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LUV» s» »» 8» 144 Bank« Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz un vTUTT Commer)» und Privat Bank, Zweigstelle Pulsni Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Druck und Verlag oonS L. Körs»-rS Erben (Inh. I. W. Mohr) SeschSstSstelle: Pulsnitz, «lbertstraße Nr. 2 Donnerst»«, den 13. Dezember 7828 NrrmMer 2S0 Anzeigen-Grundzahlen in ^/: Die 41 mm breite Zeile (Mofle's Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 FA/, in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 H/; amtlich 1 mm 30 und 24 Sh/; Reklame 25 Sh/. Tabellarischer Satz 50°/o Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebührcn durch Klage oder in Konkursfällen gelanai der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung Bis '/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Gufnoha e Das Pulsnitzer Tageblatt ist das Mr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrutes zu Pulsnitz lowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt H«upt»l«tt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer BmtSpcrth^LtMr; Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstcina, Niederstcina, Weißbach, Ober- und Mederlichtrnau, Artedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klem-Dittmannsdorf Im Aalle höb-rer Gewalt. Krieg, Lveik ^d-u sonstiger irgend welcher Störung des Betriebe« der Rettung oder der Besorderungsttnrichmn^til, Hai dir Ätüehrr keiaeu Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder -ui Rück- zahluna der R^ugsPrciseS. Wöchentlich 0 85 RM bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich 0.55 Rui; durch dir Post monatlich 2.60 RM freibleE? d PulsmtzerFayeblatt 8t»sprech°r 18. Tel.. Adr.: Tageblatt Pulsn.tz Postfcheck.Konto Dresden 2138. Giro.Konto 146 8«. Jahrgsms AMU-ye? Teil. Christmarkt in Pulsnitz!UM MU-Ä-um W^IIKOW Das Wichtigste Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, ist eine große Anzahl ver wundeter bolivianischer Soldateu in Porto Suarez eiugetroffen. Unter den Verwundeten befindet sich auch der Kommandant des Forts Vanguardias, in dessen Nähe die ersten Kämpfe zwischen Bolivianern und Paraguayanern stattgcfunden haben. Wie aus Moskau gemeldet wird, herrscht im Schwarzen Meer schwerer Sturm. Die Verbindung zwischen Odessa und Sebastopol ist unter brochen. Das russische Handelsschiff „Truschenik" ist gekentert. Die Besatzung konnte von einem italienischen Schiff geborgen werden. Die russischen Funkstationen haben verschiedene SOS- Rufe ausgc- fangen. Ltllliche md sächsische ÄmtltWhtw — (Heimatschutz-Geldlotterie.) Zur Schaffung weiterer Naturschutzgebiete in Sachsen hat die sächsische Staats regierung eine Geldlotterie genehmigt, in der 60 000 RM. in bar ausgespielt werden. Die Lose zu 1 NM. sind bei allen Kollekteuren erhältlich. Die Ziehung ist unwiderruflich am 15. und 17. Dezember 1928. Der Landesverein Sächsi scher Heimatschutz bittet, diese Lotterie weitgehendst zu unter stützen, damit bei der rasch fortschreitenden Kultur noch recht viel ursprüngliche Natur uns und unseren Nachfahren ge rettet werden kann. — (Achtung! Anzeigenschwindler) aus Berlin bereisen zur M^ldeutschland. Sie geben sich als Vertreter des Relchs-Adreßbuchverlages Schumann in Halber stadt oder der Berlagsanstalt Take, Barmen Rittershausen, aus. Es wird davor gewarnt, Anzeigen gegen Barzahlung bei den Betrügern zu bestellen. - » v s u °'nt Kamen z) hat im Hause des Herm Richard Hantsche in Gersdorf Nr. 126b Arbeits- amtssprcchstunden für die Orte Gersdorf, Möhrsdorf, Bisch- heim, HEch und Hennersdorf eingerichtet. In diesen Ar- beitsampZPrechstunden wird die Kontrolle der Arbeitslosen durch einen Arbeitsvermittler des Arbeitsamtes Kamenz vor genommen und die Unterstützung ausgezahlt. Die Stunden werden durch Anschlag bekanntgegeben. Niedersteina. (Schallplattenkonzert.) Das für heute ubsnd im Gasthof Vergißmeinnicht angekündigte Schallplattenkonzert beginnt erst -/,9 Uhr. Bischofswerda. (Konkurs eröffnet) wurde über das Vermögen des Baumeisters Wilhelm Paul Herr- wann in Schmölln Nr. 104 sowie über das Vermögen der w Liquidation befindlichen handelsgerichtlich eingetragenen Menen Handelsgesellschaft Otto Forcke in Demitz-Thumitz (Graust- und Syenitwerk). Bautzen. (Bildung einer Ost fach fischen Textilunion.) Die bereits seit längerer Zeit in freundschaftlichen Beziehungen zueinander stehenden Spinnereien und Webereien C. Otto Engert, Textilwerk, G- m. b. H., Kirschau, C. G. Thomas, A.-G., Wichen und Vereinigte Spinnereien und Webereien August Pelz und C. W. Paul, G. m. b. H-, Kirschau haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammcngcschlossen. Unter Auf rechterhaltung aller bisherigen Vesitzverhältnissc haben die bezeichneten Firmen die „Union" Ostsächsische Textilwerke Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Kirschau gegründet, die ab 1. Januar 1929 die drei Stammfabriken pachtweise be treiben und den Ankauf sowie Verkauf aller Fabrikate bewirken foll. Die Leitung verbliebt in den Händen der bisherigen Firmeninhaber C. Otto Engert, Kirschau, Martin Thomas, Wilthen und Max Pelz, Kirschau. Neustadt, Sa., 13. Dezember. (Zu dem Mord in Polenz.) Zu dem Mord in Polenz wird, nachdem Nunmehr die von der Gendarmerie und der Kriminalabteil ung Zn Bautzen geführten Erörterungen abgeschlossen sind, bon zuständiger Stelle folgendes mitgeteilt: Der Ermordet« ist der landwirtschaftliche Arbeiter Robert Hentschel aus Lo- bendau (C. S. R.) und der Täter der aus Quersa bei Gro ßenhain stammende und seit Juli im Rittergut Polenz tätige 23 jährige Dienstknecht Otto Techert. Der durch eine Kriegs- I Konferenz der drei Großen Rheiulandkoutrolle Die rumänischen Wahlen — Eine Lugano. Wie vorauszusehen war, fand in Lugano eine Besprechung zwischen vr. Stresemann, Briand und Chamberlain statt. Diese Besprechung wurde von französischer «nd englischer Seite noch am Dienstag abge leugnet, und anch auf deutscher Seite bezweifelte man, ob es überhaupt gelingen werde, die drei Minister zu einer gemeinsamen Besprechung zusammenzubrrngen. Die Stim mung innerhalb der deutschen Delegatton ist allmählich auf dem Nullpunkt angelangt. Man glaubt wieder Mitteilen zu müssen, daß die bis- herrgen Unterredungen mit Briand und Chamberlain weder in der Räumungssrage noch in der Neparationsfrage irgend etwas an der Situation vor Lugano geändert haben. Briand und Chamberlain lehnen den deutschen Rechts standpunkt aus vorzeitige Räumung der Rheinlands nach wie vor ab. Lhamberlain ist bereit, zuzugestehen, daß dann geräumt wird, wenn Frankreich und Belgien eine Son- dergegenleistung in der Kontrollfrage der entmilitarisierten Zone erhalten. Briand fordert diese Kon trolle über 1935 hinaus, während unter allerlei tech nischen und juristischen Voraussetzungen der deutsche Außen minister bereit ist, diese Kontrolle bis 1935 im Sinne der Genfer Vereinbarung vom 16. September zuzugestehen. Auch das ist bereits ein Abweichen vom deutschen Nechtsstand punkt, das der weiteren Taktik in den Verhandlungen nur sehr ungünstig sein kann. Es ist be zeichnend, daß man auf französischer Seite so tut, als ob mnn fest davon überzeugt sei, daß in der Kontroll frage eine Einigung zu erreichen sei. Die Beratungen in Lugano werden selbst vom Standpunkte der deutschen Dele- gation aus mit dem Ergebnis enden, daß die deutsch- französischen Beziehungen sich durch die aber- malige Feststellung der französischen Forderungen noch mals verschlechtert haben. Annäherung an Italien. " Zu der Unterredung vr. Stresemanns mit dem italienischen Delegierten Grandi hört man, es sei erwogen morden, daß Deutschland und Italien sich bei den kommenden politischen Auseinandersetzungen in einigen Fragen gegenseitig unterstützen mögen. Daneben seien eingehend die deutsch-italienischen Wirtschaftsbeziehungen be- handelt worden. Grandi wird sich im übrigen am Sonn abend in Angora mit den maßgeblichen Stellen der Türkei besprechen, um die türkisch-italienischen Beziehungen zu klären. In Lugano habe Grandi einen italienisch-französischen Freundschaftsvertrag angestrebt. Seine Bemühungen seien jedoch ergebnislos gewesen. Italien habe vor allem eine Korrektur der Grenzen von Tripolitanien gefordert. Neue Aussprache Stresemann-Briand Lugano. Dr. Stresemann begab sich am Mittwoch nachmittag um 5,30 Uhr in das Hotel Splendid, um Briand seinen Gegenbesuch zu machen. Infolge irrtümlicher Dis positionen traf Briand, kurz nachdem Dr. Stresemann das Palace-Hotel verlassen hatte, in Begleitung seines Sekretärs im Palace-Hotel ein, so daß schleunigst sein Sekretär nach dem Splendid-Hotel geschickt werden mußte, um Dr. Strese mann zu benachrichtigen, daß Briand ihn bereits im Palace- Hotel erwarte. Nach kurzer Zeit darauf kehrte Dr. Stresemann ins Palace Hotel zurück. Die zweite Besprechung zwischen Dr. Stresemann und Briand dauerte 1»/. Stunden. An ihr nahmen lediglich der Dolmetscher der deutschen Abordnung, Dr. Schmidt, und Prof. Hesnard von der französischen Bot schaft in Berlin teil. Anschließend an die Unterredung begab sich Briand zu Chamberlain, mit dem er nur eine kurze Unterredung von etwa 1'/« Stunde Dauer führte. — Die ursprünglich vorgesehene und auch vereinbarte Besprechung über 1935 hinaus? politische Rede des Reichskanzlers der drei Minister hat infolge Zeitmangels nicht stattgefunden da die Besprechung zwischen Stresemann und Briand sich zu lange hinzog und Briand durch andere Verpflichtungen verhindert war, die Besprechung noch weiter auszudehnen. — Ueber den Verlauf der Unterredung werden naturgemäß keine Mitteilungen gemacht. Die rumänischen Wahlen Starke Mehrheit für die Negierung Bukarest, 13. Dezember. Aus den bisher vorliegen den Berichten geht hervor, daß der Regierungsblock auf dem flachen Lande bis 95 v. H. aller Stimmen auf sich vereinigt hat. In Siebenbürgen ist in den Distrikten mit rumänischer Bevölkerung der Regierungsblock fast einstimmig gewählt worden. Die Liberalen und die Partei Averescvs erzielten nur drei bis vier v. H. der Stimmen. Der Regierungsblock hat insgesamt 330 Mandate erhalten. Davon entfallen auf die Deutschen 12 Mandate, auf die Sozialisten 10 Mandate, auf die Zionisten 4 Mandate, die übrigen auf die Nationale Bauernpartei. Außerdem erhielten die Ungarn 12 Mandate, die Liberalen 10 Mandate, die Antisemiten 8 Mandate, die Lupu-Partei 2 Mandate, die Averescu-Jorga-Gruppe 5 Man date, die Kommunisten kein Mandat. Eine Rede des Reichskanzlers Berli«, 12 Dezcniber. Während des Empfanges, den der Verein Berliner Presse am Mittwoch abend zu Ehren der Reichs- regierung und der preußischen Etaatsregierung veranstaltete, nahm Reichskanzler Hermann Müller das Wort zu einer bemerkens werten politischen Rede. Nach einem kurzen Rückblick über die Ereignisse der letzten 13 Monate führte er u. a. aus: Wir denken in dieser Stunde auch an den Reichsaußenminister, der sich in Lugano dafür einsetzt, daß Deutschland von fremder Besatzung frei werde. Das ist ihm nicht nur deutsches Ziel, sondern Ziel der Internationalen Politik. Für dir Befriedung Europas hat er in den letzten 5 Jahren seine ganze Arbeitskraft eingesetzt. Es wir» Zeit, daß diese Arbeit bessere Früchte trägt. So uneinig das deutsche Volk sonst in feinen politischen Auffassungen ist, so einig ist es in dem einen Punkt, der Forderung der Räumung der besetzten Ge- biete. Der Ausgangspunkt sür diese Forderung ist und bleibt der Rechtsstandpunkt. Die Forderung der Räumung ist aber gleich zeitig ein Politikum allerersten Banges. Wir find dem Völker bund beigetretcn. Mit der Idee der Gleichberechtigung verträgt sich aber die Fortdauer der Besatzung nicht. Die Besetzung, die nach dem Versailler Vertrag zeitlich begrenzt ist, ist dein Sicher heitspfand. Außerdem ist di« Entwaffnung Deutschlands anerkannt. Die Besetzung ist auch kein Leistungrpsand. Nach dem Versailler Vertrag wird sie im Jahre 1935 auch sür die dritte Zone enden. Im übrigen hat der Dawesplan bisher sanktioniert. Der Reparations- ogent bestätigt das von Bericht zu Bericht öffentlch. Was srhlt, ist die Endlösung. Sie dars nur gefunden werden, nachdem die Leistungsfähigkeit Deutschlands ernstlich und genau nachgeprüst ist. Ich habe in Gens bereits in den Verhandlungen darauf hingewie- sen, daß auch keine Sorge um die besetzten Gebiete uns veranlaßt, die Räumungssorderung zu erheben. Die Aeichsregieruog wird aus den besetzten Gebieten mit Kundgebungen sörmlich bestürmt, in denen sie dringend «sucht wird, ja keiue neuen Lasten zu über nehmen sür die Befreiung. Die Bevölkerung der besetzten Gebiete will ausharren, wenn das notwendig sein sollte Nicht aus Grün den der inneren Politik, sondern au» denen der äußeren Politik sordern wir die Räumung Die Grenzen im Westen find durch die Locarnoverträge garantiert. Auch daraus muß als Konsequenz gezogen werden, daß endlich Rhein und Saar befreit werden. Die Saarbevölkerung ist kerndeutsch Als Sohn eines Saarländers bin ich dasvr ein lebendiger Zeuge Wenn wir die Befreiung dieser Gebiete von der Fremdherrschaft fordern, so nicht zuletzt deshalb, weil damit auch die Zwischenfälle ausgrschaltet werden, die irümer wieder dazu beitragen, daß alte Wunden ausgeriffen werden. — Dann kam der Reichskanzler aus die Anschlutzsrage zu sprechen, die zurzeit weder von deutscher, noch von österreichischer Seite aus die Tagesordnung gesetzt worden sei. Trotzdem sei das Wort „Anschluß- schon in fremde Sprachen Lbergegangen. Wir können uns die Voraussetzungen nicht nehmen lassen, die selbst nach dem Vertrag von Versailles sür den Anschluß gegeben find. Mit dem