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PulstüherFa-ebürit Bank. Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz uud vTsIHkUADTTlHT Commerz« und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Bezirksanzeiger bei Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz Amtsgerichts und des Staotrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Das Pulsnitzer des es Pulsnitzer AmtSzerichtSbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) 80. Jahrgang Nnsmaer 224 Montag, de» 24. September 1S28 Amtlicher Teil Erbauungsstunde! 8. kommen eingeleitet. Man scheint in fro anzunehmen, baß das Schriftstück nicht Außenamt, sondern in einer anderen Staat- Staatskanzlei entwendet worden sei. Die Veröffentlichung dieses Dokumentes durch eine ameri- Pulsvitz. (Kantoren- und Organistentag.) Am vergangenen Sonnabend, den 22. September, hielt der Kantoren- und Organistenverein Gruppe Radeberg eine Kon ferenz ab, an die sich abends 6 Uhr eine musikalische Vesper in der hiesigen Nikolai-Kirche anschloß. Herr Kantor Arthur Hoppe bot auf der Orgel Präludium und Fuge c-moll von I- S. Bach, Benedictus op. 59 Nr. 9 von Max Reger und die große e8-moll Sonate von Joseph Rheinberger, die er vor kurzem im Meißner Dom vorgetragen hatte. Die So listin, Frau Maria Thieme-Dresden, sang wieder vorzüglich und zu Herzen gehend die Lieder von Bach: „Sei nicht traurig" und „Meine Seele laß es gehn" sowie „Verborgen heit" von Hugo Wolf und „Zu dir" von Paul Gläser. Fernsprecher 18. Tel.«Adr.: Tageblatt Pul Postscheck-Konto Dresden 2138. Giro-Konto - — Erscheint a» 1«»«« Werktag - - - Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streit oder sonstiger irgend welcher Störung d,S Betriebes der Zeitung oder der BeförderungSeinrichtungen, hat der Bezieher - ' ' " " auf Rück- Rechte aus Befriedigung aus dem Grundstücke find, soweit ste zur Zeit der Eintragung des am 25. August 1928 verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteiaerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Dersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesebt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Dersahrens herbeisühren, widrigen falls kür das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Amtsgericht Pulsnitz, den 22. September 1928 Landestagung des evangelischen Bundes in Freiberg — ^Dic englische Presse wünscht gute Beziehungen zu Amerika MW md WM ÄiWlegenheiltii Pulsnitz. (Vesper in der Stadtkirche.) Einen verheißungsvollen Anfang nahmen am Freitag die für dieses Winterhalbjahr von unserm kunstsinnigen Stadt kantor geplanten musikalischen Vespern. Jedem verständliche und ins Gemüt dringende Schöpfungen des 19. Jahrhun derts waren es, die einer erfreulich' zahlreichen Gemeinde geboten wurden und in wohltuende Feicrtagsstimmung ver setzten. Mit voller, sicherer Stimme und guter Einfühlung sang Frl. Gertrud Schöne (Dresden) Gottes Lob in Liedern der Dresdner Meister Wermann und Draesecke und des Berliner Domkantors Becker. Ein Genuß war es auch, zu hören, wie unser Pulsnitzer Geiger Herr Paul Bormann durch strenges Studium zur Künstlerschaft hcranreift. Der volle satte Klang, die Sauberkeit und Abgeklärtheit seines Spieles hoben unter der sicheren zarten Begleitung durch Herrn Dr Unger besonders im cis-moll Adagio von Becker über den Alltag hinaus und senkten weihevolle Ruhe ins NnAsnn" wir ihn wiederhöien! Anfang und Ausk^ng des Abends bildeten gewaltige Orgelwerke des Münchner Komponisten Rheinberger und des französischen Orgelvirtuosen Guümant, m dessen Pastorale Herr Kmüor Hoppe in fernster Abtönung wunderbare Klangfarben unseres Orgelwerkes aufleuchten ließ. Hoffentlich wird auch die nächste Vesper am 19. Oktober, wo alte Meister aus der Zeit vor Bach lebendig werden sollen, für recht viele eine Das Wichtigste Die deutsche Außenhandelsbilanz im August hat sich erheblich gebessert. Der Reichspräsident wird in der Nähe von Görlitz eine Parade der an den schlesischen Manövern beteiligten Truppen abnehmen. Riesengebirge und auf der Zugspitze ist bereits Schnee gefallen. Nach dem Bericht des Gouverneur von Guadelupe sind dem Zyklon 1270 Menschen zum Opfer gefallen. Die Auftäumungsarbeiten sind noch im Gange. Teilweise ist die Arbeit wieder ausgenommen worden. In Telemarken sind auf der Gausta-Spitze reiche Silber- und Goldvor kommen cndeckt worden, die etwa 1200 Gramm Silber und 52 Gramm Gold je Tonne enthalten sollen. Wie aus Casablanca gemeldet wird, finden zwischen der Regierung des Sultans und dem französischen Finanzministerium sowie der Bank von Frankreich Verhandlungen Uber die Anpassung der macokkani- Nische Währung an die Frankenwährung statt. Am Sonnabend hat der englische Gcsandischaftsträger dem albanischen Ministerpräsidenten ein Schreiben überreicht, in dem die englische Regierung bekanntgibt, daß sie das Königreich Albanien anerkennt. Ucber Porto Alegre in Brasi.ten ist nach Berichten aus Buenos Aires ein schwerer Zyklon, der einen Schaden von fünf Millionen Mark anrichtete, hinweggegangen. Acht Personen wurden getötet und eine große Anzahl verletzt. Hunderte von Flüchtlingen suchen in Kirchen Schutz. Durch die Ucberschwemmnng des Flusses Quahyba, der um fünf Meter stieg, wurde bedeutender Schaden angcrichtet. konische Zeitung soll offenbar zu einem „Kriminalskan" dal" gemacht werden, damit die für Frankreich und auch für England unangenehmen politischen Wirkungen der Veröffent lichung möglichst bald vergessen werden. Die gesamte fran zösische und englische Presse tut jetzt so, als ob dem Flotten abkommen keine große Bedeutung zukomme. Dem steht die Tatsache einer sehrernstenBeurteilungdes Abkom mens in Washington entgegen. Das im Grundbuchs für Pulsnitz Blatt 1495 aus den Namen des Baumeisters Richard Rudolf Fischer in Pulsnitz eingetragene Grundstück soll am 27. November 1828, vormittags >/,10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. „ ^Das Grundstück Ist nach dem Flurbuche 20,6 Ar groß und aus ^^0RM geschätzt. Es besteht aus Wohn und Geschäftshaus mit Nebengebäuden, Schuppen und Werbplatz, liegt an der Ecke Ohorner und Bischofswerdaer Straße, trägt die Octslistennummer 167 0 und ist zur Landesbrandoerstcherung mit 24450 RM geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Anzeigen-Grundzahlcn in Die 41 mm breite Zeile (Mosie'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 in der Amtshauptmannschaft Kamenz 8 amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame 25 Tabellarischer Satz 50°/° Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebührcn durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis V-10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Ausnahme Zeitung oder der «esoroerungsetnnchtungen, . keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung; Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Paris. Das französische Außenministerium hat eine Un tersuchung über den Diebstahl des vertraulichen Begleitschrei bens zum eng li sch-franz öst schen Flottenab- französischen Kreisen cht rm französischen MW« M W kM-MW MI-MSUUI Veröffentlichung eines Rundschreibens Briands durch die amerikanische Presse Die englische Presse wünscht gute Be ziehungen zu Amerika London» 24. September. Die Sonntagsblätter neh men in Leitartikeln zur ungünstigen Entwicklung der englisch- amerikanischen Beziehungen Stellung. Der „Observer", stets ein Vorkämpfer der Verständigung mit Amerika, betont, daß die britische Admiralität durch ihr Schweigen die Welt zu dem Glauben gebracht habe, daß die französische Auslegung der englischen Politik in dem kürzlich veröffentlichten Brief auch die Auffassung Groß-Britanniens darstelle. Die Poli tik, die Beziehungen mit Washington über Paris zu führen, könne nur zu Mißverständnissen und zu Katastrophen führen. Die Grundlage für eine gerechte und endgültige Verständi gung zwischen beiden englisch sprechenden Ländern sei leicht; die Regierung von Groß-Britannien müsse nur das Prinzip der gleichen Stärke beider Flotten annehmen. Auf dieser Grundlage allein sei eine Verständigung möglich. Groß- Britannien habe einige kleine Kreuzer mehr als die Vereinig ten Staaten, für die Amerika das Recht beanspruche, einige größere Schiffe mehr zu bauen. Groß Britannien müsse zum Geist von 1921 zurückkehren, offen und direkt sagen, was es wirklich meine, und vor allen Dingen in aller Oeffentlichkeit. Der Stahlhelm sür etn Volksbegehren über Abänderung der Weimarer Ver fassung Berlin» 24. September. Wie der „Montag" aus Magdeburg meldet, tagte am Sonnabend und Sonntag der Bundesvorstand des Stahlhelms, um die Ziele seines zukünf tigen politischen Kampfes zu erörtern. Es wurde eine Ent schließung angenommen, in der die Bundesführung beauftragt wird, zur Beseitigung des parlamentarischen Systems ein Volksbegehren über die Aenderung der Verfassung des Deut schen Reiches vom 11. August 1919 einzuleiten und durch zuführen. In einer weiteren Entschließung wird festgestellt, daß es eine unverantwortliche Schädigung der Zukunftsmög lichkeiten der nationalen Politik bedeute, durch Führung der sogenannten Großen Koalition oder einer Rechtsregierung, die bei dem gegenwärtigen Stärkeverhältnis der Parteien zur Unfruchtbarkeit verdammt sei, der Sozialdemokratie die Füh rung der Regierung abzunehmen. Völliges Abrüstungsfiasko -es Völkerbundes. Phrasen statt ganz bestimmter Forderungen. — Gin für die deutsche Delegation völlig ungenügender Entwurf. Gens. Der 3. Ausschuß derVölkerbundver- sammlung setzte die Debatte über den Entschließungstext wegen der Festsetzung der Arbeiten des Vorbereitenden Ab rüstungsausschusses fort. An ihr beteiligten sich besonders Die amerikanische Presse veröffentlicht den Text eines angeblich als authentisch festgestellten Rundschreibens des französischen Außenminister Briand an die Botschafter, ent haltend das Geheimprotokoll, das zwischen England und Frankreich sür künftige Abrüstungsverhandlungen verein bart wurde. Der vom Universal-Nachrichtendienst veröffentlichte Er laß des Quai d'Orsay enthält die Mitteilung, daß Frank reich auf die Festsetzung einer Gesamttonnage verzichte, dafür aber die Berechrigung erhalten habe, eine unbeschränkte Zahl kleiner Tauchboote zu bauen. Dieser Modus entspreche auch den Wünschen der japanischen Marine. Auf Englands Wunsch hin sei ferner die Beschränkung des Baues kleiner Kreuzer und der Verwendung sechszölllger Geschütze ausgehoben worden. Dadurch werde Englands Stärke in dieser Waffe erheblich vermehrt, da es viel mehr in Hilfskreuzer um wandelbare und für die Bestückung mit sechszölligen Ge schützen geeignete schnelle Handelsdampfer besitze als die Vereinigten Staaten. In Zukunft soll nur der Bau der großen Kreuzer und der Tauchboote beschränkt sein, und man hoffe, daß auch Italien die Vorteile dieser Neu regelung einsehen werde. Bestürzung in Paris. Die Enthüllungen der amerikanischen Blätter über den Inhalt des französischen Rundschreibens an die Botschafter in Nom, Tokio und Berlin werden in den Pariser politischen Kreisen leidenscl)astlich erörtert. Der Quai d'Orsay beschränkt sich auf die Erklärung, daß erst einmal der Text vorliegen müsse, ehe man sich zu der Echtheit des Dokuments äußern könne. Im Grunde zweifelt aber niemand daran, daß es den amerikanischen Blättern tatsächlich gelungen ist, in den Besitz einer Abschrift dieses Briefes zu kommen, und man fvaat sich, wie ein solcher Vertrauensbruch möglich sei. Oer Brief sei, auch wenn er keine sensationellen Geheimnisse ent halte, vertraulich durch den diplomatischen Kurier bzw. durch chiffrierte Telegramme den genannten Botschaftern übermit telt worden. Man müsse daher unter allen Umständen auf- klären, auf welche Weise das Dokument in die Redaktions- stuben der New-Porker Blätter gekommen sei. Diese For derung wird um so nachdrücklicher erhoben, als man un erwünschte Rückwirkungen auf die öffentliche Meinung Amerikas befürchtet. Coolidge droht. Nach einer halbamtlichen Pariser Meldung ist eine Note des amerianischen Präsidenten Coolidge an die Regie- rungen Englands und Frankreichs in Vorbereitung, in der die amerikanische Negierung weittragende Abwehrmaß. nahmen gegen das englisch-französische Marineabkommen, das man in Washington als „Ge- Heimabkommen" betrachtet, angekündigt. Neben der bereits mehrfach mitgeteilten Absicht, daß Amerika nunmehr sein Flottenproaramm durchführen wollte, soll in der Note mit der Einstellung der amerikanischen Mitarbeit an den Genfer Abrüstungsverhandlungen gedroht werden. Eine französische Untersuchung über den Aktendiebstahl.