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! Amts- und Ünzeigeblatt ir. L Pfund für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock unö dessen Umgebung mstock. Tel.-Adr.: Amtsblatt. SS» — Newyork, lchhaus- Tagesgeschichte ordre nach Kapstadt ketten erhalten. eld. >m. «bd 8 8 s o 7 » 0 z » » t 7 r i » » «merika. 3. November. Präsident Taft 7,4» 7^0 7^8 8,0« 8I2 8,4» 8,88 »,00 »,08 »,16 8^4 »,S7 »,44 8.88 12 10 »8 18 >4 >8 N 7 7 « 0 8 1 L-«tsWa«d. — Die Kaiserzusammenkunft in Pots dam. Der Besuch des Zaren in Potsdam wird vom Kaiser, bestem Vernehmen nach, alsbald in Hessen er widert werden. — Zum Potsdamer Zarenbesuch. Zum Besuch des Zaren in Potsdam am heutigen Freitag 1io,o» 710,08 410,18 810L7 »10^8 mmer »age iabge- » auf Par- schreibt die,,Nordd. Allg. Ztg.": Diese Reise ist ein neuer Beweis der herzlichen Gesinnung, die Kaiser Ni kolaus von seiner Thronbesteigung an unserem Mo narchen entgegengebracht hat. Und mit dem Kaiser rusen auch wir dem hohen Gast ein aufrichtiges Will kommen zu und verbinden damit den Ausdruck ehr erbietiger Wünsche für die Kaiserin Alexandra. Es entspricht einer bewährten deutsch-russischen Tradition, daß die Herrscher der beiden Reiche sich öfters persönlich begegnen. Dem Wohl ihrer Länder und dem Frieden der Aelt ist diese Uebung stets förderlich gewesen. Wir sind überzeugt, daß auch von der bevorstehenden Mo narchenzusammenkunft keine anderen als für die Ein tracht der beiden großen Nachbarmonarchien und da mit für den Frieden und die Ruhe Europas nützliche Wirkungen ausgehen werden und wünschen von Her zen dem Besuch des Kaisers von Rußland in Potsdam einen Verlauf, wie er den aufrichtigen Wünschen der beiden hohen Herren sowie denjenigen aller wahren Patrioten beider Länder entspricht. — Der Reichstag und der Verkauf des Tempelhofer Feldes. Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt ein längeres Rechtsgutachten, das den Zweck hat, endgültig mit der Meinung aufzuräumen, der Reichs tag sei in der Lage, den mit der Gemeinde Tempelhof geschlossenen Vertrag rückgängig zu machen und die Stadt Berlin an die Stelle von Tempelhof zu setzen. Das Gutachten kommt zu dem Schluß: kaota sunt servanäa. Der Reichstag kann die Gemeinde Tempel hof ihrer wohlerworbenen Rechte nicht entkleiden. — Konservativ-nationalliberale Bünd nisse. In Westfalen ist ein Wahlabkommen zwischen Konservativen und Nationalliberalen geschlossen wor den. Nach Beschluß der nationalliberalen Zentrallei tung gehen bei der Reichstagswahl Bielefeld-Wieden brück die Nationalliberalen mit den Konservativen ge meinsam vor, während in Halle-Herford die Konser vativen den nationalliberalen Kandidaten unterstützen. Frankreich. — Paris, 3. November. Der deutsche Bot schafter Freiherr v. Schoen war heute als Jagd gast beim Präsidenten der Republik in Marly einge laden. An der Jagd nahmen auch der Minister des Aeußeren Pichon sowie die Botschafter der übrigen Großmächte teil. — Paris, 3. November. Das neue Kabinett setzt sich folgendermaßen zusammen: Präsidium, In neres, Kultus: Briand, Justiz: Girard, Aeußeres: Pi chon, Krieg: General Brun, Marine: Admiral Bous de Lapeyrsre, öffentlicher Unterricht, Künste: Jaure, Finanzen: Klotz, Handel: Dupuy, Ackerbau: Raynaud, Kolonien: Mors, Arbeit und soziale Fürsorge: Laferre, öffentliche Arbeiten: Punch. Die Unterstaatssekretär posten sind folgendermaßen besetzt: Guisthau für Ma rine, Andrö Lefsvre für Finanzen, Moulens für Krieg, Dujardin Beaumetz für öffentlichen Unterricht. — Herr Briand wird der Kammer ein neues Programm unter breiten. Es wird voraussichtlich alle Versprechungen enthalten, die sich bereits in seinem Programm befin den. Aber wie die Dinge nun einmal liegen, will Herr Briand mit der ihm zu Gebote stehenden Mehrheit eine aktive Politik treiben und nicht zu einer passiven Politik verurteilt sein. Italien. — Genua, 13. November. Der deutscheKron- prinz und Gemahlin trafen um 10^ Uhr auf dem Hauptbahnhof hier ein und begaben sich im Automobil sofort an Bord des Dampfers des Norddeutschen Lloyds „Prinz Ludwig", auf der Fahrt durch die Stadt über all von der Bevölkerung respektvoll begrüßt. Als der Dampfer „Prinz Ludwig" um 12»/^ Uhr vom Kai ab legte, brachen die Zuschauer, unter denen sich viele Deutsche befanden, in Hurrarufe aus und winkten dem hohen Paare Abschiedsgrüße zu Türkei. — Abdul Hamid schwer erkrankt. Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Konstantinopel gemeldet wird, finden die beunruhigenden Nachrichten über den Zustand des früheren Sultans in offiziellen Kreisen Bestätigung. Die Abnahme der Kräfte macht rasche Fortschritte; Abdul Hamid verweigerte jede Aufnah me fester Nahrung. Er könne sich nur noch mühsam im Zimmer fortbewegen und habe das Gehör fast vollständig verloren. Er befände sich im Zustand völ liger Apathie. Man glaubt, daß seine Lebensdauer nur noch kurz bemessen sei. Afrika. — Die Eröffnung des ersten südafrika nischen Parlaments. Bei den Festlichkeiten zur Eröffnung des ersten südafrikanischen Parlaments, die am Donnerstag in Kapstadt in Gegenwart des Her zogs von Connaught erfolgte, ist Deutschland durch ein 8,18 8,48 8^8 7,00 7M 7.18 7M 7,4» 8,04 8,1» 8M 8,8» 8^4 8^8 9,18 »^ro v,80 8,40 »^» 10,00 Stelle ein. — Großenhain, 3. November. Wilddiebeim Auto ist nicht etwas Alltägliches. Dieser Tage gelang es in der Nähe von Großenhain, auf Reinersdorfer Flur, an der Grenze von Nauleis, zwei Wilddiebe auf frischer Tat, — Döbeln, 3. November. An der Straßenkreuzung am Hotel »Kronprinz* wollte gestern nachmittag ein Bier kutscher der Däweritzschen Bierhandlung mit seinem Wagen noch schnell vor einem Straßenbahnwagen über das Gleis Verantwortlicher Redakreur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. -- —— 57. Jahrgang, ------- ------ Sonnabend, den 5. November m. jm. »bd. i» 7H» Eibenstock, Larkfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. 3m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr 210. Bezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Kriegsschiff, und zwar den Kreuzer „Sperber" vertre ten. Das Schiff hatte bereits vor einiger Zejt Segel- zur Teilnahme an den Festlich ¬ besucht sofort nach den Wahlen Panama, wo sich die Verhältnisse so gestaltet haben, daß die Vereinig ten Staaten die Republik wahrscheinlich annektie ren werden. Lokale und sächsische Wachrichten — Eibenstock, 4. November. Mit einem Licht- bilderoortrag eröffnete gestern abend im Deutschen Hause der „Kaufmännische Verein" den Reigen der diesjährigen Unterhaltungsabende. Der für diesen Abend gewonnene Dresdner Astrophysiker Herr Wilh. Gräf behan delte in überaus fesselnder Weise das Thema „Ein Ausflug in den Weltenraum*. In zweistündiger Rede führte er anhand einer Reihe ganz vorzüglicher Lichtbilder das zahl reich anwesende Publikum in jene unendlichen Weiten, die von Millionen von Himmelskörpern bevölkert, für uns nur zum geringsten Teile sichtbar und größtenteils unerforscht sind. Im ersten Teile gewährte der Vortragende der Besprechung der der Sonne am nächsten liegenden Planeten größeren Raum und konstatierte, daß neueren Forschungen zufolge, entgegen alten Auffassungen der Mars unbewohnt ist. Nach einer Pause besprach Herr Gräf die Millionen von Kilometern von der Sonne entfernten Himmelskörper, deren Licht z. T. mehrere Tausend Jahre braucht, um zu unserer Erde zu gelangen. Bemerkt sei, daß die vorgesühr- ten Lichtbilder und dazu benötigten Apparate einen Wert von über 10 000 Mk. repräsentieren. Der am Schluß ein setzende Applaus war ein wohlverdienter und zeigte, mit welchem Interesse man den fesselnden Ausführungen ge folgt war. — Plauen i. V., 2. Novbr. Der Stickeraus stand hat nicht die erwartete Ausdehnung angenommen. Am Dienstag früh sind 415 Sticker ausständig geworden. Im Laufe des Tages haben aber noch verschiedene Maschi nenbesitzer die Kündigung des Tarifs zurückgenommen, so daß nicht viel mehr als 300 Sticker noch im Ausstand stehen dürften. — Treuen, 3. November. Gestern abend gegen 7 Uhr wurde auf dem hiesigen Bahnhofe während des Ran gierens eines Güterzuges der Streckenarbeiter Zimmer mann aus Hartmannsgrün zwischen den Puffern zweier Wagen hängend, tot aufgefunden. Was den Verun glückten bewogen hat, zwischen die Wagen zu gehen, konnte nicht festgestellt werden, da niemand Zeuge des Unfalls war: einen Auftrag zum Kuppeln der Wagen hatte Z. nicht erhalten. — Olbernhau, 3. November. In einem hiesigen Balletablissement wurde von einem Nachtschutzmann ein Einbrecher im tiefsten Schlafe vor dem Geld schrank liegend, aufgefunden. Der Bursche, dessen Ein brecherwerkzeuge neben ihn lagen, hatte bei seinem nächtlichen Streifzuge auch mehreren Wohnungen und Wirtschaften einen Besuch abgestattet und sich allzureichlich an den vorgefun denen Getränken gestärkt. Infolgedessen wurde er auf der letzten Station inmitten seiner verbrecherischen Tätigkeit von Müdigkeit überwältigt und von der Nemesis ereilt. Die SchifsahrtsMaben. Dem Reichstag K.st bereits jetzt lange vor Beginn der Tagung der fertiggestellte Entwurf über die Schiff fahrtsabgaben zugegangen und man weiß, daß diese Vorlage auf die Wünsche des preußischen Abgeordneten hauses zurückzuführen ist, wo man im Zusammenhang mit den Kanalbauten auch bei regulierten Binnenge wässern Abgaben verlangt. Da diese Forderung den Bestimmungen der Reichsverfassung widersprach, war es notwendig, wenn man diesen Wünschen Rechnung tragen wollte, den betr. Verfassungsparagraphen durch den Reichstag ändern zu lassen; dazu kam noch, daß mit einigen Nachbarländern Verträge über die Fluß? fchiffahrt Vorlagen, die auf dem Verhandlungswege gleichfalls geändert werden müssen. Es hat lange ge dauert, ehe zwischen den Bundesregierungen eine Ei nigung erzielt wurde, namentlich in Süddeutschland war man von den preußischen Wünschen herzlich we nig erbaut und noch weniger natürlich im Auslande. Im Bundesrat hat das Zünglein der Wage lange hin und her geschwankt, bis eine Einigung zustande kam, nachdem sich in dieser Frage bereits recht schroffe Ge gensätze herausgebildet hatten. Es kam zu einem Kom promiß, aus dem der jetzige Entwurf hervorgegangen ist. Insbesondere ist die Konzession zu begrüßen, daß in den Paragraph 54 der Reichsverfassung eine Zu- fatzbestimmung eingefügt wird, welche geeignet ist, eine gewisse'Garantie dafür zu bieten, daß nur solche Auf wendungen ganz oder teilweise durch Schiffahrtsab gaben gedeckt werden dürfen, die auch wirklich ganz, beziehungsweise teilweise dem Verkehre dienen. Im übrigen aber gibt der Entwurf doch zu einer ganzen Reihe von Bedenken Anlaß und es wäre dringend zu wünschen, daß er im Reichstage eine gründliche Re vision erfahre. So ist beispielsweise nicht einzusehen, daß die sogenannten Strombauverbände, für welchen Entwurf die näheren Bestimmungen getroffen sind, durch Normen tarifarisch gebunden werden sollen. Sol che Verbände, die aus den Uferstaaten gebildet werden, sind aber nur für Rhein, Weser und Elbe vorgesehen. Für die Oder Und Weichsel behält sich aber Preußen völ lige Selbständigkeit hinsichtlich der Festsetzung der Ab gabenhöhe vor. Es mag dazu rechtlich in der Lage sein, gleichwohl aber wäre eine gesetzliche Festlegung erwünscht gewesen, daß die auf diesen beiden Flüssen erhobenen Abgaben dieselben Sätze wie diejenigen bei anderen großen Flüssen aufweisen. Die Abgaben selbst, die in fünf Klassen eingeteilt sind, sind ja äu ßerlich niedrig gehalten, gleichwohl aber bedeuten sie für einen längeren Wasserweg eine sehr erhebliche Ab gabe, die nicht geeignet sein dürste, den Verkehr zu he ben. Würden doch beispielsweise 1000 Tonnen Wei zen auf eine Strecke von 400 Kilometern nicht weniger wie 400 Mark zu entrichten haben. Das würde eine weitere Verteuerung der Lebensmittel herbeiführen, und man würde auf vielen Gebieten den schnelleren Eisenbahnverkehr vorziehen. Auch hinsichtlich der Stromausschüsse ist dafür gesorgt, daß Preußen über Gebühr gut abschneidet. In den. Ausschüssen führt Preußen den Vorsitz, und dies ist namentlich schon da rum von Wichtigkeit, weil bei Stimmengleichheit die Stimme des Vorsitzenden maßgebend ist. Dem Ver- waltungsausschusse ist ein sog. Strombeirat aus In teressenten beigegeben, die Verteilung der Mitglieder ist aber eine ziemlich willkürliche: will man doch bei spielsweise beim Elbe-Verband Hamburg von 12 Stim men des Verwaltungsausschusses nur 3 und von den 28 Mitgliedern des Strombeirates nur 5 zuteilen, ob wohl doch gerade Hamburg hinsichtlich des Elbe-Ver- bandes von der allergrößten Bedeutung ist, denn ohne den Seehafen Hamburg wäre die Binnenschiffahrt auf der Elbe wohl ziemlich unbedeutend. Noch eine Reihe anderer Ungleichheiten ließen sich anführen, die zeigt, daß der Entwurf als ein idealer kaum betrachtet wer den kann. Der Reichstag wird hoffentlich das Seinige tun. der Bahnhofstraße hinweg. Als er dies erreicht hatte, ge riet ein älterer schwerhöriger Mann, der Gemeindewächter Marpert aus Töpeln, vor den Wagen und wurde von der Deichsel so heftig an Kopf und Leib gestoßen, daß er gestern abend starb. — Riesa, 3. November. Ein schweres Unglück ereignete sich heute nachmittag gegen '/,5 Uhr auf der Bahn hofstraße. Frau Lokomotivführer Berger aus Neugröba, die hochgradig schwerhörig ist, lief an dem Försterschen Stras- senübergana in eine Lokomotive und wurde tödlich ver letzt. Der Bedauernswerten wurde der Brustkorb eingedrückt und die Schädeldecke zertrümmert. Der Tod trat auf der