Volltext Seite (XML)
Voigtländi scher Anzeiger. 49- Stück. Plauen/ Sonnabends den 7. December ign. Drei goldne Hochzeiten. Ämts- und Ehcstandsjubiläen gehören zu den seltnen Glückssällen im Menschenleben, um so mehr verdienen sie einer größern Bekanntwer« düng und länger» Aufbewahrung. Plauen er lebte in einem kurzen Zeiträume drei Hochzeit- jubelseiern und dieser so seltne Fall verdient wohl einer Erwähnung in diesem Provinzial blatte. Wir fangeu bei der jüngsten an und schließen mit der ältesten. Am-i;. Oktober nämlich war der goldne Hochzeittag Herrn Joh. David Glücks, Bürg, und Vaumwollenwaarenhändlers allh. alt 78 I. und Frauen Johannen Christianen Glückin, geb. Langguthin v.h. alt72J., welche beide Eheleute sich noch immcr'der besten Gesundheit und einer, in solchem Alter seltnen Munterkeit erfreuen. Vor zvJahrcn besang ein gebohrnerPlauischer, Johann Andreas Krauße, Kantor und Mäd chen-Schullehrer zu Äahma, ihren Hochzeillag durch nachstehende Verse, die wir sowohl wegen ihrer, wenn auch alwätrischen, doch naiven und treuherzigen Manier, als auch besonders darum einer Mittheilung durch dieses Blatt welch achten, da sie zum Beweise dienen, welch ein gutes Lob unser Pkauen iu jenen Zeile» seiner bürgerlichen Einfachheit und Sparsamkeit halte. Am Tage deiner Hochzeit-Freuden, mein Vetter Glück, kdmt dieses Blatt. W»,il ich persöhnlich muß vermeiden Dein Fest, drum kömts an meine Statt. Nimms an, und lerne so viel draus r Glück zu! wünscht Dir Dein Vetter, Krauß. Dahma, am 15. October 1761. Glück auf! ist Bergmanns Art. Glück zu! gilt aller Orten. Glück zu! Ist allzuschön, Glück zu! ist Wun der alt. Glück zu dem Könige! was fehlet diesen Worten? Glückzu! Glück währe lang! Glückzu! Glück komme bald? Und. immer lauter Glück! So wünschten rinsre Alten. Ihr Mund war wke das Hertz. Sie wünsch, ten wahres Glück. ES kam, es.folgere, es ließ sie glücklich schal, ten. Im Handeln, Reden, Thun, war es da« Meisterstück, Weg,