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Voigtländi sch er Anzeiger. >4. Stück. , Sonnabends den 8, April 1309. Jubelfeier in Danzig. Ls ist den Bewohnern unsrer Stadt und Gegend gewiß eine sehr erfreuliche Kunde, daß ein, auch unter uns einst, — ach! in schönern, ruhigen Zeiten — geweilter, und allgemein ge- schätzte» Biedermann, der würdige Herr Haupt, mann Alterim Jnfanterie-Regimente v. Rech ten, am rz. März d. I. in Danzig das zojäh« rige Jubiläum seiner, von der Pike auf angefan genen militärischen Dienstzeit gefeiert hat. Er gedachte diesen merkwürdigen Tag seines Lebens blos in der Stille feines, gegen Gottes weise und gute Führungen dankbaren Herzens zu feiern, aber seine, Ihm ganz ergebene Compagnie konn te ihn nicht vorübergehen lassen, ohne Ihrem würdige,) Chef zu diesem, nur wenigen Sterb lichen, zumal, wie bei Ihm, in solcher unun terbrochenen Gesundheit und Thatigkeit, erleb ten Feste ihren aufrichtigen Glückwunsch zu bringen. Es geschah durch eine Deputation von Unterofficieren und Gemeinen, an deren Spitze der hoffnungsvolle junge Officier, Herr Lieu tenant von Heintz stand, welche die Empfindun gen seiner von Ihm väterlich geliebten Unterge benen in folgendem Gedichte ausdrückte: Dich, Vater Alter, grüßen wir; Nicht Einer bleibt zurück — Und segnen Dich und wünschen Dir Zum Jubelfeste Glück! Du hast gefochten, hast gewacht, Gelitten und gethan; Wir zogen in die rauhe Schlacht, Du zogst, ein Greis, voran. Und keinen hast Du je betrübt. Du, guter Vater, hast, Wie Deine Kinder uns geliebt Und ln Dein Herz gefaßt. Drum Ehre Dir, dem sie gebührt,' Den Kranz ins Silberhaar! Heil unserm Vater! ruft gerührt Der Sohne treue Schaar. Als der Herr Gouverneur von Danzig, der französische General Rapp von diesem merk würdigen Ereignisse hörte, zog er den ehrwür digen Jubelgreis sogleich zur Tafel, ließ Ihn zu seiner Rechte-: sitzen und behandelte Ihn, in Vereinigung mir allen übrigen anwesenden Mi litärs,