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für und Postboten angenommen ttlkN / Inserate von hier und aus dem Verbreitung?-^ 1 IIII iilIII! k IIIIII II N I IIII I ! bezirk werden mit 10 Pfg , von auswärts mit - i»4»V / 16 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder s ' z de-en Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr sm > für den nächstfolgenden Tag erbeten. Mors Md das ödere Vogtland h - s Der Grenzbote er^ " täglich mit Ausnahme des den Son». R Feiertagen s s folgenden Tages und kostet viertehu. .ch, voraus- , bezahlbar, 1 Ml. Lo Pfg. Bestellungen werden ' ü» ' er Gejchästsstelle, von den Austrägem deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Lerleger. Atto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die, illuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14 .M 101. Sonntag, den 19. August 1008 ^atirg 71 — — -» . " ' - Jagdkarten auf das Jahr 1906/7 können auf hiesiger Ratsexpeditiou gegen Er legung von 15 Mk. in Empfang genommen werden. Adorf, am 18. August 1906. Dkp Mietfrei wird nn Freiberger Torhaus am 1. Januar eine Lvohustube mit Kammer und Zubehör. Mietlustige wollen sich bis 25. dss. Mts. bei uns melden. § 1 b 1 D l) 1 A p D den 16. August 1906. Politische Llunüschuu. Berlin, 17. Ang. Der Reichskanzler Fürst v. Bülow weilte heute beim Kaiser in Wilhelms- Höhe, um über die politische Lage Vortrag zu halten. Den Ergebnissen dieser Reise sieht man in politischen Kreisen mit großer Spannung entgegen, da man annimmt, daß in der heu tigen Audienz wichtige innerpolitrsche uns ko loniale Fragen zur Entscheidung kommen dürs ten. Fürst von Bülow nahm im Schlosse Woh nung. Der Kaiser hatte alsbald eine Konferenz mit seinem ersten Ratgeber und lud ihn zur Frühstückstasel, Der Reichskanzler hatte als dann eine längere Besprechung mit dem Ches des Zivilkabinetts von Lucanus und! empfing! den Staatssekretär von Tschirschty und den Chef der Reichskanzlei von Löbell. Vor der Frühstückstafel wurde der Reichskanzler von der Kaiserin in besonderer Audienz empfangen. — Der österreichischmngarifche Botschafter von Szögyeny begibt sich heute in Begleitung sämt licher Herren der Botschaft nach Wilh lmsbohe, um dort infolge der Einladung des Kaisers und der Kaiserin morgen, als ani Geburtstage des Kaisers Franz Josef, an der Hoftafel teil- zunehMen. Berlin, 17. Ang. Der Besuch des Königs Haakon von Norwegen am hiesigen Hofe soll im November erfolgen. — Gelegentlich der Ent hüllung des Kaiser Wilhelm-Denkmals in Bonn, die am 16. Oktober voraussichtlich in Gegen wart des Kaisers stattsrnset, soll auch die Im matrikulation des Prinzen Oskar von Preußen an der dortigen Universität erfolgen. — Einer Meldnng aus Kopenhagen zufolge steht für den Oktober der Besuch des Königs von Dänemark am Berliner Hofe bevor. Berlin, 17. Aua. Pfarrer Tr. La Wille berichtet im „Pos. Tgbl." über eine Audienz, die er Anfang August beim Reichskanzler hatte. Nachdem dieser in einer besonderen Frage der Industrialisierung des Ostens seine Unterstütz* ung zugesagt hatte, kam er auf die Ostmarken politik im allgemeinen zu sprechen und sagte u. a. : „Es ist schlimm geweieu, daß auf die Flottwellschen Ansätze eine lange Zeit der Halb heit nnd Schwäche gefolgt ist, schlimm auch!, daß auf die Bismarcksch-e Periode die Caprivi- sche folgte. Jetzt sind wir, wenn auch im ein zelnen Fehler gemacht werden, die sich nie ganz vermeiden lassen, zu Flottwelt-BisMarckschen Grundsätzen zurückgekchrt. Dabei soll es bleiben!" Nürnberg, 17. Ang. Das veranschlagte Defizit der Landesausstellung erfordert eine In anspruchnahme der Zeichner ses Garantiefonds mit 40 Prozent. — Nach einer Meldung des Standard sind im Zusammenhang mit den bereits angekündig ten Reduktionen des britischen Heeresbudgets weitere schwerwiegende Aenderungen in der Armee beschlossen worden. Bei den diesjähri gen Herbsttnanövern sollen starke Einschränk ungen eintreten, und mehrere militärische Bil dungsanstalten sollen eingehen. Odessa, 17. Aug. Ein EisenbahnkaWerer wurde unweit des Bahnhofs von acht Anar chisten überfallen, welche ihm 4000 Rubel weg nahmen. Gegen sie verfolgende Polizisten schleu derten die Uebeltäter eine Bombe, wodurch ein Polizist getötet, ein anderer -verwunset wurde. Doch gelang es, zwei Anarchisten zu arretieren. Warschau, 17. Aug. In der Vorstadt Wolowa explodierte vor einer Prozession von aus Roknito znrückkehrenden Pilgern eine Petarde. Von einer vorbeimarschier.meen Mili tärabteilung wurde hierauf in der Richtung auf die Prozession geschossen, wobei zehn Per sonen verwundet wurden. Im Laufe des vorgestrigen Tages wurden, wie nunmehr fest steht, bei den verschiedenen Zusammenstößen 28 Polizisten und 07 Privatpersonen getötet und 18 Polizisten nnd etwa 100 Privatpersonen verwundet. Petersburg, 17. Aug. Das Miuisterium des Innern erhielt die Nachricht, daß heute vor mittag in einer Entfernung von 227 Werst von Petersburg auf der Warschauer Eisenbahn der von der Regierung der Schweiz wegen Teil nahme an dem Raubüberfaile auf sie Mos kauer KrcMtgcscl.Fhasr au.g-ncscl»e Bjrtenzow sich aus dem Fenster des von Warschau kommen den Zuges hinausstürzte. Einer der ihn be wachenden Gendarmen sprang sofort nach. Trotzdem Bjelenzow sich starke Verletzungen zu gezogen hatte, gelang es ihm, sich in den Wald zu flüchten. Soldaten durchsuchen gemeinsam mit Bauern den Wals. — Der Sultan ist, wie gemeldet wirs, beim heutigen Setamlik erschienen. Damit sind sie unmittelbaren Befürchtungen, die in türkischen Meisen gehegt wurden, vorläufig beseitigt. Die anläßlich! des ThroubesteigungsfesteS M'ährltch am 31. August erfolgende Begnadigung aller solchen Sträflinge, die bereits zwei Dritte! ilhirer Strafe verbüßt haben, hat der Sultan bereits gestern befohlen. Außerdem wurden auf des Sultans Befehl alle diejenigen Gefangenen, die in Schuldhaft interniert waren, aus sen Ge fängnissen entlassen. und die kaiserliche Zivil liste angewiesen, alle Schulden dieser Freige lassenen zu bezahlen. Die Blätter müssen ver öffentlichen, diese Gnadenakte feien anläßlich der Wiedergenesung des Sultans erfolgt. — Amerikanischer Tribut an Europa. In amerikanischen Zeitungen findet sich die Be hauptung, daß in diesem Sommer wieder rund 200 000 Amerikaner — gegen angeblich 185 000 im Vorjahre — als Kajütenpassagiere nach Europa reisten nnd die Kleinigkeit von 250 000 000 Dollar oder eine Milliarde Reichs mark mit hinüberschleppten. Damit würde die Hälfte des Ueberschusses der amerikanischen Han delsbilanz au Europa wieder zurückbezahlt kal kulieren die betreffenden Blätter, aber sie haben unrecht. Sowohl die Zahl der Reisen den wie die angenommene Turchschnittsäusgabe von etwa 5000 Mark für den Kopf erscheinen zu hoch gegriffen, denn trotz aller Multimil lionäre im Lande verfügen die meisten die zum Besuch der alten Heimat fvrtgehen, doch nur über bescheidene Mittel. Als Gegenposten muß überdies der Betrag eingestellt Werden, dm die europäischen Besucher Amerikas mitbringen, nnd wenn auch dahmgestellt sein mag, ob diele Zahl ebenfalls schon sechsziffrig ist, so fleht doch fest, daß der Amerikafahrer beträchtlich höhere Reisespesen hat als der Besucher des alten Kon tinents. Bädeker empfiehlt, abgesehen von den Fahrkvsten, fick, für den Dag und Kopf auf zehn Dollar einzurichtcn, aber damit kann man wvhlgemerkt nur bei bescheidenen Ansprüchen, .auskommen. In den wirüich erstklassigen Ho tels mag schon der einfache Zimmerpreis eine solche Ausgabe bedingen, — zwei Sitze in peri 1 Oper, die Teilnehmerkarte an einen, Festessen oder dergleichen tosten nicht weniger. Wer s nach Amerika reist, mag besonders sen Rat i Iagos befolgen: „Stecke Geld in deinen s Beutel!" New York, 17. Aggust. Lant Kabelmel- 1 düng ist Valparaiso, die zweite Hauptstadt von s Chile, durch ein Erdbeben heimgesucht worden, s .Viele Personen wurden getötet, viele verwundet, l Eine große Anzahl vm Gebäuden wurse be- i schädigt. Zahlreiche Brände wüten in allen j Teilen der Stadt. Die Kabe'lverbiudungen nach ! - südamerikanischen' Städten sind zerstört worden, s nur die Verbindung über Lissabon ist offen. Val- i päraisv, das schon einmal am 20. Februar 1835 j durch ein heftiges Erdbeben zerstört wurde, hak , beinahe 200 000 Einwohner, meist spanischer Abe Hstammung. Im Handel spielen die Deutschen s aber eine wichtige Rolle! Das Erdbeben ist auch ! in Deutschland verPürt worden. Aus Ham- j bürg nämlich meldete vorher der Draht! In ! der Hamburger Hauptstativu für Erdbebensor- ! schung wurde vou den Apparaten in der Don- s nerstagnacbt gleich nacb Mitternacht ein grö ßeres Erdbeben angezeigt. Die Tätigkeit der Apparate währte mehrere Stunden, lieber sen Ort des Erdbebens find noch keine Nachrichten eingetroffen. — Schon eine Stunde später kam die Kunde, daß, wie im April dieses Jahres eine nordamerikanische Stadt, San Franzisko, nun auch eine südamerikani'fcho Hauptstadt durch Erdbeben in Schutt und Trümmer gesunken ist., Newyork, 17. Aug. Tie Zentralamerika- Company hat die Verbindung mit Valparaiso wieder hergestellt. Ein hier aus Valparaiso ein gegangenes Telegramm besagt daß Teile der Stadt die ganze Nacht hindurch' brannten, und daß Hunderte von Menschen unter den Trümmern von Häusern begraben sind. New York, 17. Aug. Außer Valparaiso soll auch Mendoza in Argentinien von einem Erdbeben heimgelucht worden sein. Nach meh reren Berichten soll der angerichtote Schaden und der Verlust an Menschenleben groß sein. Nach den letzten Nachrichten sind diese Berichte jedoch noch unbestätigt. — lieber das Verhalten der Japaner in der Mandschurei und die AnsdehUung ihres dor tigen Handels berichtet ein Engländer, der jenes Lund und Nordkorea kürzlich bereist hat, nach einem Londoner Telegramm folgendes: Uebcrall im Innern der Mandschurei finde man gegen wärtig an Stelle der europäischen uns ameri kanischen Fabrikate japanische, Was daher kom me, daß japanische Waren mä'senhast über Dal- ny zollfrei ins Land gebracht würden. In Nordkorea klagten die Eingeborenen vielfach darüber, daß die Japaner sich großer Stücke Landes bemächtigten und die Bewohner schlecht behandelten. Die ante Meinung, die die Chi nesen von den Japanern gehabt hätten, sei erschüttert worden, seitdem Japaner zweifel haften Charakters zu Tausenden die Mandschurei überflutet hätten. — Der Berichtcrstatwr be merkt übrigens, daß in letzter Zeit die Ja paner die Vorschriften bezüglich der „offenen Tür" genauer beobachten. Deutliches und Sächsisches. Adorf, 18. Aua. Programm zur Plah- musik am Sonntag, den 19. August (Rundteili: 1. Svldatenblut, Marsch vou Blon, 2. Kon- zert-Ouverture, von Gottlöber, 3, Ueber den Wellen, Walzer von Rosas, 4. Lied a. d. Sing-