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S., Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-DittmannSdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Först er? Erben (Inh. I. W Mohr) Schriftleiter: I. W. M 0 hr in Pulsnitz Nummer 30 Dienstag, den 28 Februar 1928 80. Jahrgang Amtlicher Teil. Brennholz- und Reisig-Versteigerung Montag, den 5. März 1028, norm, s Uhr im „Töhnel'schsn Gasthaus' in S 4 m 0 rkau > sollen meistbietend versteinert werden : 30 rm ki. und fi. Brennscheite, 175 rm ki. und fi. Brennknüppel, 475 rm ki. Zacken und Beste, 310 rm ki. Stöcke und ca, 3000 rm ki Astreifig Aufberetlel Kahlschlage Abt. 21, 145, 161 u. 164 Heeresforstrevieramt Tr.-PI. Königsbrück Ankündigungen aller Art in dem „Pulsnitzer Tageblatt" sind von denkbar bestem Erfolg. Das Wichtigste Im Reichstag gab VIzskanzler Hergt d e Regierungserklärung ab. Im Reichstag wurde ein kommunistischer Antrag, das Gehalt des Reichskanzler» zu streichen, gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Der kommunistische Antrag, die Vertretung der Reichsregierung in München zu streichen, wurde ebenfalls ab gelehnt. Die Arbeitnehmerverbände der württembergischen Textilindustrie h"be" de/i is" Zeit gültigen Lohn, und Manteltaris zum ZU März gekündigt Verlangt wird eine Erhöhung der Löhne und eine Neuregelung von Arbeitszeit und Urlaub. Der oftpreußischr Prooinziallandtag beschloß in seiner Montags- sitzung einstimmig die Ausnahme einer Ausländsanleihe für Etraßenbauzwecke in Höhe von 4 Millionen Mark. Wie die TU. von zuständiger Stelle erfährt, ist das Gerücht von der Entsendung eine» höheren Funktionärs des österreichischen Außendienstes nach Rom vollkommen unbegründet. In G anite City (Illionois) wurde ein mit 5 Personen besetztes Automobil an einer Straßenkreuzung von einem D-Zug ersaßt und ! 00 Meter mitgejchletfl. Sämtliche 5 Insassen wurden getötet. Die .Los Angeles', unserer früherer Z A 3, unternimmt einen Mittelamertkaflug. . . . . Nach einer Meldung aus Hongkong, wird in den nächsten Tagen ein japanisches Großkampsgeschwadcr mit 20 Einheiten und einem Flaggschiff zu einem jünstägigen Aufenthalt nach Hong kong aussahren. MWe und WM ÄngtlWnheitm Die Zag- im März. Von Baron Arend Pahlen. Noch herrscht winterliche Ruhe im Revier. Wild- unü >-N ü n. s L Italien uun auch SchOUHLlt, Uver VIL zweite Hälfte Les Monats bringt uns dm Beginn der lang ersehnten FrUhlingsjagd. — Dem Jäger sind dre Wald lichtungen und Wiesen wohlbekannt, auf denen die -oirk- hähne nun bald den Balzgesang ertönen laßen und ihre Nebenbuhler zu heißem Wettstreit herausfordern werden; es ist jetzt an der Zeit, die Dwlzhütten oder -schirme aus Zweigen und Schilf instand zu setzen, die dem Schutzen be- guemen Unterschlupf und Deckung vor dem scharfsichtigen Spielhahn gewähren sollen. Schon streichen Lie kampflusti gen Gesellen in schwarz-weiß und bunt schillerndem Hoch- z-eitsstaar über Lie Balzplätze und halten von hohen Baumen Umschau, als wollten sie das Gelände auskundschaften — man gönne ihnen jetzt und während der ersten Balzzeit voll kommene Ruhe und warte mit Ler Jagd bis zum April, Wer das Glück hat, in seinen Jagdgründen Auer- Hähne zu beherbergen, Lie oft in schwer zugänglichem, ber gigem Gelände balzen, kann ihren Standort schon jetzt fest- stellen, weil Lie Hähne kurz vor Sonnenuntergang einzeln mit lautem Gepolter einfallen. Dieser stolze Bogel wird immer seltener in unserer Heimat, und jeder Naturfreund daher sorgfältig auf die Erhaltung seines Auerwild- vestandes bedacht sein. Der Abschuß sollte überhaupt nur , ^stattet werden, wo mehrere Hähne balzen, und auf I müssen einige Hähne geschont werden. die «Eer Wird milder, Schnee und Eis schwinden, «>1- trillern in den Lüften, und eines Tages des Mrers ^er Vogel mit dem „langen Gesicht", AbenÄmmermm ^ Frühlingsbote Wenn durch die „Qnorr-qmm" Ase das geheimnisvolle artiaem und die Schnepfe mit enlen- kommt, dann schlägt Les Weid- LL ^ißheit: Des Winters Dann ist gebrochen die schönste Jagdzeit des Jahres hat begonnen! . dulauitz. (Wondruschka-Konzert.) Unser beliebter heimischer Künstler, Herr Kapellmeister Georg Wondruschka wird Sonn tag, den 4. Marz lin Saale des Schutzenhaufcs sein erstes öffentliches Konzert geben. (Lache ^nserat in heut gcr Nummer.) Obwohl er anderwärts in größeren Städten reiche Lorbeeren ernten würde, z. B. in Bautzen, wo er seit langem der erklärte Liebling des Publikums ist und die Kritik ihn voll des Lobes und der Anerkennung mit Stolz unsern Wondruschka" nennt, will er doch sein erstes Konzert, und dies ehrt ihn und zeugt von einem vornehmen Charakter, in seiner lieben M WMWlWM Wk W MvWM Die Regierungserklärung im Spiegel der Berliner Presse — Um Spaniens Rückkehr in den Völkerbund — Heute ent- gültige Erledigung der Eigentumsvorlage in Amerika — Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit — Die Reparationsliefe rungen im Januar 1928 Im Reichstag gab am Montag nachmittag Vizekanzler 0r. Hergt in Vertretung des Reichskanzlers die Erklärung der Regierung ab, mit der der letzte Abschnitt der Verhand lungen dieses Reichstages über den Etat und über das Ar beitsprogramm eingeleitet werde« soll. Vizekanzler Hergt leitete seine Erklärung mit einer Entschuldigung des Reichskanzlers Marx ein. Er könne aber im Namen des Reichskanzlers vr. Marx die Erklärung abgeben, daß dieser für das Arbeitsnotprogramm der Regierung die volle Ver antwortung als der politische Chef des Kabinetts übernehme und trage, daß er mit dem Gesamtkabinett in dem Pro gramm einig sei. Der Vizekanzler begann dann die Regie rungserklärung mit einer Anführung der Gründe für die Notwendigkeit des Arbeitsnotprogramms. Für das Kabinett habe es nach Lem Scheitern Les Schulgesetzes nur noch einen Weg gegeben, die wichtigsten Arbeiten des Kabinetts und des Reichstags vor der Auflösung durch ein einheitliches Programm zu sichern. Die verfassungsmäßige Zuständigkeit des Kabinetts sei durch die Auflösung der Koa lition nicht beeinträchtigt. Das Kabinett sei kein Ge schäftsministerium. Das Kabinett handle in voller Übereinstimmung mit dem Reichspräsiden ten. Das Arbeitsprogramm sollte nach dem Wunsch des Kabi netts bis zum 31. März verabschiedet sein. Eingehend erörterte der Vizekanzler dann die bekannten Einzelheiten des Notprogramms. Der Vizekanzler legte eingehend die Gründe für die Ab änderungen des Liquidationsschädengesetzes dar, entwickelte noch einmal das landwirtschaftliche Programm der Regie rung^ das bekanntlich in allen Einzelheiten schon nach den Verhandlungen der Parteien mitgeteilt worden ist. Die Herabsetzung des Kontingents für Gefrier fleisch soll aufSO OOOTonnen erfolgen. Eingehend behandelte der Vizekanzler das Programm für die Kleinrentner und die neue Verordnung, die die Aus zahlung der Beihilfe an die Kleinrentner wesentlich erleich tern würde. Hergt ging dann auf die Behandlung der Invalidenversicherung über und betonte zum Schluß seiner Ausführungen mit sehr starkem Nachdruck, daß zum Notprogramm auch der Nachtragsetat gehöre. Die finanziellen Einzelheiten über das Notyrogramny, die zum Nachtragsetat gehören, sollen in einer neuen Er klärung der Reichsregierung bei der Einbringung des Nach- tragetats behandelt werden. Die Abänderungen im ordent lichen Etat werden sich nach der Erklärung des Vizekanzlers einmal auf Einsparungen, dann aber auf eine Erhöhung des l Ansatzes der Einnahme aus den Zöllen erstrecken. Die Mög lichkeit der Erhöhung dieses Ansatzes wird von der Regie rung auf 150 Millionen Mark geschätzt, so daß die Mittel für die Durchführung des Notprogramms ohne Erhöhung der übrigen Einnahmen zur Verftigung stehen. Am Schluß seiner Ausführungen kam Hergt auf den Wahltermin zu sprechen. Die Neichsregierung habe die Absicht, das Pro gramm so durchzuführem daß auf jeden Fall in der zwei ten Hälfte des M'onats Mai die Neuwahlen zum Reichstag stattfinden könnten. Die Regierungserklärung im Spiegel der Berliner Presse Die Beurteilung der politischen Lage auf Grund der Regierungs erklärung und der daran anschließenden Debatte durch die Berliner Blätter ist sehr verschieden. Die „Tägliche Rundschau" weist darauf hin, daß die Regierungserklärung einen günstigen Eindruck hinter lassen habe. Wenn die Demokraten und Sozialdemokraten auch am Montag wie bei früheren Gelegenheiten erklärt hätten, sie feien zur Mitarbeit bereit, so würde man sich doch täuschen, wenn man etwa von der Opposition irgendwelche Rücksicht auf die parlamentarische Lage und die sachlichen Notwendigkeiten erwarten wollte. Es sei indessen am Montag von allen Vertretern der bisherigen Regierungsparteien, auch von dem der Wirtschastspartei, die Bereitwilligkeit zur Verabschiedung des Programmes betont worden. ES sei also die Grundlage für die dringend notwendige praktische Arbeit vorhanden. Daß sie nicht sehr fest sei, unterliege keinem Zweifel, aber sie könne sich bei dem guten Willen der bisherigen Regierungsparteien durchaus als tragbar erwäsen. — Die „Germania" sagt, im ganzen habe die Debatte in der Frage, ob sich das Notprogramm durchführen lassen werde oder nicht, endgültig Klarheit nicht geschaffen. Es werde deshalb ein ungewöhnliches Maß von Disziplin und Selbstbeherrschung aufzubringen sein, damit die Nähe der Wahlen überwunden und die dingenden gesetzgeberischen Aufgaben erledigt werden könnten. Es erscheine untragbar, daß die Opposition mit einer Fülle von Agitationsanträgen komme und sich Wahl« Parolen schaffe, während die von der Verantwortung durchdrungenen Par teien, um das Werk zuende zu führen, sich ihre Position verschlechtern ließen. Der „Lokalanzeiger" vermißt Angaben darüber, ob das Kabinett, falls die Durchführung des Programms bis zum festgesetzten Termin scheitern sollte, noch immer entschlossen sei, im Sinne des Kommunique vom 18 Februar den Reichspräsidenten um Auflösung des Reichstages zu ersuchen. Das Blatt stellt aber fest, daß die Vertreter einer Mehrheit praktische Mitarbeit am Notpensum zusagten. — Die „Deutsche Tageszeitung" weist daraufhin, daß dem Reichstag und seinen Fraktionen mit dem Notprogramm noch einmal eine allerletzte Chance gegeben sei. Triumphiere auch hier wieder über die politische Vernunft kleinlichster Partcigeist, io würden sich die V-rketer dieser Sorte Par lamentarismus nicht wundern dürfen, wenn Situationen entständen, in denen man über sie mit Achselzucken hinweggehe. — Die „Börsen zeitung" meint, nach der Erklärung Herrn v. Guerards und den Reden der Opposition werde man es erklärlich finden, laß der Verlauf der Debatte am Montag nicht dazu beigetragen habe, die Sorgen hinsichtlich der rechtzeitigen und reibungslosen Durchführung des Notprogramms zu verscheuchen. — Dis „Vossische Zeitung" sagt, auch nach der Regierungserklärung vom Montag wußten die Op positionsparteien nur, welche Vorlagen in den nächsten Tagen einge bracht werden sollten, aber nicht wie sie im einzelnen gestaltet sein würden Wäre die Reichsregierung so loyal wie die Opposition und würde sic, im Bewußtsein ihrer jetzigen eigenariigen Siellung sich tat- sächlich daraus beschränken, vom Reichstage zu fordern, was das allge meine Jniercsse heischt, dann brauche sie um die Verwirklichung ihres Programmes nicht besorgt zu sein, aber manches, was man über den Inhalt der Vorlagen hört, zwingt zur Vorsicht. — Auch der „Bör se n k u r i e r" ist der Auffassung, daß sehr Vie. davon abhänze, wie die einzelnen Fraktionen die noch- zum Teil unbekannten Einzelheiten des Programmes, besonders die finanziellen Einzelheiten zu Kenntnis zu nehmen. — Der „V 0 r w ä r t s" betont, die Richtlinie der Sozial demokratie sei Kampf gegen die Regierung des Bürgerblocks solange sie noch noch existiere, Kampf, daß sie nicht wiederkehre, wenn ihre Zeit um sei. Um Spaniens Rückkehr in den Völker bund Genf, 28. Februar. Die Möglichkeit einer Rückkehr Spaniens in den Völkerbund wird heute im „Journal de Geneve" eingehend er örtert. Man knüpft an den bevorstehenden Abschluß der Tangerverhand lungen die Hoffnung, daß nunmehr für die spanische Regierung kein Hindernisgrund mehr bestehe, das Rücktrittsgcsuch zurückzuziehen. Nach einer Meldung des der spanischen Regierung nahestehenden „Epoca" aus Madrid werde der Völkerbund bereits im März in dieser Hinsicht vor Ereignissen von großer Bedeutung stehen. Die Frist für Spaniens Austritt aus dem Völkerbund läuft am 18. September 1928 ab. Das „Journal de Geneve" fordert nun, daß der Völkerbund einen formalen Appell an Spanien und auch an Brasilien richtet, um eine Rückkehr beider Staaten in den Völkerbundsrat herbeizusühren. Allerdings könne der Rat, wie hervorgehoben wird, gegenwärtig keine formelle Zusage hinsichtlich der künftigen Wahlen im Völkcrbundsrat geben, da die Voll versammlung hierbei allein souverän sei, jedoch würde zweifellos die Wohl dieser beiden Staaten in der Vollversammlung kaum aus irgend welche Schwierigkeiten stoßen. Die spanische Regierung habe bisher stets großen Wert auf einen äußerst engen Kontakt mit Südamerika gelegt. Das Blatt erklärt, wo könnte Spanien dies besser zum Aus druck bringen als in Genf.