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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Tel.-Adr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. LS» L»LO ta«d !»!>. eit Lsr. Tagesgeschichte 'ne iv »«tag Ber „Osser- ob der hen AL ljenigen t. Soll- daß dir daß si- den ha- cht. schaf. rn von lf Kre nz der ; zu bc- r Hand Sturm s-hc JuU L«a n. For« Such' »bo instc ommen j - unid angtse- dtschaf gegen fe leis- n st g e M i st, g wer ll, später engt. e. in die für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Zchönheide, Zchönheiderhammer,Zosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Deutschland. — Kaiser Wilhelm auf der Weltausstel lung, Wie die „Neue preußische Korrespondenz" hört, bestätigt es sich, daß Kaiser Wilhelm oer Einladung des Königs der Belgier entsprechen und die Brüsseler Weltausstellung besuchen wird. Der Kaiser wird von der Kaiserin begleitet sein. Was den Zeitpunkt des Besuches betrifft, so läßt sich vorläufig nur sagen, daß zu diesem Zweck der Herbst in Aussicht genommen ist. »früher nach Brüssel zu reisen, wird dem Kaiser nicht möglich sein, da er über die Sommerszeit bereits in Die südasritamsche Union. < Var einem Jahrzehnt war es, daß jn. Südafrika der Burenkrieg tobte, der zur Vernichtung, der staat lichen Selbständigkeit der beiden Republiken führte, ein Ausgang, der, wenn auch vorauszusehen, namentlich in Deutschland im Hinblick auf die Stammverwandt schaft mit Trauer ausgenommen wurde, zumal man auch den Engländern diesen Machtzuwachs nicht gönn te. Indessen hatte sich nur ein Ereignis vollzogen!, welches mit Naturnotwendigkeit kommen mußten denn die Buren waren — was man trotz aller Sympathien für Ke sagen muß — ein ziemlich rückständiges Volk, welches für eine weitsichtige Politik kein Auge hatten sich Mf den Ackerbau beschränkte und auch hierbei Raub bau triebe ohne an spätere Generationen zu denken. Wenn trotzdem Transvaal sich hoher Blüte erfreute, so war dies nicht den Buren zuzuschreiben, sondern den rührigen Ausländern, die an Zahl die der Buren weit übertvas und an Bildung und Unternehmungsgeist weit über den Beherrschern des Landes standen, dip für eine derartige Betätigung keinen Sinn hatten und sie durch allerlei ein engende Gesetze einzuschränken such ten. Untor solchen Umständen konnte ein Konflikt nicht ausblechben, es mußte zu einer Explosion, kommen, wel che Ne Burenherrschaft hinwegfogte. Der Sieg war auf Soilen der Engländer, die Republiken gingen in Men Besch über, nach denen sie schon längst getrachtet hatten. Allgemein glaubte man, daß die Engländer kurzen Prozeß machen würden» aber man hatte sich in dieser Befürchtung gründlich getäuscht. Wieder ein mal zeigte sich die Weitsichtigkeit der englischen Politik, man gewährte den Besiegten die größten Freiheiten, um ihnen den Ueberggng in die neue Zeit so leicht wie möglich 'zu machen und sie mit den Verhältnissen aus zusöhnen. Auf diese Weise gelang es, den alten Haß binnen wenigen Jahren zu beseitigen, namentlich, nach dem auch die englische Regierung Mes tat, um die Wunden des Krieges auch bei den bisherigen Gegnern zu heilen, die man auf jejde Weise unterstützte, um die Kriegsverluste auszugleichen. Auch auf dem Gebiete der Verfassung wurden den Buren die größten Frei heiten gelassen, zwischen den beiden BevöMuungsgrup- pen besteht politische Gleichberechtigung und auch die Burenspvache gilt als amtliche Sprache neben der eng lischen. So machte England die besten moralischen Er oberungen, und man durfte sich daher nicht wundern, daß schließlich ein Mann wie Botha, der an der Spitze der Buren gefochten und dessen lauterer Charakter über jeden Zweifel erhaben war, sich den Engländern zur Verfügung stellte, welche ihrerseits dem früheren Geg ner das größte Vertrauen entgegenbrachten, iü ber rich tigen Erkenntnis, daß gerade durch seine Mitwirkung es am besten möglich sein würde, etwa noch bestehen de Gegensätze auszugleichen. Ja, man ist jetzt noch wei ter gegangen. Man begeht in diesen Tagen mit gro ßer Begeisterung die Gründung der südafrikanischen Union, welche nicht nur die beiden ehemaligen Repu bliken, sondern auch die Kapkolonie, Natal und alle Kafferngebiete umfaßt und an die Spitze Ides großen Reiches hat man keinen anderen gestellt als Louis Botha. England weiß wohl, warum es diesen Schritt tut, es vertraut darauf, daß auf diese Weise die Union gefestigt wird und sich schneller einlebt. Diese Hoff nung «wird sich zweifellos auch erfüllen, Idurch Ne Schaf fung dieser südafrikanischen Union erhält England eine neue wichtige und kraftvolle Stütze seiner Weltmacht, eine Wendung, an Ne wohl kaum jemand, bei Beginn des Burenkrieges gedacht hat. Die weise Mäßigung Englands hat reiche Früchte getragen, ganz Südafrika bildet jetzt eine Feste, einen einheitlichen Besitz, auf den man stolz sein kann und «dessen Blüte auch für das Mutterland von größtem Nutzen sein wird. bringung der Mittel werden Arbeitgeber und Ange stellte gleich hohe Beiträge von 8 Prozent des Gehaltes zu entrichten haben. Die Erhebung der Beiträge wird nicht durch Beitragsmarken zu bewirken sein: vielmehr Wird jder Arbeitgeber die Beiträge seiner Angestellten in einer Summe durch die Post oder durch Reichsbank- Girdkonto «abführen. Für die Quattungsleistung der Reichsanstalten können jedoch Marken wohl in Frage kommen, die in das Quittungsbuch jedes Versicherten eingeklebt werden.. — Neue französische Unterseeboote mit deutschen Maschinen. Die französische Heeres verwaltung hat, wie der „Hup." aus Marin ok reifen geschrieben wird, beschlossen, weitere neue Untersee boote mit deutschen Maschinen auszurüsten. Bekannt lich find vor einigen Monaten von der französischen Ma- vineverwaltung zwei Unterseeboote, „Circe" und „Ca lypso", mit Maschinen ausgerüstet worden, die von ei ner deutschen Maschinenfabrik in Augsburg angefertigt wurden. Zur Feststellung d«er Güte und Brauchbar keit der Maschinen wurden sehr strenge Aufgaben ge stellt. Es wurde eine Uebungsfahrt ungeordnet, die im Hafen von Toulon ihren Anfang nahm und einen Mindestumkreis von 600 Meilen haben sollte. Die beiden Unterseeboote mußten von Toulon aus über Nizza nach, Ajaccio und von dort über Korsika nach Toulon fahren. Es wurde bestimmt, daß die ganze Reise höchstens eine Fahrzeit von 60 Stunden in An spruch nehmen sollte. Für eine Reise von derartiger Ausdehnung ist aber hie Zeit von 60 Stunden sehr kurz bemessen und man nahm an, haß Ne Zeit überschritten werden würde. Um so erstaunter waren Ne Mavinebe- hörden, als die Reise schon in 58 Stunden beendet war, ohne daß die Maschinen irgendwie Schaden genommen hätten. Der Seepräfekt war über diese Leistung des Lobes voll. Diese hervorragende Tüchtigkeit» welche die deutschen Maschinen zeigten, hat den Erfolg ge habt, daß auch weitere Unterseeboote der französischen Marine mit deutschen Maschinen ausgestattet werden sollen. Jedenfalls ist dies eine eigenatrtige Anerken nung unserer Industrie. Deutsche Kolonien. — Ermordung einer Karawane in Ka merun. Nach einem telegraphischen Bericht des Gou verneurs von Kamerun ist der Kaufmann Bretschneider mit 17 Trägern bei Sef an der Straße Jaunde-Dume von den Malkas, einem von der Kultur fast nach, gänz lich unberührt gebliebenen Kannibalen stamm» ermor det worden. Der stellvertretende Statidnschef von Du- me, Hauptmann Marschner, ist dorthin abgerückt und hat bereits sieben Makkahäuptliuge, darunter die von Gelemenducka und Okang» in seiner Gewalt. Der Gou verneur hat Len kürzlich in düs Schutzgebiet zurück ge kehrten Major Dominik mit der Durchführung der wei teren Maßnahmen beauftragt. Oesterreich-Ungarm. — Wien, 5. Juni. Der Kaiser empfing heute nachmittag den türkischen Thronfolger in be sonderer Aüdjienz. Erzherzog Franz Ferdinand stat tete heute mittag dem Thronfolger einen Beisuch ab. England. — König Georg V. als Generalfsldmar- schall. König Georg empfing am Sonnabend in feier licher Versammlung im Marlborough-House den Feld- marfchallstab der britischen Armee aus den Händen des Earl Roberts. Ms auf den Deutschen Kaiser, den Kai ser Franz Josef von Oesterreich und den Viscount Wol- seley waren alle Feldmarschälle Großbritanniens an wesend? Spanien. — Madrid, 6. Juni. Nach einer Meldung des „A B. K." aus Saragossa versuchten die Einwohner von Puebla mit Gewalt in die Dorfschule einzu dringen, weil ber dort erteilte Unterricht einen anar chistischen Charakter tragen sollte. Die Lehrer leisteten der Menge mit Revolverschüssen Widerstand bis zum Eintreffen der Bürgergarde, welche die Lehrer in Schutz nahm und so ein Lynchen derselben verhinderte. Bai der Durchsuchung der Schule wurden Anweisungen zur Herstellung von Bomben gesunden und Modelle von Explosiw-Maschinen, sowie Pläne der Stabt Barcelona. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. - — 57. Asßr-s», Mittwoch, dm 8. Ium Bezugspreis Vierteljahr!. BI. 1.50 einschlietzl. des „üllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unserenBoten sowie bei allen Reichspostanstalten. anderer Weise verfügt hat. Im Anschluß hieran sei be merkt, daß die Hoffnungen derjenigen, die bei diesem Anlaß mit einer Begegnung Kaiser Wilhelms mit dem Präsidenten Ler französischen Republik gerechnet haben, sich nicht erfüllen werden. Es ist mit ziemlicher Sicher heit anzunehmen, daß Präsident Fattieres, wenn er überhaupt die Absicht haben sollte, auch seinerseits der Brüsseler Weltausstellung einen Besuch! abzustatten, schon im Laufe des August oder September den Besuch des Königs Ler Belgier in Paris erwidern werde. Da- E soll natürlich, nicht gesagt sein» daß auf einer der beiden Seiten Ler Wunsch vdpr die Absicht bestjehen könn te, sine Begegnung zu vermeiden. Im Gegenteil nimmt man in Berliner politischen Kreisen an, daß früher oder später eine Begegnung der Staatsoberhäupter der beiden benachbarten Staaten erfolgen werde, nur dürf te es bann eben — wenn Lie Begegnung wirklich! eine politische Bedeutung! haben sollte, — nicht neutraler Boden fein, auf dem sich dieser letzte Mt auf dem Wege zur Versöhnung! Ler beiden Völker vollziehen müßte. — Staatssekretär Dernburg tritt von seinem Posten zurück. Die „Münchener N. N." wollen aus rheinischen Kolonialkreisen wissen, daß dort Mit großer Bestimmtheit die Nachricht auftrete, Staats sekretär Dernburg habe sein Abschiedsgesuch eingereicht und werde schon in der Nächsten Zeit aus dem Kolonialamte scheiden, ohne eine andere amtliche Stellung einzunehmen. — Nach Kenntnis der Sachlagr kann die „Köln. Ztg." die Nachricht der „Münchener N. N." von dem Abschiedsgesuch des Staatssekretärs Dern burg als richtig bezeichnen. — Schiffahrtsabgaben-Ewtwurf. Nach dem in Lem Gesetzentwurf betreffend« die Einführung von Schiffahrtsabgaben, die neuen Formulierungen vorgenommen worden sind» die hauptsächlich durch das Entgegenkommen der preußischen Regierung gegenüber Sachsen erforderlich waren, ist die neue Vorlage nun mehr dem Bundesrat zugegangen. Dessen Ausschüsse dürften Mitte dieses Monats ihre Beratungen begin nen, und bald darauf wird der Bundesrat selbst den Gesetzentwurf verabschieden, Ler dann im Herbst dem Reichstage sofort nach dessen Wiederzusammentritt zu gehen wird. — Die deutsch-schwedischen Handelsbe ziehungen. Sobald per neue schwedische Zolltarif verabschiedet ist, gedenkt die Regierung gutem Verneh men nach mit Schweden Verhandlungen über eine Neu regelung der beiderseitigen Handelsbeziehungen anzu knüpfen, um dem Reichstage im nächsten Winter einen neuen Vertrag vorlegen zu können. — Erne Veteranenbeihilfeim deschränk- ten Umfange dürfte im nächsten Herbst hem Reichs tage vorgeschlagen werden, vorausgesetzt, Paß der Ent wurf betreffend die Wertzuwachssteuer vom Reichstage in einer Form verabschiedet Wirb, die die Erträgnisse dieser «Steuer nicht ,zu sehr reduziert. Es ist beab sichtigt, den Kriegsveteranen, Lie bei einem Alter von 65 Jahren nicht mehr als 900 Mark Einkommen haben, sine Beihilfe von 120 Mark zu gewähren. Einen Wehr steuerentwurf zur Deckung dieser Ausgaben will dir Regierung nicht vorlegen, weil die Erträge bei einer kostspieligen Veranlagungsmethode nur geringe sein können. — Ueber die Grundzüge für den Gesetz entwurf, betreffend die Pensions- und Hinter- bliebenen-Be.r sichern ng der Privatange- steil ton, soweit sie auf Grund Ler stattgehabten Ver handlungen bisher feststehen, schreibt man: Alle B«e- triebsboamte, Werkmeister und Techniker, Handlungs gehilfen und Lehrlinge einschließlich derjenigen in Apo theken und alle sonstigen Angestellten, purem dienst liche Beschäftigung ihren Hauptberuf bildet, ferner Leh rer und Erzieher, sowie die Personen der Schiffsbesatz ung deutscher Seefahrzeuge, soweit sie das 16. Lobens jahr vollendet und das 60. beim Eintritt in die Ver sicherung noch nicht überschritten haben, unterliegen der Versicherungspflicht. Daneben bleibt die Pflicht versicherung nach dem Jnvalipenversicherungsgosetz be stehen Als Höchstgrenze des Einkommens» nach dem die Beiträge und Leistungen bemessen wenden, dürf ten 5000 Mark gelten. Es soll jedoch. Lie Versicherungs- Pflicht nicht an eine obere Gehaltsgrenze gebunden wer den. Eine freiwillige Selbstversicherung ist ausgeschlos sen. Zur Durchführung der Privatangestelltenversicher ung dürfte eine Reichsanstalt erforderlich werden mit einer ähnlichen Organisation, wie bei den Versiche rungsbeiträgen der Invalidenversicherung. Zur Bei-