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Der Bote vom Geising und MMtal-Wung Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Wöchentliche Beilage: „Bilderbote vom Geising- Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg" Bezugspreis für den Monat 1,15 RM. einschließlich Zutragen ? Anzeigen: Die sechsgespaltene 46 mm breite Millimetcrzcile oder » deren Raum 4 Pfg-, die Zgespalt. Tert-mm-Zeile oder deren * Naum 12 Pfg. — Nachlaß nach Preis!. Nr. 2. — Nachlaßstaffel » Bei Konkurs u. Zwangsvergl. erlischt Anspruch auf Nachlaß. Dezirksanzeiger für Altenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein und die umliegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Bossestraßc 3. — Fernrus Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Girokonto Altenberg Nr. 11 — Postschließfach Nr. 15 Nr. 4« Donnerstag, den 4. April 1S3Z 7«. Jahrgang W WW IN »le WM »dkl »U BMW Stolz auf die neue Armee In seiner Ansprache an die deutschen Arbeiter, die er über alle deutschen Sender am Dienstagvormittag im Reichsbahnausbesserungswerk Freimann bei München hielt, betonte der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, datz der äußere Anlatz zu seiner Ansprache die demnächst in ganz Deutschland statt findende Vertrauensratswahl sei. Die bevorstehende Wahl sei keine Wahl im frühe ren Sinne, vielmehr sollten Männer zur Regelung auftauchender Probleme innerhalb der Betriebe be stimmt werden, die das Vertrauen ihrer Arbeitska meraden hätten. Der nationalsozialistische Staat habe versprochen, das Arbeitslosenelend zu mildern, und dieses Versprechen, das Adolf Hitler bei der Macht ergreifung gab, wurde erfüllt. Und noch ein ganz großes Versprechen des Nationalsozialismus wurde erfüllt: Das Versprechen, den deutschen Arbeiter als gleichwertigen Volksgenossen in die Volksgemein schaft einzugliedern. Niemand kann heute mehr be streiten, daß der Handarbeiter sich im nationalsoziali stischen Staat absolut gleichwertig fühlt und in den Augen aller seiner Volksgenossen gleichwertig ist. Wie der deutsche Handarbeiter im Kampfe an den Fronten des Weltkrieges seinen Mann gestanden habe, so auch im Kampfe um das neue Deutschland. Durch die unerhörte Geschlossenheit, mit der sich das deutsche Volk hinter Adolf Hitler stellte, war es ihm allein möglich, es so erfolgreich zu führen, wie es in den Jahren nach der Machtergreifung der Fall war. Und gerade dank der Tat sache, daß insbesondere auch der deutsche Arbeiter ihm folgte, vermochte Adolf Hitler Deutschland wieder freizumachen. Denn seine Erklärung der Wiedereinführung der allgemeinen Wehr pflicht, von der die Welt weiß, daß hinter ihr heute bereits eine Macht: eine entsprechende Zahl von Soldaten in Waffen steht — eine Erklärung, die sich über wesentliche Bestimmun gen des von den anderen gebrochenen Versailler Vertrags hinwegsetzt, ist gleichbedeutend mit der Proklamation der deutschen Freiheit und Unabhängigkeit. Seit dem 16. März sind wir wieder ein freies Volk, von dem die Welt weiß, daß seine Freiheit nicht mehr an getastet werden kann, ohne datz es sich dagegen leidenschaftlich zur Wehr setzt. Der Wiederaufbau des Heeres ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine materielle Angelegenheit. Unsere Wirtschaft bedarf des wirksamen Schutzes, durch den das Vertrauen der Welt zur deutschen Wirtschaft gefestigt wird. Das Herausziehen von jungen Jahrgängen schafft Ar beitsplätze für Altere, die Waffenherstellung gibt vielen Brot. Das neue deutsche Heer ist von nationalsozialistischem Geiste durchdrungen; es dient nur dem Schutze unserer Arbeitsstätten und dem Frieden der Deutschen. Drei Fünftel -er Ehen kinderlos oder kinderarm Die Auswertung der Ergebnisse der Volkszählung von 1933 durch das Statistische Reichsamt hat zu wichtigen Ergebnissen über den deutschen Familien stand und über die Altersgliederung unserer Bevöl kerung geführt. Von den rund 14,1 Millionen Ehen, die bei der Volkszählung ermittelt wurden, war fast ein Fünftel, nämlich 18,9 Proz. kinderlos. Weitere 23,2 o. H. der Ehepaare hatten nur ein Kind, 19,8 v. H. zwei Kinder. Insgesamt waren mithin, wie das NdZ. meldet, mehr als drei Fünf tel, genau 61,9 v. H., der bei der Volkszählung er- satzten Ehen kinderlos oder kinderarm. Den höchsten Anteil an kinderreichen Ehen hatten die Bauern und Landwirte. Kinderlosigkeit und Kinderarmut waren dagegen am weitesten bei den Angestellten in Industrie, Han del und öffentlichem Dienst verbreitet. Auch bei den Beamten lagen die Verhältnisse sehr ungünstig; ein Fünftel der Beamten waren ohne Kinder, während mehr als die Hälfte ein oder zwei Kinder hatte. Sowohl bei den Industrie- wie bei den Landarbei tern haben Ehepaare mit Bodenbesitz einen größe ren Kinderreichtum, als die ohne Bodenbesitz. Interessante Aufschlüsse haben sich auch über die Altersgliederung der Reichsbevölkerung ergeben. Durch Eeburtenaussall und Geburtenrückgang ist die Alters pyramide allmählich zusammengeschrumpft, während die Jahrgänge der erwachsenen und der alten Leute stärker geworden sind. Die Zahl der noch nicht Schulpflichtigen unter sechs Jahren fiel von 14,6 v. H. im Jahre 1910 auf 12 v. H. im Jahre 1925 und 9,4 v. H. im Jahre 1933. Auch die Gruppe der Schulpflichtigen im Alter von 6 bis 14 Jahren ist erheblich schwächer als 1910, aber stärker als 1925, da sie damals die ungewöhnlich schwachen Kriegsjahrgänge einschlotz. Borbereitimgen rum EMreffeu im Mai Am 16., 17. und 18. Mai in Dresden Am 16., 17. und 18. Mai findet in Dresden das Gau treffen des Gaues Sachsen der NSDAP statt, das einen Beweis nicht nur von der Stärke und Größe der Bewegung in unserer Heimat sondern darüber hinaus auch Rechen schaft über unsere Aufbauarbeit seit dem 30. Januar 1933 geben soll. Schon heute rüsten alle Gliederun gen der Partei zu diesem großen Treffen, das alle bis- herigen Kundgebungen des Gaues Sachsen sowohl in der Größe wie auch in der Durchführung übertreffen foll. An alle Parteigenossen im Sachsenland ergeht der Auf ruf, die Vorbereitungen für die Fahrt nach Dresden unver züglich zu treffen, damit die gewaltige Arbeit, die allein in organisatorischer Beziehung geleistet werden muß, von einem Erfolg gekrönt wird, der dieser Arbeit entspricht. An die Wirtschaftsführer und an die Behörden richten wir die Bitte, die Möglichkeit zu schaffen, daß alle Partei genossen, die bei ihnen beschäftigt find, an dem Sachsentref fen teilnehmen können. An die Dresdner Bevölkerung richten wir schließlich die Bitte, schon jetzt Quartiere in möglichst großer Zahl bereitzustellen. Nähere Anweisungen ergehen schon in den nächsten Tagen sowohl an die Gliederungen der Partei wie an die ganze sächsische Bevölkerung. An alle aber richten wir schon heute die Bitte: Helft nach besten Kräften mit, das Gautreffen im Mai zu einem überwäl tigenden Erlebnis zu gestalten! Gauleitung Sachsen der NSDAP. Vertrauen für Flandin Die französische Kammer hak mit 410 gegen 134 Stim men der Regierung Flandin das Vertrauen ausgesprochen und sich bis zum 28. Mai vertagt. Ministerpräsident Flandin erinnerte in seiner Rede vor der Kammer zunächst an die Wiedereinführung der Wehr pflicht in Deutschland. Gegenüber einer solchen Armee müsse Frankreich seine Sicherheit durch militärische Maßnahmen und durch Militärabkommen mit den in gleichem Sinne am Frieden interessierten Völkern organisieren. Niemand rönne die Notwendigkeit sofortiger militäri scher Maßnahmen bestreiten. Gewisse Truppenverschiebun gen seien bereits am 22. März von zuständiger Stelle be schlossen worden. 3m übrigen seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Garnisonen der Grenzbefestigungen aus dem vorgesehenen Stand zu halten. Die bisher getroffenen Maßnahmen seien aber nur vor übergehend, da ein Beschluß darüber, ob Frankreich veran laßt sei, seine ganze militärische Organisation abzuändern, erst dann gefaßt werden könne, wenn die neue militärische Organisation in Deutschland in allen Einzelheiten bekannt sein werde. Das Parlament habe die unentbehrlichen Kre dite verabschiedet und die Notwendigkeit neuer Kredite an gekündigt. Die Regierung habe beschlossen, im Sinne der Vertei digung des Goldfranken die Ausprägung von Gold stücken zu beschleunigen. In Stresa, in Moskau und in Genf stünden schwierige Verhandlungen bevor. Es sei erforderlich, daß der Außenminister dort mit der ganzen Autorität Frankreichs sprechen könne. Wenn die Kammer kein Vertrauen mehr zur Regierung habe, solle sie es offen sagen. Heute müsse sie ihm (Flandin) entweder ein voll kommenes Vertrauen aussprechen oder einen sofortigen Bruch vollziehen. Die Baltitumlämpser an den Meer Major a. D. Bischoff, der ehemalige Kommandeur der Eisernen Division im Baltikum und Führer des Reichsver bandes der Baltikumkämpfer, hat an den Führer ein Tele gramm gerichtet, in dem e? u. a. heißt: „Tieferschüttert über das Kownoer Schreckens urteil gegen unsere deutschen Brüder versichern die Bal- tikumkämpfer, getreu ihrem Kampfruf „Und doch!" ihre unwandelbare Treue zum Deutschtum und Vaterland! Voller Scham denken wir Baltikumkämpser an die der Befreiung Litauens vom Bolschewismus durch uns, unser Blut und unsere Token gefolgte Niederdrückung und Knech tung der Befreier und ihres Deutschtums. Wir denken in dieser Stunde voller Ingrimm und Ver achtung des feigen Aeberfalles neugebildeter litauischer For mationen im November 1919 auf einen deutschen Verwun- detenzug, bei welchem 42 Verwundete, flüchtende Frauen und Kinder gelötet wurden." Eden bei PWdsli Die Unterredung des Lordsiegelbewahrers Eden mit Marschall Pilsudski dauerte mehr als eine Stunde. An der Unterredung nahmen der Geschäftsträger Aoening und der Abteilungschef im englischen Außenministerium, Strang, Außenminister Beck und der Vizeminister des Aus wärtigen, Graf Szembek, teil. 64 Tote in Mulden Die Zahl der Opfer der Explosion im Arsenal von Mukden erhöht sich auf 64. Die Explosion war so stark, daß mehrere Tote zwei Meilen vom Arsenal entfernt gefunden wurden. Die japanische Polizei hat dreizehn Verhaftungen vorgenommen. Dampierbesatzung ertrunken Der mandschurische Dampfer „Hechri", der am 30. März aus Lhinhuangkao (Golf von Tschili) ausgelaufen war, und bei Schanhaikwan in einen Sturm geraten war, ist gesunken. Die Besatzung von 21 Mann ist verloren. 15 Menschen verbrannt Bei der Wegräumung -er Asche der niedergebrannken Strohschober bei llzhorod wurde festgestellt, daß fünfzehn Menschen ums Leben gekommen find; es ist nicht ausge schlossen, daß auch diese Ziffer sich noch erhöht, da bisher nur die Hälfte der niedergebrannten Schober abgetragen wurde. , . Der Brand entstand wahrscheinlich durch einen leicht sinnig weggeworfenen Zigarettenrest. Der Mehrzahl nach dürfte es sich bei den Toten um landwirtschaftliche Arbeiter handeln, die zu den Irühjahrsarbeilen in den Weinbergen nach Uzhorod gekommen waren. Wegen Mietwuchers in Schutzhaft genommen Der sächsische Minister des Innern hat den Baukasten verfertiger und Hausbesitzer Engelbert Neubert, wohn haft in Borstendorf (Amts. Flöha), wegen Mietwuchers und unsozialen Verhaltens gegenüber seinen Mietern in Schutzhaft nehmen lassen. —