Volltext Seite (XML)
Der Bote vom GeWs MMtalWtimg Die Aeimatzettunv für Attenbeev, Geismv, Lauenstein, Bärenstein un- »ie umstegenten Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Barenstem behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, PaubHaucke-Staße 3 / Fernruf Amt Lauenstein Nr. 427 / Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 / Gem.-Girokonto Altenberg Nr. 897 / PostschüeMch Nr. 13 Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mittag Wochenbeilage: „Bildcrbotc vom Geising" Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg" Bezugspreis monatlich 1,15 RM. einschl. Zutragen Anzeigen: Die O gespalt. breite Millimeterzeilc oder deren Raum 4Pfg-, die 3 gespalt. Text-Millimeterzeile od. deren Raum 12Pfg. — Nachlaß nach Preisliste Nr. 5. Nachlaßstaffel Bei Konkurs u. Awangsverglcich erlischt Anspruch'aus'Nachlaß. 76. Aahrvanv Sonnabenö, den 1Z März 1S4L I Feier der Helden ß Kein Volk hat mehr Recht, feine Helden zu W W feiern, als das deutsche? In schwerster geopoliti- W W scher Lage konnte das Dasein unseres Volkes Z W immer wieder nur durch den heroischen Einsatz M W seiner Männer flchergestcllt werden. Wen» wir W W seit 2000 Jahren ein geschichtliches Dasein leben, W Z dann nur, weil in diesen 2000 Jahren immer Z W Männer bereit gewesen sind, für dieses Leben der W W Gesamtheit ihr eigenes cinzusctzcn und — wenn W f W nötig — zu opfern. Jeder dieser Helden aber hat W W sein Leben gegeben nicht in der Meinung, damit W ! W spätere Generationen von der gleichen Pflicht bc- W W freien zu könne«. Alle Leistungen der Vergangen- Z W heil, sic wären vergeblich gewesen, wenn in einer M i Z einzige« Gelicration der Zukunft die Kraft zu W i W gleichem Opfer fehlen würde. W W Der Führer am Heldengedenftag 1940. Fürsorge siir die Kinder Gefallener Der Chef der Wchrmachtsllrsorge- und -versorguiigsabtet- lung im Oberkommando der Wehrmacht. Oberst von Grae- venitz. beschäftig! sich in einem längeren Artikel mit der Fürsorge für die Kinder Gefallener. Wie bereits der Führer bei der Parieigründnngsseier in München erklärt habe, ge höre unsere ganze Zuneigung, unsere Liebe und unsere Für sorge denen, die im deutschen Enischeidungskamps Opfer brin- gen mußten Für die Kinder der Gefallenen so zu sorgen, wie es der eigene Vater getan haben würde, so betont Oberst von Graevenitz. sei die wahre Erfüllung national sozialistischer Volksgemeinschaft und soldatischer Kameradschaft. Aus Anregung der Wehrmacht habe der Reichsfinanzminister Sen Ausbau der Fürsorge im einzelnen geregelt Unter diese Fürsorge sollen danach alle versorgungsberechtigten Voll- und Halbwaisen die Kinder der Schwerbeschädigten dieses Krieges, soweit diese Versehriengeldzulage beziehen, der Schwerbeschä digten des Weltkrieges unter Voraussetzung, daß die Frontzu- lagc nach dem Reichsversorgungsgesetz gezahlt wird, sowie die Kinder der nach dem Gesetz über die Versorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung Versorgten Die Unterstützung wird, soweit eine Ausbildung des Kin des in Betracht kommt, in Form von .,A u s b i l d u n g s b e i - Hilse" gewährt Diese richtet sich im allgemeinen nach den Kosten, die im einzelnen Fall bei der Ausbildung des Kindes entstehen Die Ausbildungbeihilse wird gewährt: a> Als Beihilfe für das Schulgeld oder die Lehrgebühr in Höhe des Schulgeldes oder der Lehrgebühr, die für das einzelne Kind tatsächlich zu zahlen ist. Die ge- jetzltche Geschwisterermäßigung oder ein sonstiger Erlaß oder Teilerlaß des Schulgeldes oder der Lehrgebühr wird berück sichtigt: Als Beihilfe für die Kosten der Lebens- Haltung des Kindes, wenn das Kind außerhalb des Haushalts des Unterhaltsverpflichteten wohnen und ver- pslegi werden muß. weil sich am Wohnort des Unterhalts verpflichteten eine geeignete Ausbildungsmöglichkeil nicht be findet oder weil Vas Kind aus sonstigen zwingenden Grün de» außerhalb des Haushalts des Unterhaltsverpflichteten uniergebrachl werden muß Beihilfen für die Kosten der Lebenshaltung des Kindes werden beim Besuch einer mittleren oder höheren Schule bis zu 30 Mark monatlich gewährt, beim Besuch einer Fachschule oder Berusssachschule oder Hochschule im Betrag von 300 Mark für das Schulhalbiahr Bei Fach- lehrgängen richtet sich diese Beihilse nach der Dauer des Lehr gangs: ci Als Beihilfe für die Fahrtkosten, die durch Fahrten zwischen dem Wohnort des Unterhaltsverpslichttten nnd dem Schulort entstehen Die Beihilfe für die Fahrtkosten wird in einem Pauschbetrag gewährt, der der ungesähren ris,ichlick entstehenden Kosten entspricht: M Als Beihilfen für die Beschaffung von Lernmi >feln im Betrag bis zu 30 Mark für das Halbjahr, wenn das Kind eine mittlere oder höhere Schule besucht Die unter Buchstaben s bis cl bezeichneten Arten von Aus- bildungsbeihilfen können nebeneinander gewährt wer- den Lebenshaltungskosten und Fahrtkosten werden jedoch nicht nebeneinander gewährt Beim Besuch einer Nation al politischen Er zieh u n g s a n st a l I wird die volle Freistelle im Be trag von monatlich 50 Mark (jährlich 600 Mark) und ein Erst wo aus Hügeln Klagende knien, Erst über Särgen werdet ihr Volk. Ernst Bertram Das Erhabene, Ser Krieg und der Tod Auf einem Äriegerehrenmal in Klagenfurt ist zu lesen: „Vom Kärntner Fcldjägerbattaillon Nr. 8 sind im Weltkrieg in Treue für Heimat und Volk auf dem Felde der Ehre gefallen: 38 Offiziere, 1221 Jäger und Unter- offizierc". Wenig darunter geht das Ange über die Worte: „Bon dieser Stelle aus zog das Feldjäaerbataillon Nr. 8 am IO. August 1914 mit 38 Offizieren nnd 1222 Mann in den Weltkrieg." — Inhaltsschwere Worte! Die Opfer eines Reginients, ein Teil der Toten, die der Weltkrieg forderte Ergriffen und stumm verharren wir angesichts der Sprache des Todes. Dreieinhalb Millionen Gefallene des deutschen und des verbündeten österreichischen Heeres starben, damit Deutschland lebe. Ist Sterben Tod? Wir wissen: Sterben vermag mehr zu sein. Und was wäre mehr Erfüllung des Lebens, als Heldentum? „Kein schön'rer Tod ist in der Welt als wer vom Feind erschlagen" singt altes deutsches Volkslied, und Hölderlin sagt: „Umsonst zu sterben, lieb' ich nicht." Fielen sie umsonst? Es gab eine Zeit, die dachte so und trauerte. Wir aber wissen: Sie waren nur Saat. Und wir klagen nicht, sondern erheben in stolzer Trauer oas Haupt. Durch ihren Tod wurden wir Volk. Ihr Heldentum lehrte uns die Ge meinschaft. So erkennen wir die Wahrheit des Wortes: „Der Krieg, wenn er mit Ordnung und Heiligach mng der bürgerlichen Rechte geführt wird, hat etwas Erhabenes an sich und macht zugleich die Denkungsart des Volkes, welches ihn aus diese Art führt, nur desto erhabener, je mehr Gefahren es ausgesetzt war nnd sich darunter hat behaupten können." Kam hat es geschrieben in seiner „Kritik der Urteils kraft" <1790), derselbe, der an anderen Stellen seines Wer kes den Krieg abtehnt um der Leide« und um der Zer störungen willen. Sein großer Geist des soviel berufene« kategorischen Imperativs sieht wohl das Edel und recht fertigt den Krieg, rühmt den selbstlosen, opferfreudigen Heroismus, den ein Volk im Kriege aufbringt, nnd durch den es höher geführt zu werden vermag. Erhabenheit des Heldentums! Wir suchen sie im Hünengrab, jenem Bau der Vorzeit, stehen ergriffen vor Ehrenmalen des Weltkrieges und wissen nicht, was von stärkerer Gewalt: in einsamer Heide das Gebilde aus un bearbeitetem Stein oder der graue Bunker bei Lange ma rck. inmitten von rotblühendem Mohn? Scheu um fängt uns vor der Namenlosigkeit des Grabes der Vor zeit. ehrfürchtiger Schauer aber bewegt das Herz vor dem Kamcradengrab der 22 000 deutschen Soldaten auf der Ehrenstätte des Weltkrieges St. Laurent Blangy bei Arras. Nirgendwo aber wird die Bedcntuna des Opfer todes stärker offenbar, als vor dem Bergkegel vo» Bitolj, dem früheren Monastir in Jugoslawien. Dec Polksbnnd Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der die Ehren- stätteu des Weltkrieges betreut, und den in Jugoslawien nicht ivie in Frankreich ein Diktat haßwütiger Feinde band, hat ein Mal errichtet, das in seiner Erhabenheit auch die Bewohner des Landes anspricht. Sie nennen diese Burg der deutschen Helden, wie sie ähnlich bei Tol- mein und Quero in Italien entstand, die „Hitler burg" nnd sagen damit, wie das Heldentum des Welt krieges das n-mc Deutschland beseelt. Woraus ^jes Ma! die Kraft, auch Menschen anderen als deutschen Blutes in seinen Bann zu ziehen? Aeußere Größe des Baues vermöchte es nicht, auch nicht Pracht und Kostbarkeiten, die ohnehin deutschem Wesen nicht gemäß. Innere Abgewogenheit und zuchtvolle Ge schlossenheit. Verweben von Landschaft nnd Banform, Zu sammenklingen von Baustein und gärtnerischem Schmuck. Adel der Erscheinung also, Gesinnung macht das Wesen des deutschen Heldenmales aus. Geist siegte über Materie — wie in dem Ringen unserer Tage die innere Haltung des deutschen Soldaten überlegen sich zeigt dem material- gebundenen Denken des Gegners. So ehrfürchtig verharren wir vor dem frischen Grab, auf dem in Frankreich oder Polen, in Norwegen oder in, gelben Sand der Küste, das Holzkrenz mit den, Stahl helm von einem jung erfüllten Leben des Opfers spricht. Aus allen Gräbern steiat sie auf, die Botschaft Hölderlins: Und Siegesbole» kommen herab: die Schlacht Ist unser. Lebe droben, o Vaterland, 11nd zähle nicht die Toten, Dir ist. Liebes! nicht einer zuviel gefallen Helmut Aue »er. Pauschbelrag von 150 Mark für das „Taschengeld" gezahlt Das Große Mililärwaisenhaus in Potsdam ist einer Nationalpoliiischen Erzichungsansiali gleichgestelll. Die AnSbildungsbechlise wird aus A n i r a g ans etnecv besonderen Formblatt nnd nach Prüsnng der geforderten Vor aussetzungen gewährt Beim Besuch von allgemein bildende,« Schulen «Volksschulen und mittleren oder höheren Schulen) oder Fachschulen und Berusssachschule» ist der Antrag bei dez Schule zu stellen Die Schule reich! den Anirag an das Finanzami weiter Beim Besuch einer Hochschule wird der Anrrag unmittelbar beim Finanzami gestelli Das Finanz- aim zahlt die Beihilfe durch Postschecküberweisung aus. In den Reichsgauen Danzig-West Preußen und Warthe- land tritt an die Stelle des Finanzamts der Landrai «in den kreisfreien Städten der Oberbürgermeister) Die Auszahlung der Ausbildungsbeihilfe geschieht auch hier durch das Finanz amt Auskünfte können auch bei den Wehrmachisursorge- ofsiziere». den Wehrmachtsürsorge- nnd versorgungsämlern und den Verforguugsümlern eingeholi werden. Der Beiname „Der DeuMe" Zum 200. Geburtstag Kaiser Josephs II. „Die Wett", schrieb Goethe in „Dichtung und Wahrheit", „setzte bei den großen Eigenschaften, die er ankündigte, dte größten Hoffnungen aus ihn", und der, von dem er dies sagte, ivar der spätere Kaiser Joseph II., als er am 3 April 1764, dreiundzwanzigjährig, in Frankfurt an, Main zum römischen König gekrönt wurde. Damals lebte Franz I., der Gatte und Mitregent Maria Theresias noch, nach dessen Tode, 1765, die Mutter den Sohn zum Mitregenten in den Oesterreichischeii Erblanden beriet. Die Zeit der Mitregentschaft war für Joseph keine glück liche, und immer hat er die Mutter von der Enthebung von diesem Amte gebeten. Er sah, daß er nichts von seinen Plänen verwirklichen konnte, und dabei waren diese Pläne in ihrem Kern: Festigung und Ordnung der österreichischen Staats macht, von den Plänen der Mutter gar nicht so sehr ver schieden Nur über die Art, wie diese Pläne auszuführen wären, war man sich nichi einig. Joseph vertrat als Anhänger des aufgeklärten Absolutismus dessen Grundsätze auch im staatlichen Leben, nnd das Vorbild Friedrichs des Großen, mit dem der Kaiser später eine Zeittang den gleichen politi schen Weg Ling, um sich dann doch aus dem Zwang der Er eignisse her^.is von ihm zu trennen, läßt sich nicht verkennen Als Joseph 1780, nach Maria Theresias Tod, Kaiser ge worden war. woltte er die habsburgischen Länder durch Schwächling aller föderalistischen und feudalistischen Kräfte zu einer Staatseinheii unter deuischer Führung zusammensügen. und er sah dabei Österreich immer nur als Teil des gemein samen deutschen Vaterlandes. Schon als Mitregent Maria Theresias hatte Joseph versucht, die Macht der römischen Kirche im Staal zu brechen, wobei er immer ein gläubiger Katholik blieb. Er wollte nur nicht, daß die Kirche den Staat beherrsche «ebenso wie er das Gegenteil wollte», die Kirche sollte sich viel mehr einem geordneten Staatswesen ohne Hcrrschastsanspruch einfügen Das Svstm seiner die Macht der Kirche beschränken den Reformen ist von Rom als .Fzosephinismus" verurteilt worden: das Wort kann aber im ganzen Zusammenhang von nns Heutigen nur als ein Ehrenname angesehen werden. In, Ausban des österreichischen Staalswesens sorgte Joseph für die Ansiedlung deutscher Bauern, er hob die Leibeigenschasi auf, verbesserte die Rechtspflege, schuf ein ordentliches Steuer system, er förderte Handel und Wandel und die Kuüst. Viel zu früh starb er 1790; sein Geist ist im deutschen Oesterreich immer lebendig geblieben, das ihm den Beinamen „Der Deutsche" gegeben hat.