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VulsniherFayeblaü Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Ta-eblatt Pulsnitz Postscheck. Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146 Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und Commerz, und Privat Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigen-Grundzahlen in RM: Die 41 mm breite Petitzeile (Mosse'sZeilenmesser 14) RM0.25, in der Amtshauptmannschast Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile RM0.75 und RM 0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gclanot der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. 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S., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niedeilichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Albertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr inPulSnitz Nummer SL Montag, den 8. Februar 1928 89. Jahrgang Seitliche mir sächsische Angelegenheiten Pulsnitz. (Die Mütterberatung) findet am Mittwoch, den 8. Februar, nachm. 3—4 Uhr im Rathause, 1 Treppe, statt. Arzt wird anwesend sein. — Der Müt terabend wird am Donnerstag, den 9. Februar, abends 8 Uhr im Pfarrhaus (Konfirmandenzimmer) abgehalten. — (Pastoren und Kantoren.) In Dresden hat sich vor einem Jahre eine zwanglose Arbeitsgemeinschaft der Pastoren und Kantoren des Kirchenkreises der Stadt gebildet, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Geschäftsfüh rung hat der evangelische Landespreßverband. Einmal im Monat findet eine Versammlung statt. Nach einem wert vollen Referate eines Pfarrers oder eines Kantors finden lebhafte Aussprachen statt, die sich auf seltener Höhe bewegen, oder es wird herzerfrischend gemeinsam gesungen. Dabei kommt es zu innerer Fühlungnahme untereinander und zur Durcharbeitung, zur Auswahl, zum Verständnis und zur Be lebung der wertvollen alten Choralmelodien. Es ist zu hoffen, daß die Arbeitsgemeinschaft in anderen Städten oder in den Kirchenkreisen des Landes Nachahmung findet. — (Der Enkel Jahn's beim 14. Deutschen Turnfest.) Der in den Vereinigten Staaten von Nord amerika als Turnlehrer lebende Friedrich Ludwig Jahn, der einzige Nachkomme des Turnvaters Jahn, wird mit seiner Familie das 14. Deutsche Turnfest in Köln besuchen. Ein weiterer verdienter Turner, der Begründer und Vorsitzende der Turnerschaft von Rio Grande do Sul Aloys, Fried richs, der in diesen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert und aus diesem Anlaß die Ehrenurkunde der Deutschen Turner schaft erhielt, wird ebenfalls beim Deutschen Turnfest die Turner Brasiliens führen und den Gau und seinen großen Verein, den Turnerbund Porte Alegre vertreten. — (DritterSächsischer Berufswettkampf.) Um die Meisterschaft un Beruf geht der vom Jugendgau Sachsen im Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA) aus geschriebene 3. sächsische Bcrussweltkampf. Der Wettkampf wird am 19 Februar von allen Gruppen des Gaues durch- gesührt. Es handelt sich um kein Examen und um keine Prüfung ; es soll aber jedem die Möglichkeit gegeben werden, seine Leistungsfähigkeit auf dem Gebiete des Berufs- und Allgemeinwissens festzustellen. Besonders gute Leistungen werden mit wertvollen Preisen ausgezeichnet. Teilnehmen können alle männlichen und weiblichen kaufmännischen, tech nischen Büro-Angestellten und Lehrlinge ohne Rücksicht auf ihre Bundeszugehörigkeit. DK Teilnehmer dürfen nicht über 21 Jahre alt sein. Die Veranstaltung hat im Vorjahre in den daran beteiligten Kreisen begeisterte Aufnahme gefunden. Eltern und Lehrherrn sollten ihre söhne und Töchter, ihre Lehrlinge und Lernenden auf die Veranstaltung immer wieder aufmerksam machen und sie zur Teilnahme anregen. Die Einzelheiten sind durch die Vertretung des Bundes an den einzelnen Orten zu erfahren, oder durch den Jugendgau Sachsen im GDA, Leipzig, Zeitzer Straße 10. Friedersdorf. (Goldene Hochzeit.) Am 3. Februar haben die Eheleute Bergmann in Friedersdorf die Goldene Hoch zeit gefeiert. Ihre Einsegnung fand am Sonntag mittag im Hause statt. Herr Pfarrer Schulze überreichte dabei als Gabe der Kirchgemeinde eine Ehrenbibel und das evang-luth. Landes konsistorium ließ eine Ehrenurkunde aushändigen. Zu der Feier hatten sich Kinder und Kindeskinder eingefunden. Wir wünschen dem Paare für die Zukunft alles Gute und Gottes reichen Segen. Frledersdorf. (Nach dem Maskenball in den Tod) gegangen ist der beim Mühlenbesitzer Ziller be schäftigte 22 jährige Dienstknecht Erich Kühne von hier. Am Sonntag früh iand man ihn auf der Treppe ihm Hause seines Dienstherrn erhängt auf. Nach einem hinterlassenen Zettel ist Liebeskummer die Ursache zu dem unseligen Schritte des all-' gemein als ruhig und arbeitsam bekannten jungen Mannes. — «Brände.) Am Freitag früh entstand in dem großen Stall- und Scheunengcbäude der zwischen Lomnitz und Ottendorf-Okrilla gelegenen Buschmühle Feuer, das in kurzer Zeit das ganze Gebäude ergriff. Das Vieh konnte gerettet werden. — Am Freitag früh brannten das Wirt schaftsgebäude und die Scheune des Gastwirts Schenderlein in Arnsgrün bis auf die Grundmauern nieder. Dabei kamen 8 Stück Großvieh um. Zer MWH Umms WW durch eine etwaige Völkerbnndverlegnng «ach Wie» Parker Gilbert fordert 50 Milliarden als endgültige Reparationssumme — Der Observer (London) tritt für die Rheinland räumung ein Durch eine Veröffentlichung des Organs der Oester- reichisch-Deutschen Arbeitsgemeinschaft ist bekannt geworden, daß man in Wien die Befürchtung hat, daß die österreichische Regierung diplomatische Verhandlungen über die Verlegung des Völkerbundes von Genf nach Wien führt. Schon vor einiger Zeit ist von amerikanischer Seite mit einer ge wissen Unterstützung durch die Pariser Diplomatie der Vorschlag gemacht, daß der Völkerbund aus dem stillen Genf nach Wien verlegt werde und daß an Stelle eines Neubaues für den Völkerbund die Gebäude der Hofburg in Wien für die Vollversammlungen des Völkerbundes und den großen BUroapparat ausgenutzt würden. In Wien hat man mit Recht die Befürchtung, daß für diesen Vorschlag nicht nur technische Gründe maß- gebend find, sondern daß sich dahinter eine ganz bestimmte politische Absicht verbirgt. Der Völkerbund kann natur- gemäß nur in einen Staat verlegt werden, dessen Neutrali tät für aU > Feiten gesichert ist. Man behauptet in Wien, daß der österreichisci^en Regierung für die Verlegung des Völkerbundes nach Wien die Bedingung gestellt würde, aus alle Zeiten auf den Anschluß an Deutsch land zu verzichten. Parker Gilbert fordert 50 Milliarden als endgültige Reparationssumme? Der „Montag" gibt eine Meldung der Newyorker Times aus Paris wieder, nach der Parier Gilbert als er von der Reparations-Kommission sprach an 50 Milliarden Goldmark gedacht habe, obwohl er die Summe nicht aus gesprochen habe. Als der Reparationsagent aus Kreisen der Reparationskommission darauf aufmerksam gemacht wor den sei, daß es Sache der Alliierten Regierungen sei, die Summe festzusetzen, habe er geantwortet, daß er seinen Pflich tenkreis nicht überschritten hätte und daß er sehr wohl wisse, daß die alliierten Regierungen für die Festsetzung der End summe zuständig seien, da er aber als Reparationsagent für die Ausführung des Dawesplanes verantwortlich sei, habe er auch das Recht darauf aufmerksam zu machen, daß Deutsch lauds Auslandskredit unter der Unsicherheit leide, die darin bestehe, daß es immer noch nicht wisse, was es endgültig zu zahlen habe. Der Vertreter Frankreichs habe daraufhin die Einwendung gemacht, daß Deutschlands Reparationsver pflichtung 132 Millionen Mark betrage. Gilbert habe ihm geantwortet, daß drei Klassen von Bonds geschaffen worden seien, Klasse und 8 die 50 Milliarden und Klasse O die den Nest darstellten. Klasse L dürfe aber nur heraus- gebrachl werden, wenn die ersten beiden Klassen bezahlt wor den seien. Der „Observer" tritt für die Rheinland- Räumung ein London. Der „Observer" betont in einem kurzen Kommentar zu den Reden Dr. Stresemanns und Briand in der vergangenen Woche, daß die Erklärungen beider Staats männer erneut den Vorhang vor einer alten Szene lüfteten. Erneute Diskussionen dieser Art könnten keinen Schaden an richten. Locarno und guter Menschenverstand hätten seit langem die völlige Räumung des Rheinlandes bedingt. Kamenz. (Stand von Tierseuchen.) Der amtliche Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 1. Februar d. I. verzeichnet für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Kamenz wie im vorigen Bericht: Ansteckende Blutarmut der Einhufer in 4 Gemeinden und 4 Gehöften, sowie Faulbrut der Bienen in 1 Gemeinde und 1 Gehöft. Bischofswerda. (Die alljährliche Tagung der Chormeister des Sängerbundes der Säch sischen Oberlausitz) fand in diesem Jahre in Bischofs werda unter dem Vorsitz des Bundeschormeisters W. A. Richter Teilweise WirtschastSverhandlungen mit Polen in Berlin. Berlin. Rach der Rückkehr des Leiters der deutschen Delegation für die deutsch-polnischen Handelsvertragsver- Handlungen nach Berlin werden die Verhandlungen mit Polen zunächst in der Form weitergeführt, daß die Kam- Mission für Zollfragen in Warschau ihre Beratungen zunächst fortsetzt. Die Kommissionen für die Kohlen- frage und für die Deterinärfragen sind nach Berlin verlegt. Nach wie vor macht in den deutsch-polnischen Handels- Vertragsverhandlungen die Frage der Valorisie rung der polnischen Zölle die allergrößten Schrore- rigkei^n da weder die polnische Regierung noch die pol- Nische Delegation bis jetzt hinreichende Erklärungen ab- gegeben Haven. Wiederaufnahme der deutsch-russischen WirtschastSverhandlungen. In dieser Woche treffen ln Berlin mehrere Beamte de« Handelskommlssariats und des Kommissariat« für aus wärtige Angelegenheiten der Sowjetregiernna ein, um mit dem Ministerialdirektor des Auswärtigen Amts, Wall rath, und mehreren anderen Mitgliedern des Auswärtige» Amts und des Reichswirtschaftsministerinms über wirt schaftlich« Fragen zu verhandel». An diesen Verhandlungen werden auch Vertreter der deutschen Industrie und des deutschen Handels sowie Ver treter der Handelsvertretung der Sowjetregierung in Berlin beteiligt sem. Der Zweck der Besprechungen ist eine Aussprache über die technischen Grundlagen der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen auf der Basis der bestehenden Verträge. Bekanntlich haben die deutsch-russi schen wirtschaftlichen Verhandlungen und auch die zwischen Deutschland und Ruhland getroffenen Kreditabkommen in keiner Weise die Hoffnungen der deutschen Wirtschaft erfüllt. Deutsch als offizielle Verhandlungssprache beim Internationalen Arbeitsamt. ' Grus. Beim Derwaltungsrat des Internationalen Ar- beitsamtes brachte der österreichische Arbeitervertreter Hueber namens der Arbeirnehmergruppe den Antrag ein, die deutsche Sprache als dritte offizielle Verhandlungssprache neben der englischen und der französischen in den sämtlichen Verhandlungen und Tagungen sowie allen Veröffentlichun gen des Internationalen Arbeitsamtes einzuführen. Der Präsident der Arbeitnehmergruppe, der französische Arbeiter führer Iouhaux, unterstützte den Antrag, der der ständigen Reglementskommission zur Prüfung überwiesen wurde. ! Deutsch-schweizerisches Arbeitslosenabkommen. Basel. Zwischen der Schweiz und dem Deutschen Reich ist in Bern ein Uebereinkommen über die Arbeitslosenver sicherung der sogenannten Grenzgänger abgeschlossen wor ben. Grenzgänger sind Leute, die in einem der beiden Staa ten wohnen und im anderen arbeiten. Das Abkommen sieht vor, daß die Grenzgänger von der Arbeitslosenversicherung des Wohnstaates erfaßt und an ihrem Arbeitsort nichr zu Beiträgen für die Arbeitslosenversicherung herangezogen werden sollen. Dos Uebereinkommen tritt einen Monat nach der Ratifikation in Kraft. statt. Ihr ging eine Besprechung der Kreischormeister voraus- Die Anwesenden billigten die Tagesordnung und die vor getragenen Maßnahmen. Zu der Versammlung waren laut Anwesenheitsliste über 100 Herren aus allen Teilen der Lausitz erschienen. Nach Begrüßung der Erschienenen, unter qenen sich auch der Bundesvorsitzende befand, und nach einem Rückblick auf die musikalische Arbeit der Bundesvereine im Jahre 1927 hielt der Bundeschormeister einen Vortrag zum Hauptpunkte der Tagesordnung: Das Schubertjahr und die Bundesvereine. Durch Illustration am Klavier unterstützt, behandelte er zunächst die Original-Chorkompositionen des