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Der Note vom Ming MMtolWtung Vezirksanzeiver für Attenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein unö Wöchentliche Beilage: ^Bilderbote^om Geising- Bezugspreis für den Monat 1.15 RM. .einschließlich Zutragen . " Anxeiaen: Die sechsgespaltene 46 mm breite Millimeterzeile oder , Rnnrn 4 Dia die 3gespalt. Tert--mm--Zeile oder deren n - - -je umlievenöen Ortschaften Dieses Blatt ist sür die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch. Altenberg, Bossestraße 3 - Fernruf Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. H811 — Girokonto Altenberg Nr. 97 - Postschließfach Nr. IS Rr. 77 72. Aahrvans Sonnabend, -en 3. Auli 1S37 Stärkung -es Grenzlan-es Bildung eines Grenzmirtschaftsausschusses der Reichswirtschaftskammer Bor wenigen Tagen wurde in Karlsruhe ein Erenzwirtschaftsausschuß der Reichswirtschaftskammer gebildet. Diese Einrichtung dürste gerade vom Grenz land Sachsen mit besonderer Freude begrüßt werden. Seine Aufgabe ist es, das Grenzland stark zu machen. Hier hat die Tätigkeit der Reichsausgleichsstelle für öffentliche Aufträge schon einen sehr fühlbaren Aus gleich schaffen können, wie ihr Leiter auch in der seinerzeitigen Sitzung der Wirtschaftskammer Sachsen nachweisen konnte. Vetriebsverlagerungen wird mit Recht entgegen- gewirkt, ein Standpunkt, den Reichsstatthalter Mutsch mann von jeher mit aller Energie vertritt. Es darf an der Grenze Deutschlands kein wirtschaftliches „Niemandsland" geben. Vielmehr sollen die Wirt schaftstätigkeit und das kulturelle Leben besonders an der Grenze sehr lebhaft sein. Wir in Sachsen füh len die Grenzlandnöte sehr am eigenen Leibe. Untersuchungen des Konjunkturinstituts zeigen, daß die Grenzlandbezirke seit 1933 tatsächlich mit dem Vormarsch der übrigen Gebiete nicht Schritt gehalten haben. Schwierigkeiten wesensmäßiger Art durch die veränderte Verkehrslage, den Verlust großer Hinter landgebiete, der Absperrung angrenzender Abnehmer länder usw. türmten sich auf. Betrachten wir die Wirtschaftslage im Grenzge biet, dann erkennen wir, wo kräftiger sür größere wirtschaftliche Belebung der Hebel anzusetzen ist. Bei öffentlichen Aufträgen ziviler Stellen können die Grenzgebiete noch mehr berücksichtigt werden, wozu die Verdingungsordnung für Leistungen eine ver waltungsrechtliche Handhabe bietet. Durch entspre chende Tarifge wltung bei Rohstoffzusuhr und Güter absatz läßt sich die „Verkehrsferne" mildern. Die Daseinsgrundlagen der Grenzlandbeoölkerung müssen so fest gegründet werden, daß durch noch regere Siedlung und Bautätigkeit die Wanderungs bewegung gestoppt und das deutsche Volkstum im Grenzland gestärkt werden könnte. 3m einzelnen zeigen die deutschen Grenzgebiete einen ganz ver> schiedentlichen wirtschaftlichen Aufbau. 3m dichtest besiedelten Gau, Sachsen, steht der Verwaltungsbezirk Chemnitz mit 498,9 Einwohnern je Quadratkilometer an der Spitze, während zuni Beispiel Gumbinnen nur 58,1 Einwohner aufweist. Während alle übrigen 26 Grenzgebiete Wanderungs- Vs??ZzZ^ Die neue Volksgasmaske Zander M MU MkW WS AMUrm in KMM Die ersten Folgen -es „Schwebefranks Nachdem am Mittwochabend der französische Minister rat getagt und auch der Senat das Finanzermächtigungs- gesetz der Regierung Chautemps gebilligt hatte, unterzeichnete Staatspräsident Lebrun die Verordnung, der zufolge die bis herigen Bestimmungen über den Goldgehalt des Franken aufgehoben werden. Der neue Goldgehalt wird später vom Ministerrat festgesetzt werden. Der „Schwebefrank" ist also praktisch eingeführt. Der Betrag der Vorschüsse, die die Bank von Frankreich dem Staat gewähren kann, ist mit 15 Mil liarden Frank festgesetzt worden. Der erste Tag des „Schwim menden Franken" stand weitgehend im Zeichen von 3nfla- tionserscheinungen. Die Teuerung wird vorläufig auf 10 v. H. berechnet. 3n den fachlichen Beratungen über die währungs- und finanzpolitische Lage wird jetzt auch in Bezug auf die Kreditausweitung um 15 Milliarden ganz offen der Ausdruck „Inflation" gebraucht. Eines der Zeichen für die Schwere der Lage ist die dro- hendeSchließung aller Hotels, Gasthäuser und Lebens mittelgeschäfte am kommenden Sonntag. Die Besitzer ließen sich bisher von ihrem Plan, diesen „Streik" durchzu- führen, weder von Ermahnungen der Regierung noch von der Drohung der Marxisten, die Betriebe zu besetzen, abbringen. Die Börse hat am Donnerstag in starker Nervosität wieder eröffnet. Der Franken ist in starkem Fall begriffen. Bis jetzt bedeutet der neue Franken-Kurs bereits einen Kursverlust von ungefähr 20 Prozent. Auf Grund der jetzigen Entwicklung muß mit neuen sprunghaften Preissteigerungen gerechnet werden. Die Bevölkerung Frankreichs ist über die Entwick lung der letzten Tage äußerst erregt. Die Abwertung des Franken, die zweite innerhalb eines Jahres, bringt dem ganzen Lande eine wirtschaftliche Unsicherheit, die sich natür lich sehr rasch ins Politische und Persönliche überträgt. Der oberste französische Eisenbahnrat hat mit sofortiger Wirkung die Personentarife erneut um 20 Prozent erhöht. Eine Erhö- verluste erlitten, verzeichnen Chemnitz, Dresden-Bautzen, Freiburg, Aachen und Köln Zugang. Bei einem Reichs durchschnitt von etwa 18 Arbeitslosen je tausend der Wohn bevölkerung beträgt die Arbeitslosigkeit im Gebiet der Kreis- Hauptmannschaft Dresden-Bautzen noch ungefähr 41, Chem nitz 37 und im Bezirk Zwickau 28,5. Trotz Rückgangs der Arbeitslosigkeit im Gebiet Dresden-Bautzen um 69,2 °/„ gegen Ende März 1933 steht dieser Bezirk auch innerhalb der Grenz gebiete weit an der Spitze. Der Siedlungs- und Wohnungsfrage ist im Grenzland ganz besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Von über 1,1 Millionen Haushaltungen ohne eigene Wohnung Mitte 1933 entfiel allein ein Drittel auf die Grenzgebiete, Ende 1936 von 1,5 Millionen Wohnungsfehlbestand rund 500000 im Grenz land. Sachsen darf aber für sich in Anspruch nehmen, die Schaffung von Arbeilerwohnstätten mit besonderem Nachdruck gefördert zu haben. Setzt man nämlich den Wohnungszu gang je 1000 der Bevölkerung im Reich gleich 100, so er gibt sich von 1933 bis 1935 in den Kreishauptmannschaften Dresden-Bautzen und Chemnitz ein Zugang von je 116,8, in der Kreishauptmannschaft Zwickau von 117,8, also weit mehr als sonst. Damit erreicht Sachsen jedoch noch nicht den ver hältnismäßigen Zugang von Oberschlesien, Schleswig-Holstein, der Pfalz und Oberfranken. 3n der bäuerlichen Siedlung übertrifft Sachsen zum Beispiel aber die Rheinprovinz. Rund 60 überfüllter Wohnungen im Reich dürften gegenwärtig in den Grenzgebieten liegen. Ganz besonders muß daher die Ausdehnung des Ar beiterwohnstättenbaues in weitestem Sinne (Kleinsiedlung, Eigenheim, Geschoßbau) für das Grenzland Sachsen entschei- dende bevölkerungspolitische und wirtschaftspolitische Bedeutung gewinnen. Die ganze Nation stärkt heute das Grenzland. Sachsens Bevölkerung geht im Bewußtsein der großen nationalen Sen dung dieses schönen und unendlich gewerbefleißigen Gaues weiter zielbewußt an die Arbeit für Deutschland. 16440-Meter-höhenslug Der britische Militärflieger Leutnant M.J.Adam unternahm aus einer „Bristol 138" mit einem Pegasus- Spezialmotor einen erfolgreichen Angriff auf den Hohen- Weltrekord für Flugzeuge. Leutnant Adam erreichte 16 440 Meter und übertraf die Weltbestleistung des Italie ners Mario Pezzi um 785 Meter. Leitlpruch für 3. Juli Es ist notwendig, daß wir überall, wo es eben geht, urwüch sige Landschaften erhalten, in denen wir «ns Leib und Seele laben, damit wir nicht infolge der Unrast, zu der ims unsere Zeit zwingt, an Körper und Geist Schaden nehmen. Hermann Löns. Weidestunde in Quedlinburg Feierliche Wicderbeisetzung der Gebeine Königs Heinrich l. In der Nacht zum 2. Juli wurden in der Krypta des Domes in Quedlinburg die Gebeine Heinrich l., des ersten deutschen Königs, in einer Weihestunde feierlich wieder beigesetzt. An der Feier nahmen der Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Himmler, Reichs statthalter und Gauleiter Jordan, Gauleiter SS.-Grup- penführer Eggeling, außerdem eine Reihe höherer SS.- Führer und der Oberbürgermeister der Stadt Quedlin burg, Selig, teil. Vor der Feier begab sich der Reichsführer SS zur alten Kapelle Heinrichs l., wo er einen Strauß aus Eichen zweigen niederlegte. Den Weg zur Kapelle umsäumten Fackelträger der SS. Am Eingang zur Kapelle und in der Kapelle standen Doppelposten der SS.-Junkerschule Braunschweig Ehrenwache. Nach einem kurzen Gedenken begab sich Neichsführer SS mit seiner Begleitung zum Schloßberg, an dessen Aufgang mit den Sig-Runen der SS geschmückte Pylonen standen. Rechts und links vom Eingang standen Männer der SS.-Junkerschule im Stahl helm mit Gewehr bei Fuß. Beim Betreten des Domes erklang feierliches Orgelspiel. Durch den Dom begaben sich der Reichsführer SS und seine Gäste in die durch Kerzen beleuchtete Heinrich-Gruft. Dort meldete SS.-Obersturm- führer Dr. Höhne dem Neichsführer SS, daß die in wis senschaftlicher Forschung nachgewiesenen Gebeine Hein richs I. zur Wiederbeisetzung in einen neuen, zcitechten Sarkophag bereitstünden. Hierauf gedachte der Neichs führer SS in kurzen Worten der unsterblichen Verdienste des großen Sachsenherzogs, des ersten deutschen Königs, und gab den Befehl, die sterblichen Reste Königs Heinrich zur letzten und endgültigen Ruhe beizusctzen. Im Schweigen und in feierlicher Form wurde die Einsargung vorgenommen und der Sarkophag geschlossen und versiegelt. Als Zeugen dieser geschichtlichen Stunde unterzeichneten alle Anwesenden die Wicderbeisetzungs- nrknnde. Als die Gruft geschlossen worden war, legte her Neichsführer SS an der Ruhestätte Königs Weinrich I. und seiner Gemahlin, der Königin Mathilde, Kränre nieder. > Belennlnispsarrer als Kanzelhetzer Der Bekenntnispfarrer Martin Nemöller aus Berlin-Dahlem wurde von der Geheimen Staatspolizei scstgenommen und dem Richler vorgeführt, der Haft befehl gegen ihn erlassen hat. Nemöller hatte seit langer Zeit in Gottesdiensten und Vorträgen Hetzreden geführt, führende Persönlich keiten des Staates und der Bewegung verunglimpft und unwahre Behauptungen über staatliche Maßnahmen ver brettet, um die Bevölkerung zu beunruhigen; desgleichen hatte er zur Auflehnung gegen staatliche Gesetze und Ver ordnungen aufgefordert. Seine Ausführungen gehörten zum ständigen Inhalt der ausländischen deutschfeindlichen