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Konto Dresden 2138. Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der GemeinderSte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Ortsch-ftrn des Pulsnitzer AmtsgertchtSbezirk»: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswald-, Ohorn, Oberstein-, Niederste!»-, Weißbach, Ober- und Niederlichtrnau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf Hauptblatt und älteste Zeitung in den Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz Druck und Verlag von E. L. Förster« Erben (Inh. I. W. Mohr) Geschäftsstelle: Pulsnitz, AlSertstraße Nr. 2 8«. Zschrsans Mittwoch, de» LS. September 1828 er 228 Amtlich« Teil rank- Anzeigen-Grundzahlen in Die 41 mm breite Zeile (Mosse'S Zeilenmesser 14) 1 mm Höhe 10 O/, in der Amtshauptmannschast Kamenz 8 A/; amtlich 1 mm 30 und 24 Reklame 28 Tabellarischer Satz 80°/» Ausschlag. — Rei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis '/,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Ausnahme MM Md MM AWltWhtiltN — (Das Ministerialblatt) für die sächsische innere Verwaltung Nr. 18 vom 15». September enthält Be kanntmachungen über die Beglaubigung von Urkunden zur Vorlegung bei der persischen Regierung, über die Dienstklei dung der staatlichen Polizei- und Gendarmeriebeamtcn, über die Verpflichtung von Sachverständigen gemäß § 36 Abs. 1 der Gewerbeordnung. — (Der Sommer 1928 der heiße st e seit 17 Jahren.) Nach statistischen Erhebungen ist der heurige Sommer der heißeste seit 17 Jahren. Während der drei Sommermonate Juni, Juli und August wurden Temperaturen gemessen, die ans Tropische grenzen. So war die Höchst temperatur, die bei uns festgestellt wurde, beinahe 50 Grad Celsius in der Sonne, ja an manchen sonnenbestrahlten Stellen mögen es sogar noch mehr gewesen sein. Die Schatten- Höchsttemperaturen dürsten die um 35 und 36 Grad gewesen sein. Nun sind wir gespannt, was für ein Winter einem so heißen Sommer folgen wird. — (Es ändern sich die Zeiten) Wenn sonst der August oder der September ins Land gezogen kamen, dann pflegten m hiesiger Gegend die Gänsetreiber mit ihren Gänseherdcn eine stehende Erscheinung zu sein. Auch mit ihnen hat die neue Zeit aufgeräumt, und man kann ihr Ver schwinden als mit der Zeit des Weltkrieges zusammenfallend bezeichnen. Sie kamen zumeist aus Böhmen und fanden im freien Straßenhandel gute Aufnahme. Schon mit dem ersten Kriegsjahre war es mit diesem Handel vorbei, der in der Folge auch nicht Wiedererwacht ist und wie so vieles der Vergangenheit angehört. Heute würde selbst der ins riesen haft angewachsene Kraftfahlverkehr solche veraltete Einrich tung nicht mehr dulden. Auch daran sicht man mit das Aufkommen einer neuen Zeit. , — (Was kosten die Landstraßen?) In zwei jähriger mühevoller Arbeit haben die Landstraßen-Unterhal- tungspflichtigen soeben ihre langfristigen Pläne betreffend den Umbau der Landstraßen für den Automobilverkehr fer- llggestellt. So läßt sich nunmehr für ganz Deutschland seststellen, wie groß der Bedarf an Geldmitteln für diese Ausgabe ist. Es war bisher unbekannt und man war auf Schätzungen angewiesen. Um die Gesamtsumme für ganz Deutschland gleich zu nennen, sei mitgeteilt, daß sie sich auf 4,8 bis 5 Milliarden Mark beläuft. Hierzu werden noch weitere große Erhöhungen eintreten, die von dem Tempo abhängen, in dem man Begradigungen vornehmen und Um gehungsstraßen anlegen kann. Die Aufbringung dieser Be träge im Laufe der nächsten Jahre ist leider nicht zu ver meiden, weil sonst die Verbesserung der Straßenfahrbahn hinter der Zunahme des Automobilverkehrs noch weiter zurückbliebe. Das wäre gleichbedeutend mit der Verschwen dung eines Teiles der Straßenunterhaltungskosten und von Automobil-Betriebs- und Kapitalkosten! Es kommt nun darauf an, die bisher aus der Kraftfahrzeugsteuer fließenden Zuschüsse zu den allgemeinen Steuern der Wegebaupflichtigen zu vermehren und vor allen Dingen Anleihen, auch Aus ländsanleihen, zuzulassen. Dies sind Forderungen, die auf der Tagung des Deutschen Landkreistages am 6. September zur Erörterung kamen. . „ — , ür dis Leistungen Deutschlands erblicke, habe er erklärt, daß werden könnte^^"^ Zahlungsfähigkeit auch nicht gehoben Bei dem am 24. vorigen Monats inPanschwib getüteten Hunde ist die T o l l w « t sestgestellt worden. Amtshauptmannschast Kamenz, am 17 September 1928 Wie sich Briand die Kontrolle denkt, hat er, so erklärte der Kanzler, nicht gesagt. Das soll bei den kommenden Ver handlungen festgestellt werden. Auch der Zeitpunkt des Be- .der Räumungsverhandlungen stehe bisher noch Friedrichshafen. gegen 3 Uhr wurden die weiten Flügel der Zeppelinhalle aeöffnet. Die Mannschaft sammelte sich an den Haltestricken. Im weiten Umkreis um das große Gebäude standen viele Hunderte von Menschen, die mit großer Spannung den historischen Augenblick erwarteten. Um 3.25 Uhr wurde das Luftschiff „D. L. Z. 127" aus der Halle gezogen und stieg 3.30 Uhr unter dem brausenden Jubel der anwesenden Menge auf. Das Luftschiff nahm Richtung nach Westen und kreuzte in langsamer Fahrt über dem Bodensee, um dann Richtung gegen Lindau einzuschlagen. „Graf Zeppelin" landete von seiner ersten Probefahrt abends 6 Uhr 48 Minuten glatt. seien durch BermMüng des englischen Delegierten Lord Cushendun beseitigt worden und man habe sich geeinigt, beide Fragen parallel zu behandeln. Die Auffassung Briands, daß in wenigen Monaten eine Losung der strittigen Fragen gefunden sein werde, teilt der Reichskanzler nicht. Vor allen Dingen sieht er Schwierig, kecken in der Frage der Amtsdauer und Befugnisse der vor gesehenen „Feststellungs- und Ausgleichskommission". Reichs kanzler Müller betonte, daß er in Genf nie von dem Standpunkt abgegangen sei, daß eine Kontrolle über 1935hinausgarnichtinFrage komme. Er habe außerdem erklärt, daß die Besetzung doch keine Berechtigung mehr habe, und als Briand darauf hinwies, daß F reich in der Besetzung eine Garantie fi Das Wichtigste Der Chef der Marineleitung tritt Ende September von seinem Posten zurück. Freiherr v. Hunefeld ist mit einer Schwestermaschine der „Bremen" zu einem Ostflug gestartet. Wie aus Moskau gemeldet wird, Ist in Leningrad das Gerichtsverfahren gegen die Bande der „Schwarzen Raben« abgeschlossen. Die Band hat insgesamt über 150 Morde auf dem Gewissen. Sie stand unter der Führung einer Frau Menschikow. Das Gericht verurteilte vier Personen zum Tode, die übrigen zu mehrjährigen Gefängnisstrafen. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die G. P. U. ein geheimes Non nenkloster in brr Krim festgestellt. Das Kloster war in einer Höhle untergebracht, die sich über 3 Kilometer hinzog. Die Einwohner des Klosters, insgesamt 34 Personen, sind verhaftet worden und sollen abgeurteilt werden. - — — «-«»eint a« kede« Werktag - - - Im Falle böberer Gttoalt, Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung d«S Betriebes der Leitung oder der BeförderungSeinrichtungen, hat der Bezieher r'trrn Ansvruch -uf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder «uf Rück- "blunad^ - Wöchentlich 0.68 RM bei steter Zustellung; bei Wholung wöchentlich 0 58 RM; durch di- Post monatlich 2.60 ÄM freibleibend Das Schiff wieder i« der Halle Dr. Eckener ist über die Werkstältenfahrt äußerst be friedigt. Er erklärte, daß die Geschwindigkeiten die Erwar tungen übertroffen hätten und daß man mit einer Marsch geschwindigkeit von 120 Stunden - Kilometern ohne weiteres rechnen dürfe. Auch die Steuerung habe vorzüglich funk tioniert. Die Ventilation des Schiffes sei so gut, daß er am liebsten das Luftschiff zu einem Luftkurort machen würde. Die Geschwindigkeitsmessungen hätten auf der Strecke Fried richshafen—Rabensburg stattgefunden. Die größte Höhe auf der Werkstättenfahrt habe 1400 Meter betragen. Wie Dr. Eckener weiter erklärte, beabsichtigt er, die nächste Fahrt am Donnerstag auszuführen. . Sicherung der Felseninssl Helgoland. Berlin. Gegen Ende dieses Monats wird, falls nicht ungewöhnliche Sturmfluten die Arbeit unterbrechen, der Bau einer etwa 300 Meter langen Schutzmauer auf der Nordost seite der Insel Helgoland fertiggestellt werden. Damit E ein weiterer Schritt zur endgültigen Sicherung der gesamtem Insel getan. Bereits in den Jahren vor dem Kriege wurde auf der Südwestseite der Insel eine etwa 970 Meter lange Schutzmauer erbaut, die verhüten soll, daß die infolge der Angriffe des Meeres und des Wetters vom Felsmassiv ab stürzenden Massen vom Meere zerrieben und fortgetragen! werden. Mit Rücksicht auf die Felsabstürze an der Rordost- seite der Insel erschien es erforderlich, nunmehr den Fuß des Felsens an dieser Stelle zu sichern, zumal hier auf dem Ober land Häuser und Gärten fast unmittelbar an den Steilabfall heranreichen. Die Kosten der neuen Mauer werden sich vor aussichtlich auf rund eine Million Rm. belaufen. „Graf Zeppelins" erste Fahrt. Am Dienstag nachmittag 356 uhrge st artet und 6 Ä Uhr glücklich gelandet. fen. Am Dienstag nachmittag die weiten Flügel der Zeppelinhalle ff Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichskanzler berichtete am Dienstag vormittag dem Reichskabinett über die in Genf geführten Verhandlungen. Das Reichskabinett billigte einstimmig die Haltung des Reichskanzlers und der deutschen Delegation und dankte dem Reichskanzler für seine geschickte und tatkräftige Führung der Verhandlungen. Beginn der Räumungsverhandlungen im Oktober. Zunächst auf dem Wege des Noten- " ). austausches. Genf. In Genfer guiunterrichteteu Kreisen erwartet man, daß die diplomatischen Räumungsverhandlungen Mitte Oktober auf dem Wege eines Notenaustausches durch die Bot schaften in den alliierten Hauptstädten beginnen werden. Während der Dezembertagung des Rates soll dann eine neue Zusammenkunft der sechs interessierten Mächte stattfinden, zu der Belgien ausdrücklich zugelassen werden soll, da die bel gische Negierung an sich an der Dezembertagung des Rates als Nichtratsmitglied nicht teilnimmt. Auf dieser Zusammen- kunft der sechs Mächte sollen dann die Ergebnisse des diplo- malischen Notenaustausches bis zu diesem Zeitpunkt geprüft und die weiter zu ergreifenden Schritte in den Räumungs- Verhandlungen beraten werden. ein besonderer Ausschuß aus Vertretern der eingesetzt werden, der gewissermaßen als erster Schritt der aufzunehmenden Verhandlungen anzusehen sei. Ausschuß soll die Einsetzung des vorgesehenen Sach- verstandigenausschusses für die Reparationsfrage sowie die Zusammensetzung, Arbeitsgebiet und Dauer der vorgesehenen Feststellungs- und Vergleichskommission prüfen und den alli ierten Mächten Vorschläge unterbreiten. Nach einem diplo matischen Notenwechsel soll dann als weiterer Schritt die Ein berufung einer Konferenz der sechs interessierten Mächte zum Februar oder Mürz nächsten Jahres in Aussicht ge nommen sein. Man erwartet, daß bis dahin der Sach- verständigenausschuß für die Neparationsfrage berccksz g wissen Ergebnissen gelangt sein wird, so das; auf dieser ^on fercnz der gesamte Komplex der Reparatwns- und Rau- mungsfrage zur Verhandlung gelangen konnte. Oer Reichskanzler über das Ergebnis von Genf. ' Berlin. Reichskanzler Müller legte Vertretern der deutschen Presse am Dienstag abend seine Auffassung über das Ergebnis der Genfer Verhandlungen dar. Er faßte das Ergebnis dahin zusammen: Erreicht wurde 1. daß zum ersten Male offiziell über die Räumung des i Rheinlandes verhandelt wird; 2. daß offizielle Verhandlungen über die Reparations frage in Gang kommen. Richt erreicht wurde, , daß unsere Forderung auf sofortige Gesamt rau- mung des Rheinlandes anerkannt wurde. Der Reichskanzler legte besonderen Wert auf die Er klärung, daß er während der Verhandlungen nur von der Gesamträumung gesprochen habe und nicht von der Räu mung der zweiten Zone. Nach seiner Meinung, verlieren die Verhandlungen über die Räumung der zweiten Zone, von Tag zu Tag mehr Wert, da ja die Zone ohnedies bald geräumt werden muß. Briand hat erst während der Ver- Handlungen die Räumung der zweiten Zone in die Debatte geworfen. Der Reichskanzler erklärte ausdrücklich, daß er sich auf den Artikel 431 des Versailler Vertrages gestützt und immer wieder darauf hingewiesen habe, daß Deutschland all seinen Verpflichtungen pünktlich nachgekommen sei. Obwohl von Briand immer wieder versucht wurde, die Räumungs- mit der Reparationsfrage zu verknüpfen, hat die deutsche Dele gatton bis. zuletzt diese Lösung abgelehnt. .Diese Gegensätze M MMWkii SW W W« M MUMMS Der Reichskanzler über das Ergebnis von Gens — „Graf Zeppelins" erste Fahrt — Der Tornado nähert sich Newyork VulsniherIa-eblait Bezirbsanzeiger Wochenblatt