Volltext Seite (XML)
Goethes Retsewaoen unterwegs nach Berlin zur „Deutschland"- Schau Tine große Zuschauermenge hgHe sich mn Montag aus dem Frauenplan in Weimar zu der Keter eingefunden, die mit der Abfahrt von Goethes Reiseivagen nach Berlin verbunden war. wo das etwa 40 Zentner schivere. aus dem Kahre 179» stmnmende Halbverdeck mit Di«nersitz aus der AuSstelluna ^Deutschland" am Katserdamm zu sehen sein w rd. So wie Goethe einst mit dem Wagen snhr, so reisen die Insassen in der Tracht jener Zett zehn Tag« durch deutsches Land, über Apolda, Naumburg, Halle, L-tp-tg, Treuenbrte^n nach Berlin. — Unser Bild zeigt die festliche Ab fahrt in Weimar. «am. mnnen Haien oder chutz- iwehr >ch vier rhnhof letz dir ei«e» t. Der rsonen, »gaben machen ralamt, Serk«. ! Wach. Reich», rd ver- haben einem luSstel- stiegen, irkmull :tte in» konnte Dieser g noch- daß in tauchen »io). eftigen ; Dren t zwei FM« führen MG« ist- D tt find. ovm 4. theken- lchteten tr 2000 ,ur. — oom 4. er Str. stva 90 Stahl, 19S6 7kr. 157 Erscheint tSgl. mit Ausnahme der Som», ». Feierbaa^ Der Bezugspreis betrügt monatl. M. 2.-, eiafcht.9b bis» Psg. Trüg erl. je nach Bezirk; durch die Post d^oa-n««. M.2^— ohne Zustellgeb., einschl. 30 Pfg. Pottgeb. Preis der Ginzelnummer 10, Sonnadd^Sonnt.-Nr.1b Pfg. Für ««verlangt eingesandte Beitrüge und Bilder wird keine Gewähr übernommen. — Für Fülle höherer Gewalt, Be» triebsslörung usw. besteht kein Anspruch auf Lieser»», oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückerstattung de» Lesegelde«. — Berlaa: Liemens Landgraf Nachfolger, W. Stolle (Stolle»Verlag). Freital, Gutenberg- straße 2-6, Fernspr.-Sammelnummer 67288b. —Nieder lassung Dresden. Marieustr. 26, Fernsprecher Nr. 28790 i Drahtanschrift: Stolle-Derlag . Ausgabe L mtt: Elbtal- Abendpost DorfzeitunLund ElbsauMsse SäMschor-^urla^ Dresden-«., Marienstrahe 26, Fernspr- 387SO / Dresden-Blasewitz, Tolkewitzer Str. Ferner Mittwoch, den S. Juli MMM den Sonne in ein warmes Rot getaucht ist. Wir winken noch den Störchen, die auf besonderen Wunsch der Engländer hier angesiedelt worden sind (ein Engländer kann sich ein deutsches Dorf nicht ohne den in England unbekannten Storch denken), einen Abschiedsgruß zu. Die eisernen Tore des Eingangs zum Olym- pischen Dorf schließen sich hinter uns. Draußen ist eine andere Welt, und wir haben eben in einem Paradies gestanden! Bewundernswert, was sie in Deutschland sahen In der Nacht zum Dienstag trafen die eng lischen Frontkämpfer, vom Reichskriegertag in Kassel kommend, in Braunschweig ein, wo sie in der Burg Dankwarderode durch Vertreter des Staates, der Stadt und des Kyffhäuser bundes empfangen wurden. Als Vertreter de» Staates ergriff Staatsminister Alpers daS Wort. Er glaube, so betonte der Minister, daß die Voraussetzung für eine Völkerverständi gung eine wirkliche Verständigung zwischen den einzelnen Mitgliedern der Nationen sei. Dar um seien die Aussprachen zwischen deutschen und englischen Frontkämpfern besonders zu begrüßen; denn von den Soldaten müsse die Verständigung der Völker kommen. Für die englischen Gäste sprach Commander Iones, der nach Worten des Dankes zum SuS- druck brachte, daß er und seine Kameraden den größten Eindruck von der gewaltigen Aufbau- arbeit erhalten hätten, die sie in Deutschland m,t eigenen Augen hätten sehen können Am Dienstagabend sind die Engländer in ihre Heimat zurückgekehrt. Neuorganisation der gewerblichen W il M Ml M Wenn man die scharfe Torkontrolle, die niemanden ohne einen entsprechenden Ausweis hindurchläßt, passiert hat, dann bleibt man zu nächst einmal einen Augenblick stehen. Man muß sich fragen, ob man in Döberitz bei Berlin oder in der Nähe von London, ob im Olympischen Dorf oder im Park eines englischen Lords ist. Denn was das Auge hier steht, erinnert an die herrlichen englischen, seit Jahrhunderten ge pflegten Parkanlagen: Weite grüne Wiesen ziehen sich hin, unterbrochen von Baumgruppen und durchzogen von wundervoll gepflegte» Wegen. Dazwischen sieht mau, halb versteckt im Buschwerk und in Baumbestände einbezogen, einzelne Häuser mit freundlich Hellem Wand- iewurf und noch freundlicheren roten Ziegel dächern. Man kann es fast nicht glauben, daß hier 5909 Olympiakämpfer untergebracht werde«, man denkt an Organisation und Bürokratie usw. Man könnte es bedauern, daß hier keine Frauen ihren Fuß Hineinsetzen dürfen. Denn eigentlich sind sie ja viel empfänglicher für solche Rarurschönheiten. Aber sie würden vielleicht ip lauten Aubel ausbrechen, und dann wäre die idyllische Rohe hier gestört, die ja gerade einen »er, «üWAksten Punkte des Olympischen Dor fes Man braucht ja nur einmal die anslä.ndisthen Olympiakämpfer zu befragen, was sie übet' das Olympische Dorf denken. Die E«pD»«k.Hnd gewiß keine Menschen, die über »jede Sachet» Helles Entzücken ausbrechen. Aber Hso etwtÄ haben sie doch noch nicht gesehen, das -»bringt wgar ihre sonst meist unbeweglichen G Gesichter'»u frohem Lachen, nicht nur Lächeln. Ar"dcü großen Masten vor dem Olympischen DorsHieHen die Flaggen der Nationen, deren >2 VÄtttltt hier schon ihren Einzug gehalten WE lind 8 hitDahe täglich kommen neue Gäste, immer Ü finden sich znsammen, bis alle 58 » 7' Watione« versammelt sein «erden mit ihre« s ^Kämpfern, die in wenigen Wochen für die K (.-'Dhre bes Sports «nd den Ruhm ihres > Landes kämpfen werden. s .Hier, im Mittelpunkt des Dorfes steht auf MMs, Wiese der große Fahnenmast mit der . Ylymptschen Flagge. Links steht man einen A kldläen Teich am Fuße einer Anhöhe, aus der großes strohgedecktes Haus steht: Die ^*NöMou", eine Art alkoholfreier ErsrischungS- bar. von der aus man einen herrlichen Rund- blÄ genießt. Zur rechten Hand aber breitet sich im Schatten von zartbclaubten Birken ein klei ner See. über den eine romantische Holzbrücke W MM W führt. Hier steht auch das Holzhaus der viel besprochenen „Sauna", des finnischen Dampf bades. Die wenigsten aber werden wissen, daß es in dem Olympischen Dorf noch eine zweite Sauna gibt. Sie befindet sich im Hause des herrlichen Schwimmbades, das den Kernpunkt -er Trainingsstätten im Dorf bildet. Das Schwimmbad ist in einer Halle, die sich nach Osten weit öffnet. Den Blick, den man von hier aus genießt, wird man so leicht nicht ver gessen können. Man steht auf die dicht «eben der Hall« liegende JIamingSbahn der Leicht- athleten, die mit ihrer rotbraunen Aschenbahn sich schön in daS saftige Grün des kurzgeschore nen Rasens schmiegt. Auf der Bahn und den anderen Anlagen tummeln sich die Olympia kämpfer in leichtem Training. Man erkennt die südländischen Gestchtszüge der Argentinier unter den Läufern. Die Japaner halten sich mehr zu rück. Sie tragen oft auf den kurzgeschorenen Köpfen eine graue Mütze, die an die Kopf bedeckung unserer Jockeys erinnert. Kast jeder hat einen kleinen Photoapparat be^Hch, denn Knipsenswertes ist immer zu sehen. Wir kommen an den zahlreichen Briefkästen vorbei und machen ein« für den Briefmarken sammler beachtliche Feststellung: da steht auf einem Schild geschrieben, daß die in diesen Briefkasten gesteckten Postsachen den Sonderpoststempel des Olympische« Dorfes erhalten, Briefe mit diesem Stempel werden bald sehr begehrt sein. Da schicken wir rasch einmal eine Postkarte ab. Die wird aber oben im Wirtschaftsgebäude geschrieben, für das wir uns jetzt interessieren. Drei Stock hoch erhebt sich das Gebäude, und eS beherbergt nicht weniger als 49 Küchen »nd ebensooiele Speisesäle. Hier kommt jede Nation auf ihre Kosten, oder bester gesagt, auf ihre ,Fost" Niemand braucht auf seine landesübliche Kost zu verzichten, da bekanntlich gerade die sportlichen Leistungen bei Umstellung auf fremde Ernährungsweise mei stens stark leiden. 650 Mann Personal, das in allen seinen Aufgaben bestens geschult ist — da für sorgt der für die ganz« Sache verantwortliche Nvddeutsche Lloyd — betreuen die Olympia- Kämpfer in ihren leiblichen Bedürfnissen. Berge von Lebensmittel« lager« i« den Kellern motürltch tu der Kr di« Frischhaltung ersordrr- ltcheu Temperatur. Um nur ein Beispiel zu nehmen: Täglich werden 2000 Liter Milch, 10 000 Eier und 250 kg Butter -«braucht. Bevor wir das Olympische Dorf verlassen, wenden wir uns noch dem Hindenburg-Hans zu, dessen großer Bau versteckt aus der Seite liegt. Hier befindet sich der große Festfaal, in dem für die Unterhaltung der Olympiakämpfer während ihres Aufenthaltes gesorgt wird. Mit künstlerischen Darbietungen vorwiegend leich teren Charakters werden die Gedanken der Sportler auf wohltätige Weise abgelenkt, da ihre Nerven naturgemäß vor den Kämpfen stark an gespannt sind. In dem großen Saal befindet sich «ine hübsche Bühne, die mit allen techui'chen Erfordernissen ausgestattet ist. Davor liegt ein Orchesterraum. Eine Ftlmleinwand kann herab gelassen werden, so daß man auch auf das Kino nicht zu verzichten braucht. Schwer nur kann man sich von diesem idyl- Uschen Dorf trennen, die Besuchszeit ist begrenzt. «'«mal einen kurzen Rundblick über das Gelände, das von den Strahlen der untergehen