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D Per Grenz-Pote. Wochenblatt für Adorf und Neukirchen. PrLvumerat.on,-Preis: «ierleljährlich 7 Rgr. » Pf. Jnserllont-Sebühre,: Vie7g<fpatte°e «orpu.-Aeil» oder deren Raum l N-r. 36 Sonnabend, den 4. September. 1858. T8 o cd e n s ck a «. Se. Majcstät sind von der Reise in das Gebirge wieder zurückgekehrt, überall haben dieselben sich na mentlich auch ausführlich nm die gewerblichen Ver- Haltnisse der Ortschaften bekümmert. Lom 25. — 27. August hat in Leipzig die Gene ralversammlung des Gustav Adolf-Vereins stattgcfun- den. Laut des hierbei erstatteten Bericht- sind im letzten Jahre viele neue Zweigvereine entstanden, so 7 in Ostpreußen, 16 in Holstein (das deren nun schon 6l zahlt), 2 in Kurhessen, 4 in Brandenburg, 7 in Oldenburg, 5 in Schlesien, 2 im Bezirk von Halle, 1 in Pommern, 1 im Gebiete von Lübeck, 1 (wenig stens neu constiluirt) in Sondershausen. Ebenso wur de mehrerer neuer Fraucnvercine, Jünglingsvereine, des hiesigen Studentenvercins rc. gedacht und, trotz einiger ungünstiger Erscheinungen, wie in Güstrow und Rudolstadt, zugestankcn, daß die Theilnahme sich im ganzen gesteigert und- die Einnahme fast überall zugcnommen habe. Dieselbe ist theils aus den Bei tragen der einzelnen Vereine, theils aus Evllectcn, Schenkungen und Ertrag von Schriften erwachsen und enthalt in diesem Jahre 22 Vermächtnisse, darunter ltlOO Tblr. von dem verstorbenen Superintendenten vr Großmann. Im ganzen sind seit 1843 dem Central- vcreine »3 Legate von zusammen saft 11000 Thlrn., den Zw-igvcreinen, deren Einnahme jedoch noch nicht vollständig angegeben ist, deren 84 von zusammen 39000 Thrn. zugekommen. Verausgabt worden sind in derselben Zeil 107166 Thlr. für 380 Gemeinden, darunter 225 in und 155 außer Deutschland, denen hiervon theils Kirchen, Schulen und Pfarrhäuser er baut, theils Pfarrbesoldungen gewahrt oder Schulden getilgt, auch Glocken und Orgeln angeschafft, sowie neuerdings Friedhöfe errichtet worden sind. Dennoch mußte die Aufgabe des Vereins noch als groß und s.ine sernere Ausdauer, ja sein weiteres Wachslhum als wunschcnvwerth bezeichnet werden. Mehrere werlhvvlle Geschenke wurden übergeben. So überbrachte Pastor Lübbe aus Hannover dem Eentralvorstande einen sil« bernen Kelch, den ihm ein dortiger Einwohner, Nater einer seiner Confirmanliunen, ergriffen durch ein wah. rend eines Regenwetters unter eiuem Baume gehalte» nes Gespräch über arme Gemeinden, zu diesem Zwecke übergeben hatte, so waren ferner durch Gaben au- verschiedenen Orten Holsteins ein ganzer Altar mit Zubehör iür Kletzkow in Posen zusammen gekommen, ja manches Stück doppel? und dreifach eingegangen. (shcmnitz, 25. Äug. Am gestrigen Tage hatte der Fuhrmann Lange aus Frankenberg in Begleitung sei» neS Sohnes Bauholz nach Wittgensoorf gefahren und wollte auf dem Rückwege Abends nach 7 Uhr mit sei. nein Geschirr in der Nahe von Garnödvrf den Ehern» nitzfluß passiren. Dieser war jedoch infolge des ge strigen Gewitterregens bedeutend angeschwollen und vermochte der Wagen der Strömung nicht zu wider, stehen. Während der jüngere Lange sich rettete, fand dessen Vater mit den beiden Pferden in den Wellen feinen Tod. , (Dr. I.) Dem Kaiser von Oesterreich ist am 21. August ein Kronprinz geboren worden. Derselbe wurde sogleich zum Obcrstinhaber des 19. LinreninfantcrieregimenlS und zum Ritter des goldnen Vließes ernannt. Die evangelische Geistlichkeit in Wien beabsichtigt, nach Millheilung der „Presse", einen „Zweigverein der Gustav-AkvlsiStiftung" für Oesterreich zu grün den, und hat bereits die erforderlichen Schritte beim Ministerium gelhan. Es handelt sich dabei wesentlich um die Beseitigung derjenigen Beschränkung, unter welcher im Jahre 1851 den österreichischen Gemeinden eine Theilnahme an der gedachten Stiftung erlaubt wurde, eine Beschränkung, wonach die Gelder aus Oe sterreich für die Zwecke des Gustav-Adolf-Nercins diesem nicht im Wege der Gemeinden durch Sammlungen und KirchencvUecten, sondern nur durch Vermittlung deS EonsistoriumS und der Behörden zerfließen konnten..