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pulsnHerTayeblait B-,irks<m,«i«er Wochenblatt W27L K^EKMUS Anztigcn-Grundzehttn in RM: Die 42 «w breit« Petttzetle (Moffi's Zeilenmeffer 14) RM 0.2S, in der AmtSH«upNn«nnsch»ft Anmenz RM OLO. Amtliche Zeile RM 0.75 md RM 0.60. Reklame NM 0.60. T«brll°rischn Satz SO»/, Aufschlag. — Bei .wangswetser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in LonkurSfLllen gelangt der ovlle Recknungsbrrrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bit l/,lO Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme — — — Enschei«» am s«»e» Warbt«, — — - Fell« hdherrr Gewalt — Krieg, St«ik »der fonstiger irgend welcher Störung »e« Vetriebe» der Zeitung oder der BeförderungSeivrichtungen — hat de, Veztthe- keine» Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück zahlung deS Bezugspreise». — Wöchentlich V.Sb AM bei freier Zustellung; der Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 NM freibierbe^d Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmarmschaft u. des Finanzamtes zu Kamenz des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauptblatt und Sltest« Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtSgerichtSbezirtS: Pulsnitz, PulSnitz M. S., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niedeilichtenau, Friedeisdois, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Alb-rlstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E L. Förster« Erben (Inh. I. W Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Nummer 3V4 Sonnabend, den 31. Dezember 1S27 7S. Jahrgang Amtlicher Teil. Das von der unterzeichneten Behörde unterm 19. November 1927 veröffentlichte Wahlergebnis der Vertrauens- und Ersatzmännerwahlen in der Angestelltenversicherung in ihrem Verwaltungsbezirk ist nicht angefochten worden. Das Wahlergebnis ist hiermit auf Grund von § 37 der Wahlordnung für die Wahl der Vertrauensmänner und Ersatzmänner in der Angestelltenversicherung vom 8. September 1927 (RGBl. I S. 287 flgd.) endgültig. Kamenz, am 27. Dezember 1927. Die Amtshauptmannfchaft — Versicherungsamt In das Güterrechlsregistcr ist heuie eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutznießung des Kaufmanns Bernhard Rudolf Gebler in Grobröhrsdorf an dem Vermögen seiner Ehefrau Ella Ilse geb. Liebig durch Ehevertrag vom 2V. Dezent« ber 1S27 ansgeschloffen worden ist. Pulsnitz, den 28. Dezember 1927. Das Bekanntmachung. Ab Montag, den 2. Januar 1928 bis au- Weileres ist unsere Geschäftsstelle nur vormittags von 8 bis 1 Uhr g öffnet. Ohorn, den 29. Dezember 1927. Allg. Ortskrankenkasse Ohorn u. Umg. Der Vorstand Benkert, Vorsitzender. Jahreswende. f Und wieder steht ein Jahr zum Rbschieduchmen An meiner Seclcnkommcr letzten Tür Und will hinaus. — Tin seltsam graues Schemen, So schleicht es hin, ohn' Händedruck und Tränen — Und dennoch waren gute Freunde wir . . ! Und dennoch schenkte es mir viele Stunden, , Da leicht mein Herz und meine Brust so weit, Da ich vergessen nie vernarbte Wunden Und — mochten sich die Zeiger schnell auch runden — Ich ganz genossen frohen Lebens Zeit Und darum macht' ich seine Hande greifen Und zu ihm sprechen: „Dank für all dein Tun, Du ließt in mir so manche Früchte reifen. Gern will zurück ich im Erinnern schweifen Zu dir dereinst — Nun magst getrost du ruh'n Magst niedergeh'n, wie die vorangegangen Ins Zeitenmeer. — Mich aber segne noch Da du verbleichst. — Tann heißt cs angefangen Mit festem Mule ohne Zag' und Bangen Den neuen Kreis — eh' noch die Lonne hoch" Doch Schweigen nur folgt meinem kühnen Worte Es pfeift der Wind. — Wie Acchzen geht's durchs Hans, Ein Mondstrahl geistert sacht am Bücherborte, Zuschlag! im weiten Saal die alte Pforte, — Nm Christbaum löscht das letzte Lichtlein aus. Da dröhnt di« Glocke über Turm und Dächer, Aufscheuchend der Gedanke wirre Schar Ha. so ist s recht, — herbei nun, treuer Becher, Dem Leben trink' ich, ein besonn'ner Zecher, Das erste Glas. — Nimm's hin, du neues Jahr! M. Rogge. Das Wichtigste Uie ein Berliner Blatt aus Paris meldet, hat nach einer Agentur meldung aus Tokio der russi ehe GeschättSträger dem stillvertretenden japanischen Außenminister einen Besuch abgestattet, um seine Ver mittlung im Konflikt mit Südchina zu erbitten. Oberst Lindbergh ist nach Berichten au« Guatemala gestern vormittag von Guatemala nach San Salvador ausgestieaen. Um 10 Uhr traf Lindbergh in Bclioe in Britisch Honduras ein, wo er auf besondere Einladung de« britsichcn Gouverneurs Station machte. Das amerikanische Handelsministerium erklärt, daß am 1. Dezember auf amerikanischen Schiffswerften für private Besitzer 276 Schiffe im Bau waren mit einer G> samttonnage von I83 893 Tonnen. Nach Meldungen aus Tok o hat die japanishe Schiffahrt während der letzten Stürme außerordentlich gelitten. Zahlreiche Schiffe sind auf Grund gelaufen vdc schwer beschädigt worden. Der Dampfer „Dat- nichizan Maru" ist im Sturm gesunken. Die gesamte Beman nung ist umgckommen. Wie aus Moskau gemeldet wird, sind bei der Unterdrückung des Kom- munistcnausstandcs in Kanton insgesamt 20 russische und 2500 chi- nesischc Kommunisten hingerichtet worden. Im Zeichen der Ileujahrsglocken. Auch diejenigen unter uns, die sonst nicht auf Glocken geläute zu hören pflegen und die knappen Feierstunden der sonntäglichen Ruhe mit „Vergnügungen" und allerlei törichten Dingen ausfüllen, horchen um die letzte Mitter- GrafWestarps Geleitwort zum neuenZahr Palastrevolution gegen das Kabinett Marx? Neujahrsgruß des New Iorker Bürgermeisters an Deutschland - Kellogg über Reparations- und Schuldenproblem Lvhnkämpfc im kommenden Jahre — Eine Bilanz des „Temps" vom Jahre 1927 Zum Jahreswechsel gibt Graf Westarp, ber Führer der Deutschnationalen, seiner Partei folgende Worte für das neue Jahr mit auf den Weg: „Wo steht mein Bataillon?" So fragen beim Abschied des Jahres, die für die Freiheit der Nation gefallen sind. Wir haben Rechenschaft zu geben und scheuen sie nicht. Wer dem offenen Ansturm in unvergleichlichem Helden mut standhielt, droht im stillen Ringen um den deutschen Lebensraum zu verzagen. Trotz des sichtbaren Druckes der äußeren Fesseln ist es volksfremdem Geist gelungen, die Be freiungssehnsucht weiter Schichten abzulenken auf verbissenen Bruderkampf aller gegen alle. In der Jagd nach materiellem Erwerb drohen lebensbejahende Kräfte mehr und mehr zu versinken. Damit wird unser Volk vollends Opfer seiner offenen und versteckten Feinde. Die Zersetzung jeder Gemeinschaftsarbeit durch den Par teigeist zwingt auch uns zu unzulänglichen politischen Lösun gen im Freiheitsbampf für Staat und Wirtschaft, solange wir Minderheit sind. Deutschland verkümmert ohne freiheit lichere Gestaltung der Staatspolitik. Der Persönlichkeit muß wieder ihr Recht werden. Wir begnügen uns darum nicht mit einem Notprogramm zur Reichs- und Verwaltungs- reform, sondern rufen auf zum Einbau unserer Gedanken in die Verfassung, die lebendigem Fortschreiten Raum geben muß. Wir müssen uns gegen den Marxismus stellen. Gottes- leugnung steht auf seinem Gesicht. Uns treibt zur Abwehr die Erkenntnis, daß vor dem Versinken in das Nichts nur das Gebundensein an göttliches Gebot und der sieghafte Glaube an göttliche Fügung retten kann. Darum fordern wir für unsere Kinder die Betreuung durch die christlichen Heils lehren. Wir haben uns zu lange darauf beschränkt, Ver teidiger des Christentums zu sein. Wir müssen im Kampf um den lebendigen Glauben zum Angriff schreiten. Der Wettstreit der Konfessionen stärkt unsere Kraft, wenn er von kleinlichem Hader frei bleibt. Aus seines Wesens Tiefe muß unser Volk die Kraft schöpfen, sich von fremder Herrschaft zu befreien. Wir träu men nicht von einem leichten Sieg. Politische Gemeinschaften sind gezwungen zu Vorfeldkämpfen um Tagesfragen in oft erstarrter Front. Der Idealismus der Jugend pflegt den Stellungskrieg zu scheuen- drängt zu Bewegung. Dadurch haben wir Boden verloren. Partei ist uns nicht Selbstzweck. Sie ist im heutigen Staat unentbehrliches Mittel, den poli tischen Willen zu bilden, der deutsche Sonderungssucht in Klassen, Ständen und Derufsgemeinschaften überwindet. Uns ist unsere Partei Dienst am Vaterland, zu dem sie die aus einanderstrebenden Kräfte zusammenschmiedet. Weil wir in alter Ehrsucht vor des deutschen Volkes ge schichtlichem Werden, in alter Leidenschaft für seine Freiheit und Zukunft, aber mit beiden Füßen auf der Erde in das neue Jahr treten, fühlen wir uns stark, Verdrossenheit zu bannen und neue Freunde zu werben." Der Präsident des Kyffhäuser-Bundes zum Jahreswechsel. Der Präsident des Deutschen Reichskriegerbundes „Kyff häuser", General d. Art. a. D. von Horn, erläßt an alle Kameraden der deutschen Kriegervereine folgende Kundgebung zum neuen Jahre: „An der Schwelle des Jahres ist es mir herzliches Be dürfnis, allen Kameraden der deutschen Kriegervereine und den Mitgliedern unserer Frauen- und Iugendgruppen den Dank des Bundesvorstandes für die in Treue zum Vater lande geleistete Arbeit zum Ausdruck zu bringen. Das vergangene Jahr stand im Zeichen wei teren Aufblühens des Kyffhäuserbundes. Der nationale Geist, getragen von denen, die sich in den Kämp fen um Deutschlands Einigung und in den vier Weltkriegs jahren durch gemeinsame Opfer zu treuer Kameradschaft zu sammenschloffen und diese Kameradschaft als ein heiliges Ver mächtnis mit hinübernehmen in die Not- und Friedenszeit des deutschen Volkes, muß immer mehr und mehr erstarken. Wir wollen weiter in Treue und Zuversicht arbeiten am Aufbau des deutschen Vaterlandes, wir wollen als die Träger der Tradition das Große und Gute der Vergangenheit im Mitschaffen an derGegenwart hinüberleiten in eine große deutsche Zukunft; wir wollen den Kyffhäusergeist der Pflichterfüllung am Vaterland und der Treue zum Volke immer wieder herausleuchten lassen aus allem, was wir als Bund, Verband, Verein und als einzelner tun. Groß ist das Feld unserer Arbeit. Sie gilt in weitem Umfang der Linderung der wirtschaftlichen Nöte, sie gilt aber auch — insbesondere — dem Kamps gegenUnmoralundinnereZersetzung,die nun schon seit neun Jahren den nationalen Aufstieg unseres Volkes hemmen. Die Farben Schwarz. Weiß-Rot sind für den Kyffhäuserbund nicht nur Vergangenheit und Gegenwart, sondern vor allem auch Zukunft. Beginnen wir das neue Jahr fest geeint in der Organisation und fest geeint in dem Willen, das Vaterland über alles zu stellenl — Doran mit Gottes Hilfe!" Aeujahrsgruß -es Aew-tzorker Bürgermeisters an Deutschland. New Jork. Bürgermeister Walker, der in diesem Jahre eine längere Reise durch Deutschland gemacht hat und über all großen Sympathien begegnete, nimmt den Jahreswechsel zuni Anlaß, um in folgendem Neujahrsgruß dem deutschen Volke sein Wohlwollen und seine freundschaftlichen Gefühle zum Ausdruck zu bringen: „Es bereitet mir große Freude, der Bevölkerung Berlins sowie dem gesamten deutschen Volke zum neuen Jahre viel Glück und alles Gute zu wünschen. Die Bevölkerung der Stadt New Port, unter der sich viele Bürger deutscher Ab kunft befinden, schließt sich mir, dessen bin ich sicher, in diesem Wunsche an. Möge das neue Jahr die Freundschaftsbande, die unsere beiden großen Nationen verknüpfen, weiter stärken!" Palastrevolution «egen dasKabinettMark? Don gutunterrichteter Seite wird mit geteilt: In parlamentarischen Kreisen wird seit einiger Zeit leb haft ei» Gerücht erörtert, nach dem Verhandlungen mit den Oppositionsparteien im Gange sind, um das Kabinett Marx durch ein neues zu ersetzen. Wie weit diesen Gerüchten Tat sachen zugrunde liegen, läßt sich noch nicht erkennen. Man wird diese Nachricht in Verbindung bringen müssen mit den Wünsche» der Oppositionsparteien, die eine baldige Neuwahl des Reichstages erstreben. Die bisher nur gerüchtweise bekarmtgewordenen Be strebungen sollen dahin gehen, anstelle der jetzigen Regierung die Große Koalition vom Zentrum bis zu den Sozial demokraten zusrandezubringen. Man will die Stellungnahme der Sozial demokratie zur Frage der Neuwahlen damit in Zusammen-