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Inserat« werden bis spätesten- Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinen- erbeten und die Corpusspaltenzeile mit lv Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). AbonnementSpreiS beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prssiniwsrsnao. Meiger für Zwönitz und Umgegend Organ für den Stabtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. 33. Sonnabend, den 18- März 1882. 7. Jahra. Auf Antrag der Erben Frau Christianen Augusten verw. Neubert geb. Walther in Elterlein sollen die zu deren Nachlasse gehörigen Grundstücke: a., die Guts-, Garten-, Feld-, Wiesen- und Hutungsgrundstncke Fol. 661 des Grund- und Hypothekenbuchs, Nr. 2L. des Brandcatasters und Nr. 792, 793, 794, 811a., 8116., 812, 816, 817, 818, 819 und 820 des Flurbuchs Abtheilunq L für Elterlein und 6., das Niederwaldgrundstück Fol. 154 des Grund- und Hypothekenbllchs und Nr. 456 des Flurbuchs für Her- mannsdors, von welchen die Grundstücke unter a — 31 Hektar, 52^, Ar (56 Acker 291 Qu.-R.) umfassend und mit 619„,g Steuereinheiten belegt — auf 24331 Mark — Pfg-, das Grundstück unter 6 — 3 Hektar 46 Ar (6 Acker 75 On.-R.) umfassend und mit 48,^ Steuereinheiten belegt — auf 1384 Mark — Pfg. ohne Berücksichtigung der Oblasten ortsgerichtlich gewürdert worden sind. an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Bieter haben sich am gedachten Tage Mittags 12 Uhr im Nachlaßgute Nr. 2 L des Brandcatasters für Elterlein einzufinden und der Versteigerung gewärtig zu sein. Die Versteigerungsbedingungen und die Beschreibung der Grundstücke sind dem am Gerichtsbrete aushängenden Anschläge zur- Einsichtnahme angefügt. Am darauffolgenden Tage, AL. L8BN von Vormittags 9 Uhr an, sollen die zum Nachlasse der verw. Neubert gehörigen Mobilien, Haus-, Acker- und Wirthschasts- geräthe gegen gleich baare Bezahlung und umer den vorher bekannt zu machenden Auctionsbedingungen an den Meistbietenden im Neubcrt'schen Nachlatzgute ortsgerichtlich versteigert werden, was unter Hinweis auf das am Gerichtsbrete aushängende Auctions- verzeichniß gleichfalls bekannt gemacht wird. Scheibenberg, am 9. März 1882. Königliches Amtsgericht. Busse. Tagesbericht. — Am Geburtstage Sr. Mas. des Kaisers, den 22. März, sind bei der hiesigen Postanstalt die Schalterdienststnnden für den Ver kehr mit dem Publikum wie an Sonntagen festgesetzt worden. — Leipzig, 16. März. Am Montag, Nachmittags umstanden viele Menschen den Thomasthnrm, da ein Mensch an dem Blitzab leiter in die Höhe kletterte. Wie sich herausstellte, war der tollkühne Mensch, welcher dieses Wagstück unternahm, ein Steindrucker aus der Lausitz, und gab derselbe, als man ihn aus einer Höhe von etwa 20 Ellen wieder heruntergeholt hatte, an, er habe dem ihm persönlich bekannten Thürmer einen Besuch abstatten und des Spaßes wegen zum Fenster hereinsteigen wollen. — Ein Buchdruckereibesitzcr in Pirna hatte sich bei der letzten ReichötagSwahl im Monat October voriges Jahr bereit finden lasse», einen Aufruf an die Wähler von Altstadt-Dresden, in dem zur Wahl Bebel'S aufgefordert wurde, in einer Auflage von 30000 Exemplaren zu drucken. Als Druckfirma wurde auf dem Aufruf an gegeben „Vereinsbuchvruckerei Höttingen bei Zürich." Nachdem 11000 Exemplare abgeholt waren, wollte der betreffende Buchdruckereibesitzer die übrigen Exemplare, in einem Koffer verpackt, selbst nach Dresden transportiren, er wurde jedoch auf dem Bahnhofe in Pirna ver haftet und die vorgefundenen 19000 Exemplare des Aufrufes mit Beschlag belegt. Wegen Zuwiderhandlung gegen das Preßgesetz unter Anklage gestellt, vernrtheilte das kgl. Landgericht in Dresden den Angeklagten zu drei Monaten Gefängnis). Auf die eingereichte Revision verhandelte der III. Strafsenat des Reichsgerichts in feiner Sitzung vom 8. d. Akts, über diesen Fall, die Revision wurde in dessen, soweit das Vergehen gegen das Preßgesetz dabei in Frage kam, verworfen und es verblieb bei den drei Monaten Gefüngniß. — Borstendorf, 14. März. Diesen Mittag halb 1 Uhr ist auf dem Bahnhof zu Grünhainichen von den nach Reitzenhain fahren den Güterzug die Maschine entgleist und fünf Wagen demolirt wor den. Von dem Zugspersonal ist glücklicher Weise Niemand verun glückt ebenso auch ist keine Verkehrsstockung eingetreten. — Halle, a. S, 14. März. Mit Spannung sieht man hier und wohl auch in weiteren Kreisen der gerichtlichen Verhandlung gegen den früheren hiesigen Criminal - Commissar entgegen, der am Sonnabend Nachmittag gefangen hier angekommen ist, nachdem er wegen vielfältiger Verbrechen im Amte seit circa l^/z Jahren von hier flüchtig ist und steckbrieflich verfolgt wurde. Die Verhaftung ist, wie es heißt, in Leipzig erfolgt, nachdem Ebert vorher längere Zeit sich in Rußland aufgehalten hatte. Deutschland. Zur Feier des GeburtstngsfesteS des Kaisers am 22. März wird auch diesmal eine Anzahl fürstlicher Gäste am Berliner Hofe erwartet. Am 20. März werden der Grobherzog und die Großherzogin, sowie der Erbgroßherzog und Erbgroßherzogin von Sachsen-Weimar in Berlin eintreffen; auf den folgenden Tag ist die Ankunft des Prinzen Georg von Sachsen angekündigt. Am 19. März wird die Ankunft des GroßherzogS von Oldenburg, des Her zogs und der Herzogin von Anhalt, des Landgrafen und der Land gräfin von Hessen sowie des Herzogs von Sachsen-Meiningen er- wartet. Ueber die Ankunftszeit des Großherzogs von Hessen war noch nichts Näheres bekannt. Non officiöser Seite wird geschrieben, daß über die parlamen tarischen Arbeiten des Mißjahrs noch keine festen Bestimmungen ge troffen worden seien. Indessen beabsichtigte die preußische Regierung, die Berathungen des Landtages zu Ostern auf längere Zeit zu unterbrechen und etwa Mitte April den Reichstag zusammentreten zn lassen, neben welchem später der preußische Landtag seine noth- wendigsten Aufgaben erledigen würde. Das Münchener Gemeindecollegium hat mit 42 gegen 17 Stimmen die Aushebung sümmtlicher dortigen Simultanschulen und die Neueintheilung der Schulsprengel beschlossen. — Die Central- stellen für Handel und Gewerbe sowie für Landmirthschaft zu Stutt gart habe» sich nahezu einstimmig für das Tabakmonopol und für Vermehrung der württembergische» Tabakbaudistricte ausgefproche». Oesterreich-Ungarn. Ueber die Beziehungen Oesterreich- Ungarns zu Montenegro wurden in jüngster Zeit beunruhigende Ge rüchte verbreitet, welche besonders in der Nachricht wurzelte», daß Montenegro beschlossen habe, seine Wehrpflichtigen einzuberufe». Letz tere Nachricht wird jedoch von Wiener Blättern entschieden dementirt und auch die Sendung des General-Adjutanten des Fürsten Nikita, Plamenac »ach Wien, hat durchaus keinen politischen Zweck. In diesen Tagen trifft nämlich die älteste Tochter des Fürsten von Montenegro, Prinzessin Zorka, auf ihrer Reise von Rußland nach Cettinje in Wien ein lind hat Plamenac lediglich den Auftrag er halten, die Prinzessin nach Hause zu geleiten. — Das österreichische