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Erscheint wSchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis betrigt vierteljährlich t Mark 20 Pf. prlenulllsranäo. Zwönitz nndAlmgegend. Amtsblatt für den Stadtgcmcinderath zu Zwönitz. 115. Aoonabend, den 28. September 1878. Z. Jahrg. Anzeiger für Inserat« «erden bi« spätesten» Mittag» de» vorhergehenden Tage» de» Erscheinen» erbeten und die CorpuSspaltenzrile mit io Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Cinladmrg zum Abonnement. Indem wir das geehrte Publikum zum Abonnement auf den „Unzeiger für Zwönitz und Umgegend" (Amts- und Lokalblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide rc.) höflichst einzuladen uns erlauben, bitten wir, die Bestellungen auf da« Blatt rechtzeitig machen zu wollen, damit eine Unterbrechung respektive ver spätete Lieferung vermieden wird. Sämmtliche Kaiserl. Uostanstalten nehmen Bestellungen entgegen; außerdem abonnirt man bei der unterzeichneten Expeditton und den Austrägern. Der Preis deS Blattes bleibt unverändert und beträgt pro Vierteljahr 1 Mark 20 Pfg. frei in's Haus. Die Expedition. Tagesgeschichte. Berlin. Vom 1. Oktober 1878 ab wird Im telegraphischen Verkehr mit Rußland der Worttarif eingeführt werden. Bei den deutschen Telegraphenanstalten wird im Verkehr mit dem europäischen Rußland für vaS gewöhnliche Telegramm auf alle Entfernungen: eine Grundtoxe von 0,40 M, eine Worttaxe von 0,30 M. erhoben werden. Im Verkehr mit ven außereuropäischen russischen Ländern kommt die Grundtoxe nicht zur Erhebung. — Einem Telegramm der „Wes.-Ztg." zufolge haben die seit Jahresfrist gepflogenen Unterhandlungen mit Rußland wegen Erleichterung de» deutsch-russischen Grenzverkehr» zur Aufstellung des Entwurfs einer Convention geführt, deren Unterzeichnung in nächster Zeit erwartet wird. — Die Commission zu Vorberathung de» Socialistengesetze» arbeitet eifrig weiter, und ihre Tbatigkeil wird von der Presse aller Parteien mit Aufmerksamkeit und Theilnahme verfolgt. Koblenz, 24. September. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und Se. K. K. Hoheit der Kronprinz sind heute Abend kurz vor 9 Uhr hier eingetroffen. Auf allen Stationen, welche der kaiserl. Zug passirte, hatten sich die Schulen und die Vereine mit Musik zur Begrüßung aufgestellt, die Städte Weilburg, Limburg, Rassau, Ems und Oberlahnstein waren festlich beleuchtet, auf der hiesigen Rhein» brücke bildeten der Krieqerverein, die Gilden, Turner, Schützen, die Feuerwehr und der Gesellenverein mit Fackeln und Lampions Spalier und begrüßten Ihre Majestäten mit den Klängen der Nationalhymne und der „Wacht am Rhein." Alle Straßen der Stabt sind festlich beleuchtet. Stuttgart, 25. September. Der Paris-Wiener Courierzug ist heute mit einer dreistündige» Verspätung hier eingetroffen. Derselbe stieß gestern unweit Nancy mit einem anderen Zuge zusammen und sind hierbei 3 Personen gelödlet, 15 Personen schwer, viele andere leicht verwundet woroen. Wien, 26. September. Officiell. Laut Meldung aus Dollni Tuzla vom 25. September empfing Szapari am 25. September eine Deputation aus Zwornik, welche die Ergebenheit und Unterwerfung mit der Bitte ausdrückte, die Truppen möchten Zwornik besetzen. Es sind auch Truppen heute nach Zwornik abmarschirt. Generalmajor Reinländer meldet vom 25. September: Heute erschien in BihacS eine Deputation aus Petrooarz und erklärte unbedingte Unterwerfung und die Bereitwilligkeit, die Waffen abzuliefern. Gleiches erfolgte in Kulenvakuf und Bielai. New-Orleans, 25. September. Gestern sind 58 Menschen ge storben, in Memphis nimmt die Krankheit wieder zu, am Montag und Dienstag sind 120 gestorben. Lokales und Süchfisches. — Don dem königl. Landstalsamte zu Moritzburg ist eine Broschüre, enthaltend die von dem Landstallmelster Grafen zu Münster für die Landwirthe des Königsreichs Sachsen geschriebene Anleitung zur rationellen Pferdezucht, abgefaßt worden. Dieselbe wird behufs möglichster Verbreitung von dem Ministerium des Innern unentgeltlich überlassen und kann durch das königl. Landstallamt bezogen werden. Dresden. Von der Prüfungskommission für Einjährig-Frei willige sind io dem diesjährigen MichaeliSprüfungStermIn von 73 Aspiranten an 29 derselben Berechtigungsscheine der beigebrachten Zeug nisse über ihren bisherigen Bildungsgang rrtheilt und 42 zur Prüfung gezogen worden, nachdem vorher 2 Aspiranten nachträglich auf Zu» lassung zur Prüfung verzichtet hatten. Von den Geprüften haben 22 die Prüfung bestanden, dagegen mußten 20, und darunter 14 schon auf Grund ungenügend ausgefallener schriftlicher Arbeiten, 6 hingegen nach deren Zulassung zur mündlichen Prüfung, wegen mangelhafter wissenschaftlicher Qualifikation zurückgrwiesrn werden. In Plauen bei Dresden ist am 2l. d. das 1Vi Jahre alte Knäbchen des Zimmermanns Prieber, wahrend die Mutter die Treppe scheuerte, in seinem Beltchen erstickt. Eine Wendung des Kindes, wobei es mit dem Gesichtchen auf die Betten zu liegen gekommen ist, war die Ursache zu dem Todesfall. Auf dem Bahnhöfe Priestewitz bei Dresden ist in der Nacht zum 25. d. ein Bremser verunglückt. Er stand auf dem Trittbrete eines Wagens, als eine Lokomotive das Nebengleis passirte und seinen etwas fliegenden Mantel erfaßte, wodurch der Beamte herabgeschleudert und erheblich verletzt wurde. Das neue KarolahauS an der Blasewitzer Straße nahm den Aermsten auf. Leipzig. Die Leipziger Zeitung rühmt bewundernd die in der CentralhaUe während der Messe gebotenen Leistungen fremder „Künstler". Da ist eine jugendlich liebliche Negerin Miß „Lala mit dem Löwen- gebiß", welche mit der Geschmeidigkeit und Gewandtheit, die den Kindern ter heißen Zone überhaupt eigenthümlich ist, am schwebenden Trapez „arbeitet" und mit den Zähnen fünf Männer in der Schwebe hält, ein Kunststück, wie eS noch bisher keiner der riesigst gebauten Athleten auözuführen vermocht hat. Hierauf erfaßt die mit den Füßen am Trapez schwebende Negerin mit den Zähnen ein von sechs Männern mit Anstrengung emporgehobenes Kanonenrohr, da» an einer Trag» Vorrichtung in Ketten hängt und läßt aus demselben einen Schuß ab- seuern, ohne bei der ungeheuren durch die Detonation des Schusses noch verstärkten Last sichtbare Anstrengung zu zeigen. In Chemnitz betrug nach den Ergebnissen der Volkszählung am 1. Dezember 1875 die Zahl der Bevölkerung 78,209 Köpfe. Am Schluffe des Jahre» 1877 berechnete sich die BrvölkerungSzahl auf 82,503 Einwohner. In dem genannten Jahre überwog die Zahl der Zugezogenen nur um Weniges die der Weggezogenen; jene betrug 12,192 Personen, diese 10,710 Personen. Stolpen, 24. September. Wie »S den Anschein hat, Haufen sich die förmlich systematisch betriebenen Uhrendiebstähle immer mehr; so ist in der Nacht zum Montag allhier bei dem Uhrmacher Hochge» muth ein äußerst frecher Uhrendiebstahl auSgeführt worden. Wie wir vernehmen, soll der Verlust sich auf ca. 4—SOO Thalern belaufen. E» ermahnt dies immerhin im Allgemeinen zur größten Vorsicht. Frankenberg. Das „Frankenberger Tagebl." schreibt: In unserer Expedition wurde uns als Beweis der großen Fruchtbarkeit dieses Jahres ein Riesen-Krautkopf im Gewichte von 11'/« Pfund vorgelegt, den Frau Spediteur Fischer von einem Felde zu Allendorf beit Chemnitz mitgebracht hat, aus welchem er „noch lange nicht das größte Exemplar" ein soll. Am Montag Nachmittag wurde der Sekonde-Lieutenant Fricdleln von der ersten Batterie des Feld-Artillerie-Regiment» Nr. 12 im Walde des Herrn v. Nischwitz in Königsfeld bei Geithain mit einer Schußwunde im Kopfe aufgefunden und in da» Militärhospital nach Geithain gebracht. Der Verletzte hatte sich mit einem Revolver in den Mund geschossen und die Kugel war in der Gchläfegegrnd wieder hinauSgegangen. Die Verletzung wird al» nicht lebensgefährlich bezeichnet.