Volltext Seite (XML)
Voigtländi scher Anzeiger. 17. Stück. Plauen, Sonnabends den 27. April iZn. Den Frohen nach uns!") enn einst, zernagt vom scharfen Zahn der Zeit, Wie längst schon unser Staub, in Trümmer auch, Kaum kenntlich noch, zerstiebt ist dieser Bau; Dann sage dir, du spatrer Nachwelt Sohn, — Der besseren, der glücklichern vielleicht, — Hier dieser Stein: daß sich ein kleiner Kreis Gebildeter, mit treuvereinter Kraft, Einst eine stille Freistatt hier erschuf, Um friedlich im geselligen Verein, Bei stürmischer, veehängnißvollen Zeit, Nach Tages - Sorg' und Tages. Müh' und Last, Zu finden das, wornach das Herz sich sehnt, Erholung — und so nannten wir den Bau. Ist cs rathsam, die Kartoffeln sehr früh ins Land zu bringen? Ohne Bedenken kann man diese Frage mit Nein beantworten; denn dies Hinauscilen ins Feld nützt nicht, aber schadet wohl. Nicht ässe Frühjahre find so mild und warm, als das Heu, rige, wo der mächtige Strahl der Sonne früh, zeitig der Erde Schoos erwärmte; gewöhnlich bleibt das Land bis gegen das Ende Aprils kühl. Aber was soll in diesem kühlen Erdreiche die Kartoffel, die im lauen Keller schon zu keimen anfing und welcher der schnelle Uebergang ins frische Land nothwendig auffallen und sie in ih, rer Entwickelung zurücksetzen muß. Ja wie oft, wenn derbe Spätfröste eintreten, erfriert der Saame sogar. Uebrigens Hal dies Eilen auch noch einen andern Nachtheit für eine ergiebige Erndte. Weil nämlich die Saamenkartoffel zu lang, ost 5 bis 6 Wochen in der Erde liegt, ehe sie aufgeht; so überzieht sich während die, ser Zeit der Acker mit einer Menge Unkraut, welches der hinterher kommenden jungen Pflanze schon einen großen Theil nützlicher Nahrung ent, zogen hat und daher ihren schnellcrn und fröhli, chen Wachsthum hindert. Man sollte daher immer bis Ende Aprils oder noch besser selbst bis in die zweite Halste des Mays mit dem Kar, toffel« ) Diese Zeilen kamen nebst dem Namenverzeichnisse der Gesellschaft^ Mitglieder, in den Grundstein des Erholungsgcbäudes.