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Voigtlävdi scher Anzeiger. 6. Stuck. Freitags den. 7. Februar iZO6. Unglücksfall zu Adorf. In der Nacht vom 2z zum 24 Ian. d. I. begleitete ein hiesiger Fleischer Meister, Johan« Heinrich Spengler, Abends gegen n Uhr einen Landmann aus Leubelha, weil es eben sehr fin ster und der Elsterfluß ausgetreten war, zur Stadt hinaus. Nachdem er diesen glücklich hin- übergebrachl halte, kehrte er bei dem letzten Haus wieder um, mußte aber, da er aufdie schmale Brücke zurück kam, ausglitschen und für seinen guten Willen, den Lod in denWellenHn« den. Man hatte ihn zwar um Hülfe rufen hö ren, aber in der Nacht nicht finden können. Erst am Morgen darnach fand man ihn unter halb der Stadt, wo er an einem Pfahle hän gen geblieben war. Zur Empfehlung des wilden Ebereschen baums ^). Herr Geh. Rath Hermbstädt in Berlin em pfiehlt diesen Baum mit Recht aus einer drei fachen Hinsicht, r) wegen seiner Früchte, 2) wegen seines Holzes, z) wegen seiner Rinde. r) Die Früchte dieses Baumes liefern ei nen sehr guten Branntwein. Wenn sie recht *) Bel u»- gemeini-lich Sbschenbanm genannt- Er dal auch noch andere Mmerri z. B- Erdisch- baum, Vogelbeerbaum, Dvnenbeerbaum w. reif sind, ja auch wohl schon einen schwache« F>ost ausgestanden haben, werden sic in einen» hölzernen Kübel mit einer hölzernen Stampfe zerquetscht, und dann mit kochendem Wasser an« gebrüht. Ist alles wohl umgerüttclt: so läßt man es soweit erkalten, daß ein hmeingetauch« tes Rcaum. Thermometer 20 bis 22 Grad an- zeigt. Jetzt giebt man der noch warmen Flüs sigkeit die erforderliche Quantität Bierhefen, rührt alles wohl untereinander, deckt das Ge säß zu und wartet die Gablung ab. Wenn nach Vollendung derselben der Schaum sich zu setzen ansängt, und ein in die Oeffnung des Gefäßes gehaltenes brennendes Licht nicht mehr verlöscht, so wird die gegohrne Flüssigkeit ausdieBrannt« wemblase gefüllt, und der Destillation unter worfen. Durch diese wird aber nur erst ein sehr schwacher Branntwein oder Lutter gewonnen, der einen etwas widrigen Geruch hat. Um diesen Lutter zu reinigen und zu verbes sern verfährt man so: Man stößt gut ausge« glühte Kohlen zu Pulver, und setzt auf jedes Oxhoft des Lutters zu 280 Berliner Quart ge rechnet, 8 Pf- jenes Kohlenpulvers. Hierauf laßt man das Faß wohlverstopft 2 Tage liege», rollt es jedoch täglich ? bis 4 mal herum, um alles recht unter einander zu mengen. Nun zieht man dieß Flüssige durch einen wollenen Ben-