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PulsnrherIageblatt SÄ IS rr Vtz 1 SV Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und W»Ws»UDA»UAU Commerz» und Privat-Bank,- Zweigstelle Pulsnitz Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albsrlsträße Nr. 2 Druck vrid Verlag von K L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Sonnabend, de« 8 Dezember W28 8». ZOrgamg SiMmner 286 Amtlicher Teil A. Aktiva Summe der Aktiva . 7.486107.40 Hiernach ergibt stch nach dem ledigen Stande eine Aufwertungsquote von etwa 20°/, Städtische Sparkasse Pulsnitz Pulsnitz, am 7. Dezember 1928 MM Md WWt AMltWStM v . A. Z." wird in »Ute» neten Joos und Prälat vr. Kaas genannt. Hiervon find vorweg ,u decken- Ausgleichsverpflich- tungen andere Sparkassen 8. Darlehen 4. Ausgleichssorderungen an andere Sparkassen 5. Eingänge zur Answertungsmasse . . . . v. Passiva Umgerechneter Goldmarkbetrag der Spareinlagen tsci. In den Wochen nor dem Fest sind die Schau fenster die Diktatoren der Straße. Sie befehlen selbst dem hastigsten Zeitraffer ein energisches „Stop"! und er gehorcht, trotzdem er angeblich nie Zeit hat. Keine besinnlichen Mi nuten. Frauen sind immer die willigsten Medien für den Hyp notiseur „Auslage". Vor Weihnachten traumwandeln sie durch eine Scheinwelt, die ihnen die Umwelt einredet. Sie bauen an turmhaushohen Wunschschlössern. Sie taschen- spielern mit Soll und Haben aus jenem angeborenen Spiel trieb mit unerreichbaren Dingen, der einen versöhnlichen Schleier über die nüchterne Wirklichkeit zieht. In den Wochen vor Weihnachten schwingt ein Ryth mus zwischen den Menschen auf der Straße, dessen Wellen länge auf die Seele des Kindes abgestimmt ist. Ein inneres Gehobensein schiebt die mathematischen Kräfte des Verstandes beiseite und wärmt sich an der Sonne des Gefühls. Bei vielen wird vielleicht diese Vorfreude die einzige Freude bleiben. Bei den Kindern sind die Vorwochen der Dämpfer, durch den das stürmische Caprizzio ihres hemmungslosen Egoismus in das Cantabile ausklingt, das die Eltern mit Hilfe eines nicht immer leichten Einmaleins unter den lich- terglänzcnden Baum komponieren werden. Jetzt teilen sie noch die Herrlichkeiten hinter den Scheiben mit glühenden Wangen und leuchtenden Blicken untereinander auf. Bis in ihre Träume tummeln die Flügelrösse der bunten Geschichte des Tages ihre phantastische Hohe Schule. Selbst der ausgesprochenste Wirklichkeitsfanatiker er tappt sich in diesen Wochen manchmal auf Gedankengängen, die abseits von geschäftlichen Erwägungen liegen. Eine himmlische Liebe zu den Dingen greift sie irgendwo mit zagen Fingern an. Man kaust Geschenke. Bei dem Suchen und Prüfen haucht man ihnen dann unbewußt die Seele ein, 'die sie für den Besitzer mit Leben durchpulst. Pulsnitz. (Der ärztliche Sonntagsdienst) wird am Sonntag, den 9. Dezember 1928 von Herrn Or. meck. Viertel versehen. Pulsuitz. (Geschäftsfreie Sonntage.) Vom Stadtrat wird uns geschrieben: ») im Handelsgewerbe: am 9, 16. und 23. Dezember 1928 können die hiesigen Ge schäfte von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 6 Uhr offen gehalten werden, b) im Barbier-, Friseur- und Haarformergewerbe: Die Beschäftigung von Gehilfen und Lehrlingen kann zum Zwecke der Bedienung der Kunden Aus Paris kommt die Bestätigung der Meldung, daß der französische Ministerpräsident Poincare vor dem Auswärtigen Kammerausschutz zu verstehe« gegeben hat, er werde bei den kommenden Reparations-Verhandlungen eine Regelung fordern, die die Zahlungen Deutschlands an Frankreich dem 62-Annmtäten-System der mit England und Amerika getroffenen Schnldenabmachungen angleiche. Das würde nichts anderes bedeuten, als daß Deutsch land 62Iahrelang seine Milliarden-Daweslasten tragen müßte, und daß die deutsche Wirtschaft für 62 lange Jahre keine freie Hand bekäme, die eigenen Betriebe im not wendigen Maße auszubauen. So ist wirklich die Frage er laubt, ob Frankreich tatsächlich mit Deutschland Verständi gung will oder ob es mit anderen Mitteln als im Kriege die deutsche Wirtschaft aus Jahrzehnte oder Jahrhunderte nieder zuzwingen beabsichtigt. Die drei Außenminister in Lugano. Unter diesem Gesichtspunkte ist die Frage der Opposition in Deutschland begreiflich, ob die Rheinland- und Repa- rationsbesprcchungcn der drei Außenminister Chamber lain, Briand und Stresemann in Lugano einen Zweck haben, ob in Lugano für Deutschland außenpolitische Vorteile errungen werden können. Der französische Außenminister Briand traf. Freitag abend in Lugano ein, wo er im Hotel „Splendid" mit den Italienern zusammen wohnt. Stresemann und Chamberlain treffen da gegen erst am Sonnabend und Sonntag am Lugano-See ein. Vor der Abreise Stresemanns aus Berlin ließ sich Reichspräsident von Hindenburg vom deutschen Reichs außenminister einen Vortrag über die Ratstagung in Lugano halten. Im Anschluß daran traten die Reichsminister zu einer kurzen Besprechung zusammen, die sich gleichfalls mit der Tagung des Völkerbundrates beschäftigte. Der deutschen Delegation gehören neben Or. Stresemann der Staatssekretär von Schubert und Ministerialdirektor vr. Gaus wie gewöhnlich an. Der Delegation ist eine Anzahl Sach referenten des Auswärtigen Amtes beigegeben. Die Tagung wird voraussichtlich bis zum 16. Dezember dauern. Strese mann beabsichtigt, darüber hinaus die Weihnachtstage in Lugano zu verbringen. Im Mittelpunkt der Ratsverhandlungen steht wieder der bisher unerledigte litauisch-polnische Streit. Wahrscheinlich werden Völkerbundssachverständige zur Unter suchung dieses Falles an Ort und Stelle entsandt werden. Am wichtigsten sind natürlich die inoffiziellen Verhand lungen zwischen den Außenministern Deutschlands, Frank reichs und Englands. In den Kreisen des Völkerbundes rechnetman nichtdamit, daß in Lugano irgendwelche endgültige Entscheidungen in der Reparationsfrage getroffen werden. Mussolini kommt nicht nach Lugano. Ju der bevorstehenden Autzenminister- Begegnung in Lugano — Eine Warnung vor kritiklosem Optimismus Ankündigungen aller Art in dem „Pulsnitzer Tageblatt" find von denkbar bestem Erfolg. Berlin, 8 d j'ni:.. Rih Vorläufige Aebersicht über Aufwertungsmosse der Städtischen Sparkasse Pulsnitz gemäß der Verordnung de, Ministeriums des Innern vom 3. August 1928 (nach dem Stande vom 1. Oktober 1928). Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Staotrates zu Pulsnitz sowie der GemeinderLte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hmrptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaft« des Pulsnitzer AmtSgerichtSbeztrtS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteine, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtensu, Fritbersdors, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, KleimDittmannsdorf Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Tageblatt Pulsnitz Po Pcheck-Kvnto Dresden 2138. Mrv-Kontv 146 Sonntag, den 16. Dezember 1928 Christmarkt in Pulsnitz Es find nur solche Derkäuser zugelafsen, die in der sächsischen Oberlausttz oder im Amtsgerichts bezirk Pulsnitz wohnen. — Anmeldungen der Firanten baden sofort beim Marktmeister, Polizeikommissar Reiche, zu erfolgen Pulsnitz, am 8. Dezember 1928 Das Wichtigste Hindenbu'-g empfing Dr. Stresemann zum Bericht über die Tagung des Völkerbundrats. Mittels einer neuen Erfindung soll man in Zukunft Konferenzen zwischen Teilnehmern an verschiedenen Orten abhalten können. richteten Kreisen gegenüber Aeußerungen eines Teiles der Presse, die von einem durch nichts begründeten kritikcnlosem Opitmismus erfüllt seien, Wert darauf gelegt, zu betonen, daß die Leitung der Reparations- verhandlungen nicht bei den Außenministern liege und das daher aus diesem Grunde bei der Zusammenkunft Dr. Stresemanns mit Briand und Chamberlain entscheidende Beichlüsse nicht gefaßt werden könnten. In Deutschland und in England seien die Finanzminister, in Frankreich der Ministerpräsident Poincaree für das Reparationsproblem federfüh rend. Wohl sei es selbstverständlich, daß in den Besprechungen von Lugano die Reparationsfrage gleichfalls eine Rolle spielen werde, schon weil der diplomatische Verkehr in dieser Frage durch die Auhenämter gehe. Aber diese Unterhaltung werbe kaum über Formalitäten hinaus kommen. Materielle Verhandlungen seien so gut wie ausgeschlossen. Die diplomatischen Verhandlungen würden sich auch weiterhin zwischen den Staatskanzeleien von Berlin, Pari? und London abspielen. Dazu komme, daß Deutschland nicht den gerinstcn Anlaß habe, gerade in der Reparationsfrage zu drängen. Vielleicht lägen Gründe hierfür bei ande ren Ländern oder auch beim Reparationsagentcn vor, nicht bei Deutsch« land. Was die allgemeine politische Lage angehe, so findet die Rede Briands in Berliner politischen Kreisen, auch nachdem ihr genauer Wortlaut bekannt geworden ist, scharfe Kritik. Man könne annehmen, daß der Außenminister, wenn der Reichstag zusammengewesen wäre, darauf sofort geantwortet hätte. Herr Briaud macht Deutschland den Vorwurf, nach Thoiry keine Vorschläge erstattet zu haben. Das sei eine vollkommene Umkehrung der Verhältnisse. In Wirklichkeit sei auf Deutschland der stärkste Druck ausgeübt worden, von Vorschlägen abzu sehen. Am unerfreulichsten in Briands Rede sei aber die Behandlung der österreichischen Frage. Die törrichten Bemerkungen über „Selbft- bestimmuugsrecht" und „Selbstmordrecht" seien so abwegig, daß man kaum in eine Diskussion darüber eintreten könne. Auch müße den Franzosen die Vorstellung endgültig genommen werden, als ob das deutsche Volk noch alles mögliche zu tun bereit sei, um die Räumung des Rheinlandes zu erreichen. Kein Mensch denkt daran, diese Frage in Lugano aufzuwerfen. Die Franzose» hätten Zeit genug gehabt, die Räumung in der Vergangenheit zu vollziehen, als dafür von Deutsch land tatsächlich politische Kompensationen zu erreichen gewesen wären. Diese Zeit sei aber endgültig vorbei. Der Wert einer solchen franzö sischen Geste sei auf Null herabgedrückl und Herr Briaud werde damit in Lugano keine Geschäfte machen. Die Aussichten der Zusammenkunft von Lugano seien nach Auffassung der Berliner poiitschen Welt überaus nüchtern zu beurteilen. Das Zentrum gegen die Vereinigung von Aemtern. Ein wichtiger Beschluß des Reichs ausschusses. Der Reichsausschuß der Zentrumspartei nahm nach mehrstündiger Aussprache am Freitag einen An trag an, der den Parteivorstand ersucht, die Wahl des Partei vorsitzenden so vorzubereite«, daß eine Vereinigung der bei den Aemter des Parteivorsitzenden und des Vorsitzenden der Zentrumsfraktion des Reichstages nicht stattfinde. Dieser Antrag wurde mit sehr großer Stimmenmehrheit Im Falle höherer Gewalt. Krieg, Streck oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der BeförderungSeinrichlungen, hat der Bestrher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung des -Bezugspreises. - Wöchentlich 0.65 RM bet freier Zustellung; b i Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibletbri d Anzeiaen-Grunbzahlen tu S?/: Die 41 mm breite Zeile (Moffe's Zeilenmefser 14) l mm Höhe 10 in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 FH/ und 24 SH/; Reklame 25 S?/. Tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in KoukurSfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Weg'all von Preisnachlaß in Anrechnung Bis Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Deutschland soll 62 Jahre zahlen Will Poincars «ufere Wirtschaf« Vernichten? Zu der bevorstehenden Außemninister-Begegnung in Lugano angenommen. Da der Abgeordnete Stegerwald den Standpunkt vertritt, daß eine Vereinigung der beiden Aemter notwendig sei, konnte man seine Kandidatur um den Posten der beiden Vorsitzenden als endgültig erledigt ansehen. Die Verhand lungen des Reichsausschufses wurden nach der Abstimmung zunächst abgebrochen, um dem Parteivorftand Gelegenheit zu geben, sich über die Wahl schlüssig zu werden. Als aussichtsreichste Kandidaten wurden die Abgeord« E 847.881,91 350.973,77 16.679.30 379.03 218.113.43 1434.027,44 1.476.06 1.482 5S1.S8