuer «nferer Artillerie. Der «equer erlitt «ff,«- Sar arohe Verluste. Drei feindliche Ftteqer warfen aester« auf die offene nicht im Operattons-ebtet liegende Stadt Freiburg in Bade» 1v Bomben ab. Schade» wurde nicht anserichtet. Die Angelegenheit wird hier er wähnt, um die Tatsache feftzuftelle», daß wieder einmal, wie schon so häufig seit Begin« des Krie ges, eiue offene, nicht tm Operationsgebiet liegende Stadt vo» unsere« Gegnern mit Bombe« beworfe« Oefiltch der masurische« Seenplatte »«r Artil- lertetampf. I« Nordpolen, auf dem rechte» Wetch- selufer, »ahme» u»sere dort vorgeheude» Kolo«- »e» Przasnyez im Sturm. Es wurde» 60V Ge fangene «nd einige Maschinengewehre erbentet. Links der Weichsel wird der Angriff fortgesetzt. I« Südpole» w«rde» russische Angriffe abgewtese«. Oberste Heeresleitung. (W. T. V) In Nordpolen sind wir aus dem rechten seind lichen Flügel abermals einen gewichtigen Schritt vor wärts gekommen. Die Polenstadt Przasnncz (russisch: Prasnysch) ist dem Ansturm der Unsrigen erlegen. Auch diese Stadt kann uns als Stützpunkt für den Winter über recht gut dienen. Bedeutende Erfolge konnten gestern auch die Oesterreicher melden, die den Feind bei Novo-Radomsk vereint mit den Deutschen wacker weiter festhalten, in Westgalizien aber wiederum über 10000 Gefangene machen konnten: (Nichtamtlich.) Wie», 1V. Dezember. Amtlich Wird verlautbart vom 1v. Dezember, mittags: I» Pole« verlief der gestrige Tag a» unserer Front rnhtg. Et» vereinzelter Nachtangriff der Russe» im Raume südwestlich Novo-Radomsk wurde adge- wiese«. I« Weftgaltzie» brachte« beide Gegner starte Kräfte in de« Kamps. Bisher wurde« über 1VVVV Russe« gefangen genomme«. Die Schlacht dauert auch heute fort. Unsere Operationen t» de« Karpate« führte« bereits zur Wiedergewinnung erheblicher Teile des eigene« Gebietes. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Hoefer, Generalmajor. (W. T. v.) Gleich unserem Hindenburg ist nun auch dem öster reichischen Oberstkommandierenden der Titel Fcldmar- schall verliehen; eine Tatsache, die in Deutschland leb hafte Genugtuung und Freude auslöjen wird. Wien, 10. Dezember. Aus dem Kriegspressequar- tier wird gemeldet: Im Allerhöchsten Auftrag über brachte gestern der Vorstand der Militärkanzlei Freih:rr vcn Bolfras dem Erzherzog Friedrich ein Allerhöchstes Handschreiben, mit welchem dieser zum Keldmarschall ernannt wurde. Vom serbischen Kriegsschauplatz wird berich tet, daß der Feind sich wieder an einem Punkle zur Gegenwehr bereit gefunden hat: Wien, 9. Dezember. Vom südlichen Kriegsschau plätze wird amtlich gemeldet: Ein Teil unserer Trnp pen in Serbien stieß westlich Großmilanowac auf starte feindliche Kräfte und konnte nicht durchdringen Um dem angesetzten feindlichen Gegenstöße auszuw.ü- chen, wurden einzelne Teile in günstiger gelegene Ab schnitte befohlen. Südlich Belgrad schreitet unsere Offensive vorwärts. Am 8. Dezember wurden insge samt 20 Geschütze und ein Scheinwerfer erobert sowie zahlreiche Gefangene gemacht. Ueber die serbischen Verluste erfahren wir schließ lich: Berlin, 10. Dezember. Das „Berliner Tage blatt" berichtet, nach dem „Daily Chronicle" haben die Serben im Kampfe gegen Oesterreich Ungarn bis her im ganzen 100000 Mann verloren. -- Dem „Ber liner Tageblatt" wird aus Konstantinopel gemeldet, die russischen Streitkräfte seien auf der Höhe des Ab- jara umzingelt. Vom russisch-türkischen Kriegsschauplatz liegen Nachrichten nicht vor, eS wird aber ans Athen von einem gescheiterten Angriff ruf die Dardanellen berichtet: Berlin, 10. Dezember Wie nach der „Tägl Rundschau" in Mailänder Zeitung.» aus Ath'n gemel-