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Der Bote vom Gelting MMtol-Wmg Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Wöchentliche Beilage : »Bilderbote vom Geising" Monatsbeilage: »Rund um den Geisingberg" Bezirksanzeiser für Attenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein uns die umliegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Boffestraße 3 — Fernruf Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Girokonto Altenberg Nr. 97 — Postschließfach Nr. 15 » Bezugspreis für den Monat 1,15 AM. einschließlich Zutragen > » Anzeigen : Die sechsgespaltene 46 nun breite Millimeterzeile oder ? > deren Raum 4 Pfg., die Zgespalt. Text-mm-Zeile oder deren , ü Raum 12 Pfg. — Nachlaß nach Preis!. Nr. 3. — Nachlaßstaffel H - Bei Konkurs u. Zwangsvergl. erlischt Anspruch auf Nachlaß. » Rr. 1Z3 Dienstag, -en 29. Dezember 1936 71. Hahrsans Die Weihnachtsansprache Rudolf Heß am Heiligen Abend Der Stellvertreter des Führers, Reichminister Hetz, sprach am Heiligabend im Rundfunk zu den deut- schen Volksgenossen im Auslande und in der Heimat. Er grüßte alle deutschen Volksgenossen im Auslande und sagte u. a.: Wir wissen, daß es kaum einen deutschen Menschen gibt, der sich nicht besonders und gerade heute nach seinem Deutschland sehnt! Nach seinem Deutschland, das glücklich und stolz wäre, euch zu zeigen, daß ein einiges und frohgemutes Volk in Kraft und Frieden, in Sicherheit und Selbstbewußt sein, in Ehren und in Würde diese Weihnacht begeht. Wir haben unser Können und unsere Kraft alle eingesetzt, um den Organismus des deutschen Volkes weiter zu erneuern, die deutsche Arbeit weiter aufzu bauen und dem Volk und seinem Schaffen Schutz zu geben durch den deutschen Soldaten. Er sichert uns den Frieden allein durch sein Vorhandensein. Das deutsche Volk sieht in der Sicherung des Frie dens für sich und in der Welt eines der erstrebens wertesten Ziele menschlicher Anstrengungen und em pfindet als größten Wunsch den Wunsch an das Schicksal, es möge den bedrängten Völkern Friede werden. Rudolf Heß sprach dann von dem wahrhaft reli giösen Aufbauideal, das Adolf Hitler dem deutschen Volke gegeben hat. Weiter sprach Rudolf Heß über die nationale Gemeinschaft des deutschen Volkes, die sich im Opfern und Kämpfen wie im Aussehen der deutschen Jugend offenbart. In dieser Gemeinschaft (Erich Zander M.) gedenken wir heute am Heiligen Abend ganz be sonders herzlich all der Deutschen, die auf schwerem Posten draußen für Deutschland stehen und ihre Pflicht für Deutschland erfüllen. Meine deutschen Volksgenossen! Wir alle, die wir litten unter dem Zusammenbruch des Deutschlands von einst, die wir litten unter der Entbehrung, unter der Schmach, unter der Not, die über unsere Heimat gekommen war, wir können das Fest der Deutschen nicht vorübergehen lassen, ohne in tiesster Dankbar keit des Mannes zu gedenken, der das neue Deutsch land, das Deutschland unserer Liebe, unserer Hoff nung und unseres Stolzes werden ließ. Und wir können zugleich nicht Weihnacht feiern, ohne von ganzem Herzen dem Höheren zu danken, der den Deutschen in schwerster Not ihren Führer sandte und so sichtbarlich seinen Segen gab. Wir bitten zugleich den göttlichen Lenker der Welten, daß er auch im kommenden Jahre dem Führer und seinem Volke seinen Segen schenken möge. Wir wollen ihm zu gleich versprechen, uns seines Segens würdig zu er weisen. Generaloberst von CM gestorben Dev Erhalter unserer Wehrmacht in schwerster Feit Am Sonntagnachmittag verstarb nach kurzer Krankheit ganz unerwartet Generaloberst a. D. Hans von Seeckt. In Generaloberst von Seeckt verliert da» deutsche Volk den eigent lichen Schöpfer der Reichswehr, dem es zu verdanken ist, daß unser kleines Heer auch in der Zeit des politischen Niedergan ges seine Schlagkraft und seinen alten, ruhmreichen Geist be wahrt hat. Der Führer hat die Verdienste des Generalober sten v. Seeckt als außerordentlich hoch anerkannt. An seinem 70. Geburtstage ernannte er den Generalobersten v. Seeckt zum Chef Les Infanterieregiments 76 in Spandau. Noch kurz vor seinem Ableben hatte Generaloberst o. Seeckt in voller Gesundheit im Kreise seiner Soldaten auf einer Weihnachts- feier geweilt. Generaloberst a. D. Hans v. Seeckt wurde am 22. April 1866 als Sohn des nachmaligen Generals der Infanterie v. Seeckt in Schleswig geboren. Als Chef des Stabes des 3. Armeekorps unter General v. Lochow rückte er im August 1914 aus, nahm an dem Vormarsch der Armee Kluck und dann an den Stellungskämpfen an der Aisne teil. Die Kämpfe bei Soissons vom 9.—12. Januar 1915 waren von ihm vorbereitet worden. Ende Januar 1915 wurde er Oberst und einige Zeit später Chef des Stabes der 11. Armee (o. Mackensen). Als solcher bereitete er den Feldzug in Galizien und Rußland vor, der mit der Durchbruchsschlacht bei Gorlice am 3. Mai 1915 begann. Seine Verdienste hierbei wurden durch die im Juni 1915 erfolgte Beförderung zum General major anerkannt. Unter Mackensen war er dann später der geistige Leiter des erfolgreichen Feldzuges vom Herbst 1915 gegen Serbien. Im Feldzug gegen Rumänien im Sommer und Herbst 1916 hatte er als Chef des Stabes der Heeres- front des Erzherzog-Thronfolgers Karl die Aufgabe, deren Zusammenwirken mit den Armeen v. Falkenhayn und v. Mackensen sicherzustellen. Schließlich wurde v. Seeckt zum Chef des Generalstabes der türkischen Armee ernannt, deren Erlie gen er mit seinen geringen deutschen Streitkräften nicht zu verhindern vermochte. Nach der November-Revolte war Seeckt zunächst im Ja nuar 1919 beim Grenzschutz im Osten Generalstabschef beim Führer des Armee-Oberkommandos Nord, bald darauf trat er als Chef des Allgemeinen Truppenamies in das Reichs- wehrministerium ein. Als Leiter der militärischen Vertretung mußte er die deutsche Abordnung auf dem schweren Gang nach Versailles begleiten. Anfang 1919 übernahm er an Stelle Gröners die Leitung des Geneiaistabes, und im Herbst 1920 wurde er zum Chef der Heeresleitung ernannt. In dieser Stellung gelang es ihm, die neue Armee, die Reichs wehr, Schritt für Schritt wieder zu einem brauchbaren, seinen Zweck erfüllenden Instrument zu machen. Anfang Oktober 1926 nahm Generaloberst v. Seeckt sei nen Abschied, weil es zwischen ihm und dem damaligen Reichswehrminister Geßler zu einer Meinungsverschiedenheit gekommen war. Generaloberst a. D. von Seeckt hat sich auch als Militärschriftsteller einen Namen gemacht. Des Führers Beileid Der Führer und Reichskanzler hat an die Gattin de- verstorbenen Generaloberst von Seeckt ein Beileidstele gramm gerichtet, in dem der Führer zum Ausdruck bringt, daß der Generaloberst von Seeckt in unserer Geschichte als großer Soldat weiterleben wird. Ein Weihnachtsgeschenk für Fürsorge empfanger Nach einem von der Reichsregierung am 22. Dezember beschlossenen Gesetz über die Befreiung von der Pflicht zum Ersatz von Fürsorgekosten sind Kosten der öffentlichen Für sorge, die vch dem 1. Januar 1935 aufgewendet wurden, dem Fürsorgeverband weder von dem Unterstützten, noch von seinem Ehegatten, seinen Eltern und Erben zu ersetzen. Das gleiche gilt für die Kosten einer in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Juli 1935 gewährten öffentlichen Unterstützung, sofern der Unterstützte vor dem 28. November 1932 aus der Krisen unterstützung wegen Erreichung ihrer Höchstbezugsdauer aus- geschieden war. Das Gesetz entspricht einem seit langem von der Partei gehegten und mit Nachdruck vertretenen Wunsch und wird von ihr besonders begrüßt angesichts der Tatsache, daß zahl- reiche alte Kämpfer vor der Machtergreifung wegen ihrer Zugehörigkeit zur nationalsozialistischen Bewegung aus ihren Arbeitsstellen entlassen wurden und vielfach die größten Schwierigkeiten hatten, wieder einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Sie waren dann in der Zeit der Arbeitslosigkeit auf die öffentliche Fürsorge angewiesen. 3m übrigen bleibt der Grundsatz der Pflicht zur Rück erstattung von Fürsorgekosten unberührt. Es handelt sich bei diesem Gesetz um eine einmalige Ausnahme. BangserunsaN m Essen Lokomotivführer und Heizer getötet Sonntag früh fuhr im Bahnhof Essen-Nord ein Güterzug beim Rangieren gegen einen Prellbock. Der Zug bestand aus Großraumgüterwagen, die mit Koks beladen waren. Die Schwungkraft der schweren Wagen, durch die Auffahrt auf den Prellbock gehemmt, hob den Tender der Lokomotive hoch und klemmre das Lokomo- motivpersonal zwischen Tender und Lokomotive; der Lo komotivführer und der Heizer kamen ums Leben. 2m roten Madrid. Immer mehr Frauen und Kinder verlassen, mit ihrer letzten Habe beladen, die rote Hauptstadt. Scherl Bilderdienst M.