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K. ZI - «. Da» Wochenblatt „ Landbole und General-Anzeiger für kyenmitz und Umgegend" erscheint Sonnabends und kostet mit dem JNuflr. NuterhaNnn-sblatt vierteljährlich 45 Psg. Druck und Verlag: - -kxander Miede, Khemnih. Für de» redaktionellen Teil ver antwortlich: Julius Theiß in Chemnitz, für den Inseratenteil: der Verleger. Postzeitungsliste unter „l-". eneral -Anzeiger für Eyernnih und Jirngegerrd. (- UtM. Anzeige».PreiS: 6 gespaltene KorpuSzeil« oder deren Raum 20 Pfennige. Bei vorce»S» bestellten Wiederholimge» grünerer Inserat« entsprechender Rabatt. — Bei Bestellungen von AuSioLrtt wolle man die Zahlung beifügen. «rpedi^o," Thealerskrasvr Nr. v. Fernsprechanschlnß Nr. 13S. Verl agS-Aust alt der Chemnitzer ClsenbahU'Aertttug. Die Lage auf dem ostasiatifcheu Kriegsschauplätze 6«-^ Hab«" dürfte. Daß di- auswärtig- Presse in Ermangelung -rr K - >r , -r. , - m r ..k positiver Nachrichten sich I» solchen Kombinationen ergeht, mag znm Ans dem mandschnrffchen Kriegsschauplätze ist es in, Ver anfe Teil auch darauf znrückzustthren sein. dass die Kaiserbegegnuug eben ^ Woche zn e.uem neucn Zusammenstob zw>ich-u den b->ders-,t,geu ^flig braschend kan,' Tatsächlich war es bis zu dem Augenblick, «vrtrubpeu, und zwar auf dem Ostflugel gekommeu. Die Meldung dj- beiden Monarchen usammentrafeu. selbst keiner der fremden des russischen Ob-rr°mma.id,ere,iden laß sich wieder ,u das bel.ebte g; ^kannt „^„^eu. ob die Begegnung stattfindet oder Schema zusamm-nfasien- die Unseren siegte», gingen aber dann zurück ,, g„t blieb diesmal da- Geheimnis gewahrt. Wesentl.che Erfolg- habe» d.e Japaner unbestntte,. ans der Insel ^ ^er Stapellaus de» Ri-senpassagierdampserS „Aua,»st. EachÄin ovcuiigen, dort breUen sw sich, ohne durch die schwachen Viktoria" der Hambnrg-Amerika.Linie in der Bulkanwerft zu Stettin Msstschen Abteilungen -rnstl.ch aufgehal-n zu werde», sch''°Nwe,ter jst ,„f zg. August festgesetzt worden. Das Kaiserpaar wird zu- «ach Norden aus. Auch der wichtigste Punkt der Westküste, am ^„'kin. die Kai erin wird die Taufrede halten. .s°sei""^a^ei>su"d, .st ,etzt m .hre Hände gefalle,n Eme gro^» ^ Der Mtirttemberaisch« Gustav Adolf-B.rein brachte »apanssch. Gtreckmacht landete bei Alexandrowsk, nachdem d.e F otte seinem Jahresfeste in Crailshaim 63 000 Mark zur Verteilung, d,e Gegend «kognosziert hatte. D.e Stadt wurde ohne Widerstand ^„ denen 47 000 Mark auf Württemberg und Hohenzollern fiele»; genoimnen und die japanische Flagge gehißt. Die Truppen rucken enisivärtigen Gemeinden wurden besonders österreichische bedacht, weiter nach dem Norde» der Jns-lvor. W.e nachträglich gemeldet Das Festangebinde betrug 11800 Mark von denen 7700 Mark für wird, fiel Alexandrowsk ganz unbeschädigt in die Hände der Japaner; -- - - - ' öaS benachbarte Arkai dagegen wurde arg verwüstet. Die ans der Jirsel übriggrdliebene russische Streitmacht steht bei Aeskonlilde, 85 Meilen von Alexandrowsk. — Nach de», Verluste von Korssakplvsk war AlcxandroivSk (zum Unterschiede von der gleichnamige» Stadt an der gegenüberliegenden Festlandsküste auch AlcxandrowSki Post genannt) der wichtigste, den Russen noch verbliebene Punkt auf der Insel. Nachdem auf dem Kriegsschauplätze im nördlichen Korea bisher nur kleinere Zusammenstöße staltgesunden hatten, kommt nun dort der Vormarsch der Japaner in größerem Maße zur Geltung- Ei» scharfer Kampf mn die Positionen an der Nordgrenze scheint im Gange zu sein. Denn wie aus Tokio berichtet wnd, hat bei Osaka ein nach vielen Tausenden zählendes japanische- Heer die russischen Stellungen am Tuinenfli»sse angegriffen. Wenn die Japaner, vermutlich die Armee Hasegavas, den Grenz fluß forcieren, was ihnen sicherlich gelingen wird, steht ihnen der Weg nach Wladiwostok ebenso offen wie die Chance, durch einen weilen Flankenmarsch den linken Flügel der russische» Hauplarmee zu umgehen. Auch an der Front von Oyamas Heer macht sich wieder größere Bewegung geltend. Nach einer Depesche aus Tokio fand am LI. dieses Monates ein ernstes Gefecht 36 Kilometer nördlich von Takumen statt, über dessen Ausgang noch nichts bekannt ist. Die japanischen Truppen an der Front legen große Zuversicht an den Tag. Eine Gefahr bildet nach der Tokioer Meldung nur für die japanische Linke das Kavalleriekorps Mischtschenko», welches fortwährend Angriffe unteruumnt. Die Meldungen von einem bevorstehende» japanischen Angriff großen Stils auf die russischen Stellungen haben große Wahlschein, kchkeit für sich, einmal weil Japan daran liegen muß, beim Beginn der FriedcnSverhandlunge» das strategische und moralische Ucber- gewicht in die Wagschale zu werfen; außerdem aber sollen die nu» vollcndeten Manöver der japanischen Armeen zum Zwecke strategischer Ueberlegcnheit größere Chance» für den Kampf biete», als in den vorhergegangenen großen Schlachten. Der japanische Bevollmächtigte zu den Friedensverhcindluiigen mit Rußland Baro» Komura ist am Dienstag in New.Aork e>»- getroffen und damit dem eigentlichen Ort der Friedensverhandliinge» Portmouth um ei» bedeutendes näher gerückt. Die Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Friedensdelegierten dürften nninittelbar nach der Ankunft Wittes, der am Mittwoch in Cherbourg einen deutschen Schnelldampfer zur Reise nach New-Aork bestiegen hat, beginnen. Wochenschau. Chemnitz, den 2S. Juli tSOü. Deutsches Reich. -»- Zu den überraschendste» Botschaften gehört die Meldung von der Zusammenkunft Kaiser Wttyelms mit dem Zaren in den Gewässern der Ostsee, die — anfänglich überall mit großer Vorsicht ausgenommen — nunmehr ihre Bestätigung gefunden hat. Der Zar hat am Sonntag Vormittag Peterhof verlassen und Kaiser Wilhelm ist am Sonntag Abend vor Björkö, gegenüber Kronstadt, eingetrvffen. Um 10 Uhr warf die „Hohenzollern" in der Nähe de» „P klarster»" Anker. Kaiser Wilhelm, mit dem Prinzen Albert von Schleswig-Holstein und Gefolge, begab sich im Boot nach dem „Polarstern" und wurde an der Treppe vom Kaiser von Rußland und dem Großfürsten Michael Alexandrowitsch empfangen. Nach herzlicher Begrüßung schritten die Majestäteil 'die Front der Ehren wache und der Besatzung der Jacht ab und zogen sich, nachdem sie ihre Gefolge gegenseitig vorgestellt hatten, in den Decksalo» zurück. Ui» 11 Uhr begaben sich Kaiser Wilhelm und der Kaiser von Rußland mit ihren Gefolgen im Boot an Bord der „Hohenzollern", von wo der Kaiser von Rußland um halb 2 Uhr in orgcns nach dem „Polarstern" zurückkehrte. Da über den Anlaß und die Beweggründe, welche zu der Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Zaren geführt habe», strengstes Stillschiveigen beobachtet wird, ist es vorderhand natürlich unmöglich, die Tragweite dieses Ereignisse- voll zu würdigen. Wenn nnii auch über den Inhalt der Unterredungen zwischen dem Zaren und Kaiser Wilhelm amtlich nichts bekannt gegeben wird, so wird doch angenommen, daß zwischen den beiden Herrschern sehr wichtige politische Angelegenheiten erörtert wurden. Wie gemeldet wird, sind beide Monarchen von dem Ergebnis ihrer Begegnung überaus be friedigt und haben diesem Gefühle auch Ausdruck gegeben. Die sonderbaren -Kommentare, die allerorts in der auswärtigen Presse onslanchen, rühren zumeist, so z. B. selbst in den russischen Blättern, daher, daß eben niemand weiß, was ans den Kaiser-Jachten vor sich g gangen ist. In diese Kategorie der Konjrkturalpolitik gehört auch -die törichte Annahme der Nowoje Wremja — die ihr Echo in der englische» Presse findet — daß Kaiser Wilhelm in Björkö die Id« Piner franko-russisch-dentschen Koalition zur Bekämpfung der „gelben Defahr", d. h. mit andere» Worten, zur ZurückdranminkJapans a«p das Ausland bestimmt wurden. — Eine Zttsamu»e»istell»»»»g «her Schiilerselbfttnordc hat ans Grund amtlichen Materials Prof. Eulenburg in der „Umschau" veröffentlicht. Danach beträgt die Gesamtzahl dieser Selbstmorde i» Deutschland für die Zeit von 1883 bis 1900 nicht wcniger als 950. Welche Mitschuld tragen Schul« und Haus? Und welche die auch unter der Jugend schon ihre zahlreichen Opfer suchende Modekrank heit uiiserer Tage, die Nervosität? Wir möchte» in sehr vielen Fälle», wo man geneigt ist, der Schule alle Last der Veranlwortung anfzu- bürden, z. B. bei Selbstmorden wegen Nichlversetziing oder schlechter Zensur, vielmehr einem nervöskrankhafte» Ehrgeiz und dann den Eltern die Schuld bcimesse», die nur zu oft ein Kind in seinem Wahn, cs werde „ungerccht" vom Lehrer behandelt, bestärken, statt ihm d.'N Kops zurechtzusctzen. — Das „Bayerische Vaterland" erwirbt sich immer wieder das Verdienst, als eukcmt terribls des Ultramontanism»- das llipp und klar heranszusagen, was die vorsichtigeren Zcntrumslente zwar auch denke», aber hübsch sür sich zu behalten Pflege». „Der moderne Staat", so leitartikelt es kürzlich „verkennt ganz, daß seine Autoriät auf der der Kirche ruhen muß". Da haben wir's ja: Der Staat, der blind gehorsame Diener der weltbehcrrschenden Romlirche! Nette Aussichten sür das gute Dritteil protestantischer Bayern, die beinahe die Hälfte aller Steuer» zahlen und fortan dank der gewaltigen schwarzen Majorität im Landtage unter päpstlicher Oberaufsicht sich regieren lasse» sollenl — Einen auch für diese Presse »»gewöhnlichen Tiefstand von Roheit de» Ausdrucks und der Empfindungsweise Hai die „Münch. Post" erreicht. Das Blatt bespricht nämlich die Marokkoangelege»- heit, die eine Zeitlang eine kriegerische Wendung nehmen zu wellen schien, und vergleicht aus diesem Anlaß de» Heldentod für Kaiser und Reich, den der Soldat auf dem Felde der Ehre stirbt, mit dem Tod des — Schweines, das unier dem Beil des Schlächters endet. Selbstverständlich wird das Los des Schweines höher gepriesen, als das des Baterlandskämpfers, weil da- Schwein „sein Schicksal wenigstens nicht im voraus kennt". In Anbetracht dieser empörenden Aeußeriing der „Münch. Post", die das Organ der Genossen vo» Vollmar ist, erklärt dieser in einer Zuschrift an die „Tägl. Rund schau", daß er mit dem schmählichen Artikel nicht in Verbindung ge- bracht werde» dürfe. Demnach scheint Herr v. Vollmar selbst die er bärmliche Leistung seines Blattes zu mißbilligen. — Die deutsche MittelstanbSveretniguug hält ihren dies jährigen Verbandstag am 3., 4. und 5. September in Frankfurt a. M. ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Punkte: Aii- wesenheitsgelder für den Reichslag. — Aenderung des SubmissionS- wescns. — Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker. — Er richtung von Taxämtern. — Warenhäuser. — Privatbeamtenfürsorge. — Verschärfung der Bestimmungen der KonknrSordnung: Größere Rechtssicherheit gegenüber säumigen Schuldnern, Manifestantenlisten. — Schutz der Arbeitswilligen. — Entlastung des Hans und Grund besitzes. — Aenderung des Kommnnalabgabengcsetzes. — Abschaffung der Doppelbesteuerung. — Einführung einheitlicher Sonniagsruhe in Stadt und Land usw. Ausland. — Das österreichische Ministerium des Aeußcrc» hat den Tschechen wieder ein Zugeständnis auf Koste» der deutsche» Staatssprache gemacht. Es weiden die „Narodni Lisch" aus Prag: ^Wiederholt wurden tschechische Schriftstücke der Prager Stadivcrtretung, Insbesondere Miiitärberichte, von den östtrreichisch-imgarische» General- onsnln in Frankfurt a. M. und London nicht angenommen, sondern mit dem Vermerke, eine Uebersetznng beiznfügen, der Stadtbchördc zurückgesandt. Ans eine Beschwerde an das Ministerium des Aenßere» hat dieses nu» den österreichisch-ungarischen Gesandtschaften und Kon suln in, Anslande aufgetragc», tschechische Eingabe» anzunchmen und gehörig zu erledige». Von dieser Verfügung des Ministeriums des Aenßcren ist die Stadtvertretmig von Prag durch eine Zuschrift der böhmischen Statthaltern verständigt worden. — So wird planmäßig von der österreichischen Regierung weiter slavisiert, bis schließlich der von den Deutsche» gegründete, auf deutscher Grundlage beruhende Staat auseinanderslavisiert worden sei» wird. — Ein Urteil über das deutsche und das frauzöstsch« Militär hat jüngst General de Lacroix, der Militärqouvcrncnr von Lyon abgegeben. Der General, der bekanntlich der sranzösische» Sondergesellfchaft, die an den Feierlichkeiten anläßlich der Hochzeit des deutschen Kronprinzcnpaares tcilnahm, angchörtc, hat »ach einer Besichtigung eine Ansprache gehalten, in der er sagte: „Soldaten, gelegentlich meiner jüngsten Reise »ach Berlin prüfte ich . eingehend den deutschen Soldaten. Ich fand ihn wohlgeschuli, gut dis zipliniert und gefährlich sür jede» Feind. Heiuigckehrt stellte ich Vergleiche an; sie sind ganz zu Euren Gunsten ausgefallen. Eure militärischen Eigen schaften stehen,'.'» nichts denen der dculschc» Soldaten nach. Diese würde» -chi Euch würdige Gegner finden I" V — Di« Handelszentrale de- innere» Rußlands, Nish»«ij-Ro»v- P?*od, ist gerade jetzt, wenige Tage vor dem Beginn des alljähr lichen großen Jahrmarktes, de» auch Tausende von Ausländern z« besuche» pflegen, der Schauplatz wilder Mord- und Plünderungs szenen gewesen. Fünf Stunden lang, bis zum Eintritt der Dunkel heit, wütete der Pöbel daselbst am verflossene» Sonntage gegen die höheren Klassen der Bevölkerung. Die Zahl der Opfer ist beträchtlich. Bor den Augen des Gouverneur» Ungerberg, welcher den Pöbel zur Ruhe bringen wollte, setzte dieser die Ausschreitungen fort. Wie nachträglich verlautet, soll der Gouverneur selbst an den wüste« Exzessen Schuld sein. Er ist «in Anhänger de» äußersten Flügel» der allrussischen Partei und soll, um die ihm verhaßten „Intellektuellen" zu unterdrücken, den im niederen Volke v^dreikcken Glauben begünstigt haben, die wohlwollende» Kreise der Stadt seien all« von Japan bestochen und lehnte» sich deshalb gegen das Regiment deS Zaren ans. Dies habe den furchtbaren Aufruhr des Pöbels gegen die Be sitzenden veranlaßt. — Ein Ausruf de» Pope»» Gapou, der seiner zeit das Volk verhetzt hat und dann ins Ausland floh, der den Zaren als Volksbedrückcr brandmarkt, wird massenhaft im Landvolke ver« breitet. In dem Ausruf heißt es, die russische Regierung veran stalte Judenhctzen, um das Volk glauben zu machen, die Juden seien an Rußlands schlimmen Zuständen schuld: die wahren Ausbeuter seien aber die Großfürsten und ihr Anhang. Es ist der Polizei bis jetzt nicht gelungen, die Verbreitung des Ausrufes zu verhindern. — Herr vo«« Treppow, der Generalgouverneur von Moskau zieht die Zügel noch straffer. Er hat jetzt die Abhaltung aller Kongresse verboten. — In Mazedonien dauert der an Anarchie grenzende Zustand des Kleinkrieges zwischen den feindlichen Nationalitäten trotz aller Vemühnngen der Mächte und der türkischen Regierung, Ruhe zu stiften, unverändert fort. — Eine Bulgarenbande, die sich in Triko gebildet hatte, griff das griechische Dors Lorikovo-Gradesnitza au, brannle 04 Häuser nieder, plünderte das Dorf und tötete den Priester nebst sieben angesehene» Griechen. Eine andere bulgarische Bande griff zu derselbe i> ein kleines Dors in demselben Distrikt namens Pelalima an, b m einige Häuser nieder und tötete mehrere Griechen. Der Angriff a»; > /.aeesnitza hat allgemeine Entrüstung hervorgernsen. — Nach einer Konstantinopler Meldung herrschen auch aus Kreta äußerst mißliche Zustände. Die Lage der Mohammedaner daselbst verschlimmert sich in allen Teilen der Insel, namentlich iv Selino und Rethymo stetig. Täglich werden Mohammedaner ermordet. Zu bewundern ist hierbei die Engelsgeduld der Mächte, die, trotzdem ihre Truppen auf Kreta stehen, sich von dem ranb- lustigen Gesindel der Aufständischen, denen jeder vernünftige Grund zur Empörung fehlt, ans der Nase herumtanze» lassen. — Mit gewaltiger Mehrheit hat die evangelifch-ltttherisch« Syuode vo» Missouri, Ohio lind andern Iiordanicrikaiiischen Staaten, die gegenwärtig in Detroit tagt, einen Antrag, woiiach in de» Syuodalversammlnngen und Synodalverhandlungeii neben der deutschen die englische Sprache benutzt werden dürfe, verworfen. Es bleibt bei der bisherigen Bestimmung, daß auch die Verhandlungen der denisch-lntherischeii Synoden Amerikas nur in deutscher Sprache geführt werden. — Die deutsch-amerikanische lutherische Kirche unter richtet in ihren Schulen ihre Kinder so gut im Englischen wie im Deutschen; aber sie ist und bleibt deutsch. Deutsch-amerikanische Kirchen bleiben der festeste Hort der deutsche» Sprache. Das gilt beinahe von jeder deiitsch-protestaiitischen Kirche, und ebenso brav benehmen sich in dieser Frage die deutsch-amerikanischen Katholiken. Bei jeder Gelegenheit, und besonders auch i» ihren kirchlichen Ber- inignttgen wie in ihren Schule», stehen sie sür das Deutsche ei». Sächselt und Thüritttien. — Auf dem um halb 11 Uhr abends von Saolfeld in Gera ailkomnicnden Personcnznge bemerkten Eisenbahnbeamte auf dem Dache eines Wagen» 2. Klaffe einen jungen Menschen. Ans die Frage, wie er auf das Dach des Wagens gekommen sei, erwiderte er, daß lein Bruder tot auf dem Dache des Wagens liege. Man glaubte zunächst, daß man cs mit einem Geisteskranken zu tu» habe, aber die Untersuchung ergab bald, daß der junge Mann die Wahrheit gesprochen hatte. Er wollte mit seinem etwa 20 Jahre alten Bruder nach Gera fahren. Auf der Station Niederpöllnitz war dieser au» einem Wagen 4. Klasse ans die Plattform herauSgetreien und hatte si h von dort ans auf das Dach eines Nebenwagens 2. Klasse be gebe». Im Laufe der Fahrt wurde eine Brücke passiert. Hier ist den, jungen Manne, der jedenfalls aufrecht ans dem Wagen stand, an der massiven Wölbung der Brücke der Schädel zertrümmert worden» so daß er als Leiche ans dem Wagendachc liegen blieb. In Gera wurde die Leiche der Bahnpolizei übergeben, die die weiteren Schritte veranlaßte. Der Verunglückte soll der verheiratete Schlosser Han» aus Gera sein, der dem dortigen Arbciterturnvcrein angehört und einen Ausflug nach Pößneck unternommen hatte. Er ist wohl in der Trunkenheit ans den Wage» geklettert. — Einen recht folgc»isch»ver'eu „Scherzi leistete sich der 27 Jahre alte Handarbeiter Büttner in Dresden in der Nacht zum 5. Juli, indem er den Ecke Wormser und Hnttenstraße angebrachten öffentlichen Feuermelder muiwillig zog und dadurch die Feuerwehr alarmierte. Büttner war bei Begehung dieser Handlung betrunken, dies ist jedoch lei» Grund zur Entschuldigung seiner Tat. Ec wurde im Interesse der Sicherheit der ösfenttichen Feuermeldung zu der empfindlichen Strafe von zwei Monaten Gesängnis verurteilt. Ein Fnhrwcrksbcsitzcr aus dem gvthaischen Orte Tambach, Vater von 12 Kinder», war auf seinen Wagen auf der Landstraße eingeschlafen. Durch die Erschütterungen des Wagens wurde er hcrnntcrgcworscn. Er blicb jedoch in einer Kette hängen und wnrde buchstäblich zu Tode geschleift. Dem etwa 40 Jahre alten Landwirt Heil aus Wiuveäkett wn^e» ans dem Felde beim Frnchtniähen von den Messer» der ÄäHniaschinc beide Füße abgeschnitte». »MW