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beiunseren SchÄqewWhMM«,Sosa,UnterstStzengMn,VMdrM «sm re«»»«««««««*««,»»»»*«»«««—»»«—»«« LnchMt täglich abends mit Ausnahme der Sami- »nd Feiertage für den folgenden Tag. A^!eig«sprei,! die kleinspaltiae Seile 12 Nfenmge, 3m amtlichen Teile die gefpaltene SeUe 20 Pfennigs. Mts- und ÄiMgeblatt den Amtsgericht§DeZM Gbenstork Md deMem Umgebung Vel-Adr.: Amtsblatt. Krrmsprecher Nr. 11V. Drucke, uud »erleg«, E «tl H,»»,dohn, »«antwort!. Redakteur: ErnstLiademann, beide Eibenstock. T1. Jahrgang. —7- L84. Dicustag, du 8. Dezember LL14 Mittwoch, de« v. Dezember 1V14, «achmittagS 8 Uhr oll in Möckel« Gasthof in Hundrhübel ein Werb an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Eibenstock, den 7. Dezember 1914. Der Gerichtsvollzieher der Königlichen Amtsgerichts. Lodz do« dm Deutsche« erobert. Nene Erfolgender Türke«. Herr von Hindenburg hat uns versichert, daß die Kämpfe in Polen ihren „normalen" Verlaus nehmen uno was der Herr Generalfeldmarschall sür normal hält, ist uns allen durch die erzielten großen Erfolge in, Osten hinlänglich bekannt; es ist gleichbedeutend mit siegreichem Vorgehen. So haben wir es aufge- faßt und mit uns wohl das ganze deutsche Volk. Und wir sollten in unserer Auffassung nicht getäuscht wer- den; denn bald nachdem von österreichischer Seite uns der überaus günstige Stand der Schlucht in Polen gemeldet war, überraschte uns unsere Oberste Heeres leitung mit der Freudenbotschaft, daß Lodz von un seren Truppen genommen ist. Heute früh konnten wir ein Sonderblatt folgenden Inhaltes herausgeben: (Amtlich.) Grober Hauptquartier. -. De zember. nachmittags. Lodz wurde heute nachmittag von unseren Truppen genommen. Die Ruffen befinden sich nach schweren Verlusten dort im Rück züge. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Die Einnahme der Stadt Lodz ist für uns von ganz besonderer Bedeutung, und zwar nicht nur allein in militärischer Beziehung, sondern auch in wirtschaft licher. Die reichen industriellen Werke, die dort be stehen, für uns ausnützen zu können, hilft uns den Winterfeldzug erleichtern und den Russen erschweren. Außerdem führt von Lodz der direkte Weg nach War- ! schau. Somit begrüßen wir die Einnahme dieser wich tigen Stadt mit großer Freude; denn sie ist einem ! Siege gleich zu rechnen, der sich ebenbürtig allen Großtaten dieses Krieges anreiht. Doch auch auf den Übrigen Kampfgebieten in Polen steht unsere Sache und damit auch die unseres Verbündeten sehr gut. DaS oben schon erwähnte Telegramm von österrnchi- scher Seite besagt nämlich: (Nichtamtlich.) Wie«, S. Le»e«»er. Amtlich wird verlautbart 6. Dezbr., «tttaas: Die Schlacht 1« Gale« nimmt eine« für Vie Sasse« der Ber»»«« Vete« aiiufttge« Aortßa»-. Lie «ach Seitgaltzie« v»r«erückte« »«sftsche« Kräfte wurde» gester« va» ««seren «»d ve«tsche« Truppe» da« Slide« her »«geGriffe«. Lie Verbündete» «ahme« LS« Ras« se« -esa«-e« ««d erve«tete« ei«ige fei«dliche Train». I« Ve» Karpaten sande« Tetlkämpse statt. Ler t« Vie vrskidsteü«»- ei«gehrache«e Gegner w«rve »«räckgeworse« «nd verlar SO« Gesa«ge«e. Ler Stellvertreter des «Hess des Generalstabes r p. -aeser, Seneralmajar. (W. T. B.) Daß demgegenüber die Russen jetzt recht kleinlaut werden, ist leicht verständlich. Sie geben selbst zu, daß ihre Umgehungsbewegung gescheitert ist, setzen ihren früher am meisten gefeierten General gefangen usw.: Rotterdam, 5. Dezember. Das Reuter-Bu reau hat die von der russischen Pressezensur freigege bene Meldung den englischen und holländischen Blät tern am Donnerstag zugestellt, worin die Umgeh ungsbewegung der russischen Hauptmacht gegen die Deutschen in Polen als zurückgenommen bezeichnet wird. Wien, S. Dezember. Der Korrespondenz „Rund schau" wird auS Kopenhagen gemeldet: Die amt lichen russischen TommuniquSs der letzten Tage sind auffällig herabgestimmt und zeigen daS Bestreben, die Bevölkerung auf daS Eintreten ungünstiger Er eignisse vorzubereiten. Die Berichte erklären, daß die russischen Truppen im Kampfe gegen die angrei fenden Deutschen gezwungen worden seien, gegen die Bzura zurückzugehen. Dem Feind sei eS gelungen, sich im Gebiet Lentschizow-Orlow festzuseden. Geg nerische Truppenabtetlungen seien nach Piontek vor geschoben worden. Großes Aufsehen erregt ein Auf satz MentschnikowS in der „Nowoje Wremja", wonach Warschau die Gefahr einer neuen Umschließung durch den Feind drohe. Bukarest, 5. Dezember. „Advrrul" meldet aus Odessa: General Rennenkampf ist verhaftet worden. Er kam auf dem polnischen Schauplatz 18 Stunden zu spät an, so daß der berühmte Durchbruch der Deutschen gelang. Wien, 6. Dezember. Die Kriegsberichterstatter der Blätter melden übereinstimmend, daß die Entschei dung der gegenwärtigen Kriegslage in Russisch-Polen zu erwarten sei. In Russisch-Polen mußten die Russen ihren Plan, die Linie der Verbündeten zu durchbre chen, aufgeben. Ebenso wurden die Russen in Ga lizien zu defensiven Maßnahmen gezwungm. Die unangenehmste Begleiterscheinung dieses Krie ges ist die maßlos verlogene Berichterstattung unse rer Feinde, die unter der Maske der Biedermeier die faustdicksten Lügen in die Welt setzen. Unsere Oberste Heeresleitung tritt den Machenschaften natürlich stets entgegen und meldet uns aus diese Weise neue Ruh mestaten unserer Armee: Berlin, 5. Dezember. (Amtlich.) Die in dem russischen Ccmmuniquö vom 29. November enthaltene Behauptung, daß bei Czenstochau ein deutscher An griff unter schweren Verlusten gescheitert sei, ist falsch. Wahr ist das Gegenteil. Ein Angriff des 17. russi scher Armeekorps, der bis auf 60 Meter an uns her ankam, wurde an dem betreffenden Tage unter au ßerordentlich schweren Verlusten für die Russen abge schlagen. Die Russen ließen eine sehr große Anzahl Toter und Verwundeter zurück und waren gezwun gen, ihre Stellungen noch weiter rückwärts zu ver legen. Vom westlichen Kriegsschauplatz ist Be deutungsvolles in den letzten Tagen nicht gemeldet worden. In Flandern, Nordfrankreich und Südostfrank reich spielen sich nur die seit langem anhaltenden Po sitionskämpfe ab. Bon einem solchen berichtete auch gestern die Meldung aus unserem Großen Hauptquar tier, die nachstehenden Wortlaut hat: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. Dezember, vormittags. Heute nacht wurde der Ort Bermelles, südöstlich Bethune, dessen wei teres Festhalten im dauernden französischen Ac- tilleriefeuer unnötige Opfer gefordert hätte, plan mäßig von uns geräumt. Die noch vorhan denen Baulichkeiten waren vorher tn die Lüft ge sprengt worden. Unsere Truppen besetzten aus gebaute Stellungen östlich des Ortes. Der Feind konnte bisher nicht folgen. Westlich und süd westlich Altkirch erneuerten die Franzosen ihr: Angriffe mit erheblicheren Kräften ohne Erfolg. Sie erlitten starke Verluste. Im übrigen Westen keine nennenswerten Ereignisse. Auf dem Kriegsschauplatz östlich der masu rischen Seenplatte verhielt sich der Geg ner ruhig. Der Verlauf der Kämvfe um Lodz entspricht nach wie vor unseren Erwartungen. In Südpolen keine Veränderungen. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) Ferner wird von den Vorgängen im Westen von privater Seite noch gemeldet: Christiania, 6. Dezember. Der Pariser Korre spondent der „Aftenposten" telegraphiert am 4. Dezbr.: In den letzten Tagen hat die Kriegslage fast keine Veränderung erfahren. Die größte Tätigkeit haben die Deutschen um Lille und Arras herum entfaltet, von wo aus sie wahrscheinlich in den nächsten Tagen ihren Angriff konzentrieren werden. In Lille hat das Bombardement verschiedene Feuersbrünste verur sacht. Die Situation in der Stadt soll verzweifelt sein, da angeblich die Wasserleitung abgefchnittrn sei. Bethune ist täglich einer Beschießung durch fast 39 großen Künonen ausgesetzt, die in einem Abstand von 12 Kilometern schießen. London, 5. Dezember. „Times" melden aus Calais: Zur Unterbringung von Typhuskranken soll ein im Hafen von Calais stationierter Dampfer ver wendet werden. Gleichzeitig soll ein Isolierungskran kenhaus und wasserdichte Hallen für diesen Zweck ver wendet werden. Man denkt auch daran, Kanalbarken für Kranke einzurichten. Die Epidemie scheint nach den Berichten eine beträchtliche Ausdehnung ange nommen zu haben. In Ermangelung eigener Siegesnachrichien br assen sich die Engländer mit Schilderungen der deut- chen Leistungen, der deutschen Kriegsführung und »er Ueberraschungen, die wir ihnen schon bereitet haben: London, 5. Dezember. Ein Augenzeuge schreibt aus den» englischen Hauptquartier: Die Deutschen sind kein unwürdiger Feind. Trotzdem sie mit Anstrengung den riesenhaften Kampf an zwei Fronten führen, setzen sie ihre Attacken mit einem Mute fort, der durch Fehlschläge kaum geschwächt wird. Es ist ihnen nicht gelungen, die Meerenge von Dover zu erreichen: aber eine neue Armee, die sie Mitte Oktober ins Feld setz ten, ermöglicht ihnen, ihre Stellung zu befestigen und Belgien mit seiner wichtigen Küstenlinie bis auf ei nen ganz kleinen Teil in Besitz zu erhalten. Dieser Krieg ist ein Erschöpfungskrieg. Wenn die regulären Armeen der Kriegführenden ihre Kräfte verbraucht haben werden, wird der schließliche Erfolg von Maß nahmen abhängen, die getroffen werden, um die un ausgebildeten Kräfte zur Kriegführung vorzubereiten und zu benutzen. Manchester, 5. Dezember. Manchester Guar dian schreibt in einem Leitartikel, nachdem er die deutsche Kriegsführung kritisiert Lat: Bemerkenswerte Züge oer Kämpfe der letzten Zeit waren 1. das Er scheinen Hinocnburgs als eines Generals von wirklich großer, origineller Fähigkeit im Gegensatz zu bloßer militärischer Bildung, deren Niveau in diesem Kriege f hr hoch war, 2. die ganz unerwartet hohen Quali täten der deutschen Reservetruppen: diese Männer schnitten mit ihrem Mut und ihrer Anpassungsfähigkeit an die neuen Bedingungen ebenso gut oder besser ab als die Truppen der ersten Linie im Anfänge des Krieges. Wir haben nicht mehr allein mit der mili tärischen Bureaukratie zu tun, wir kämpfen gegen den Patriotismus und die Intelligenz der Durchschnitts- deutschen, die sich gesährlicher erweisen können als die Maschinerie der Militärburcaukratie. Manchester Guardian sagt noch: Niemand glaubt, daß der Krieg drei Jahre dauern werde oder könne. Ganz unmöglich ist es nicht, daß wir in nächster Zeit auch dem neuesten Kriegsteilnehmer, de» Portugustcn auf den westlichen Schlachtfeldern begegnen; denn Por tugals Söhne rüsten sich zum Streit und Teile der Ar mee Portugals sollen, laut nachstehender Depesche, nach einem „beliebigen" Kriegsschauplatz abgehen, wo runter man ja auch den in Frankreich annehmen kann: Lissabon, 5. Dezember. Ministerpräsident Machado stellte in beiden Häusern des Parlamentes fest, daß 4 Expeditionen zum Kriege in Afrika aus gerüstet seien. Gleichzeitig wurde eine Verordnung veröffentlicht, daß Vorkehrungen zur Mobilmachung einer Division getroffen würden, die bereit jein soll, nach einem beliebigen Kampfplatze abzugehen. London, 5. Dezember. „Daily Mail" meldet aus Lissabon: Bei der Eröffnung des Parlamentes wurden hinsichtlich der Haltung der Regierung zu der auswärtigen Lage keine Fragen gestellt, aber mehrere Abgeordnete sagten, daß sie es sich Vorbehalten, am Freitag Fragen zu stellen. Es laufen Gerüchte um, daß die Regierung dann genötigt sein werde, zurückzu- treten. In den Karpaten wie auch in Serbien machen un sere Verbündeten, die vefterreicher fortgesetzt gute Fortschritte, wenn auch nicht bestritten werden kann, daß die Serben zuweilen noch recht hartnäckigen Widerstand leisten. Es wird gemeldet: Ofen-Pest, 5. Dezember. Auf den Höhen von Homonna hat gestern wieder ein Gefecht stattgesunven. Eine kleine Abteilung des aus Homonna und Zemp- lin vertriebenen Feindes versuchte hier, die Verfolg ung der nach dem Laborcctal flüchtenden Russen auf zuhalten, wurde aber nach kurzem Kampfe geworfen, liniere Honvedtruppen haben den grüßten Teil der Abteilung, etwa 700 Mann, gefangen genommen und zwei Kanonen und vier Maschinengewehre erbeutet.