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yulM tzerWckei iblaü vSzirks-ftnzeiger Fernsprecher: Nr. 18. Amts erscheint: Dienstag, Donnerstag u.Sonnabend. und Zeitung l'elegr.-Ndr.: x^ochenblott Pulsnitz Inserate kür denselben rag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugeben. Dis fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 5 pk., Lokalpreis 12 pk. Neklame ZS Pf. Sei Wiederholungen Nadatt. des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Mit „Illustriertem Sonntagsblatt", „Landwirt- schaftlichsr Beilage' und „Mode kür Nile". Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. iM hei kreier Zustellung ins Kaus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. > > — 6rn(c;s>lL>ss snn 6 nisc;noniLslsc;sz^?irf2 jJ 11f l j? umfassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. 3., Vollung, Oroßröhrsdorf, 'reinig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, trieder- rllllloviUll I Ul Ol.Il l»IIllr)ljl.l ' ^UlIIlli), ste:na, Weitzdach,Ober-u.piedcrlichlenau,§rieüLrsdorf-IhiemenLorf, Mitteldr» Zrotznaundork,Lichtenberg, Klein-Vittmannsdori, ""nick und Verlag von L. L. Sörster's Lrdsn (Inh.: I. XV. Mohr). C)cpedition: Pulsnitz, Vismarchplatz Dr. 265. Verantwort! ;r vedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 71. Dienstag, 18. Juni 1912. 64. Jahrgang. Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden §rsi1og unv Sonnabend, den 21. und 22. Juni 1912, bei der unterzeichneten Behörden nur dringttcke Geschäfte erledigt. Pulsnitz, den 14. Juni 1912. königlickes Nmtsgsrlckt Das Wichtigste. Der Kaiser wird mit dem Zaren in den ersten Ta gen des Juli in den finnischen Schären Zusam mentreffen. Freiherr Marschall v. Bieberstein hat gestern Ber lin verlaffen, um seinen neuen Posten als Bor schafter in London anzutreten. Das Luftschiff „Zeppelin 3" ist gestern nachmittag in der Halle in Friedrichshafen aus bis jetzt un bekannter Ursache verbrannt. In dem Spionageprozeß Barbier vor dem Reichs gericht wurde der Angeklagte freigesprochen. Die Erzgebirgische Ausstellung für Gewerbe, In dustrie, Bergbau, Forst- und Landwirtschaft in Freiberg ist gestern eröffnet worden. Vor dem Gericht in Florenz wurde die Trennung der Ehe der Gräfin Montignoso mit Toselli aus gesprochen. Die Wiederaufnahme der Arbeit in den englischen Häfen macht weitere Fortschritte. Durch einen Mauereinsturz in Prokrowsk wurden 70 Arbeiter getötet. Bei dem Eisenbahnunglück bei Malmstätt (Schwe den) wurden nach den neuesten Meldungen 21 Personen getötet. Ein Tornedo in Kansas City (Amerika) richtete ungeheuren Schaden an. 26 Personen sind um- gekommen. Vm srmMch-lMchtn MMiuid. In den Pariser Regierungskreisen fühlt man offen- bar wieder einmal da» Bedürfnis, vor der Mitwelt das Bündnis der Republik mit dem Zarenreiche zu be tonen. Solchem Zwecke soll ersichtlich die seit Wochen geräuschvoll angekündigte russische Reise der französi schen Ministerpräsidenten und Ministers der Auswärti gen PoincarS dienen, bei welcher er Besprechungen mit den führenden russischen Persönlichkeiten, vor allem mit dem Ministerpräsidenten Kokowzew und dem rus- fischen Minister des Aeußern, Sfafsanow, haben und außerdem vom Kaiser Nikolaus empfangen werden wird. Wie oie Pariser „Agence HavaS" mitzuteilen weiß, hat der Zar als Tag der dem französischen Staatsmann zu gewährenden Audienz den 10. August endgültig bestimmt, und man merkt es dem offiziösen Organ ordentlich an, welchen Wert eS auf diese Fest- stellung legt, obwohl er doch eigentlich selbstverständ- lich erscheint, daß Herr Poincare als der leitende Mi nister einer mit Rußland verbündeten Macht bei seinem offiziellen Besuche an der Newa auch dem Zaren seine Aufwartung macht. Aber man scheint sich in den po litischen Kreisen jenseits der Vogesen vielfach überhaupt ganz besonderen Hoffnungen betreffs der angekündigten Reise der Herrn Poincare nach Rußland hinzugeben. Namentlich in der Richtung einer hierdurch zu bewir kenden stärkeren Betonung der Allianz Frankreich» mit Rußland und weiter der französisch-russisch englischen Tripleentente. Indessen muß dem doch entgegenge- halten werden, daß die russische Reise des Herrn Potn. care sich weit einfacher und natürlicher erklären läßt, wenn man der mancherlei „Unstimmigkeiten" gedenkt, welche e» in letzter Zeit im sranzöfisch-russtschen Zwei- bund gegeben hat und die, soviel sich die» für den Fernerstehenden beurteilen läßt, bis jetzt noch nicht ihre definitive Beilegung erfahren haben. Die» dürfte z. B. von der bekannten Angelegenheit de» französischen Botschafters in Petersburg, Louis, gelten, welcher nicht den genügenden Anschluß an die dortigen maßgeben. den Kreise zu finden vermochte und deshalb nach Ab lauf einer gewissen AnttandSfrist von seinem Posten abberufen werden wird. Der Zwischenfall hatte eine unleugbare gegenseitige Verschnupfung zwischen Peters burg und Paris hervorgerufen, und vermutlich dürfte der Besuch de» Herrn Poincare in der Newarestdenz den Zweck mit verfolgen, besagte Verschnupfung wieder zu beseitigen. Außerdem hat auch die ausgesprochen italienfreundliche Haltung der russischen Politik in dem bisherigen Kriege zwischen Italien und der Türkei an der Seine verstimmt, man findet daselbst, daß der rus sische Verbündete in seiner auswärtigen Politik zu wenig Rückficht auf Frankreich nimmt, und daß er deshalb auch nicht seine italienischen Sympathien hätte so sehr betonen dürfen. Vermutlich geht daher Herr Poincare mit dem ferneren Auftrage de» Pariser Ge samtkabinett; nach Petersburg, eine gewisse gemein- same Richtlinie de» Handeln» der russischen und der französischen Politik zunächst für den weiteren Verlaus des italienisch-türkischen Kriege», dann wohl aber auch noch für andere Fälle festzustellen. In Petersburg wird man hierüber gewiß mit sich reden lasten, ohne sich jedoch durchaus der Politik der verbündeten Frank- reich zu verpflichten, diel besonders auch, was die der- zeit durchaus normalen Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland anbelangt. Da, wie nunmehr fest- zustehen scheint, Baiser Wilhelm noch vor dem Ern- pfange Poincare» durch den Ruflenkaiser mit letzterem eine Zusammenkunft in den Finnischen Schären haben wird, so würde hieraus ohne weitere» resultieren, daß der Besuch des französischen Ministers in Petersburg schwerlich eine veränderte Haltung Rußlands gegen über Deutschland zur Folge haben wird. Und ob die- ser Besuch zu einer innigeren Gestaltung der Triple entente führen wird, das kann man wohl auch noch getrost dahingestellt bleiben lasten. OertUckes unv Sücbsiscdes. PnlSnitz. (Personalien von der Eisen- bahn.) Der seitherige Stationsschaffner Ernst Her mann Hübler hier ist ab 1. Juni c. zum Eisenbahn schreiber befördert worden. PulSuitz. (PrämtenschießenderKgl. Sächs. Militärvereine in Kamenz.) Auf den Mili- tär-Schießständen bei Kamenz wird nächsten Sonntag ein Prämienschteßen abgehalten, zu welchem im Jnse- ratenteil an die Mitglieder selten» de» hiesigen K S. MtlitärvereinS Einladung ergeht. Die Beteiligung der Damen an diesem Ausflug ist erwünscht. — (Kaisermanöoer.) Voraussichtlich wird An fang September d. I. der hiesige amtShauptmann- schaftliche Bezirk von den Kaisermanövern mit berührt werden. Lie Königliche AmtShauptmannschaft nimmt deshalb schon jetzt Veranlassung, die Gemeinden und Gutsherrschuften anzuweisen, die Wegweiser, sowie die Brücken und Wege auSzubestern, soweit dies erforder- lich erscheint. Auch ist dafür Sorge zu tragen, daß alle in Aussicht genommenen Wegebauten spätesten» bi» Ende August d. I. beendet und die etwa auf den Bankett» lagernden Stein- und Sandmengen und Ge- räte beseitigt werden» damit ein ungehinderter Verkehr auf allen öffentlichen Wegen und Straßen gesichert ist Bemerkt wird gleichzeitig, daß die Königliche Amts- Hauptmannschaft die Gemeinden und Gutsherrschaften sofort von allem Weiteren, insbesondere wegen Bele gung mit Einquartierung, in Kenntnis setzen wird, sobald sie selbst Näheres erfährt. Zur Zeit vermag sie keine weitere Auskunft zu geben. — (DieMtlitärvereine beiderKaiser- parade.) An der sächsischen Kaiserparade in Zeit. Hain nehmen auch Sachsens Militärvereine teil, die dem Generalkommando des 19. Armeekorps während der Parade unterstellt sind. ES ergeht daher an alle Vereine die Aufforderung, ihre Anmeldung hierzu um- gehend bewirken zu wollen. Auch sind von der Ge- neraldirektion der K. S. Staatsbahn Sonderzüge zu ermäßigten Preisen, für Hin- und Rückfahrt giltig, in Aussicht gestellt. Lichtenberg. (Selbst entleibt.) Am WirtschaftS- wege de» Herrn Gutsbesitzers Lauterbach hier wurde am 16. Juni früh in der 8. Stunde der 21 Jahre alte Arbeiter K. auS PulSnitz an einem Baume erhängt ausgesunden. Es liegt Selbstmord vor und wie au» einem bei der Leiche gefundenen Brief ersichtlich war, hat K. sich aus Liebeskummer entleibt. Der Verstör- bene hatte schon vorher einmal Selbstmordversuch verübt. Kamenz, 17. Juni. (Sitzung des Wasser- amte».) Am Mittwoch vormittag 9 Uhr wurde un ter dem Vorsitze des Herrn RegierungSamtmanneS Dr. Walther im Dienstgebäude der Kgl. AmtShaupt- mannschaft eine Sitzung des WasteramteS abgehalten, an der Herr Finanzrat Seifert al» Vertreter de» Kgl. Straßen- und Wafferbauamte» Bautzen, sowie sämtliche Herren Mitglieder teilnahmen. Das Wasteramt erteilt u. a. nach ß 23 und 40 in Verbindung mit Z 1S7 Ziffer ö, 13 und 18 des WastergesetzeS bedingungs weise Erlaubnis, bez. unter Vorbehalt des Widerrufs: Dem Fuhrwerksbesitzer Bruno Höfgen in Bretnig zum Bau einer Stauanlage (zum Schöpfen und Spülen) an der HauSwalder Bach, dem Theodor Hauptmann in Bretnig zum Bau einer Ufermauer - n der Haus- walder Bach in Bretnig, dem Steinarbeiter Emil Bulling in Bischheim zum Ban einer Zugangsbrück« über die Haselbach, dem Steinarbeiter Lmil Bulling in Bischheim zum Bau einer Usermauer an der Hasel bach, der Gemeinde Bischheim zum Bau einer Lori» straßenbrücke über die Haselbach, der Gemeinde Bisch» heim zum Bau einer Straßenstützmauer an der Hasel- bach, dem WirtschrftSbesitzer Otto Kühne in Bischheim zur Einführung der Tage- und WirtschaftSwäster in die Haselbach au» seinem Wohngebäude, dem Sattler- meister Emil Vester in Bischheim zur Einführung der Tage- und Wirtschaft-gemässer in die Haselbach au» seinem Wohngebäude, dem Kaufmann Friedrich Wil helm Gebler in Großröhr»dorf zur Einführung der Tage- und WirtschaftSwäster in die Große Röder au» seinem Wohnhause, zur Abführung der Abwässer aus den Wohngebäuden des Straßen-NeubaukS ö in Ohorn in einen in den Brettmühlteich mündenden Master- graben, zur Vergrößerung des Brunnens auf Flur stück Nr. 200a für Ohorn und Ableitung der Wassers für eine Wasserleitung daselbst, dem WirtschaftSöesttzer und Gemeindeoorstand Max Guhr in Reichenbach zur Einführung der Abwässer aus dem Wohngebäude in den Wirth'schen Mühlgraben, dem Ernst Wilhelm Trautmann in Reichenbach zum Bau einer Usermauer an der PulSnitz, zur Einführung der Tage und Wirt- schaftSwäster aus den an dem Vsrbindungkwrge zwi schen dem Sachsenweg und dem Dorsweg zu erbauen den Häusern in PulSnitz M. S. in die PulSnitz, zur Einführung der Tage und WirtschaftSwäster aus den Wohnhäusern an der vom vaugewerken Bergmann in Oberlichtenau zu erbauenden neuen Straße in einen in die PulSnitz einmündenden Wasserlauf. Kamenz (Au» Gesundheitsrücksichten) hat hier Stadtrat Schäfer um feine Entlassung als RatSmitglied nachgesucht. — (Die EntführungSgeschichte einer Bautzener Dame), die seinerzeit viel Aufsehen er regte, hat nunmehr ihren Abschluß und ihre endgül tige Aufklärung gefunden Da» seinerzeit aus Bautzen verschwundene Mädchen ist ebenso wie ihre Freundin, nunmehr ihren Eltern wieder zugeführt worden. Eine Dresdner Zeitung weiß darüber folgendes zu berich tens Die beiden jungen Damen hatten au» Büchern und von anscheinend interessierter dritter Seite ersah-