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I-l 5 l 8 c l-jk 81'0l_l.^-VLprl./XO8 Erscheint tägl. mit Ausnahme der Sonn« u. Feiertage. Der Bezugspreis betrügt monall. M. 2.-, eirrschl.2Lbis3b Pfg. Trägerljenach Bezirk; durch die Post bezog., mou. M. 2.— ohne Zustellgeb., einschl. 30 Pfg. Postgeb. Preis der Einzelnummer 10, Sonnabd^Sonnt.-Nr.1b Pfg. Für unverlangt eingefandte Bestrüge und Bilder wird keine Gewähr Übernommen. —FürFälle höherer Gewalt, Be triebsstörung usw. besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückerstattung de« Lesegelde«. — Verlag: Clemen» Landgraf Nachfolger, W. Stolle (Stolle-Verlag). Freital, Gutenberg- »raste 2-6, Fernspr.-Sammelnummer 67288b. — Nieder lassung Dresden, Marienstr. 26, Fernsprecher Nr. 287V0 Drahtanschrift: Stolle-Verlag -. 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Mai 1936 England nimmt es mit seiner Vermittlerrolle zwischen Frankreich und Deutschland ernst Darüber sollte sich die Welt klar sein-. Line kollektive Sicherheit gibt es nicht Im englischen Oberhaus fand am Donners tag eine Aussprache über die Frage der Böl- kcrbundsreform statt. Der die Aussprache einleitende Arbeiter oertreter Lord Ponsonby fragte die Regierung, ob sie dem Völkerbund eine grundsätzliche Revi sion des kollektiven Sicherheitssystemes Vor schlägen wolle. Die gegenwärtige Auffassung der kollek tiven Sicherheit sei vollkommen überlebt; sie sei weder kollektiv, noch sei es eine Sicherheit. Der Artikel 16 müsse aus den Völkerbunds satzungen entfernt werden. Bemerkenswerter- weise forderte Ponsonby die Aufhebung der Sanktionsmatznahmen, die keine wären, und stellte sich damit in Widerspruch zu der Auf fassung der arbeiterparteilichen Unterhaus fraktion. Lord Lothian schloß sich dem Einwand Pon sonbys gegen den Begriff -er kollektiven Sicherheit an. Nach seiner Ansicht sei der Völ kerbund als Idee nicht zusammengebrochen, zu sammengebrochen sei vielmehr der in den Ar tikeln 10 und 16 enthaltene Grundsatz, datz die Völkerbundsmitglieder eine allgemeine auto matische Verpflichtung übernehmen, jeder ge waltsamen Aenderung des Status quo durch Methoden Widerstand zu leisten, die nur durch Mittel des Krieges wirksam gemacht werden könnten. Je früher es sich England klar mache, datz cs diese unbegrenzte Verpflichtung nicht ein halten wolle, um so eher könnte sich die Diplomatie dem wirklichen Friedensproble men in der Welt znweaden. Der konservative Lord Rennell erklärte eben, falls, datz der kollektive Sicherheitsbegrifs in seiner jetzigen Form erledigt sei und datz der Völkerbund reformiert werden müsse. Das Haupthindernis, das der europäischen Einigkeit und in großem Matze der Wirksamkeit des Völkerbundes im Wege gestanden habe, sei das beinahe unüberwindbare Misstrauen zwischen Frankreich und Deutschland. Wenn Frankreich und Deutschland auf eine Linie gebracht und das gegenseitige Vertrauen wiederhergestellt werden könnte, dann würde jene starke Soli darität in Europa zustande kommen, die die westliche Zivilisation und den wirtschaftlichen Wiederaufschwung sichern würden. Das englische Volk habe sich endgültig da für entschieden, datz die vom deutschen Kanz ler als Grundlage eines 25jährigen Frie dens «nd einer frenmdschaftlichen Zusam- menarbeit vorgebrachten Vorschläge eine grobe Gelegenheit bieten, deren Ablehnung beklagenswert wäre. Diejenigen, die zu einem Besuch Deutschlands Gelegenheit gehabt hätten, hätten einen grotzen Eindruck von der neuen Demokratisierung des deut schen Volkes und der neuen sozialen Einig keit davongetragen, die Hitler zustande ge bracht habe. Er glaube, datz das englische Volk bereit sei, die ansgestreckte Hand zu ergreifen. Auch in Frankreich gäbe es eine grobe «nd wachsende Anzahl von Leuten die in freundschaftlichem Beziehungen zu Deutschland lebe« wollen. In Deutschland sei kaum ein Mensch vorhanden, der dies nicht auch wünsche. Der Deutsche wünsche nichts von Frankreich als guten Willen und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Das fran zösische Volk wünsche nur die Sicherang des Friedens. Tie englische Garantie für Frankreich sei un verletzbar und erwecke keine Befürchtungen in Deutschland. England, so schlotz Lord Rennell habe eine grotze Rolle als Vermittler zu spielen und ver suche, eine Versöhnung herbeizuführen. Einen Schritt weiter: Der englische Fragebogen, der gestern ans dem üblichen i.' ' ..atischen Wege in Berlin überreicht wurde, hat bekanntlich in London wiederholte Ueber- arbeitungen erfahren. Die Regierung Sarraut-Flandin hatte ihr Aeuherstes getan, um die englischen Rückfragen mögliM weitgehend dem Fragenbündel der bekannten Flandinschen Wahlrede anzugleichen, d. h., also auch so abseitige Gebiete, wie beispiels weise Danzig und das Memelproblem, mit einzubeziehen. Auf englischer Seite wurde wiederholt betont, man wolle bei den Fragen nach Inhalt und Form alles vermeiden, was kritisierend wirken könne. Wie weit diese beiderseitigen Bemühungen einen Niederschlag gefunden haben, kann erst der Wortlaut zeigen. In keinem Fall kann aber wohl die Rede davon sein, dah die deutsche Antwort bereits zum 11. Mai, dem Beginn der Bölkerbundssitzung, m London ist, wie das kürzlich von englischer Sette trotz der Schwierigkeit der zu belmndelnden Probleme und trotz der wochenlangen Verzögerung in der Absendung der Fragen Ler Reichs- regierunq sonderbare w ise nabegelcgt wurde. Mome«t««f««hme« vo« der Eldfahrt de« Führer« »o« Dre«de« »ach Scha«d«u am Mittwoch —* Der Führer auf -er „Hindenburg". Roben ihm sein« Schwester, Frau Hammitzsch, dahin- Ueberall wurde da» Motorboot „Hindenburg* mit dem Führer an Bord stürmst» bearAkt. ter Gauleiter Reichsstatihalter Mutschmann. "