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pulsmtzerFayeblaÄ Fernsprecher 18. Tcl.-Adr.: Tageblatt Pulsnitz Postscheck.Konto Dresden 2138. 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F ö r k « - S E r b e n (Inh. I. W Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr inPulsnitz NsMmer 113 Dienstag, den 15 Mai W28 Amtlicher Teil. 8». Jahrgang Reichstagswahl. I. Für die Wahl zum Reichstage, die am Sonntag, den 2V. Mai 1928 in den Stnnde« von vormittags 8 bis nachmittags 5 Uhr stattfinden soll, ist die Stadt Pulsnitz in zwei Stimmbezirke eingekeilt worden. Es umfassen der 1. Stimmbezirk die Albertstraße, Bismarckplatz, Fabrikftraße 6 und 7, Feldstraße Ortsl Nr. 270 bis 27Z 8, Gartenstraßr, Großröhrsdorfer Straße, Grüne Straße, Hauptmarkt, Hempelstraße, kurze Gasse, sowie Ortsl.-Nr. 318 und 319, Lange Straße, Meißner Gäßchen, Neumarkt, Ohorner Straße 1 bi» 1S, 18 und 20 bi« 40, Polzenberg, Querstraße, Rirtschelstraße, Rittergut Ortsl.-Nr 8, Schloß- straße, Waldstraße; und der 2 Stimmbezirk die Bahnhofstraße einschließlich Bahnhofsgebäude, Bischofswerdaer Straße 1 bis 22 und Ortsl «Nr 173 bis 175 K, Dreherstrab-, Fabrikftraße 1 bis 5, Hauptstraße, Kamenzer Straße 1 bis 35 sowie Ortsl.-Nr. 252 8, 252 8 2, 252), 372, 373 bis 373?, Kapcllgartenstraße, Königsbrück r Straße 1 bis 7, Ortsl.-Nr. 370, 371, 375 bis 375 0, 376, kühn praße, vr. Micharlstraße, Ohorner?Stroße 17 und 19, Alte Ohorner Straße, Poststraße, Schießstraße 1 bis 70 und Ortsl.-Nr. 236) und 235(7, Schillerstrahe, Siegesbergstraße, Wetttnplatz II. Nach 8 119 der Reich»stimmordnpng dürfen am Abstimmungstage nach 5 Uhr nach mittags nur noch die Stimmberechtigten zur Stimmabgabe zugelassen werden, die in diesem Zeitpunkt im Abstimmungsraum schon anwesend waren. Nl. Als Abstimmung,Vorsteher bezw. Stellvertreter find ernannt worden: 1. Stimmbezirk Herr Stadtrat Beyer al« Abstimmungsvorsteher, Herr Stadtrat Bachstein al« Stellvertreter, (Abstimmungslokal Ratskeller, l. Obergeschoß); 2. Stimmbezirk Heu Stadtrat Garten al» Abstimmung-Vorsteher, Herr Stadtrat Köhler als Stellvertreter, (Abstimmung«lokal Schützenhaua Pulsnig). IV. Weiter wird bekannt gemacht, 1 .) daß die für die Rcichstagswahl zu benutzenden Stimmzettel amtlich hergestellt worden find und am Abstimmungstag im Absttmmungsraume den Stimmberechtigten ausgehändigt werden, 2 .) daß der Stimmberechtigte bei der Stimmabgabe durch ein kreuz (-tz) oder Unterstreichen oder in sonst erkennbarer Weise den Wahloorschlag fzu bezeichnen hat, dem er seine Stimme geben will, 3 ) daß Stimmzettel, die diesen Bestimmungen nicht entsprechen, ungültig find. Pulsnitz, den 14. Mut 1928. Wat der Stadt Stadtoerordnetenkollegrum. Hiermit wird bekannt gegeben, daß die Herren Fabrikbesitzer Iohannes Heine und Tape« zierermeifier Arno Maucksch aus dem Etadwerordnetenkollegium aurgeschieden find Dasür find tu das Kollegium eingetrcten die Herren: Fleischbeschau» Max Kemnitz, Aietschelstraße 5 und kauf« mann Oswald Buchelt, Neumarkt 7/9 Pulsnib, am 14. Mai 1928. Wat der Stadt. Mittwoch, den 16. Mai 1S28 sollen in Pulsnitz im Rest. z. Bürgergarten zwangsweise gegen Barzahlung, meistbietend öffentlich versteigert werden: 1.) vormittags 11 Uhr 1 geschloffener Kntfchwagen, 1 Schreibtisch, 1 Wanduhr, 1 Sofa, 1 großer Kleiderschrank, 1 Glasschrank, 1 Tisch, 2 .) nachmittag Uhr 1 großer Ledertreibriemea, 1 großes Bild mit Rahme«, 2 Sofas, 1 Vertiko. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Pulsnitz Allgemeine Wehrpflicht in der Mandschurei I wichtiges Erforder- Antrag auf Erklärung des 11. August zum Nationalfeiertag. Berlin. Die preußische Regierung und eine Reihe anderer Länder hat im Reichsrat den Antrag eingebracht, den 11 August, den Tag der Weimarer Verfassung, zum Nationalfeiertag zu erklären. Das Wichtigste In Gens hat der Groß« Wütschaftsrat des Völkerbundes seine Be ratungen ausgenommen. , , , , . Der belgische Mtnisterrat genehmigte heute den cndgütigen Text de, Httresresormgftetzentwurss, sodaß die Herabsetzung der Dienst- zeit mtt dem Jahre 1930 und die regionale Rekrutierung bereits in diesem Jahre in Kraft treten kann. Die gestern nachmittag in Neuscholtland niedergegangenen Hilfs- fiugzeuge zur Bergung der Bremen find noch am gleichen Nach mittag weitergeflogen. Die griechische Regierung beschloß, für das Eidbebengebiet von Korinth ein Moratorium zu gewähren. Wie aus Tiflis gemeldet wird, wurden dort gestern mehrere starke Erdstöße verspürt, die von starkem unterirdischem Getöse be gleitet waren. Die Bevölkerung flüchtete aus die Straßen und Plätze Biele Häuser haben Risse erhalten. Der amerikanische Milliardär van Lear Black ist gestern zu seinem seit längerer Zeit geplanten Wellflug im Londoner Flughafen Croydon ausgesttegen. Wie aus Newyork gemeldet wird, hat der amerikanische Konsul in Tsinansu die Anweisung erhalten, in dem japanisch chinesischen Konflikt in Tstnansu die Mittlerrolle zu übernehmen, wenn er von beiden Seiten ausgesordert werden würde. Die chinesischen Südtruppen rücken gegen Tientsin vor. Wie aus Rangoon gemeldet wird, wurde die Stadt vpn einem schweren Orkan heimgesucht, der 7 Personen das Leben kostete. Kopfarbeiter eine zweite Gesamtheit bil-den. Beide Gruppen haben in Staat und Wirtschaft viele und lebens wichtige gemeinsame Interessen, wenn sich auch nicht ab» streiten läßt, daß auf manchen Gebieten die beiderseitigen Interessen sich entgegenftehen. Es ift ein wichtiges Erforder nis für einen Knlturstaat, den richtigen und gerechten Aus- gleich in der Bewertung von Kopfarbeit und Handarbeit zu finden. Unser Zeitalter der Maschine, der Elektrizität und Chemie hat einen viel größeren Bedarf an geistigen Arbei tern, als frühere, primitivere Perioden- ohne jedoch den Be darf an Handarbeitern eingeschränkt zu haben. Ungeachtet der zeitweisen starken Arbeitslosigkeit haben Die von der Reichsbahn der Reichsregierung eingereichte Denkschrift zur Begründung der Forderung nach Erhöhung der Reichsbahntarife ist nunmehr der Öffentlichkeit über- geben worden. Die Reichsbahn verteidigt ihre Forderung damit, daß einmal die Dawesleistungen sich in diesem Jahre erheblich vermehren, und daß außerdem keine Gewähr für die Sicherheit des Banbetriebes geleistet werden kann, wenn ihr nicht dringend Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die Reichsbahn berechnet, daß sie aus den Tarif erhöhungen jährlich eine Mehreinnahme von 250 Millionen Mark heransholen müsse. An diesem Aufkommen soll der Güter verkehr mit 195 Millionen, der Personenverkehr mit 55 Mil lionen Mark beteiligt werden. Alle Ausnahmetarife für Güter fallen künftig fort. Die Reichsbahn ist optimistisch genug, zu glauben, daß durch die Tariferhöhung eine Abwanderung zu Auto- und Binnenschiffahrt von etwa 2 v. H. eintreten wird, wogegen die Wirtschaftskreise ihr bereits den Ausfall von 4—5 v. H. nachgerechnet haben. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kommt die Reichs bahn zu dem Ergebnis, daß sie insgesamt um 10 v. H. die Tarife erhöhen muß, um die gewünschte Mehreinnahme zu erreichens Zugleich mit der Tariferhöhung legt die Reichs bahn eine grundsätzliche Aenderung durch Einführung des Zweiklassensystems vor. Es soll künftig nur eine Polster- und eine Holzklafle geben, d. h. die dritte Klasse fällt fort, aber auf die erste Klasse will die Reichsbahn mit Rücksicht auf den internatio nalen Verkehr und die Einführung von Luxuszügen nicht ver zichten. Der Pferdefuß der ganzen Vorlage liegt darin, daß durch Zusammenlegung der dritten und vierten Klasse die bisherigen Reisenden der vierten Klasse gezwungen sein werden, die Tarife der früheren dritten Klasse zu zahlen und obendrein noch die jetzt geplante Erhöhung, also insgesamt 12 Pro zent mehr als bisher. Den bisherigen Reisenden der dritten Klasse werden dadurch die Annehmlichkeiten dieser Klasse genommen und obendrein bei ungünstigerer Fahrgelegen heit die Fahrpreise verteuert. Die Reichsbahn will natürlich damit bezwecken, daß ein großer Teil der Reisenden der bis herigen dritten Klasse in die Polsterklasse abwandert, damit ihr trotz der Herabsetzung der Fahrpreise der Polsterklasse gegenüber den Preisen der bisherigen zweiten Klasse die Mög lichkeit zu weiteren Einnahmen eröffnet wird. Die Zeit karten in der Holzrlass« erfahren keine Ver teuerung. Bedenklich geradezu ist die Erhöhung der Schnellzugszuschläge. die Hand in Hand geht mit einer Einschränkung der bis herigen beschleunigten Personenzüge, die gerade von dem Oie deutsche Arbeiterschaft und die Wahlen. Fast fünfzehn Millionen Arbeiter im Deutschen Reich sind eine Masse, die nahezu die Hälfte aller wähl- berechtigten Staatsbürger bilden und daher — schon rein zahlenmäßig — den allergrößten Einfluß auf den Aus gang der bevorstehenden Reichstagswahlen habem Bei der ver hängnisvollen politischen Zerrissenheit des gesamten deutschen Volkes ist aber auch bei der Arbeiterschaft keine „Einheits front" möglich. Es liegen zwischen verschiedenen Teilen der Arbeiterschaft zum Teil in ursprünglichster Weltanschauung und nationaler Einstellung wurzelnde Gegensätze vor, die vielfach infolge politischer Verhetzung und Irreführung zu klaffenden, unüberbrückbaren Nissen gesteigert sind. Wenn aber die leidige Politik ausgeschaltet wird, und wir die Arbeiterschaft nicht als politische, sondern als soziale Masse betrachten, so ist doch gewissermaßen ein einheit liches Ganzes, und zwar die Gesamtheit der Hand arbeiter des deutschen Volkes, neben denen wieder die — Zu Dr. Stresemanns Erkrankung eine vierte und fünfte Zuschlagszone außer der selbstverständlichen Erhöhung der Schnellzugszuschläge ein führen. Andererseits sollen die Schnellzugszuschlöge an sich noch einmal erhöht und diejetztzuschlagsfreienEil- züge auch mit einem Zuschlag belegt werden. * Die Reichsbahn scheint der Zustimmung der Reichsregie rung für ihre Tarifeich öhung ziemlich sicher zu sein. Nur über das Ausmaß der Auswirkung ist sie sich sicher nicht im klaren, denn sonst müßte sie wissen, daß sie nicht, wie sie in der Denkfchrift behauptet, der Belebung der Wirtschaft dient, sondern nur das Zeichen zu einer allgemeinen Erhöhung der Gehälter, Löhne! und Preise gibt. Allgemeine Wehrpflicht in der Mandschurei Peking, 15 Mai Tschangtsolin hat dem Gouverneur von Mukden den Beseh! erteilt, dir bi» jetzt erfolgte Anwerbung von Söldnern einzustellen und die allgemeine Wehrpflicht einzusühren. Blättermeldungen zufolge wird zurzeit die männliche Bevölkerung in der Mandschurei in die Stammliften eingetragen. Zu Dr. Stresemanns Erkrankung Berlin, 15 Mai. Wie einige Morgrnblätter zur Erkran kung des Reichsaußenministers Dr. Stresemann ergänzend berichten, malten die behandelnden Aerzte die Ueberanstrengung in der letzten Zeit sür die Erkrankung, sür die bestimmte Ursachen nicht festzu stellen sind, mit verantwortlich. Für eine Fleischvergiftung hätten fick keine Anhaltspunkte ergeben. Dr. Stresemann habe seit drei Tagen keine Nahrung zu sich zu nehmen vermocht, was eine Schwächung des ganzen Organismus zur Folge gehabt habe. Darum sei gestern abend eine Besserung eingetreten. Dr. Strese mann konnte zum ersten Male wieder etwas Nahrung vertragen Dagegen mache die Nierenaffeküon jetzt mehr Sorgen, als da«' Magen- und Darmleiden. Die Aerzte und seine Umgebung hoffen, daß Dr. Stresemanns starke Widerstandskraft auch diesmal die Krankheit wie die Grippe vor einigen Monaten ebenso sicher und bald überwinden werde. Wie die »Tägl. Rundschau' erklärt, werde Dr. Benesch wegen der Erkrankung des Reichsaußcnmtnisters bei seinem Besuch in Berlin von der geplanten Zusammenkunft mit Dr. Stresemann Abstand nehmen. Wie W Sie WWW Sie W WW Sem Abschaffung des 4-Klaffensystems im Personenverkehr Wesentliche Erhöhung der Tarife sür die Holzklaffe