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V o i g t l ä n d i sch e r Anzeiger. 5O. Stück, Freitags den IZ. Decembek Igoz, Ueberresie eines menschlichen Körpers bei Wezelsgrün gefunden. Am ic>. Dee. d.J. erschien der Amtsschulze Greß von Wezelsgrün vor hiesigem Amte und zeigte nn, wie seine Ehefrau am 9. d. M. aus seinem Felde, etwa ;o Schrine von seiner Scheune, einen Menschmknochen, vom Knie an bis mit dem Fuße, jedoch ohne Fleisch und große Zehe, gefunden; daß ihm ferner am ro. früyder Amcsanterthan Gruber zu Wezelsgrün, in den sogenannten Lochaäusern wohnhaft, er zählet, daß er am 9. d. da er in sein Gehölze gegangen, um Streu und Moos zu holen, in diesem Gehölze nicht nur Knoche» von einem Menschen, sondern auch Kleidungsstücke und ein kleines Packtchen gefunden habe. Der Amts- schulze ging hierauf mit obgenanntem Gruber und dem Einwohner Kölbel zu Äezelsgrün »ach jenem Gehölze, woselbst sie in einem jungen Dickichte, ohngefäbr 200 Schritte seitwärts von der Strafe, welche von Thoßfell nach Len gefeld führt, und etwa 420 Schritte vom Dorfe Wezelsgrün, folgendes fanden: i) ein ordent liches Lager im Moose, worin ein menschlicher Körper gelegen haben möchte; 2) ein mit Leder zusammengebundcnes Packtchen; z) ohngefähr lo Schritte vom Lager ein Hemde mit annoch zugeknöpfter manschesteriwn Weste, worin eine Partie kleiner Knöchelchen, vermuthlich vom Rückgrate, gesteckt; 4) auch nicht weit vom Lager den Obertbeil des Kopse, und darneben die Kinnlade mit guten weißen Zähnen, alles ohne Fleisch und Haut; z) etliche Schritte vom Lager einen durchnäßten Lappen, vermiich- lich ein kleben esi von Beinkleidern. Del selbe Amtsfchulze fand auch, als er schon auf tun Wege nach Plauen war, auf ebendemselben sei nem Felde, etwa 400 Schritte von seinem Hause, das andere Bein, vom Knie an bis mit dem Fuße, ebenfalls ohne Fleisch, aber woran noch ein Stück Schuhleder befindlich war. In oben genanntem Packtchen fanden sich ein in Leder eingcbundnes Neisedüchlein, ein kleiner Spie gel, ein kleines ledernes leeres Eeldbeutelchen, 4 kleine Schreibersche Landkanchen, veischiede, ne Scripturen, auf welchen Reiserouten befind lich, "und eine Kundschaft von Dato Zittau den io. July 1825, ausgestellt von der Mälzer und Brauer-Innung allda und besiegelt von Mstr. Christian Gottlob Zschentscher, woraus sich ergab, daß der Verunglückte ein Brauer geselle, Namens Johann Gottlob Zschentscher, r8 Jahr alt, gewesen sep. Der unglückliche Jüngling ist wahrscheinlich ermordet, als zu welcher Vermuchung der Ort der Auffindung und die Abwesenheit eines Kleides und alles Gel ¬ des