Volltext Seite (XML)
Der Bote vom Ming MügWalWmg Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Wöchentliche Beilage: »Bilderbole vom Geising" Monatsbeilage: »Rund um den Geifingberg" Die Heimatzeitung für Altenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein «nb die umliegenden Srtschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geifing, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Boffestraße 3 — Fernrus Amt Lauenstein Nr.427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Gem-Girokonto Altenberg Nr. 97 — Postschließfach Nr. 15 - Bezugspreis für den Monat 1,15 RM. einschließlich Zutragen I Anzeigen: Die scchsgcspaltene 4S mm breite Millimeterzcile oder » deren Raunt 4 Pfg., die Sgespalt. Tert-mm-Zcile oder deren I Raum 12 Pfg. — Nachlaß nach Preis!. Nr.4. — Nachlaßftaffel41 » Bei Konkurs u. Dwangsvergl. erlischt Anspruch aus Nachlaß. Re. 128 Sonnabend, -en 30. Oktober 1937 72. Aahrsans Mussolini für deutsche Kolonien Europas Kultur iu Cekahr Alfred Rosenberg vor der Diplomatie und ausländischer Presse Der Besuch des ersten Vortragsabends des Außen politischen Amtes der NSDAP, in diesem Winter bewies wie sehr diese zwanglose Art der Vertretung grundlegen der Gedanken von der Diplomatie und der in- und aus ländischen Presse ebenso wie den führenden Persönlich keiten des Lebens der Neichshauptstadt geschätzt wird. Deutsche und ausländische Persönlichkeiten fanden sich zwanglos in einer Weise zusammen, die eine lebendige Fühlungnahme ermöglichte. Die klare Art des Vortra ges Alfreds Rosenberg, die, gelöst von dem Rahmen, in dem die Diplomatie zu arbeiten gewohnt ist, unmittel bar ansprach, beschäftigte die Botschafter, Minister, Offi ziere und Pressevertreter stark, wie man nach Verrauschen des Beifalls feststellen konnte. Nach einleitenden Vegrüßungswortcn an die fast vollständig versammelte Diplomatie und Weltpresse und die höchsten Vertreter von Partei und Staat stellte Reichsleiler Hosenberg Rubel um -le deutsche Abor-nuns Das faschistische Italien beging am Donnerstag sein höchstes Fest, den 15. Jahrestag des Marsches auf Rom. Im Mittelpunkt stand eine Großkundgebung auf dem Forum Mussolini, zu der 100000 faschistische Politische Leiter auf- marschierten. Auf der Ehrentribüne hatte die Abordnung der NSDAP, mit dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Platz genommen. Immer wieder von Beifallsstürmen unter brochen, hielt Mussolini eine große Rede, in der er die Not wendigkeit betonte, daß das deutsche Volk seinen Platz an der afrikanischen Sonne wieder erhalte, den es vor dem Kriege inne hatte und der ihm zukommt. Um 9 Uhr bereits war das riesige olympische Stadion des Forum Mussolini bis auf den letzten Platz gefüllt. Als ein geschlossener gewaltiger Block standen die 100000 politi schen Leiter inmitten der Arena. Fanfarenklänge, Marsch musik, Mützenschwingen, Sprechchöre, das Bunt der Fahnen und der Uniformen — die Stimmung der Freude war packend. Langsam zogen unter den Klängen der Giovinezza 15000 Fahnen in die Arena ein, und wenige Minuten später nah men, stürmisch begrüßt, die 200 Braunhemden der deutschen Auslandsorganisation auf der Sondertribüne neben der Em pore des Duce Aufstellung. „Hitler! Hitler! Hitler!", brauste es immer wieder in Sprechchören durch die weite Bahn, und die Begeisterung wurde zum Orkan, als der Stellvertreter des Führers und die anderen Mitglieder der Abordnung der NSDAP, um an die Spitze seiner Rede die Tatsache, daß heute fast aus dem ganzen Erdball soziale Krisen, politische Au.fruhr- versuche, Bürgerkriege und militärische Auseinanderset zungen stattfinden. Einer Gesellschaftsordnung, wie sie im 19. Jahrhundert gebildet wurde, stehe eine Opposition entgegen, die zweierlei Folgerungen ziehe: Einerseits Umkehrung der Vorzeichen und Diktatur der einen über die andere Klasse, andererseits die Durchsetzung von na türlicher Gesetzmäßigkeit, Charakter und Schicksalsbedingt heit. Der Träger der ersteren Oppositionsauffassungen fei der Bolschewismus. „Die bolschewistische Begegnung*, sagte dazu der Neichsleiter, „erkennt weder weltanschaulich noch politisch einen tieferen Unterschied zwischen Rassen, Völkern und Charakteren an, sondern erstrebt eine neue, auf die niedrig sten Instinkte aufgebaute Diktatur über alle Nationen der Welt. Wer also heute die Probleme tiefer erfassen will, wird die Tatsache nicht übersehen dürfen, daß bei Aus einandersetzungen in einem Staat nicht nur ein Span nungszustand innerhalb eines Volkskörpers besteht; er wird überall die Hand mindestens einer dritten auswär- tigen Macht feststellen, die, auf die immerhin großen Möglichkeiten eines Riesenreiches gestützt, das Schwerge wicht an. Agitation, Organisation und Machtmitteln be wußt auf einer einzigen Seite einsetzt, um dem Ziel einer kommunistischen Weltrepublik näherzukommen. Ganz gleich nun, wie manche Staatsmänner die innenpolitische Situation ihres Landes oder die Zustände anderer Völker auch bewerten mögen, so sollte man glauben, daß sie alle bestrebt sein müßten, zum mindesten die inneren Ausein andersetzungen vor Eingriffen revoltierender fremder Mächte zu bewahren. In Wirklichkeit aber stehen wir vor dem sonderbaren Phänomen, daß Persönlichkeiten, bei denen wir unzwei ¬ felhaft Anteilnahme am Geschick ihres eigenen Volkes an- nehmcu müssen, nicht davor zurttckschcuen, mit Mächten in engste politische Beziehung zu treten, deren Endziel ganz eindeutig gar kein anderes sein kann, als auch die kulturell-religiösen und allgemeinen nationalen Ueberlie- ferungcn gerade auch dieses Volkes zu unterhöhlen und machtpolitisch zu stürzen." Alfred Rosenberg betonte, daß alle Auseinanderset zungen in der Welt heute weltanschaulichen Charakter tragen und fuhr fort: „Aus den Tatsachen einer kürzeren oder längeren politischen weltanschaulichen Tradition, aus den Bedingtheiten eines allgemein kulturellen Schicksals und aus mancherlei anderen Gründen leben die Völker und Staaten auch in unserer Zeit nicht in einem Zustand einer gleichartigen und gleichzeitigen Entwicklung. Darum ist der Versuch, eine universalistische Staats idec für alle Völker zu lehren, von vornherein ein lebens feindliches Unterfangen, weil eine politische Form, die für das eine Volk verständlich und notwendig ist, die stetige Entwicklung einer anderen Nation in katastrophaler Art zu gefährden vermag." Zu den Vorwürfen, die jenseits des Atlantik gegen Deutschland erhoben werden und den Hin weisen auf die Grundlagen der eigenen Staatlichkeit, sagte Alfred Rosenberg: „Wenn aus dem Mißverstehen der Situation etwa in USA. heute Reden über Zivilisation und Verwerfung autoritärer Staatsshsteme zu uns her- überklingen, dann müssen wir der Anschauung Ausdruck geben, daß, ehe derartige Angriffe gegen autoritäre Staa ten erhoben werden, man sich erst der zehn bis zwölf Mil lionen Arbeitslosen annebmen und seststellen sollte, warum Lurch einen Raubbau an der Erde acht Millionen ?<rar- Neue Grotzsprungschanze in Oberwiesenthal Im Jungferngrund bei Ober wiesenthal ist eine neue Ski sprungschanze in Bau, die in diesem Winter ihrer Bestimmung übergeben wird. Die Neuan- lage, die neben der alten Schanze errichtet wurde, hat ihren kri tischen Punkt bei 70 Meter. Der Turm des Anlaufgerüstes enthält in seinen verschiedenen Geschossen Erfrischungsraum, Trocken-, Ski- und Heizungs raum, sowie für die Springer Rast- u. Waschräume, die ebenso wie die benachbarten Richter türme (mit Pressetribüne und Eeräteraum) elektrisch geheizt werden können. (Weltbild, Zander-M.) mcr dahinsiechen und die Wüste in ungeheurer Weise weiteisrißt. Das einstmals als selbstverständlich ange nommene „Recht" des einzelnen auf Abholzung der Wäl der und Auspslügung der Prärien hat sich heute bitter gerächt. — Bildeten wirtschaftliche Konflikte durch Ver- wirrung-privater Interessen früher nicht selten den Aus gangspunkt politischer und militärischer Zusammenstöße, so würde die Aufgabe einer Staatsführung heute darin bestehen die Wirtschaftsenergien ihres eigenen Landes gemäß den politischen Lebensgesetzlichkeiten zu lenken, d. h. für die Ernährung und Sicherheit des einen Volkes zu sorgen, aber ebenso bereit zu fein, zu verhindern, daß eine wirtschaftliche Expansion jene Lebensgesetze empfindlich verletzt, die nun einmal die Voraussetzung für das Leben anderer Staaten und Völker bilden." Alfred Rosenberg zeichnete dann den Weg der kom - munistischen Agitation, die stets in den Welt städten ihren Ausgang nimmt. Immer ist es das Judentum gewesen, das sich an die Spitze der instinkt los gewordenen Masse setzte, um die Weltzersetzung vor zubereiten. Daß diese Erkenntnis bereits vor der Macht übernahme ein Bestandteil des Nationalsozialismus war, bewies der Reichsleiter in seiner 1932 auf dem Europa- kongreß in Nom gehalten Rede. Rach der Feststellung, daß Rußland nach Mittelasien zurückgekehrt sei, fuhr Alfred Rosenberg fort: „Wer im Ernst Europa als organische Einheit einer starken Viel» fachheit und nicht als rohe Summation erstrebt, der mutz die vier großen Nationalismen als vom Schicksal gegeben anerkennen. Die Zerstörung eines dieser Zentren durch irgendeine Macht würde kein „Europa" zur Folge haben, sondern ein Chaos herbeiführen. So ergab sich für uns damals, daß die Energien des heu tigen menschenmäßig saturierten Frankreichs sich in erster Linie dem Ausbau seiner afrikanischen Kolonien widmen müssen. Italien werde kaum eher zur Ruhe kommen, als bis sein Staat die Obhut seiner Kinder an bestimmten Stellen Nordafrikas übernommen habe, und Deutschland könne ein Europa nicht früher anerkennen, als bis eine wirkliche Einigung der Deutschen in einem festen Staat zum Schutz seines Blutes geführt habe. Europa könne nur dann mit Erfolg nach außen auftreten, wenn Groß britannien in erster Linie seine Vertretung kraftvoll über nehmen könne." Alfred Rosenberg stellte noch einmal die Forde rungen Europas auf, die er schon 1932 formulierte: „Europa steht machtpolitisch als Einheit vor Asien und Afrika. Europa anerkennt Seele und Art aller Rassen, aller bestehenden Kulturen und verzichtet darauf, das Seelenleben des weißen Menschen den Völkern anderer Raffen aufdrängcn zu wollen. Europa aucrkcnnt die bei den großen Nationen und Staaten der gelben Rasse und ihre Lcbcnsrechte.... Aber Europa muß sich die Herr schaft über jene asiatisch-afrikanischen Gebiete einmütig sichern, die seine Menschen benötigen, um so mehr, als die in Betracht kommenden Völkerschaften zu Eigenstaat lichkeit nicht fähig erscheinen. Erst dann kann bei see lischer, nie zu unterdrückender Mannigfaltigkeit eine Ein heit Europas entstehen, in der die kleinen Völker eben falls ihr Dasein auf ihrem Boden erfüllen können. Erst dann aber wird diese Einheit auch nach außen anderen Kontinenten und Nassen gegenüber in Erscheinung zu treten vermögen."