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Der Bote vom Ming Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends mittag Vierzehntägige Beilage: „Bilderbote vom Geising- Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg" MiiMtöl-Wlum Lczugspreis monatlich I,lS RM. cinschl. Dutraxen Anzeigen: Die 6 gespült. 48 mm breite Millimetcrzeilc oder deren ? Raum 4 Psg-, die 3 gespalt.Tcxt-Willimeterzeile od. deren Raum » 12 Psg. - Nachlaß nach Preisliste Nr. 4. Nachlaststafscl A. : Bei Konkurs u.Zwangsnergleich erlischt Anspruch aus Nachlaß » Die Keimaizeitunv für Attenberg. Geising. Lauenstein. Bärenstein un» die umliegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbchörden Altenderg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Paul-Haucke-Straße 3 / Fernruf Amt Lauenstein Nr. 427 / Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 / Gem.-Girokvnto Altenberg Nr. 897 / Postschließfach Nr. 15 Rümmer 141 Donnerstag, -en 3v. November 1S3S 74. Aahryanv WlomaMe Beziehungen Sowjet union—Finnland abgebrochen Am Mittwoch nm 22.3V Ubr Moskauer Zeit hat die S o w- jetregierung durch den stellvcrtrcntendcn Außenlommis- sar Potjemkin dem finnischen Gesandten in Moskau eine Note überreichen lassen, worin die Sowjctregierung ihren Beschluss bekanntgibt, die diplomatischen Beziehungen mit Finn land abzubrechen. Die finnische Antwort auf die Note Molotows vom 28. No vember war bis zu diesem Zeitpunkt im Außenkommissariat noch nicht eingegangen. Eine Note der Sowjetregierung Der Moskauer Rundfunk verbreitete eine Sondermeldung, worin der Inhalt der sowjetischen Antwort auf die letzte fin nische Note oom 27. November bckanntgcgcben wurde. In der sowjetischen Note wird mitgeteilt, daß die Sowjctregierung in folge des Vorgehens der finnischen Regierung sich gezwungen sehe, den zwischen der Sowjetunion und Finnland seit 1932 bestehenden Nichtangriffspakt zu kündigen. Die Note führt den Nachweis über die Entstehung des Zwischenfalles bei Mainila mit bis ins einzelne gehenden An gaben. Die Weigerung der finnischen Regierung, ihre Trup pen an der Grenze zurückznziehen. so heißt es in der Nole wei ter, und der Vorschlag, die Truppen auf beiden Seilen zurück zuziehen, lege das feindselige Bestreben an den Tag, Leningrad unler einer Angrisfsdrohung zu halten. Die gegenwärtige Si tuation sei bereits eine ungleiche, da Leningrad von der fin nischen Grenze nur 32 Kilometer entfernt liege, währens aus der finnischen Seite kein wichtiges Zentrum innerhalb dessel ben Radius sich befinde. Es brauche nicht gesagt zu werden, daß die Sowjettruppen nicht 25 Kilometer von der Grenze zu rückgezogen werden können, dann würden sie in den Vorstädten von Leningrad selbst stehen, was absurd wäre vom Standpunkt der Sicherung des Schutzes der Stadt. Der sowjetische Vor schlag, daß die finnischen Truppen um 25 Kilometer zurückge- zogen werden sollen, sei ein Minnimalvorschlag. Wenn er ab- gelehni werden würde, so bedeute dies, daß die finnische Re gierung Leningrad unter direkter Bedrohung durch ihre Trup pen halten wolle. Mit der Konzentration von einer großen Zahl von regu lären Truppen an der Grenze begehe die finnische Negierung einen feindseligen Alt, der unvereinbar sei mit dem Nichtangriffspakt, der zwischen beiden Staaten bestehe. Mit der Weigerung, ihre Truppen zurückzuziehcn, zeige die finnische Regierung, daß sie gewillt ist, ihre gegenwärtige Position auf- rcchtzuerhalten unler Nichtachtung der Bestimmungen des Paktes. Jedoch die Sowjetunion könne einer Seite nicht gr- statten. den Pakt nicht einzuhalten, während die andere Seit« ihn einhalte So erachte die Sowjetregierung es für nötig, zu erklären, daß die Sowjelunion vom gegenwärtigen Moment ! an sich nicht länger durch die Bestimmungen des Paktes für gebunden halte. Mörla» meldet neuen Zwischenfall Der Moskauer Rundfunk verbreitet eine amtliche Mittei lung des Stabes des Leningrader Militärbezirks, wonach sich an der sowjetisch finnischen Grenze neue Zwischenfälle ereignet haben. Der eine Zwischenfall fand im äußersten Norden der Halb insel Kola statt Auf der Fischer-Halbinsel lau der nordatlantischen Küste) haben den neuesten Meldungen zu folge fünf finnische Soldaten das Feuer auf eine Abteilung sowjetischer Grenztruppen eröffnet. Bei dem Versuch, dis sowjetische Grenze zu überschreiten, wurden drei der Finnen gefangcngenommen. Den beiden anderen gelang es zu ent kommen. Von Sowjetseite sind dabei keine Verluste zu ver zeichnen gewesen. Unweit der Höhe 2402 wurden in demselben Ravon von finnischer Seite fünf Flintenschüsse abgegeben. Der zweite Zwischensall ereignete sich in Karelien im Rayon Widlizan am Ladoga-See. »Bei Wiederholung der Provokation das Feuer erwidern!" Der sowjetische Oberkommandierende hat an die Truppen des Leningrader Militärbezirks folgendenArmcebefehl erlassen: „Befehl des Oberkommandos des Leningrader Militär bezirks: Im Zusammenhang mit der provokatorischen Nrtil- leriebcschicßung unserer Abteilungen im Rayon Mainila aus der Karelischen Landenge von finnischer Seite gab das Ober kommando des Leningrader Militärbezirks den Truppen dieses Militärbezirks den Befehl, im Falle einer Wiederholung de« Provokation der finnischen Militärclique das Feuer zu erwi dern bis zur Vernichtung des Graners.- Wie ernst in Moskau die aus dem letzten Notenwechsel sich ergebende scharfe Zuspitzung der Beziehungen zu Finnland betrachtet wird, ergibt sich aus der Tatsache, daß der Moskauer Rundfunk bereits einen Spezialkorrespon denten nach der finnischen Grenze entsandt hat. Dieser tele graphiert nach Moskau seine Meldungen in sehr eindeutiger Sprache. Darin ist von „politischen Hasardspielern in Finn land" die Rede, die „selbst die Stunde der Abrechnung herbeiführen". Das wir» Envlan» bereuen! England; Ansluhrdlockade odller- rechtsmibrig Chamberlain: Ab 4. Dezember Blockadeverschärfnng. Der britische Ministerpräsident Chamberlain hat im Unterhaus bctanntgegcben, daß der englische Plan zur Ver hinderung der deutschen Ausfuhr im Einvernehmen mit Frankreich am 4. Dezember in Kraft treten soll. Chamberlain hat dann mit fadenscheinigen Begründungen die britischen Seeräubermethodcn gegenüber den Neutralen zu entschuldigen versucht. Wenn er dabei von der „Stärke unseres Feindes" gesprochen hat, so hat er wohl in seinem Nntcrbcwußtscin damit zum Ausdruck gebracht, daß der britische VerzwciflungS- schritt für England selbst böse Folgen haben und der Dolch stoß gegen Deutschlands Handel den britischen Rechtsbrecher selbst treffen wird. Die britische Admiralitä t,hat übri ¬ gens auf funkentclegraphischem Wege allen Schissen, die sich zur Zeit auf See befinden, Anweisung erteilt, die — völkerrechts widrige — Verordnung über die Blockade gegen den deutschen Export „sofort bei Inkrafttreten" in Anwendung zu bringen. -^5 britische Verordnung (Order in Council) über wirt- fchostuche Vergeltungsmaßnahmen gegen Deutschland ist letzt vcrojfentlicht worden. In dieser Verordnung heißt es u.a.: 1. Jedes Handelsschiff, das aus einem feindlichen Hasen kommt nm Einschluß aller Häfen in Gebieten, die unter feindlicher Besetzung oder feindlicher Kontrolle stehen, kann nach dem 4. 12. gezwungen werden, in einem bri - t i sch e n oder alliierten Hafen die Waren zu löschen, welche es in einem solchen feindlichen Hasen an Bord ge nommen Hal. u - Handelsschisf, das aus einem anderen als einem feindlichen Hafen nach dem 4. 12. 1939 ansgefahrcn ist und Waren an Bord Hai, welche feindlichen Ursprungs) oder in feindlichem E i a e n t n m sind, kann aezwunaen NM MM W WiiVMWlS Mkll Britischer Schwerer Kreuzer torpediert mid vernichtet VIW. Berlin, 28. November. Das Oberkommando der Wehririacht gibl bekannt: Lin britischer Schwerer Kreuzer der „Londan"-Masse ist durch Kapitänleutnant Prien, den Sieger von Scapa Alow, ostwärts der Shetland-Inseln torpediert und ver nichtet worden. Die Schweren Kreuzer der „London"-Klasse sind durchschnittlich 9750 Tonnen groß und entwickeln eine Geschwindigkeit von 32,2 Knoten. Die englische Flotte zählt 15 Schwere Kreuzer mit rund 150 000 Tonnen. Die Schweren Kreuzer sind in der Zeit von 1926 bis 1929 von Stapel gelaufen. Die Kreuzer der „London"-Klasse sind mit acht 20,3- Zentimeter-Geschützen, acht 10,2-, vier 4,7- und vier 4-Zentimeter-Flaks bestückt und haben außerdem noch 12 bis 14 MG.s. Hinzu kommen acht Torpedorohre in Vier lingsgruppen. Jeder dieser Schweren Kreuzer hat ein Flugzeug an Bord und eine Schleudcranlage und zählt eine Besatzung von 680 Mann. Lügen-Churchill in Verlegenheit Nachdem die englische Admiralität einen ganzen Tag lang sich über'die Vernichtung eines Kreuzers der London-Klasse in tiefes Stillschweigen gehüllt hat, hat sie nunmehr den Versuch unternommen, diesen neuen Sieg Kapitänleutnanls Prien rundweg zu bestreiten. Da aber Herr Winston Chur chill offenbar desto schlechter lügt, je öfter er lügt, so trägt auch sein neuestes „Dementi" den Stempel der Unwahrhaftig keit an der Stirn. ; Der Erste Lord der Admiralität läßt nämlich durch den englischen Rundfunk erklären, daß die „Meldung deutscher Rundsunkstationen" über die Torpedierung eines Kreuzers der London-Klasse unwahr sei. Er ist dabei so ungeschickt, daß er hinzufügen läßt, dieses Dementi stamme von der Admiralität Nun weiß Herr Churchill genau, daß es sich bei der Meldung über den neuen großen deutschen Erfolg nicht um eine Nach richt handelt, die etwa der deutsche Rundfunk von sich aus ver breitet Hal, sondern um eine Meldung, die das Oberkommando der Wehrmacht auf Grund des Berichtes von Kapitänlem- nant Prien amtlich im Wehrmachtberichi ausgegeben hat. Warum verschweigt Herr Churchill diese Tatsache in seinem „Dementi" und lügt dem englischen Volke vor, daß es sich bei der Nachricht nur um „deutsche Rundfunkmeldungcn" gehandelt habe. Im übrigen dürsten auch der Welt die Mel dungen des Kapilänlculnants Prien glaubwürdiger sein als diejenigen des Lügenlords Winston Churchill. Auch der Erste Lord der Admiralität wird sich, wenn auch ungern, dar an erinnern, daß er den Namen Prien schon einmal gehört Hal, nämlich als die „Royal Oak" und die „Repulse" von diesem tückn aen deutschen Offizier in Scava Flow torpediert wurden. „Das spricht Baade" Hollands Presse zu den dcutschcu Erfolgen. Die Meldung über die Versenkung eines englischen Kreu zers der London-Klasse durch Kapitänleutnant Prien findet in der holländischen Presse stärkste Beachtung. Die Blätter bringen Bilder der Kreuzer dieser Klasse und veröffentlichen alle Einzelheiten, ans denen hcrv^rgcht, daß es sich um moderne Schisse handelt. Die ständig wachsenden Erfolge der deutschen Scclricgsfüh- rung machen in Holland den allcistärksten Eindruck, und man ist allgemein der Ueberzeugung, daß Deutschland mit kräftig sten Gegenschlägen die sogenannten englischen Repressalien be antworten wird. Der Berliner Korrespondent des „Nienwe Rotter da m sch e Courant" meint, die englische Seehcrrschaft sei sehr unvollkommen geworden. Dabei sei nicht einmal z. B. die Versenkung eines britischen Hilsskreuzers an sich so bemerkenswert als vielmehr die Tatsache, daß eine bedeutende deutsche Flottenabteilnug sich lange Zeit bei Island aushalten konnte, ohne daß die britische Admiralität anscheinend davon etwas gewußt habe. Diese Tatsache spreche Bände. In England wisse man also anscheinend nicht, was aus See vor sich gehe. In Deutschland jedoch sei man, wie der neue Erfolg Kapitänleutnant Priens beweise, sehr gut über die ein- zelnen Bewegungen der britischen Flotte unterrichtet. Wenn die englische Flotte, so heißt es weiter, sich auch fernerhin in ihren Häsen versteckt halte, wo sie keineswegs sicher sei, könne England wenig oder nichts dagegen tun, daß seine Ostküste durch Deutschland so gnt wie blockier 1 werde. Falls nun Deutschland als Antwort ans die sogenannten Repressalien- maßregeln auch die Westküste Englands gleichermaßen zn blockieren beginne, dann sei es unverständlich, wie England seine angekündigten Maßnahmen gegen die deutsche Ausfuhr ! praktisch durchführen könne Das Blatt fügt hinzu, daß die deutsche Unterscebootflotte j dauernd im Wachsen begrifsen sei, nnd es sei daher sehr be- ! grciflich, daß man in Detttschland vollerOptimimus dem Unser Bild zeigt den Schweren Kreuzer „Suffolk" (10 000 Tonnen) der „London"-Klassc. Dieser Klasse gehört der von Kapitänleutnant Prien vernichtete Kreuzer an.