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Der Bote vom Geiling Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Ä^chentliche Beilage: „Bilderbote vom Geising- Kezirksanzeiger für Altenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein Md die umliegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Bossestraße 3. — Fernruf Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Girokonto Altenberg Nr. 11 — Postschließfach Nr. 15 « Bezugspreis für den Monat 1,15 RM. einschließlich Zutragen » E Anzeigen: Die sechsgespaltene 46 mm breite Millimeterzeile oder ? - deren Raum 4 Pfg., die 3gespalt. Te;t-mm-Zeile oder deren » ? Raum 12 Pfg. — Nachlaß nach Preisl. Nr. 3. — Nachlaßstaffel ? - Bei Konkurs u. Zwangsvergl. erlischt Anspruch auf Nachlaß. - MligWÄ-Wung Nr. 115 Dienstag, -en 1. Oktober 1935 7v. Aahrgany Einberufung zum aktiven Wehr dienst im Herbst 1935 Die Rekruteneinstellungen ins Heer und in die Luftwaffe finden in diesem Jahre in den letzten Ok> tobertagen oder am 1. November statt. Die Einbe- rufung der Rekruten erfolgt durch Gestellungsbefehle der Wehrbezirkskommandos, die dem zur Einstellung Kommenden Ende September oder Anfang Oktober zugehen werden. Von den bei der Musterung 1935 tauglich befun denen Dienstpflichtigen können in diesem Jahr noch nicht alle eingestellt werden, da bereits eine große Anzahl Freiwilliger angenommen ist. Taugliche Dienstpflichtige, die in diesem Jahr nicht einberufen werden, erhalten den Ersatzreserve-1-Schein. Sie kön nen, sofern sie bei der Musterung tauglich I und II befunden sind, in Ausnahmesällen noch im letzten Vierteljahr 1935 als Nachersatz zur Deckung von Ausfällen herangezogen werden. Im allgemeinen wird ihre Einstellung zum Dienst in der aktiven Wehrmacht im Oktober 1936 erfolgen. Bedingt Taugliche werden im Jahre 1936 zu Übungen der Ersatzreserve herangezogen werden. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß weder für Freiwillige auf Grund eines ihnen übersandten vorläufigen Annahmescheines noch für bei der Mu sterung „tauglich" Befundene (siehe Entscheid aus dem Musterungsausweis 1935) ein Anspruch auf Einstellung gegeben ist. Erst durch Übersendung des Gestellungsbefehls oder Ersatzreserve-I-Scheines erhal ten sie endgültig Bescheid, ob ihre Heranziehung zum Dienst in der aktiven Wehrmacht im Jahre 1935 erfolgt oder nicht. Vor der voreiligen Lösung eines bestehenden Arbeitsverhältnisses oder dergleichen vor Eingang des Gestellungsbefehles wird gewarnt. Bei der Musterung „tauglich" befundene Dienst pflichtige des Jahrganges 1914 (in Ostpreußen auch 1910), die am 1. November weder einen Gestellungs befehl noch einen Ersatzreserve-bSchein erhalten haben, sind verpflichtet, sich umgehend bei ihrem zuständigen Wehrbezirkskommando schriftlich oder persönlich zu melden. Im übrigen sind alle Anfragen bei den Wehrbe zirkskommandos oder das Anbringen von Sonder wünschen über Einberufung (zum Beispiel Einberu fung zu einem anderen Truppenteil, Überschreibung aus der Ersatzreserve 1 zu sofortiger Ableistung der aktiven Dienstzeit usw.) zwecklos. Sie können nicht beantwortet werden. Gesetz zm Sicherung öer Deut schen Evangelischen Kirche Im Reichsgesetzblatt Teil I Nr. 104 vom 28. Sep tember 1935 wird folgendes Kirchengesetz veröffent licht: Gesetz zur Sicherung der Deutschen Evangeli schen Kirche. Vom 24. September 1935. Nach dem Willen des evangelischen Kirchrnvolkes ist der Zusammenschluß der Landeskirchen zu einer Deutschen Evangelischen Kirche vollzogen und in einer Verfassung verbrieft. Mit tiefster Besorgnis hat die Reichsregierung je doch beobachten müssen, wie später durch den Kampf kirchlicher Gruppen untereinander und gegeneinander allgemach ein Zustand hereingebrochen ist, der die Einigkeit des Kirchenvolkes zerreißt, die Glaubens und Gewissensfreiheit des einzelnen beeinträchtigt, die Volksgemeinschaft schädigt und den Bestand der evan gelischen Kirche selbst schwersten Gefahren aussetzt. Von dem Willen durchdrungen, einer in sich ge- ordneten Kirche möglichst bald die Regelung ihrer Angelegenheiten selbst überlassen zu können, hat die Reichsregierung ihrer Pflicht als Treuhänder gemäß und in der Erkenntnis, daß diese Aufgabe keiner der kämpfenden Gruppen überlassen werden kann, zur Ansere Einigkeit ist unsere Stärke Reichsminister Dr. Goebbels über Außen- und Innenpolitik Bei einer großen Wehrmachtsveranstaltung des Reiter- Regiments 9, Fürstenwalde, auf der Karlshorster Renn bahn bei Berlin hielt Reichsminister Dr. Goebbels am Sonn tagabend eine bedeutungsvolle Rede, in der er zunächst die besondere Aufgabe von Wehrmacht und Partei im Leben des deutschen Volkes erläuterte und dann zu einigen we sentlichen innen- und außenpolitischen Fragen Stetlung nahm. Dr. Goebbels grüßte die Soldaten der neuen deutschen Armee, deren Wiederherstellung der Nationalsozialismus erkämpft habe. Das Volk wisse, daß die Wehrmacht zu seinem Schutz bestimmt sei. Die Armee stehe nicht mehr zwischen Volk und Staat, sie sei Mitträgerin des Staates und Bundesgenosse des Volkes. Der Wiederaufbau der Wehrmacht habe Mut erfordert. Wie notwendig es aber sei, daß ein Volk die Waffen besitze, um seine nationalen Rechte verteidigen zu können, das sehe man in der gegen wärtigen Weltkrise. Ein Volk könne nur dann in Frieden leben, wenn es sich aus eigener Kraft verteidigen könne. „Es war nicht so leicht", rief Dr. Goebels aus, „diese Armee aufzubauen, wenn es auch leicht ist, ihr jetzt, wo sie dasteht, zuzujubeln!" Das ganze Volk habe für den Aufbau dieser Armee Opfer gebracht. Alle diejenigen, die auf materielle Vorteile in den letzten Jahren verzichtet haben, könnten heute mit Stolz sagen: „Diese Armee ist auch unsere Armee; wir haben sie mit aufgebaut." „Das Recht auf dieser Welt wird niemandem geschenkt, sondern behauptet", so erklärte der Reichsminister unter starkem Beifall. Darum hätten wir den Völkerbund verlassen, als man dort das national- lozialistische Deutschland ebenso behandeln wollte wie früher „Deutschland ist stark, wenn wir geschlossen hinter sei nen Fahnen stehen. Wenn wir aber schwach werden, dann wird es zugrunde gehen." (Dieser Satz des Gauleiters geht in einem Jubelsturm fast unter.) In Anbetracht der ungeheuren Leistungen der letzten Jahre sei es unfair, an kleinen Schwierigkeiten und Schä den herumzukritteln. Fünfzehn Jahre Bankerottwirtschaft könnten nicht in zweieinhalb Jahren beseitigt werden. Diese Kritikaster gehörten zu jener Sorte- Menschen, die nie zu friedenzustellen seien. „Wir könnten heute Wunder vollbrin gen, sie würden Ueberwunder von uns verlangen." Daß man gelegentlich über irgendetwas schimpfe, das sei nicht das schlimmste". „Aber daß Besserwisser an allem herum kritteln, das verbitten wir uns." Schuldenmachen, das könne jeder Strohkopf. Aber Schulden abzutragen, dazu gehöre der Mut zur Unpopularität. Und diesen Mut habe die nationalsozialistische Regierung aufgebracht. Keine Macht der Welt könne sie dazu bringen, etwas zu tun, was der Zukunft der Nation schade. Auch an der geheimen und offenen Verständnislosigkeit der Bürokratie werde das nicht scheitern, was der Nationalsozialismus für notwendig halte. Gewiß trete infolge der schlechten Ernte des vorigen Jahres hier und da eine Verknappung einzelner Lebens mittel ein. Aber der nationalsozialistische Staat werde Mit tel und Wege finden, um dem abzuhelfen. Es werde auch nicht geduldet werden, daß manche Leute diese Dinge zu ihrem persönlichen Vorteil ausnützten. Das vom Führer aufgestellte Prinzip: Lohnerhöhungen sind zur Zeit nicht möglich, dafür muß aber auch jede Preis st eigerung . ve'r bindert werden — dieses Prinzip werde in den n ä ch'st en Wochen und Monat en rigoros vurch- ge führt werden. Die jetzige gespannte Weltlage verlange die volle Kraft der Nation, nicht nur durch den Aufbau der Armee sondern auch durch Erhaltung der morali schen Widerstandskraft. Daher könne, so betonte der Minister unter lebhafter Zustimmung, eine Zersetzung des Volkes durch religiöse Streitigkeiten nicht geduldet werden. „Die Priester", so rief Dr. Goebbels aus, „mögen auf den Kanzeln bleiben, und wir bleiben aus den Versammlungstribünen. Beide aber mögen dafür Sorge tragen, daß die politische Geschlossenheit des Volkes nicht angetastet werde." Niemand werde Deutschland helfen, wenn es in Schwie rigkeiten gerate. Darum müßten gerade wir Deutsche be sonders eng zusammenhalten. „Wenn einer sich am Staat vergreift, so werden wir ihn", so erklärte der Minister unter brausendem Beifall, «um der Zukunft des Volkes willen vernichten müssen." Das gelte auch für die Judenfrage; sie werde vom Staat gelöst werden. Wer nach der Annahme der Nürnberger Judengesetze auf eigene Faust Exzesse verübe, der ver greife sich am Staat, und der Staat werde ihn zur Rechen schaft ziehen. Der kommende Winker stelle uns auch außenpolitisch angesichts der gesamten Weltlage große Aufgaben. „Wären wir Heuke wehrlos, so könnte keine Wacht der Welt uns davor bewahren, in den Strudel eventueller Ereignisse hin eingerissen zu werden. Heule beruht unsere selbstgewählte Neutralität auf der eigenen Kraft der Nation." Dr. Goebbels kam dann auf die Bedrängung der Me meldeutschen zu sprechen und erklärte in diesem Zu sammenhang unter begeisterter Zustimmung. Man soll in der Welt so lange nicht mehr von Recht reden, solange man hier unter den Augen der Welt das Recht mit Füßen krit t." Dis Wekt möge im übrigen ihre Händel Mein ausmachcn. Wenn man aber versuchen sollte, uns in diese Händel hineinzuziehen, dann stoße man auf unsere Abwehr. (Stürmische Zustimmung.) Die Aufgaben des kommenden Wintcvs nach außen und innen wurden gemeistert werden, wenn wir alle zu sammenhielten. Das deutsche Volk habe im Kriege und nach dem Kriege einen derartigen Heroismus bewiesen, daß es niemals zusammenbrechen könne. Dieses deutsche Volk zu führen, das sei die höchste Ehre, die einem deutschen Mann Widerfahren könne. Die Veranstaltung in Karlshorst mit ihrem Zusammen wirken von Volk, Armee und Partei sei Beweis für die Festigung der Gemeinschaft. Die Partei habe den Weg er kämpft. Der Gemeinschaft von Volk, Partei, Armee und Fahne gehöre heute die ganze Nation an. Der Führer sei Wegweiser aus der Vergangenheit in die Gegenwart und aus der Gegenwart in die Zukunft. Ihm verdanke die Nation Brot und Arbeit und die nationale Freiheit. Des halb gelte ihm der Dank des ganzen Volkes. Reichsminister Dr. Goebbels brachte diesen Dank in einem dreifachen Sieg- Heil aus, in das die Volksgenossen, ergriffen von den Wor ten des Ministers, begeistert einstimmten. Dann sangen die Hunderttausende das Deutschland- und das Horst-Wessel- Lied, womit die erhebende Massenveranstaltung ihren Ab schluß fand. Sicherung des Bestandes der Deutschen Evangelischen Kirche und zur Herbeiführung einer Ordnung, die der Kirche er möglicht, in voller Freiheit und Ruhe ihre Glaubens- und Bekenntnisfragen selbst zu regeln, das nachfolgende Gesetz be schlossen, das hiermit verkündet wird: , Einziger Paragraph Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten wird zur Wiederherstellung geordneter Zustände in der Deut- schen Evangelischen Kirche und in den evangelischen Landes kirchen ermächtigt, Verordnungen mit rechtsverbindlicher Kraft zu erlassen. Die Verordnungen werden im „Reichsgesetzblatt" verkündet. München, den 24. September 1935. Der Führer und Reichskanzler, Adolf Hitler. Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten, Kerri. I Der Erntedanktag 1935 wird das erneute Bekennt nis der deutschen Volksgemeinschaft zu Adolf Hitler und seiner Idee sein! MV MMe Landarbeiter fahren zum BNeberg Anmeldungen bis Dienstag nachmittag In der Nacht zum Freitag, 4. Oktober, führt 0,00 Uhr ab Dresden-Hauptbahnhof ein Sonderzug mit tausend säch sischen Landarbeitern zum Bückeberg. Die Landesbauernschaft Sachsen, Dresden-A., Sido- nienstraße 14, nimmt noch Bestellungen bis Dienstag, 1. Oktober, vormittags, an. Lie Abfabrtstalionen und AbMrtzeiten sind folgende: